Kavalier Dallwigk

Kavalier Dallwigk


Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Ingolstadt
Ingolstadt
Deutschlandkarte, Position der Stadt Ingolstadt hervorgehoben
48.76361111111111.426111111111362 - 410Koordinaten: 48° 46′ N, 11° 26′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Höhe: 362 - 410 m ü. NN
Fläche: 133,35 km²
Einwohner: 123.317 (31. März 2008)
Bevölkerungsdichte: 925 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 85049–85057
Vorwahlen: 0841
08450 (Zuchering, Brunnenreuth)
08424 (Irgertsheim)
Kfz-Kennzeichen: IN
Gemeindeschlüssel: 09 1 61 000
Stadtgliederung: 12 Stadtbezirke mit 61 Unterbezirken
Adresse der Stadtverwaltung: Rathausplatz 2
85049 Ingolstadt
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Alfred Lehmann (CSU)
Der Rathausplatz mit Altem Rathaus, Pfeiffturm, Turm der Moritzkirche und Teil des Neuen Rathauses (v.l.n.r.)
Das Kreuztor, das Wahrzeichen der Stadt Ingolstadt

Ingolstadt ist eine kreisfreie Stadt an der Donau im Freistaat Bayern. Mit einer Einwohnerzahl von 123.755 (zum 30. September 2008) ist Ingolstadt nach München die zweitgrößte Stadt Oberbayerns sowie nach München, Nürnberg, Augsburg, Würzburg und Regensburg die sechstgrößte Stadt Bayerns. Die Grenze von 100.000 Einwohnern überschritt Ingolstadt 1989 und ist seither Deutschlands jüngste Großstadt.

Die Stadt wurde am 13. März 1472 Sitz der ersten bayerischen Universität, die sich im konfessionellen Zeitalter als Zentrum der Gegenreformation profilierte, in deren Kreis sich 1776 aber auch der freidenkerische Illuminatenorden gründete. In Ingolstadt wurde im Jahr 1516 das bayerische Reinheitsgebot für Bier erlassen. Daneben war die Stadt für gut 400 Jahre bayerische Landesfestung. Die im Jahr 806 erstmals erwähnte Stadt feierte 2006 das 1200-jährige Stadtjubiläum und hat eine weitgehend erhaltene historische Altstadt.

Ingolstadt hat zwei Hochschulen und bildet eines der 23 Oberzentren in Bayern. Die Stadt ist überwiegend vom verarbeitenden Gewerbe, wie etwa dem Automobil- und Maschinenbau geprägt. Die Arbeitslosenquote lag im Juli 2008 bei 3,7 %[1].

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Ausdehnung und Lage

Die Donauauen (Auwald) in Ingolstadt

Das Stadtgebiet erstreckt sich über 133,35 km². Damit ist Ingolstadt flächenmäßig nach München, Nürnberg und Augsburg die viertgrößte Stadt Bayerns. Die größte Ausdehnung in Ost-West-Richtung beträgt etwa 18 km, die größte Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung etwa 15 km. Die Stadtgrenze hat eine Länge von 70 km.

Ingolstadt liegt 48° 45′ 49″ nördlicher Breite und 11° 25′ 34″ östlicher Länge. Die Stadtgrenze liegt ungefähr 14 km vom geografischen Mittelpunkt Bayerns, der sich bei Kipfenberg befindet, entfernt. Der höchste Punkt liegt mit einer Höhe von 410,87 m im Stadtteil Pettenhofen, die Altstadt liegt 374 m über dem Meeresspiegel. Der niedrigste Punkt ist die Schuttereinmündung in die Donau mit 362,00 m ü NN. In Ingolstadt gilt wie in ganz Deutschland die Mitteleuropäische Zeit, wobei die mittlere Ortszeit dieser gegenüber 14 Minuten zurückbleibt.

Das Stadtgebiet von Ingolstadt breitet sich am nördlichen und südlichen Ufer der Donau in einem weiten ebenen Becken aus. Das so genannte „Ingolstädter Becken“ wird im Norden von den Juraausläufern und im Süden von tertiärem Hügelland begrenzt. Im Südwesten beginnt das Donaumoos, während im Osten die Auwälder der Donau in das Stadtgebiet hineinreichen. Es handelt sich dabei um die zweitgrößte Hartholzaue an der gesamten Donau. Der Süden der Stadt wird von der Sandrach, dem einstigen südlichen Hauptarm der Donau durchzogen, die streckenweise die Stadtgrenze bildet. Im Norden durchfließt von Westen her die Schutter Ingolstadt und mündet nahe der Altstadt in die Donau.

Geologie

Das Stadtgebiet liegt südlich der Donau auf einer Niederterrasse aus der Würmeiszeit und nördlich des Flusses auf einer Hochterrasse aus der Rißeiszeit. Der Grund in Ingolstadt besteht überwiegend aus Schotter und Sand, dem so genannten „Donau-Schwemmland“. Im Norden und Süden, wo das Stadtgebiet in tertiäres Hügelland hineinreicht, findet sich in den tieferen Schichten Süßwassermolasse. Durch die Ablagerung von Löss, dessen Tongehalt im Laufe der Zeit stark angestiegen ist, sind die Böden in Ingolstadt insbesondere dort, wo zusätzlich Auenlehm vorhanden ist, sehr lehmig.

Klima

Klimadiagramm Ingolstadt

Das Klima in Ingolstadt ist mit überwiegend feuchtwarmen Sommern und kühlen Wintern subozeanisch. Mit einer durchschnittlichen jährlichen Niederschlagsmenge von etwa 650 Millimetern ist das Klima in Ingolstadt deutlich trockener als im regenreichen Alpenvorland, wobei der Alpenföhn Ingolstadt noch erreicht. Im Gegensatz dazu halten sich vor allem im Herbst, aber auch im Winter häufig Nebel und Hochnebel, die sich auch im Tagesverlauf nicht auflösen. Der Wind kommt überwiegend aus westlicher und südwestlicher Richtung, im Herbst öfter auch aus Nordosten.

Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 8,2 °C, wobei Juli und August mit 18 beziehungsweise 17 °C die wärmsten und Januar und Februar mit −1 bis −2 °C im Mittel die kältesten Monate sind.

Der niederschlagsreichste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 101 Millimetern, während der geringste Niederschlag mit durchschnittlich 35 Millimetern im März zu verzeichnen ist.

Die Donau in Ingolstadt

Die Donau im Osten Ingolstadts mit Blick auf die Altstadt.

Die Donau durchfließt das Stadtgebiet von Ingolstadt von Westen nach Osten auf einer Länge von 14,2 Kilometern von Flusskilometer 2466,9 bis 2452,7 nach internationaler Zählung, der Pegel Ingolstadt befindet sich bei Donaukilometer 129,7 nach bayerischer Zählung. Der Wasserstand beträgt bei Niedrigwasser 96 Zentimeter, während der langjährige mittlere Wasserstand bei 218 Zentimetern liegt. Beim Jahrhunderthochwasser im Mai 1999 lag der Pegel bei 748 Zentimeter. Im Bereich der Stadt Ingolstadt ist die Donau zwischen 80 und 100 Meter breit, wobei sie bei der 1971 errichteten Staustufe in einem Stausee auf maximal 500 Meter Breite gestaut werden kann. Mit Ausnahme der Stadtteile Haunwöhr und Gerolfing, die bei Hochwasser durch einen erhöhten Grundwasserspiegel gefährdet sind, blieb Ingolstadt in den letzten Jahrzehnten von Hochwasserkatastrophen verschont.

Das Bestreben der Stadt ist, die Donau wieder mehr in das städtische Leben zu integrieren. Dazu wurden im Jahr 2007 an der Nordseite der Donau Uferbefestigungen und Terrassen errichtet. Auf der gegenüberliegenden Südseite befindet sich die von Toni Amler konzipierte Seebühne.

Nachbargemeinden

Die Stadt Ingolstadt ist von drei Landkreisen umgeben, die wie Ingolstadt zum Regierungsbezirk Oberbayern gehören. Dies sind im Norden der Stadt der Landkreis Eichstätt, im Südosten der Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm und im Südwesten der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Zusammen bilden diese vier Gebietskörperschaften die Planungsregion Ingolstadt (Region 10). Folgende Märkte und Gemeinden der genannten Landkreise grenzen direkt an die Stadtgrenze von Ingolstadt: (sie werden nach dem Uhrzeigersinn beginnend im Nordwesten genannt):

Stadtgliederung

Siehe auch: Liste der Stadtbezirke von Ingolstadt

Schrägluftaufnahme von Ingolstadt

Das Stadtgebiet ist in zwölf Stadtbezirke und 61 Unterbezirke gegliedert. In jedem Stadtbezirk gibt es einen Bezirksausschuss, der zwischen 13 und 17 Mitglieder hat. Diese Gremien werden nach jeder Kommunalwahl vom Stadtrat neu bestimmt. Die Bezirksausschüsse sind zu wichtigen, den Stadtbezirk betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt jedoch dem Stadtrat.

Neben dieser politischen Stadtgliederung existiert eine weitere, die sich aus der Stadtentwicklung ergibt und nicht zuletzt von den beiden Grüngürteln Ingolstadts beeinflusst wird. Unterschieden wird dabei zwischen der Altstadt, die im Wesentlichen aus den vier Altstadtbezirken und dem Unterbezirk Brückenkopf gebildet und vom Glacis, dem inneren Grüngürtel, umschlossen wird, und der so genannten Kernstadt. Diese besteht aus den Bezirken Nordost, Nordwest, Südwest, Südost und den westlichen Unterbezirken des Bezirks Mitte, also jenen Stadtteilen, die sich größtenteils innerhalb des äußeren Grüngürtels mit einer geschlossenen Siedlungsfläche befinden. Davon abgegrenzt sind die dörflichen Stadt- oder Ortsteile, vor allem die Bezirke Süd, West, Mailing und Etting sowie die Stadtteile Rothenturm, Niederfeld und Unterhaunstadt.

