Kauniainen

Kauniainen
Kauniaisten kaupunki
Grankulla stad
Wappen Karte
Wappen von Kauniainen Lage von Kauniainen in Finnland
Basisdaten
Staat: Finnland
Landschaft: Uusimaa
Verwaltungsgemeinschaft: Helsinki
Geographische Lage 60° 13′ N, 24° 44′ O60.21138888888924.72916666666744Koordinaten: 60° 13′ N, 24° 44′ O
Fläche: 6,00 km²[1]
davon Landfläche: 5,88 km²
davon Binnengewässerfläche: 0,12 km²
Einwohner: 8.681 (31. Dez. 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 1.476,4 Ew./km²
ISO 3166-2: FI-ES
Gemeindenummer: 235
Website: kauniainen.fi

Kauniainen [ˈkɑu̯niɑi̯nɛn], schwedisch Grankulla, ist eine Stadt mit rund 8.400 Einwohnern im Süden Finnlands. Die flächenmäßig kleine Stadt ist ein Villenvorort der nahegelegenen Hauptstadt Helsinki.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Am Gallträsk-See in Kauniainen

Kauniainen liegt in der südfinnischen Landschaft Uusimaa im Vorortbereich der Hauptstadt Helsinki. Die Städte Helsinki, Vantaa, Espoo und Kauniainen bilden zusammen eine als „Hauptstadtregion“ bezeichnete Agglomeration. De facto sind sie mittlerweile zu einer einzigen Großstadt mit rund einer Million Einwohnern zusammengewachsen, politisch sind die vier Städte nach wie vor eigenständig.

Kauniainen ist mit gerade einmal sechs Quadratkilometern die flächenmäßig kleinste Gemeinde Finnlands und wird vollständig von der Nachbarstadt Espoo umschlossen. Kauniainen liegt 15 km westlich des Stadtzentrums von Helsinki. Offiziell ist Kauniainen in drei durchnummerierte Stadtteile eingeteilt, diese haben im Alltag keine praktische Bedeutung. Der einzige Teil Kauniainens, der allgemein als eigenständiger Stadtteil aufgefasst wird, ist Kasavuori im Westen der Stadt.

Geschichte

Die Villa Vallmogård ist ein Beispiel für die Villenarchitektur des frühen 20. Jahrhunderts.

Kauniainen wurde 1906 unter dem schwedischen Namen Grankulla als Villenvorort von Helsinki gegründet. Der ruhige Ort inmitten von Nadelwäldern war durch die 1903 eröffnete Bahnstrecke gut an die Hauptstadt angebunden und entwickelte sich bald zu einem bevorzugten Wohngebiet gut betuchter Helsinkier. 1920 wurde Grankulla zum Marktflecken erhoben. Von den damals 1300 Einwohnern war die Mehrheit noch schwedischsprachig. Den finnischen Namen Kauniainen erhielt die Gemeinde erst 1949. In den 1970er Jahren war die Einwohnerzahl Kauniainens bereits auf über 6000 Einwohner angestiegen. 1972 erhielt Kauniainen dann zeitgleich mit Espoo und Vantaa den Status einer Stadt, im Jahr darauf gab es erstmals eine finnische Bevölkerungsmehrheit.

Wappen

Beschreibung des Wappens: Im blauen Schild sind drei mit silber unterlegte goldene Rosen balkenweise im Schildhaupt über einem goldenen Eichhörnchen mit roten Krallen und einen schwarzem Zapfen haltend.

Bevölkerung

Kauniainen hatte am 31. Januar 2007 8.444 Einwohner. Die Bevölkerungsdichte beträgt somit 1433 Einwohner pro Quadratkilometer.

Die Finnlandschweden sind in Kauniainen überproportional stark vertreten. Bis 1973 war die Stadt mehrheitlich schwedischsprachig, durch den Zuzug aus anderen Landesteilen ist der Anteil der schwedischsprachigen Bevölkerung zurückgegangen. Heute sprechen 57 % der Bevölkerung Finnisch, 41 % Schwedisch als Muttersprache, was immer noch deutlich mehr ist als in den anderen Städten der Hauptstadtregion. Offiziell ist die Stadt zweisprachig mit Finnisch als Mehrheits- und Schwedisch als Minderheitssprache.

Politik

Stadtrat

Die stärkste politische Kraft in Kauniainen ist die Schwedische Volkspartei. Bei der Kommunalwahl 2008 gab fast die Hälfte der Wähler der traditionellen politischen Vertretung der Finnlandschweden ihre Stimme. Im Stadtrat, der höchsten Entscheidungsinstanz in lokalen Angelegenheiten, stellt die 17 von 35 Sitzen. Ebenfalls stark vertreten ist die konservativ-liberale Sammlungspartei mit 14 Sitzen. Linke Parteien sind in Kauniainen marginal: Die Grünen stellen zwei Abgeordnete, die Sozialdemokraten erreichten mit einem Wahlergebnis von weniger als drei Prozent nur einen Sitz im Stadtrat. Ebenfalls mit einem Abgeordneten im Stadtrat vertreten sind die Christdemokraten.

Zusammensetzung des Stadtrats (2009–2012)
Partei Wahlergebnis 2008[3] Sitze
Schwedische Volkspartei 47,4 % 17
Nationale Sammlungspartei 39,6 % 14
Grüner Bund 5,8 % 2
Christdemokraten 3,1 % 1
Sozialdemokraten 2,9 % 1

Städtepartnerschaften

Kauniainen unterhält eine Städtepartnerschaft mit der schwedischen Gemeinde Danderyd. Danderyd hat eine sehr ähnliche Geschichte wie Kauniainen, wurde es doch Anfang des 20. Jahrhunderts als Villenvorort von Stockholm gegründet.

Stadtbild

Eine typische Straßenansicht im winterlichen Kauniainen

Kauniainen ist bis heute eine naturnahe Gartenstadt geblieben, in der Villen und Einfamilienhäuser vorherrschen. Aufgrund seiner attraktiven Lage und Umgebung ist Kauniainen ein beliebter Wohn- und Villenvorort für die Leute der Hauptstadtregion. Dazu beitragen dürfte auch, daß die Stadt den mit 16 % niedrigsten Kommunalsteuersatz in ganz Finnland hat.

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks

 Commons: Kauniainen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Maanmittauslaitos (finnisches Vermessungsamt): Suomen pinta-alat kunnittain 1. 1. 2010.
  2. Väestörekisterikeskus (finnisches Bevölkerungsregister): Bevölkerung der finnischen Gemeinden am 31. Dezember 2010
  3. Finnisches Justizministerium: Ergebnis der Kommunalwahlen 2008

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