Katsura Taro

Katsura Taro
Katsura Tarō

Katsura Tarō (jap. 桂 太郎; * 4. Januar 1848 in Hagi; † 10. Oktober 1913) war ein japanischer Offizier, Politiker und der 11., 13. und 15. Premierminister von Japan.

Er wurde 1848 in Hagi im Lehen Chōshū (heute Präfektur Yamaguchi) geboren und begann seine Karriere im Kampf auf der Seite der kaiserlichen Truppen im japanischen Bürgerkrieg der Meiji-Restauration. Dabei zeigte er solches Talent, dass er zweimal auf Staatskosten nach Deutschland (1870–1873 und 1884) entsandt wurde, um Strategie und Taktik zu studieren. Sein politischer Aufstieg wurde von Yamagata Aritomo unterstützt. Er war vom 2. Juni 1896 bis Oktober 1896 Generalgouverneur von Taiwan.

1886 wurde er zum stellvertretenden Kriegsminister ernannt und erhielt 1891 ein Divisionskommando. Er führte die Kaiserliche Japanische Armee im Krieg von 1894 bis 1895 gegen China. Er führte einen denkwürdigen Marsch mitten im Winter von der Nordostküste des Gelbes Meeres bis Haicheng durch. Schließlich besetzte er Niuchwang und verband sich mit dem Zweiten Armeecorps, das sich die Liaodong-Halbinsel hinaufbewegte. Für diese Dienste erhielt er den Titel eines Vizegrafen (shishaku).

Ab 1898 war er Kriegsminister, bis er 1901 Premierminister wurde. Er behielt dieses Amt vier einhalb Jahre, ein Rekord zu dieser Zeit. Während seiner ersten vierjährigen Amtszeit begann Japan als asiatische Großmacht zu erscheinen. Meilensteine waren die Anglo-Japanische Allianz von 1902 und die Niederlage Russlands im Russisch-Japanischen Krieg 1905 sowie das Taft-Katsura-Abkommen von 1905, in dem Großbritannien Japan die Kontrolle über Korea einräumte. Für diesen diplomatischen Erfolg erhielt Katsura von König Eduard das Großkreuz des Ordens von St. Michael und St. George und wurde vom Tennō in den Rang eines Markgrafen (kōshaku) erhoben. Von August bis zu seiner Wiederernennung als Premierminister im Dezember 1912 war er Siegelbewahrer (Naidaijin). Seine Wiederernennung als Premierminister, durch die er Saionji Kinmochi in Folge einer militärischen Krise ablöste, wird als eine Verschwörung der Genrō angesehen und beschleunigte die politische Krise. Mit einem Misstrauensvotum konfrontiert, bemühte sich Katsura um die Intervention des Tennō. Er verlor die Unterstützung seiner Anhänger und musste im Februar 1913 zurücktreten. Er wurde von Yamamoto Gonnohyōe abgelöst, die Parlamentsmehrheit ging an die Neue-Rikken-Doshikai-Partei.

Katsura kann als Hauptexponent des Konservativismus in Japan gesehen werden. Er hielt sich strikt an die Doktrin, dass Minister nur dem Tennō persönlich verantwortlich waren und keinesfalls dem Parlament. Dadurch stand er den politischen Parteien fern, und nur seine Begabung für Taktgefühl und Versöhnung ermöglichten ihm, mit solchen Grundsätzen zu regieren.

Seine Amtszeiten als Premierminister waren die 11. (2. Juni 1901–7. Januar 1906), 13. (14. Juli 1908–30. August 1911) und 15. (21. Dezember 1912–20. Februar 1913).

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Anmerkung: Bei diesem Artikel wird der Familienname vor den Eigennamen der Person gesetzt. Dies ist die übliche Reihenfolge im Japanischen. Katsura ist hier somit der Familienname, Tarō ist der Eigenname.

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