Eine weitere, gröbere Stadtgliederung ergibt sich aus dem Verhältnis der Stadtteile zur Donau. So wird zwischen dem Süden, dem Teil südlich der Donau und dem Norden Ingolstadts nördlich des Flusses unterschieden.

Stadtbezirke und Unterbezirke der Stadt Ingolstadt
Die zwölf Stadtbezirke Ingolstadts mit Einwohnerzahl und Fläche
Bezirk Einwohner
31. Dezember 2007
Fläche
in Hektar
I Mitte 13.183 1.142,4
II Nordwest 17.976 469,9
III Nordost 18.715 473,8
IV Südost 15.507 1.395,5
V Südwest 9.942 645,7
VI West 6.142 3.341,9
VII Etting 3.998 861,4
VIII Oberhaunstadt 4.740 553,1
IX Mailing 4.674 812,7
X Süd 7.868 2.700,1
XI Friedrichshofen-Hollerstauden 7.981 487,6
XII Münchener Straße 12.476 449,9

Geschichte

Vor- und Frühgeschichte

Rekonstruktion einer „Villa rustica“, ähnlich der, die man im Stadtgebiet gefunden hat.

Die ältesten Funde menschlichen Wirkens im heutigen Stadtgebiet Ingolstadts sind Faustkeile des Homo steinheimensis, die in Irgertsheim entdeckt wurden. Die Zeiten des Paläolithikums und des Mesolithikums sind nur durch Einzelfunde, etwa in Etting oder Gerolfing, nachweisbar. Erst für die Jungsteinzeit verdichten sich die Funde von Siedlungsspuren im Raum Ingolstadt.

Während all diese frühen archäologischen Zeugnisse in den Vororten Ingolstadts gefunden wurden, liegt für die Bronzezeit erstmals ein Beleg für eine Besiedlung im Bereich der späteren Altstadt Ingolstadts vor. Es handelt sich um mehrere Gräber, die beim „Herzogskasten“ ausgemacht wurden. Welche Bedeutung das Gebiet an der Donau zu dieser Zeit hatte, zeigt der Fund der umfangreichsten Grabanlage der Urnenfelderkultur in Süddeutschland bei Zuchering, die zu den größten Europas zählt. Diese besteht aus etwa 600 Gräbern, die sich auf den Zeitraum zwischen dem 13. und 10. Jahrhundert v. Chr. verteilen. Ein weiteres eindrucksvolles Zeugnis dieser Epoche ist das aus fast 3.000 Teilen bestehende Bernsteincollier, das 1996 bei Grabungen auf dem Gelände der Audi AG gefunden wurde. Ihr Ende fand diese hoch entwickelte Kultur im Raum Ingolstadt mit der Verbreitung der Eisenverarbeitung.

Für die nachfolgende Hallstattzeit, die frühe Eisenzeit, weisen die archäologischen Befunde etwa die Existenz eines Herrenhofs mit Siedlung für den Bereich Zuchering aus. Ähnliche Spuren finden sich zudem in Etting und Dünzlau. Für die „La-Tène-Zeit“ findet sich mit dem 1,5 km von der heutigen Stadtgrenze entfernten „Oppidum von Manching“ eine der größten keltischen Siedlungen überhaupt. Im Stadtgebiet selbst gibt es einige kleinere Siedlungen der Kelten, die in siedlungsgeschichtlicher Kontinuität zu den bereits zur Hallstattzeit vorhandenen Niederlassungen stehen.

Mit dem Feldzug des Drusus 15 v. Chr. und der Errichtung der Provinz Rätien wurde das Gebiet um Ingolstadt Teil des Römischen Reichs. Etwa 50 Jahre nach dem Feldzug wurde bei Oberstimm, unmittelbar an der heutigen Stadtgrenze, ein römisches Kastell zur Sicherung des 20 km nördlich liegenden Limes errichtet. Auf die wirtschaftliche und militärische Bedeutung der Region weist nicht zuletzt die hohe Dichte an römischen Straßen hin. Reste des Wegnetzes fanden sich in Hagau, Dünzlau, Etting und Feldkirchen, wo sich überdies der Donauübergang befand. Auf Siedlungen weisen die Reste mehrerer Landhäuser beziehungsweise Landgüter („Villae rusticae“) in Etting, Feldkirchen und Unterhaunstadt hin. Die Reste eines Wachpostens wurden bei Zuchering entdeckt.

Erste Erwähnung und Stadterhebung (806–1392)

Der „Herzogskasten“, der älteste heute erhaltene Profanbau aus der Zeit der Stadtwerdung
Ingolstädter Pfennig aus der Zeit um 1300 mit Stadtwappen

Die erste schriftliche Erwähnung Ingolstadts findet sich in der Reichsteilungsurkunde Karls des Großen, der „Divisio Regnorum“ vom 6. Februar 806, als „villa Ingoldesstat“, der „Stätte des Ingold“, die sich schon in der Zeit der Agilolfinger entwickelt haben dürfte. Ingolstadt ist in dieser Urkunde, die einem Testament Karls des Großen gleichkommt, zusammen mit Lauterhofen als Königshof besonders hervorgehoben: Beide Höfe sollen an den zukünftigen Kaiser, Karls gleichnamigen Sohn, fallen. Wo dieser Königshof „Ingoldesstat“ genau lag, konnte bisher archäologisch nicht nachgewiesen werden. Als wahrscheinlich gilt jedoch ein Standort im Bereich der heutigen Altstadt, wobei gerade die Archäologie den Stadtteil Feldkirchen nicht ausschließt.[2] Im Jahr 841 wird das karolingische Kammergut Ingolstadt von Ludwig dem Deutschen, dem Nachfolger Karls des Großen auf dem fränkischen Königsthron, an seinen Kanzler Gozbald, den Abt des Klosters Niederaltaich übertragen. In der ausgestellten Schenkungsurkunde wird erstmals die Größe des Ortes genannt. Er umfasste neben dem Fronhof insgesamt 34 Huben, davon immerhin 12 Höfe für königliche Boten (Sintmannen) sowie zwei Eigenkirchen. Zehn Jahre später übertrug der Abt seine Besitzungen dem Kloster.

Stadtentwicklung Ingolstadts im Hoch- und Spätmittelalter

Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass das ursprüngliche Kammergut „Ingoldesstat“ größer war. Immerhin gab es im Hochmittelalter, vor der Stadtwerdung Ingolstadts, neben dem niederaltaichischen Klostergut noch umfangreichen herzoglichen Besitz. Denkbar ist, dass dieser Besitz den Teil des karolingischen Königsgutes darstellt, der nicht an Niederaltaich übergeben worden war; dass der bayerische Herzog, vielleicht in Gestalt Arnulfs des Bösen, dem Kloster Besitz entfremdet hat, kann ebenso angenommen werden.

Von den Archäologen diskutiert wird schon für diese frühe Zeit eine Verlegung der Schutter.[3] Geologisch gesehen ist eine ursprüngliche Schuttermündung in die Donau einige Kilometer oberhalb der heutigen Mündung wahrscheinlich. Für eine Siedlung, wie sie das karolingische Kammergut und das niederaltaichische Klostergut Ingoldesstat war, wurde nicht nur eine sichere und strategisch günstige Lage benötigt, sondern ebenfalls ein Mühlfluss. Eine Verlängerung der Schutter bis zum heutigen Ingolstadt hätte beides gewährleistet und wäre zudem im Rahmen der damaligen technischen Möglichkeiten gelegen.

Für die Zeit zwischen dem späten 9. und dem beginnenden 13. Jahrhundert fehlen jegliche urkundliche Belege für Ingolstadt. Vermutet wird eine Zerstörung der Siedlung während der Ungarneinfälle im 10. Jahrhundert oder ein großer Brand der weite Teile Ingolstadts zerstörte und damit den Anstoß für den spätestens um 1200 beginnenden gründlichen Wiederaufbau inklusive Gewährung der Stadtrechte gegeben hat.[4]

Ingolstadt kann in dieser Zeit nach der Übernahme des Vogteirechts über Niederaltaichs, und somit Ingolstadts durch die Herren von Bogen, nicht ohne Bedeutung gewesen sein. Nach dem Aussterben der Grafen von Bogen 1242 erbten die wittelsbachischen Herzögen ihren Besitz. Daher kann eine Stadtgründung durch die Wittelsbacher bis zum Aussterben der Grafen von Bogen 1242 nicht in Frage kommen. Mit den Wittelsbachern erscheint erneut ein Aufstieg des Ortes möglich, da hier eine wichtige herzogliche Zollstätte mit Brücke lag, die die Straße nach Nürnberg bewachte. Da die Brücke von Neuburg bis 1247 in der Hand der Marschälle von Pappenheim war, die Ingolstädter Brücke die einzige im weiten Umkreis, die den wittelsbachischen Herzögen unterstand.

Im Jahr 1234 wurde die „Moritzkirche“ neu errichtet. Ob es schon zu dieser Zeit die Planstadt Ingolstadt gab, oder ob erst Herzog Otto II. in den 1250er Jahren den Schritt der Vereinigung verschiedener Vorgängersiedlungen zu einer regelrechten Stadt vollzogen hat, bleibt unklar. Sicher ist jedenfalls, dass es diverse Siedlungen auf dem Gebiet der 1312 von Kaiser Ludwig IV. bestätigten Stadt gab, die ebenfalls auf karolingisches Königsgut und niederaltaichisches Klostergut zurück gehen. Um 1280 ist eine erste Stadtmauer nachweisbar. Diese umschloss ein Rechteck mit schachbrettartig angelegten Straßen und einer zentralen Hauptkreuzung beim Schliffelmarkt sowie einer Burg im südöstlichen Eck des Stadtgebiets, dem heutigen Herzogskasten. Der Stadtkern war augenscheinlich schon 1258 bewohnbar, da aus diesem Jahr die erste herzogliche Urkunde datiert, die in Ingolstadt ausgestellt worden ist. Um 1250 bekommt Ingolstadt Stadtrechte verliehen und später überdies das Münzrecht. Im Jahr 1254 ist der erste Bürger der Stadt Ingolstadt namens Heinrich Trost urkundlich erwähnt.

