Katharina Seifried

Katharina Seifried

Katharina Seifried, (* 29. Mai 1904 in Bad Vilbel; † 16. März 1991 in Freiburg im Breisgau) war eine deutsche Politikerin.

Katharina Seifried wurde als ältestes Kind einer 10-köpfigen Arbeiterfamilie in Bad Vilbel geboren. Da ihr Vater SPD-Mitglied war, trat sie 1928 ebenfalls der SPD bei. 1930 wechselte sie zur KPD. Als aktiver Mitglied sprach sie in öffentlichen Versammlungen gegen den Faschismus. Im Zusammenhang mit der Diskussion um den Panzerkreuzerbau (Panzerkreuzer-Debatte), der für sie die Vorbereitung auf einen Krieg bedeutete, wurde sie 1932 wegen „staatsfeindlicher Äußerungen“ zu neun und nochmal zu sechs Monaten Haft verurteilt. Durch einer Hungerstreik erreichte sie aber ihre Freilassung. Mit Beginn der NS-Zeit wurde sie steckbrieflich gesucht und musste „untertauchen“. Trotzdem wurde sie 1933 in Leipzig verhaftet und ins KZ Hohenstein gebracht. Dort erlitt sie schwere Misshandlungen, von denen sie sich nie wieder ganz erholte. Schwer krank wurde sie im Mai 1934 entlassen.

1939 heiratete sie Karl Seifried und kam dadurch in den süddeutschen Raum. Ihr Mann wurde als Kriegsgefangener an der Kanalküste zur Räumung von Minen eingesetzt, wo er 1946 tödlich verunglückte. 1946 half sie in Freiburg mit, die KPD neu zu organisieren. Sie gehörte der Beratenden Landesversammlung Baden an und war von 1947 bis 1951 Abgeordnete im badischen Landtag. 1951 legte sie ihr Mandat nieder. Noch bis 1956 war sie als Kommunalpolitikerin im Stadtrat und im Kreistag aktiv. Auch danach setzte sie sich immer für Frieden und soziale Gerechtigkeit ein. Als 1968 die KPD verboten wurde, trat sie der neu gegründeten DKP bei.

Literatur

  • Ina Hochreuther: Frauen im Parlament - Südwestdeutsche Abgeordnete seit 1919. Im Auftrag des Landtags herausgegeben von der Landeszentrale für politische Bildung, Theiss-Verlag Stuttgart, 1992. ISBN 3-8062-1012-8

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