Um 1300 wurde Ingolstadt unter Kaiser Ludwig dem Bayern – wenngleich nur für etwa drei Jahre – Hauptstadt des neu gebildeten Teilherzogtums Oberbayern, da Ludwig als Vormund der Söhne Ottos III. von Niederbayern die Teilung Bayerns wieder rückgängig gemacht hatte.

Bereits bei Fertigstellung der ersten Stadtumwallung lag ein nicht unbeträchtlicher Teil der Bebauung außerhalb der, mit Ausnahme der vier Türme und Tore nicht aus Mauerwerk bestehenden, Befestigung. Dennoch dauerte es bis in die 1350er Jahre bis mit der Stadtvergrößerung begonnen wurde. Eine wichtige Vorarbeit dafür war die Heranführung des Donauhauptarms an die Stadt, die um 1360 abgeschlossen war. Die Stadterweiterung mit dem Bau einer vollständig gemauerten Stadtbefestigung wurde 1362 urkundlich gestattet. Mit dem Bau wurde Mitte der 1360er Jahre im Osten am Donauufer begonnen und Ende des 14. Jahrhunderts wurde der Mauerring an der Donau im Westen geschlossen. Die Arbeiten am Donauufer zogen sich noch bis etwa 1430 hin.

Herzogtum Bayern-Ingolstadt (1392–1447)

Das Neue Schloss, Residenz der Ingolstädter Herzöge

Hauptartikel: Bayern-Ingolstadt

Noch während am Ausbau Ingolstadts gearbeitet wurde, kam es 1392 zur Teilung Bayerns in die Herzogtümer „Bayern-München“ (unter Johann II.), „Bayern-Landshut“ (unter Friedrich dem Weisen) und „Bayern-Ingolstadt“. Ingolstadt wurde dadurch Haupt- und Residenzstadt eines souveränen Herzogtums unter Stephan III. („Stephan dem Kneißel“).

Der Sohn Stephans III., Ludwig VII. („der Gebartete“), brachte die begonnene Stadterweiterung mit ihren 87 Türmen zum Abschluss und begann die von französischer Architektur inspirierten repräsentativen Bauwerke des „Neuen Schlosses“ und des „Liebfrauenmünsters“. Stephans Tochter Isabeau heiratete den König von Frankreich. Der junge Ludwig VII. hatte ebenfalls seine Ausbildung am Hof von Paris erhalten. Die Zeit des souveränen Ingolstadt ist vor allem von den Auseinandersetzungen mit dem Teilherzogtum Bayern-Landshut geprägt. 1447 fiel Bayern-Ingolstadt schließlich an die Linie Bayern-Landshut. Ludwig VIII. („der Bucklige“), der Sohn Ludwig VII., hatte sich gegen seinen Vater aufgelehnt und ihn an dessen Vetter Heinrich XVI. ausgeliefert, in dessen Kerker der Ältere 1447 starb. Bereits zwei Jahre vorher war der kinderlos gebliebene Ludwig VIII. verstorben.

Universitätsstadt (1472–1800)

Die „Hohe Schule“, das Hauptgebäude der Universität
Das Ingolstädter Jesuitenkolleg, Kupferstich von Michael Wening

Das Ende des souveränen Herzogtums bedeutete für Ingolstadt keinen Bedeutungsverlust, oder wirtschaftlichen Niedergang. Die Landshuter Herzöge führten zahlreiche repräsentative Bauten wie etwa das „Neue Schloss“ fort und 1472 wurde von Herzog Ludwig IX. (dem Reichen) von Niederbayern mit päpstlichem Privileg die erste bayerische Universität gegründet. Die Errichtung der Universität Ingolstadt bedeutete den Zuzug von etwa 600 Universitätsangehörigen und somit eine nicht unbeträchtliche Stärkung der Wirtschaft. Zur Ausbildung geeigneter Studenten wurde 1520 das Pädagogium und 1549 das Jesuitenkolleg Ingolstadt gegründet. Hierin liegt die Grundlage für Ingolstadts Bedeutung als ein Hauptort der Gegenreformation im Zeitalter der Reformation. Zahlreiche Jesuiten und Theologen, darunter vor allem der Ingolstädter Professor Johannes Eck zählten zu den heftigsten Widersachern Martin Luthers. So erschien 1520 in Ingolstadt Ecks „De primatu Petri adversus Ludderum“, eine wichtige Verteidigungsschrift des päpstlichen Primats. Doch die Universität Ingolstadt erlangte nicht nur durch die theologische Fakultät Bekanntheit. Besonders die astronomischen und geographischen Forschungen, etwa von Christoph Scheiner und Peter Apian sind hierbei hervorzuheben. Mit dem Werk „Annales ducum Boiariae“ von Johannes Aventinus hat die bayerische Geschichtsschreibung ihren Ursprung an der Universität Ingolstadt.

Die Festung Ingolstadt um 1573
Kupferstich in der „Topographia Germaniae des Matthaeus Merian“ um 1644

Neben der Universität war Ingolstadt bereits im 14. Jahrhundert zu einem bedeutenden Handelszentrum insbesondere für Salz geworden. Aber auch der Weinmarkt hatte eine wichtige Rolle, die jedoch im 15. Jahrhundert zugunsten des Bieres abnahm. Der Bierumsatz stieg von 15.000 Hektolitern im 15. Jahrhundert auf mehr als 34.000 hl im Jahr 1546. Dazu beigetragen hat das von Herzog Wilhelm IV. am 23. April 1516 in Ingolstadt deklarierte Bayerische Reinheitsgebot. Dieses legt u. a. die erlaubten Inhaltsstoffe des Bieres auf Gerste, Hopfen und Wasser fest.

Im Jahr 1537 erhielt Ingolstadt ein weiteres Standbein, indem es zur bayerischen Landesfestung ausgebaut wurde, was mit einer kurzen Unterbrechung 400 Jahre so bleiben sollte. Dieser Umstand brachte der Stadt den Namen „die Schanz“ ein und noch heute nennen sich viele Ingolstädter „Schanzer“. Unter Graf Solms, Herrn zu Münzberg entstand eine Rennaissancefestung mit Bollwerken, wobei die vorhandene mittelalterliche Stadtmauer erhalten blieb. Die Bauphase dauerte bis etwa 1565. Noch bevor die Arbeiten beendet wurden, lagen sich 1546 im Schmalkaldischen Krieg die Truppen des Schmalkaldischen Bundes und die kaiserlichen Truppen Karls V. vor den Stadttoren für zwei Wochen gegenüber. Mit dem Abzug der Schmalkalden hatte die Festung ihre erste Bewährungsprobe bestanden.

Knapp 100 Jahre später belagerte Gustav II. Adolf von Schweden während des Dreißigjährigen Krieges im Frühjahr 1632 die Stadt. Sein Pferd wurde ihm während eines Erkundungsritts förmlich „unter dem Hintern“ weggeschossen und ist heute im Stadtmuseum zu sehen, da es nach dem Abzug der Schweden in die Stadt geholt wurde. Der „Schwedenschimmel“ gilt als ältestes erhaltenes Tierpräparat Europas. Am 30. April 1632 stirbt in den Mauern der Stadt der Heerführer der katholischen Liga, Johann Tserclaes Graf von Tilly, an einer Verwundung. die er sich in der Schlacht bei Rain zugezogen hatte. Die Tatsache, dass die Festung Ingolstadt von den Schweden nicht erobert werden konnte ist ein wichtiger Faktor für die rasche militärische Erholung Bayerns trotz Eroberung Münchens und der meisten anderen bayerischen Städte. Sie war der erste Misserfolg Gustav Adolfs in seinem Feldzug und war gleichzeitig ein Faktor für den weiteren Ausbau der Festung nach Ende des Krieges zwischen 1654 und 1662. Bereits im Spanischen Erbfolgekrieg wurde die ausgebaute Festung durch Truppen des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden belagert, jedoch wurde die Belagerung aufgrund des Sieges bei Höchstädt aufgehoben, da die Truppen für die Besetzung Ulms benötigt wurden.

In dieser Zeit Anfang und Mitte des 18. Jahrhunderts wurde an der Universität Ingolstadt vor allem die medizinische Fakultät aufgebaut und erlangte europaweite Bedeutung. Im Umfeld der Universität wurde am 1. Mai 1776 in Ingolstadt der Illuminatenorden durch Adam Weishaupt gegründet.

Bereits 1773 wurde nach der Auflösung des Jesuitenordens das Jesuitenkolleg Ingolstadt geschlossen. Mit dem Einzug der französischen Revolutionsarmee im Juli 1799 in Ingolstadt verlor die Stadt mit der Festung und der Universität ihre beiden wichtigsten Standbeine. Ende 1799 wurde die Festung von den Franzosen geschleift und ein Jahr darauf wurde die Universität nach Landshut verlegt und gelangte von dort schließlich 1826 nach München, wo sie heute als Ludwig-Maximilians-Universität bekannt ist. → siehe auch: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

Festungsstadt (1806–1938)

Die „Batterie 94“ - ein Überrest der klassizistischen Festung
Das „Fort Prinz Karl“ der Festung Ingolstadt. Im 1. Weltkrieg waren dort Kriegsgefangene untergebracht

Die Auswirkungen dieser Entwicklung für die Stadt waren enorm. Die Einwohnerzahl halbierte sich nahezu und ein Großteil der für das Wirtschaftsleben der Stadt wichtigen Professoren und Offiziere verließ Ingolstadt. Obgleich Ingolstadt 1803 einen Polizeikommissär erhielt und damit unmittelbar der Regierung unterstand - eine Vorform der kreisfreien Stadt - wechselte Ingolstadt die Kreiszugehörigkeit und gehörte zunächst zum Oberdonaukreis, später zum Regenkreis und nach Auflösung der alten Kreise schließlich zu Oberbayern.

Bereits wenige Jahre nach Schleifung der Festung Ingolstadt gab es Überlegungen bezüglich einer Neuerrichtung. Die Entscheidung fiel bereits 1806, jedoch begannen die Arbeiten erst 1828, nachdem die durch die napoleonischen Kriege belasteten Staatsfinanzen es erlaubten. Der Bau der „Königlich Bayerischen Hauptlandesfestung“ war das größte und teuerste Bauprojekt unter König Ludwig I. und beschäftigte bis 1848 gut 5000 Bauarbeiter. Die Festung der Bayerischen Armee bestand aus fünf Fronten und sechs Kavalieren. Dies hatte zur Folge, dass beispielsweise 1861 nur 7193 zivile Einwohner 12.750 Uniformierten gegenüberstanden. Dementsprechend hoch war das Mitspracherecht des Militärs bei der städtebaulichen Entwicklung. Jegliche Bebauung im 'Rayon' der Festung musste bewilligt werden, was die wirtschaftliche Entwicklung hemmte. Jedoch brachte der Festungsbau gleichzeitig eine Verbesserung der Infrastruktur mit sich. Ingolstadt erhielt 1867 Eisenbahnanschluss und schließlich kam eine zaghafte Industrialisierung vor allem durch Rüstungsbetriebe wie die „Königlich Bayerischen Geschützgießerei“ in Gang.

Während des Ersten Weltkriegs war Ingolstadt zeitweise mit über 40.000 Soldaten belegt, zudem wurden die Festungsbauten als Kriegsgefangenenlager genutzt und drei Lazarette in der Stadt eingerichtet. Ab 1916 herrschte ein großer Mangel an Lebensmitteln. Im November 1918 bildete sich in Ingolstadt ein Arbeiter- und Soldatenrat. Vom Balkon des Rathauses rief man kurzfristig eine Räterepublik aus. Der Friedensvertrag von Versailles hatte eine starke Reduzierung der deutschen Armee zur Folge und die Ingolstädter Rüstungsunternehmen waren zur Produktionsumstellung gezwungen. Besonders Erfolg versprechend schien die Herstellung von Spinnereimaschinen durch die „Deutsche Spinnereimaschinenbau AG Ingolstadt“ (Despag). Wegen der Weltwirtschaftskrise 1929 entließ man 60 % der Arbeiter, 500 blieben übrig.

Die Machtübernahme der Nationalsozialisten vollzog sich in Ingolstadt am 27. April 1933, als der neu gebildete Stadtrat zwei NSDAP-Mitglieder zum zweiten und dritten Bürgermeister wählte. Der seit 1930 amtierende Oberbürgermeister Josef Listl blieb bis 1945 im Amt. Bis Ende Juni legten die Stadtratsmitglieder der SPD und der BVP ihre Mandate nieder. Nationalsozialistische Übergriffe richteten sich in den ersten Monaten vor allem gegen Politiker und Mitglieder der KPD, die überwiegend in den Arbeitersiedlungen im Osten der Stadt wohnten. Ebenfalls verwüstet wurde das Gewerkschaftshaus. Mehr als 50 Personen wurden in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Beim Novemberpogrom 1938, als SA-Leute die Synagoge im Stegmeier-Haus verwüsteten, lebten noch 46 jüdische Einwohner in Ingolstadt. Die Hälfte der ursprünglich rund 100 Ingolstädter Juden hatte die Stadt seit dem Beginn der NS-Herrschaft wegen ständiger Repressalien und Boykotte bereits verlassen. Am Morgen des 10. November 1938 mussten die letzten jüdischen Ingolstädter die Stadt innerhalb einer Frist von einer Stunde verlassen.

Im letzten Jahr des Zweiten Weltkrieges war das Fort VIII bei Manching die Außenstelle des zerstörten Wehrmachtsgefängnisses München. Dort wurden 1944/45 76 Wehrmachtsangehörige wegen Wehrkraftzersetzung bzw. Fahnenflucht hingerichtet. Später bettete man sie um auf den Ehrenhain des Westfriedhofs.[5]

Der zwischenzeitlich ohnehin bedeutungslose Status als 'Festung' war Ingolstadt 1937 aberkannt worden.

Wirtschaftsstadt (seit 1945)

Mit dem Ende der Festung konnte die Stadt noch in den 1930er Jahren expandieren und es entstanden besonders im Süden und Osten Ingolstadts zahlreiche neue Siedlungen zwischen den Festungsgürteln. 1938 wurde zudem die Autobahn bei Ingolstadt fertig gestellt. Obwohl Ingolstadt noch Garnisonsstadt und Standort zahlreicher Rüstungsbetriebe war, blieb die Stadt im Zweiten Weltkrieg bis Anfang 1945 von Bombenangriffen verschont. Erst ab Januar 1945 war Ingolstadt mehrmals Ziel alliierter Luftangriffe. Schwer in Mitleidenschaft gezogen wurden insbesondere die südliche und östliche Innenstadt sowie der Bereich des Hauptbahnhofes. Weit über 600 Tote waren zu beklagen. Die Bomben trafen neben vielen Wohngebäuden unter anderem das Stadttheater, der Salzstadel, die Sankt-Anton-Kirche und das Gouvernementsgebäude. Bedeutendster kulturhistorischer Verlust war wohl die barocke Augustinerkirche von Johann Michael Fischer, bei deren Zerstörung über 100 Menschen starben. Die US Army besetzte Ingolstadt nach der Kapitulation des Stadtkommandanten am 26. April 1945 kampflos. Zuvor waren von abrückenden SS-Truppen noch die Donaubrücken gesprengt worden.

US-Aufkläreraufnahme des Bereichs um den Hauptbahnhof am 11. April 1945

Die Ankunft von etwa 5.000 Flüchtlingen und Vertriebenen verknappte den Wohnraum zusätzlich. Festungsbauten waren als Notunterkünfte nur eine provisorische Lösung. Nach Würzburg und Regensburg wies Ingolstadt die dichteste Wohnraumbelegung im Bayern der Nachkriegszeit auf. Einen wirklichen Neuanfang ermöglichte erst der soziale Wohnungbau, vor allem durch die „Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft“. In vakanten Kasernen- und Festungsarealen fanden zahlreiche Unternehmen Ersatz für zerstörte Produktionsstätten. Noch 1945 richtete die „Auto Union AG“ in der Stadt ein Ersatzteillager ein und nach der Einrichtung von Fabrikationsanlagen in der Friedenskaserne lief 1949 mit dem DKW-Schnelllaster die Automobilherstellung in Ingolstadt an. 1950 folgte die „Schubert & Salzer Maschinenfabrik AG“, die bereits 1938 Mehrheitseigner der „Despag“ geworden war.

In den 1950er und 1960er Jahren entstanden in der Innenstadt zahlreiche Gebäude, darunter das Neue Rathaus, deren Gestaltung keinerlei Rücksicht auf die historisch gewachsene Altstadt nahm. Die Einstellung zum städtischen Bauen wandelte sich in den 1970er Jahren. Wegweisend war der Neubau Klinikum Ingolstadt im Stadtteil Friedrichshofen. Häuser in der zentralen Ludwigstraße erfuhren eine Renovierung ebenso wie zahlreiche andere historische Bauten. Bei der Kreisreform von 1972 fiel der Landkreis Ingolstadt weg. Die Stadt selbst blieb kreisfrei und vergrößerte ihr Gebiet durch Eingemeindungen erheblich. 1989 wurde Ingolstadt wieder Universitäts- und gleichzeitig Großstadt. 1992 fand dort die Landesgartenschau statt, die im Vorfeld zur Entstehung des „Klenzeparks“ und zur Renovierung der Festungsanlagen am Brückenkopf führte. 2006 feierte Ingolstadt das 1200-jährige Stadtjubiläum.

Eingemeindungen

Eingemeindungen zwischen 1962 und 1972

Durch die starke Bevölkerungszunahme von 57 % zwischen 1945 und 1960 war Anfang der 1960er Jahre nahezu das gesamte Gebiet der Stadt Ingolstadt bebaut und es gab kaum mehr Flächen zur Expansion. Das Stadtgebiet war aufgrund der 1813 erfolgten Ausgliederung der Audörfer südlich der Donau erheblich zu klein gewesen. Um das weitere Wachstum der Stadt zu ermöglichen, schritt man 1962 zunächst zur Eingemeindung der Gemeinde Unsernherrn aus dem Landkreis Ingolstadt. Der größte Gebietszuwachs ergab sich dann nach der Auflösung des Landkreises Ingolstadt am 1. Juli 1972 im Rahmen der Gebietsreform in Bayern.

Folgende ehemals selbständige Gemeinden und Gemarkungen wurden zwischen 1962 und 1972 in die Stadt Ingolstadt eingegliedert:

Datum Orte Zuwachs in ha
1. Januar 1962 Unsernherrn mit den Gemeindeteilen Einbogen, Haunwöhr, Hennenbühl, Hundszell, Kothau, Niederfeld, Ringsee, Rothenturm und Schmalzbuckel (diese Orte gehörten schon bis 1813 zu Ingolstadt) 1.090
1. Januar 1968 Teilstück der Gemeinde Mailing 75
1. Juli 1969 Friedrichshofen 81
1. Juli 1972 Brunnenreuth mit den Gemeindeteilen Oberbrunnenreuth,
Unterbrunnenreuth und Spitalhof
275
1. Juli 1972 Dünzlau 481
1. Juli 1972 Etting 870
1. Juli 1972 Gerolfing 2.387
1. Juli 1972 Hagau 492
1. Juli 1972 Irgertsheim 600
1. Juli 1972 Mailing mit Feldkirchen 812
1. Juli 1972 Mühlhausen 249
1. Juli 1972 Oberhaunstadt mit Unterhaunstadt 553
1. Juli 1972 Pettenhofen 379
1. Juli 1972 Zuchering mit den Gemeindeteilen Winden und Seehof 1.293
  Gesamt:  9.637

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Hauptartikel: Einwohnerentwicklung von Ingolstadt

Bevölkerungsentwicklung zwischen 1785 und 2005[6]

Seit dem Mittelalter und am Anfang der Neuzeit gab es in Ingolstadt nur ein langsames Bevölkerungswachstum, das immer wieder durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte unterbrochen wurde. Bevölkerungszuwächse ergaben sich vor allem nach der Stadtvergrößerung im 14. Jahrhundert und die Gründung der Universität Ingolstadt. Der Rückgang der Einwohnerzahl zwischen 1762 und 1803 von 8000 auf 4800 Personen ist auf die Auflösung des Jesuitenordens 1773, die Verlegung der Universität nach Landshut 1800 und die Schleifung der Festung und Audörfer durch die napoleonischen Truppen während der Besetzung der Stadt 1800/1801 zurückzuführen.

Mit Beginn der Industrialisierung im Laufe des 19. Jahrhunderts beschleunigte sich das Wachstum der Bevölkerung langsam. Doch gerade der Ausbau Ingolstadts zur königlich-bayerischen Hauptlandesfestung, der zunächst ein starkes Wachstum mit sich brachte wirkte sich später hemmend aus, da jede Bautätigkeit im Umkreis der Stadt vom Militär bewilligt werden musste. Erst nach Aufhebung des Festungsstatus 1938 und der Vergrößerung des Stadtgebiets nach 1962 konnte sich die Stadt ungehindert entwickeln.

1914 hatte Ingolstadt 25.000 Einwohner, bis 1959 verdoppelte sich diese Zahl auf 50.000. Die Grenze von 100.000 Einwohnern überschritt die Stadt 1989 und ist damit Bayerns und Deutschlands jüngste Großstadt. Ende Dezember 2006 lebten in Ingolstadt nach Fortschreibung des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung 122.167 Menschen mit Hauptwohnsitz – historischer Höchststand. Ingolstadt ist damit nach Regensburg die zweitgrößte deutsche Stadt an der Donau und gehört zu den am schnellsten wachsenden Städten in Deutschland.

Demografie

Die Bevölkerung Ingolstadts ist im Vergleich mit den übrigen bayerischen Großstädten die Jüngste. So hat sie mit 18,1 % den höchsten Anteil an unter 18-jährigen und gleichzeitig mit 18,0 % nach München (17,4 %) und Fürth (17,9 %) den drittniedrigsten Anteil an über 65-jährigen. Zudem leben in Ingolstadt etwas mehr Frauen als Männer. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung liegt bei 50,6 %, der der männlichen Bevölkerung entsprechend bei 49,4 %. Seit gut 20 Jahren (mit Ausnahme des Jahres 2005) zeigt die natürliche Bevölkerungsbewegung eine positive Tendenz. Das bedeutet, dass die Anzahl der Sterbefälle niedriger ist als die der Geburten. Dieser Umstand erklärt zum Teil das starke Einwohnerwachstum Ingolstadts. Hinzu kommt, dass Ingolstadt in den vergangenen sieben Jahren einen Wanderungsüberschuss von ungefähr 1000 Personen pro Jahr verzeichnen konnte. Von den Zuwanderern stellen die 18 bis 25-jährigen mit gut 40 % gefolgt von den 25 bis 30-jährigen mit etwa 20 % den größten Anteil. Auch bei den Zuwanderern der letzten Jahre ergibt sich ein Frauenüberschuss.

Der Ausländeranteil an der Ingolstädter Bevölkerung lag 2005 bei 12,7 %, davon wiederum kommen 26,6 % aus den EU-Mitgliedstaaten. Die größte Gruppe der ausländischen Einwohner bilden die Türken mit 5273 Personen, gefolgt von den 3442 Angehörigen der Staaten des ehemaligen Jugoslawiens und 678 italienischen Staatsangehörigen. Zwischen den Stadtbezirken gibt es große Unterschiede beim Anteil der ausländischen Bevölkerung. So leben in den Stadtbezirken Süd und West unter 5 % ausländische Bürger, während es in den Bezirken Nordost und Nordwest über 20 % sind. Insgesamt liegt der Anteil von Personen ohne die deutsche Staatsangehörigkeit zum Teil deutlich niedriger als in den übrigen bayerischen Großstädten.

Religionen

Die Moritzkirche Ingolstadt, das älteste Gotteshaus der Stadt
Die Matthäuskirche, die erste evangelische Kirche Ingolstadts
Das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt

Christentum

Ingolstadt gehörte von Anfang an zum Bistum Eichstätt, das 741 errichtet wurde und zum Erzbistum Mainz gehörte. Politisch gehörte die Stadt zum Herzogtum Bayern, das über die Jahrhunderte hinweg katholisch blieb. Ältestes, heute noch erhaltenes Gotteshaus ist die 1234 errichtete „Moritzkirche“, die anstelle einer älteren Kirche entstand.

Zur Zeit der Glaubensspaltung wurde Ingolstadt mit dem Einzug der Jesuiten zu einem Bollwerk des Katholizismus, wobei Reformatorische Bestrebungen in der Stadt unterdrückt wurden. Durch die politischen Veränderungen zu Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Bistum Eichstätt 1817/21 der neuen Kirchenprovinz Bamberg zugeordnet, zu der es bis heute gehört. Die Pfarrgemeinden der Stadt sind Teil des Dekanats Ingolstadt, des südlichsten Dekanats des Bistums Eichstätt. Nur Zuchering mit den Pfarreifilialen in Hagau und Winden gehört zum Dekanat Pfaffenhofen des Bistums Augsburg, was durch die alte Diözesangrenze an der Sandrach (ehemals südlicher Hauptlauf der Donau) zu erklären ist. Die 64.425 Katholiken (Stand 2006) in Ingolstadt stellen mit 52,6 % die größte Glaubensgemeinschaft dar und verteilen sich auf 18 Gemeinden. Zudem befinden sich mit dem „Gnadenthalkloster“ und dem „Kloster Ingolstadt“ zwei Franziskanerklöster in der Stadt.

Zu Anfang des 19. Jahrhunderts zogen die ersten Protestanten in die Stadt. Im Jahre 1824 erhielten die Gemeindeglieder ihren ersten evangelischen Pfarrer und konnten mit „St. Matthäus“ ihre erste Kirche errichten. Die neue Gemeinde gehörte zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Innerhalb dieser Landeskirche wurde Ingolstadt 1935 Sitz eines Dekanats, zu dem heute alle evangelischen Kirchengemeinden gehören. Das Dekanat Ingolstadt ist Teil des Kirchenkreises Regensburg. Die Protestanten stellen heute mit 22.997 Personen beziehungsweise 18,8 % die zweitgrößte Glaubensgemeinschaft in Ingolstadt dar, wobei ihr prozentualer Anteil in den traditionell evangelischen Stadtteilen Friedrichshofen und Brunnenreuth nach wie vor am Höchsten ist.

Auch die orthodoxen Christen, darunter die russisch-orthodoxe sowie die griechisch-orthodoxe Kirche unterhalten in Ingolstadt Gotteshäuser.

In der Stadt wirken darüber hinaus eine Reihe von Freikirchen, darunter die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), die Freie evangelische Gemeinde (FeG), die Mennonitengemeinde und die Siebenten-Tags-Adventisten (STA). In Ingolstadt ist eine Gemeinde der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ansässig.

Judentum

In Ingolstadt bestand im Mittelalter eine jüdische Gemeinde, die bereits in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts schriftlich erwähnt wird.[7] Das jüdische Wohngebiet mit Synagoge befand sich im Süden der Altstadt im Bereich der heutigen Schutter- und Spitalstraße. Judenverfolgungen gab es in Ingolstadt in den Jahren 1348 und 1450, wobei sich zwischen den Vertreibungen wieder mehrere jüdische Familien in der Stadt ansiedelten. Nach der Vertreibung von 1450 erhielten jüdische Personen erst ab 1861 wieder das Recht, sich in Ingolstadt niederzulassen. Bis 1933 stieg die Zahl der Gemeindemitglieder auf 100 und es entstand in einem Hinterhof an der Theresienstraße erneut ein Synagoge. Durch die Repressalien in der Zeit des Nationalsozialismus und insbesondere das Novemberpogrom 1938 verließen alle Angehörigen der jüdischen Gemeinde die Stadt oder wurden deportiert. Nach 1945 kehrten nur wenige der jüdischen Ingolstädter zurück und die wieder eröffnete Synagoge musste 1952 geschlossen werden. 1968 lebten 16 jüdische Personen in Ingolstadt. An die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus erinnern die im Stadtgebiet und vor allem im Luitpoldpark aufgestellten blauen Stelen.

Islam

In Ingolstadt leben etwa 6000 Muslime (knapp 5 %), meist türkischer und bosnischer Herkunft. Die verschiedenen islamischen Gemeinden unterhalten Gebetsräume und Moscheen, darunter die Kocatepe-Moschee, Bayerns größte Moschee, die am Sonntag den 18. Mai 2008 im Bezirk Nordwest eröffnet wurde.[8] In einem Abschnitt des Südfriedhofs befindet sich überdies ein muslimischer Friedhof.

Politik

Neues Rathaus

An der Spitze der Stadt stand anfangs der „Rat“, der erstmals für das Jahr 1309 bezeugt ist. Dieser Stadtrat bestand aus zwei Kammern, dem „Inneren Rat“, der eigentlichen obrigkeitlichen Stadtverwaltung und dem „Äußeren Rat“, der als beratendes und kontrollierendes Organ fungierte und von den Bürgern der Stadt gewählt wurde. Seit 1407 ist erstmals ein Bürgermeister nachweisbar, der aus den Reihen des Inneren Rats kam.

Das Amt des Bürgermeisters wechselte halbjährlich, später vierteljährlich. Nach 1447 leitete ein landesherrlicher Beamter als Pfleger die Stadt. Ab 1803 wurde in Ingolstadt nach und nach die Magistratsverfassung eingeführt, wobei der Magistrat ab 1818 von den Gemeindebevollmächtigten gewählt wurde. An der Spitze des Magistrats stand ein Bürgermeister. Teilweise wurden den Bürgermeistern der Titel Oberbürgermeister verliehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg trugen nahezu alle Bürgermeister diesen Titel.

Bürgermeister

Der Oberbürgermeister und der Stadtrat werden für eine Legislaturperiode von sechs Jahren gewählt. Oberbürgermeister der Stadt Ingolstadt ist seit dem Jahr 2002 Dr. Alfred Lehmann von der CSU. Er ist Nachfolger von Peter Schnell (ebenfalls CSU), der die Geschicke der Stadt 30 Jahre lang lenkte und am Ende seiner Amtszeit dienstältester Oberbürgermeister einer Großstadt war. Zweiter Bürgermeister, ebenfalls seit 2002 ist Albert Wittmann (CSU), dritter Bürgermeister seit 2008 Sepp Mißlbeck (FW). Für die Liste aller Oberbürgermeister der Stadt Ingolstadt siehe: Liste der Oberbürgermeister von Ingolstadt.

Stadtrat

Die Sitzverteilung im Stadtrat Ingolstadt nach Parteien

Der Stadtrat setzt sich aus 50 gewählten Mitgliedern, den vier Ortssprechern der Stadtteile Dünzlau, Mühlhausen, Hagau und Brunnenreuth und dem Oberbürgermeister zusammen. Nach der letzten Kommunalwahl am 2. März 2008 zogen in den Stadtrat ein [9]:

– die Christlich-Soziale Union (CSU) mit 23 Sitzen,
– die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) mit zehn Sitzen,
– die Freien Wähler (FW) mit acht Sitzen,
– Bündnis 90/Die Grünen (GRÜNE) mit drei Sitzen
– die Ökologisch Demokratische Partei (ödp) mit zwei Sitzen,
– DIE LINKE (Die Linke) mit zwei Sitzen,
– die Freie Demokratische Partei (FDP) mit einem Sitz,
– Die Republikaner (REP) mit einem Sitz.

Bei der Kommunalwahl 2008 gab es erstmals in Ingolstadt eine Listenverbindung aus SPD, Freien Wählern, den Grünen und der ödp. Wegen der fehlenden 5 %-Hürde konnten kleine Parteien ebenfalls Mandate erringen. Fraktionen bilden nur die CSU, die SPD, die Freien Wähler und Die Grünen. Neben dem Stadtrat existieren noch 62 Gremien der Stadt mit verschiedenen Aufgabenbereichen. Die nächsten Wahlen zum Stadtrat werden im März 2014 abgehalten.

Bundestagsabgeordnete

Ingolstadt befindet sich im „Wahlkreis 218 Ingolstadt“, dem daneben noch der Landkreis Eichstätt und der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen angehören.

Über die Landesliste zog Eva Bulling-Schröter für die Die Linke in den Bundestag ein. Sie ist nach Horst Seehofers Wahl zum bayerischen Ministerpräsidenten das einzige Mitglied des deutschen Bundestages aus diesem Wahlkreis. Wahlberechtigt im Wahlkreis 218 waren im Jahr 2005 245.899 Personen, wobei die Wahlbeteiligung bei 76,2 % lag. [10]

Wappen

Die Flagge Ingolstadts

Das Wappen der Stadt Ingolstadt zeigt einen rot bewehrten, feuerspeienden blauen Panther auf silbernem Grund.

Die ersten Siegel der Stadt zeigten den Heiligen Mauritius als Schutzpatron der Moritzkirche, der Hauptkirche der Stadt. Die Wahl des Schutzheiligen geht auf die seit dem 9. Jahrhundert bestehende Verbindung Ingolstadts mit dem Kloster Niederaltaich, einem dem Heiligen Moritz geweihtes Benediktinerkloster, zurück. Ab 1314 stützt sich der Schutzpatron auf einen Schild mit einem Fabelwesen, einem damals als Panthier bezeichneten, feuerspeienden Drachen. Als volksetymologische Erklärung wurde aus „Panthier“ im Laufe der Jahrhunderte der Panther. Ab etwa 1340 wird der Schild mit dem Panther als alleiniges Siegel verwendet und findet sich überdies auf Münzen sowie dem „Kreuztor“. Die Herkunft des Wesens ist nicht mit Sicherheit nachzuweisen. Es wird mehrheitlich angenommen, dass sich der Panther von den spanheimischen Pfalzgrafen von Kraiburg-Ortenburg herleitet, der seit 1260 Nebenwappen der Wittelsbacher war und der sich ebenfalls im bayerischen Staatswappen findet. Eine weitere, eher legendäre Möglichkeit ist die Verleihung des Wappens durch Ludwig den Bayern im Jahre 1313, mit der er die Tapferkeit der Ingolstädter in der Schlacht von Gammelsdorf honorieren wollte.

Die Stadtflagge von Ingolstadt hat vier gleich breite, horizontale Streifen in den Farben weiß-blau-weiß-blau und ein Seitenverhältnis von 3:5. Im Zentrum zeigt sie das Stadtwappen auf weißem statt silbernem Grund. Bei der Bannerflagge verlaufen die vier Streifen vertikal und das Seitenverhältnis beträgt 5:2.

Städtepartnerschaften

Die Städtepartnerschaften der Stadt Ingolstadt.[11]
Italien Carrara (Italien), seit 2. Juni 1962
Vereinigtes Königreich Kirkcaldy (Vereinigtes Königreich), seit 3. September 1962
Frankreich Grasse (Frankreich), seit 7. Mai 1963
Slowenien Murska Sobota (Slowenien), seit 30. März 1979
Russland Moskau (Zentralbezirk) (Russland), seit 8. November 1995
Türkei Manisa (Türkei), seit 30. November 1998
Serbien Kragujevac (Serbien), seit 3. Juli 2003
Polen Oppeln (Polen), seit 4. November 2005
Ungarn Győr (Ungarn), seit 8. November 2008
Provence-Haus im Klenzepark

Wie bei allen anderen deutschen Städten beginnt die Geschichte der Ingolstädter Städtepartnerschaften nach dem Zweiten Weltkrieg, als das Britische Generalkonsulat in München mit dem Wunsch zum Aufbau einer freundschaftlichen Beziehung zu einer britischen Stadt an bayerische Städte herantrat. Nachdem bereits mehrere Partnerschaften zwischen bayerischen und schottischen Städten geschlossen wurden, war die 1962 geschlossene Städtepartnerschaft zwischen Ingolstadt und Kirkcaldy im County Fife die zehnte ihrer Art zwischen den beiden Regionen. An die Partnerschaft erinnert heute unter anderem eine Stele im „Klenzepark“ und sie wird durch zahlreiche Schüleraustausche gepflegt.

Im selben Jahr entstand darüber hinaus die Partnerschaft zwischen Ingolstadt und der Stadt Carrara im Norden der Toskana. Zu Ehren der Partnerstadt wurde der Platz zwischen der Reitschule und dem Herzogskasten in „Carraraplatz“ umbenannt und es finden sich zahlreiche Skulpturen aus Carrara-Marmor im gesamten Stadtgebiet.

Im Zuge des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages von 1963 kam es noch im selben Jahr zur Unterzeichnung eines entsprechenden Partnerschaftsvertrages mit Grasse in Südfrankreich, womit die erste Phase von Städtepartnerschaften abgeschlossen wurde. Sichtbar ist die Beziehung in Ingolstadt unter anderem durch das 1992 im Klenzepark errichtete Provence-Haus.

Erst 16 Jahre später entstand die Verbindung zur damals jugoslawischen und heute slowenischen Stadt Murska Sobota und danach dauerte es weitere 16 Jahre bis 1995 die Partnerschaft mit dem Zentralbezirk Moskau geschlossen wurde. 1998 folgte die Verbindung mit der türkischen Stadt Manisa, deren Bürgermeister, ein Architekt, sich am Entwurf der Ingolstädter Moschee beteiligte.

Die momentan jüngsten Ingolstädter Städtepartnerschaften wurden zwischen 2003 und 2008 mit den Städten Kragujevac, Oppeln und Győr geschlossen. Mit Abschluss der Verbindung mit dem oberschlesischen Oppeln war ein Städtenetzwerk aus den Städten Carrara, Grasse, Ingolstadt und Oppeln entstanden, in dem jede den anderen zur Partnerstadt hat. Die Verbindung zur ungarischen Stadt Győr entstand vor allem aus dem Umstand, dass die Audi AG dort seit 1994 ein Motorenwerk betreibt. Derzeit wird zusätzlich eine Partnerschaft mit einer Stadt in einem Entwicklungsland in Erwägung gezogen.

Patenschaften

  • 1953 wurde die Patenschaft für die Sudetendeutschen aus der Stadt Niemes im Kreis Deutsch Gabel übernommen.
  • 1973 übernahm die Stadt Ingolstadt die bereits im Mai 1967 vom Landkreis Ingolstadt geschlossene Patenschaft für die Sudetendeutschen aus der Stadt und dem Kreis Prachatitz im Böhmerwald. Grund für die Patenschaft war, dass sich viele Prachatitzer in und um Ingolstadt niederließen. Im Rahmen der Patenschaft für beide sudetendeutsche Städte entstand im ehemaligen „Pedellhaus“ der Hohen Schule das Heimatmuseum Niemes-Prachatitz.
  • Seit 1987 besteht außerdem eine Patenschaft für die Banater Schwaben in Bayern.

Ingolstadt als Taufname

Auf den Namen „Ingolstadt“ getaufter ICE 3
  • 1997 taufte die Lufthansa einen Airbus A319-114 (Seriennummer 651, registriert unter D-AILI) auf den Namen „Ingolstadt“. Der Jungfernflug führte die Maschine über den Ingolstädter Luftraum, Pilot dabei war der in Ingolstadt geborene Flugkapitän Sieber.
  • Am 27. November 2003 wurde im Hauptbahnhof Ingolstadt ein ICE 3 (Triebzug 336) auf den Namen „Ingolstadt“ getauft.


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Das Stadttheater
Das Medizinhistorische Museum in der Alten Anatomie
Das museum mobile
Der „Turm Triva“, in dem das Bayerische Polizeimuseum untergebracht wird.

Theater

Nachdem das alte Stadttheater in Ingolstadt im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, dauerte es bis 1966 ehe eine neue Spielstätte errichtet wurde. Das neue Theater Ingolstadt wurde vom Architekten Hardt-Waltherr Hämer konzipiert und bietet 663 Plätze. Neben diesem Großen Haus verfügt das Theater Ingolstadt über vier kleinere weitere Spielstätten. Das Kleine Haus am Turm Baur, die Freilichtbühne im Turm Baur, das Studio im Herzogskasten und die Werkstattbühne, die sich ebenfalls im Hämer-Bau befindet. Insgesamt finden in Ingolstadt rund 500 Vorstellungen im Jahr statt. In der Stadt ist zudem eine große Zahl weiterer Bühnen zu finden, die von Theatergruppen mit unterschiedlichen Trägern geführt werden. Das Theater wird seit 2007 unter hohem Kostenaufwand saniert.

Museen

Ingolstadt verfügt insgesamt über 13 Museen unterschiedlicher Träger.

Größtes und ältestes Museum in der Stadt ist das Bayerische Armeemuseum mit einer Sammlung von Waffen, Ausrüstungsgegenständen, Uniformen, Fahnen, Standarten, Gemälden und Orden mit dem Schwerpunkt auf der Bayerischen Armee. Das Museum ist im „Neuen Schloss“ und im „Reduit Tilly“ untergebracht und deckt die Militärgeschichte bis einschließlich des Ersten Weltkriegs ab.

Das 1973 eröffnete Deutsche Medizinhistorische Museum, das in der „Alten Anatomie“ untergebracht ist, zeigt die Entwicklung der Medizin seit der Zeit des Alten Ägyptens und ist das einzige Museum dieser Art in Deutschland. Neben Gegenständen der Chirurgie verfügt das Museum über einen botanischen Garten mit einer Fülle von Arzneipflanzen.

Im Stadtmuseum Ingolstadt werden zahlreiche Exponate, die die Entwicklung der Stadt und der Region von der Frühzeit bis in die jüngste Gegenwart gezeigt. So werden im „Kavalier Hepp“ dem Bernsteincollier und dem Stadtmodell von Jakob Sandtner auch der Schimmel des Schwedenkönigs Gustav Adolf ausgestellt. Seit 1998 beherbergt das „Kavalier Hepp“ darüber hinaus das Spielzeugmuseum. Ebenfalls zum Stadtmuseum gehört das Bauerngerätemuseum im Stadtteil Hundszell.

Von den Museen unter privater Trägerschaft ist besonders das museum mobile der Audi AG im Audi Forum hervorzuheben. Es zeigt die Unternehmensgeschichte beispielsweise in Form von über 50 Autos und mehr als 30 Fahr- und Motorräder.

Die Moderne Kunst ist in Ingolstadt museal vor allem durch das Museum für konkrete Kunst, der mit umfassendsten Sammlung in ganz Europa vertreten. Daneben existiert noch das Museum des Bildhauers Alf Lechner.

Kleinere Museen und Dokumentationsstätten sind das Heimatmuseum Niemes-Prachatiz das die Heimatsammlung der Stadt Niemes und des Landkreises Prachatitz in Böhmen zeigt, die Dokumentationsstätte Marieluise Fleißer, die in Fleißers Elternhaus untergebracht ist, das Heinrich-Stiefel–Schulmuseum am Brückenkopf und das Europäische Donaumuseum Ingolstadt mit einem Ausstellungsraum im Stadtmuseum und dem alten Messpegelhaus am Brückenkopf.

Jüngstes Museum in Ingolstadt ist das Bayerische Polizeimuseum im Turm Triva im Klenzepark, dessen Eröffnung für das Jahr 2009 [12] geplant ist und die Entwicklung der Polizei in Bayern seit dem Jahr 1812 dokumentieren wird.

Musik

Ingolstadt ist der Heimatort einiger, teilweise deutschlandweit bekannter Musikinterpreten und -bands. Hierzu zählen insbesondere die Hardrock-Band „Bonfire“ und das international populäre Dance-Projekt Groove Coverage. Mit einer Coverversion des Mike Oldfield-Klassikers Moonlight Shadow erreichte dieses den dritten Platz der Media-Control-Charts und erhielt dafür eine Goldene Schallplatte. Weitere Bands sind Kevins Campfire, Slut und Hotwire.

Mit dem „Georgischen Kammerorchester“ kann Ingolstadt auf ein renommiertes Orchester verweisen. Darüber hinaus sind in der Stadt zahlreiche Chöre aktiv; darunter beispielsweise die „Ingolstädter Nachtigallen“, der „Jugendkammerchor“ Ingolstadt, der Kammerchor „incanto corale“, die "Donaukosaken" und der „Motettenchor“ Ingolstadt e. V.

Panorama über die westliche und nördliche Altstadt vom Pfeifturm aus gesehen

Bauwerke

Taschenturm mit Stadtmauer
Die ehemalige Jesuitenbibliothek Ingolstadt
Das Innere der Asamkirche
Im Klenzepark Ingolstadt
Die Saturn-Arena, Spielstätte des ERC Ingolstadt

Ingolstadt zeichnet sich durch eine weitgehend erhaltene historische Altstadt mit Bauwerken aus allen Epochen der Stadtgeschichte aus. Nach Angaben des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege gibt es in der Stadt 582 Baudenkmäler. Der „Scherbelberg“, ein historischer Trümmerberg aus den napoleonischen Kriegen, sowie der „Pfeifturm“, ein ehemaliger Wachturm der Stadt aus dem 14. Jahrhundert, gewähren einen Überblick über die Altstadt.

Aus der Zeit der ersten Stadtumwallung und Stadtwerdung sind die „Moritzkirche“, die „Untere Pfarr“ aus dem Jahr 1234 und der „Herzogskasten“, das alte Herzogsschloss, erhalten. Ebenfalls aus dem 13. Jahrhundert stammen die frühesten Bestände der beiden Ingolstädter Klöster, dem „Gnadenthalkloster“ und dem „Franziskanerkloster“ mit „Franziskanerkirche“, sowie das Spital von 1319. Von der zweiten Stadtumwallung aus dem 14. Jahrhundert sind weite Teile der Stadtmauer sowie das „Kreuztor“ – eines der vier Haupttore – erhalten, das gleichzeitig Wahrzeichen der Stadt ist. Teil der Stadtmauer sind auch die beiden Nebentore „Taschenturm“ und „Münzbergtor“ aus dem Jahr 1390. Ebenfalls aus dem 14. Jahrhundert stammt das „Alte Rathaus“. Erstmalig wurde dieses im 16. Jahrhundert umgebaut, letztmals 1882.

Aus der Zeit des souveränen Herzogtums Bayern-Ingolstadt stammen das „Neue Schloss“ und das „Münster Zur Schönen Unserer Lieben Frau“, die „Obere Pfarr“. Beide Bauwerke, die von Ludwig dem Gebarteten in Auftrag gegeben wurden sind eindrucksvolle Beispiele der Spätgotik. Auf den Ingolstädter Herzog geht das 1429 gestiftete „Pfründnerhaus“ zurück, die so genannte „Hohe Schule“, in der ab 1472 die Universität untergebracht war.

Neben diesen repräsentativen Bauten finden sich in Ingolstadt viele sehenswerte Bürgerhäuser. Das älteste ist das so genannte „Birnbaumhäusl“ aus der Zeit um 1470. Daneben das Haus des Theologen Dr. Johannes Eck, das Sterbehaus des Feldherrn Tilly und zahlreiche weitere Wohnhäuser von Ingolstädter Professoren. Hervorzuheben sind hier das „Kaisheimer Haus“ sowie das „Ickstatt-Haus“, das durch die höchste Barockfassade Süddeutschlands besticht.

Ebenfalls aus der Zeit als Universitätsstadt stammt die „Alte Anatomie“, ein spätbarocker Prachtbau im Stil einer Orangerie aus dem Jahr 1723, in dem die medizinischen Fakultät der Universität untergebracht war. Die Maria de Victoria Kirche („Asamkirche“) wurde zwischen 1732 und 1736 als Oratorium der marianischen Studentenkongregation erbaut und gilt mit ihrem monumentalen Deckenfresko und ihrer Ausstattung als Höhepunkt des Schaffens der Brüder Asam. Mit der „Lepanto-Monstranz“ beherbergt die Asamkirche eine der wertvollsten Monstranzen der Welt.

Von der Festungsanlage des 19. Jahrhundert sind ebenfalls große Teile erhalten. Hierzu zählen die Bauten am so genannten Brückenkopf, dem „Reduit Tilly“ und den Türmen „Baur“ und „Triva“, bei denen Leo von Klenze an der künstlerischen Ausgestaltung mitwirkte. Darüber hinaus sind vier Kavaliere, darunter „Kavalier Hepp“ und eine der Fronten sowie mehrere Batteriestellungen und Flankenbatterien erhalten.

Mit dem „Theater Ingolstadt“ hat Ingolstadt zudem das jüngste Baudenkmal Bayerns.

Sehenswert ist darüber hinaus die Dampflokomotive 98 507 (Bayerische D XI), die 1968 vor dem Hauptbahnhof als Denkmal aufgestellt wurde. Diese wurde 1903 von Krauss-Maffei gebaut und ist die letzte Vertreterin von 147 Exemplaren der Baureihe „98.4–5“. 1960 wurde diese Lokalbahnlokomotive im Bahnbetriebswerk Nürnberg Rbf ausgemustert.

Das von Gunter Henn gestaltete „Audi Forum“ ist ein Beispiel für moderne Architektur in Ingolstadt.

Parks und Naturräume

Ingolstadt ist eine grüne Stadt mit zahlreichen Parks, Grünanlagen und Wäldern. Am prägendsten ist das „Glacis“, das Vorfeld des ehemaligen Festungsgürtels rund um die eigentliche Innenstadt. Sie ist heute der innere Grüngürtel und damit grüne Lunge und Pufferfläche zwischen Autoverkehr und Wohnbebauung und Schulen. Durchzogen wird sie von weitläufigen Fuß- und Radwegen mit guter Sicht auf einige der ehemaligen Festungsbauten inklusive eines gut erhaltenen Stücks am so genannten „Künettengraben“. Auch der größte Park Ingolstadts, der „Klenzepark“, das Gelände der Landesgartenschau von 1992 am ehemaligen Brückenkopf der klassizistischen Festung, ist Teil des Glacis. Der Übergang vom Park zum Wald wird im „Luitpoldpark“ deutlich, der am Brückenkopf als Teil des Glacis beginnt und im Westteil zunehmend Wald ähnlichen Charakter annimmt.

Der äußere Grüngürtel verläuft im Bereich der ehemaligen Vorwerke der Festung. Zu ihm gehören unter anderem der Spielpark „Fort Peyerl“, der „Fort Haslang Park“ und der Stadtteilpark „Am Augraben“.

Größter Wald in Ingolstadt ist der Auwald („Schüttel“) am nördlichen und südlichen Donauufer. Es ist eines der größten durchgängig erhaltenen Auwaldstücke in Deutschland, schwerpunktartig gelegen zwischen Neuburg und Ingolstadt mit Ausläufern bis ins Stadtgebiet und darüber hinaus. Der Auwald dient als Naturreservat mit in der Region zum Teil einzigartiger Vegetation und Tiervorkommen, zudem als grüne Lunge und (naturnahes) Naherholungsgebiet. Auch der „Zucheringer Wald“, das Naherholungsgebiet „Am Auwaldsee“ sowie das Naherholungsgebiet Irgertsheim mit seinen zahlreichen Weihern und Seen sind Reste des Auwalds.

Sport

Das Sportleben in der Stadt wird vor allem von den 83 eingetragenen Sportvereinen getragen. Größter Verein ist der MTV 1881 Ingolstadt mit über 3.000 Mitgliedern in 16 Abteilungen. Insgesamt zählen die Ingolstädter Sportvereine etwa 41.000 Mitglieder.

Ingolstadt ist besonders durch den Eishockeysport bekannt. Der 1964 gegründete ERC Ingolstadt spielt seit der Saison 2002/2003 in der DEL. Mit Ausnahme der Aufstiegssaison und des Spieljahres 2007/2008 hat die Mannschaft jedes Jahr die Play-offs und bereits zweimal das Halbfinale der Play-offs erreicht. Die beste Vorrundenplatzierung erreichte der ERC in der Saison 2005/2006 mit Platz zwei. Den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte konnte man 2004/05 feiern, als man den deutschen Eishockeypokal gewann.

Der Fußballverein FC Ingolstadt 04 spielt in der Saison 2008/09 in der zweiten Fussballbundesliga. In der Saison 2007/08 stieg er von der dritthöchsten Spielklasse, der Regionalliga Süd auf. Der Verein entstand 2004 durch die Fusion der Fußballabteilungen der Sportvereine MTV Ingolstadt und ESV Ingolstadt. Die zweite Mannschaft des FC Ingolstadt spielt in der Bayernliga. Die zahlreichen Teams der weiteren Fußballvereine spielen in niedrigeren Spielklassen, so etwa der FC Gerolfing und der Türk SV Ingolstadt, die in der Bezirksliga Oberbayern Nord antreten.

Baseball ist in Ingolstadt ebenfalls vertreten. Der Verein Ingolstadt Schanzer wurde 1985 gegründet und zählt damit zu den ältesten Baseballvereinen in Deutschland. Zwischenzeitlich spielte die Mannschaft erstklassig, stieg jedoch 1999 wieder in die 2. Bundesliga ab.

Mit dem Team Panthers Lacrosse des TSV Ingolstadt Nord gibt es seit Ende 2008 eine Lacrosse-Mannschaft. Gegenwärtig wird die Mannschaft durch den langjährigen Nationalspieler Florian Klaus trainiert.

Seit einigen Jahren ist auch Unihockey in Ingolstadt durch mehrere Vereine vertreten. Der bekannteste und bislang erfolgreichste ist der ESV Ingolstadt, der seit der Saison 2007/08 in der 2. Bundesliga spielt und dort auf Anhieb die Playoffs um den Aufstieg in die 1. Liga erreichte.

Wichtigster Schwimmverein Ingolstadts ist der SC Delphin, unter anderem der Heimatverein der derzeitigen Europarekordhalterin Janine Pietsch (50 Meter Rücken) und der deutschen Meisterin Raphaela Piehler (200 Meter Rücken). Die Wasserballmannschaft des SC Delphin Ingolstadt spielt in der Oberliga Bayern.

Der jährlich im Mai ausgetragene „Ingolstädter Halbmarathon“ ist mit mehr als 3.000 Startern die teilnehmerstärkste, regelmäßig stattfindende, Sportveranstaltung in Ingolstadt. Die 21,1 Kilometer lange Route führt vorwiegend durch die Altstadt und den Klenze- sowie den Luitpoldpark südlich der Donau.

In Ingolstadt startet seit 1969 jährlich Ende Juni die „Tour International Danubien“ (TID), die mit 2.080 km längste Kanu- und Ruderwanderfahrt der Welt.

Die im Jahr 2003 errichtete „Saturn-Arena“ ist die größte Sporthalle in Ingolstadt. Sie ist Austragungsort der Heimspiele des ERC Ingolstadt und bietet 4.816 Zuschauern Platz. Für Trainingszwecke wurde eine weitere Eissporthalle in direkter Nachbarschaft zur Saturn Arena gebaut. Vorhanden ist ferner das nicht mehr überdachte Eisstadion an der Jahnstraße, der frühere „Pantherkäfig“.

Das größte Fußballstadion in Ingolstadt ist das TUJA-Stadion (ehem. ESV) im Stadtteil Ringsee, das 11.500 Zuschauern Platz bietet. Es ist der Austragungsort der Heimspiele des FC Ingolstadt 04. Während der Olympischen Sommerspiele 1972 wurden hier mehrere Vorrundenspiele im Fußball ausgetragen. genutzt. Diese war darüber hinaus jahrelang Austragungsort des „Ingolstädter Leichtathletik Meetings“, das 2001 letztmalig stattfand. Daneben existieren drei weitere Bezirkssportanlagen in den Stadtbezirken Südwest, Nordwest und Nordost. Für Hallensportarten stehen insgesamt sechs Dreifach- und vier Doppelsporthallen im Stadtgebiet zur Verfügung.

Veranstaltungsorte

Ingolstadt verfügt über eine Vielzahl verschiedener Veranstaltungsorte für unterschiedlichsten Zwecke. Größter Veranstaltungsraum ist die „Saturn Arena“, eine Multifunktionshalle für Konzerte und kleinere Messen. Für größere Messen wurde das „Messegelände Ost“ nördlich von Mailing errichtet. Für musikalische Veranstaltungen wird auch die Kleinkunstbühne „Neue Welt“, das „Ohrakel“ und das „Cafe Paradox“ als Austragungsort genutzt. Weitere Veranstaltungsorte für verschiedene Anlässe sind das „Audi Forum“ und der „Große Festsaal“ im Ingolstädter Stadttheater.

Regelmäßige Veranstaltungen

Der geschmückte Ludwigsbrunnen während des österlichen Brunnenfests
Die Ludwigstraße während des Bürgerfests 2007
Der Christkindlmarkt in Ingolstadt vor dem Herzogskasten

Die ersten größeren kulturellen Veranstaltungen des Jahres in Ingolstadt sind die „Ingolstädter Kabarett-Tage“ und die „Ingolstädter Literaturtage“. Im April folgt das „Fest zu Georgi“, der Verkündung des Reinheitsgebots für Bier in Ingolstadt im Jahr 1516.

Vor Ostern findet seit dem Jahr 2000 auf dem Paradeplatz vor dem Neuen Schloss das „Brunnenfest“ statt. Im Zentrum steht der mit über 3000 Ostereiern, Thujen- und Buchszweigen geschmückte Brunnen mit dem Denkmal Kaiser Ludwig des Bayern, um den sich etwa 30 Verkaufsstände gruppieren.

Die Anfänge des „Pfingstfestes“ gehen auf die Verleihung eines ewigen freien dreiwöchigen Markts durch Kaiser Ludwig den Bayern zurück, der alljährlich 14 Tage nach Pfingsten stattfinden soll. Seine heutige Form hat das Pfingstfest seit 1946. Seit 1972 wurde es vom alten Volksfestplatz vor dem Taschenturm auf den neuen, etwa 40.000 Quadratmeter großen Volksfestplatz verlegt. Das Volksfest dauert heute nur mehr 10 Tage und verfügt über zwei Bierzelte und einen Warenmarkt.

Seit 1985 fand alljährlich am ersten Wochenende im Juli das große „Bürgerfest“ statt. Im Jahr 2006 beschloss der Stadtrat, dieses nur noch jedes zweite Jahr, im Wechsel mit dem erstmals 2006 anlässlich des 1200-jährigen Stadtjubiläums stattgefundenen „Historischen Fest“, abzuhalten. Seit 2008 heißt das "Historische Fest" nun "Ingolstädter Herzogsfest".

Weitere Veranstaltungen im Sommer sind der „Ingolstädter Kultursommer“ sowie das „Kurzfilmfestival 20 min/max“ und das bereits im Juni stattfindende „Carrara-Weinfest“ der Partnerstadt Carrara auf dem Paradeplatz.

Im September stehen drei größere Feste auf dem Veranstaltungskalender. Hierzu zählen die „Septemberdult“ auf dem Rathausplatz, das „Herbstfest“, das zweite Ingolstädter Volksfest und das seit 1978 stattfindende „Open Flair“ im Klenzepark.

Der Spätherbst ist in Ingolstadt von zahlreichen kulturellen Veranstaltungen, wie den „Ingolstädter Jazz-Tagen“ oder den „Der Oktober ist eine Frau Künstlerinnentage“ geprägt.

Im Dezember findet auf dem Platz zwischen Stadttheater und Herzogskasten der Ingolstädter Christkindlmarkt statt. Er wurde bereits im Jahr 1570 von Herzog Albrecht V. als „Jahrmarkt an Nicolai“ gewährt, womit er zu den ältesten Weihnachtsmärkten in Bayern gehört. Neben den über 50 Buden ist ein historisches Holzkarussell Bestandteil des Christkindlmarkts. Ehe er an seinen jetzigen Platz verlegt wurde, fand der Weihnachtsmarkt auf dem Rathausplatz statt.

Bibliotheken

In Ingolstadt gibt es zahlreiche Bibliotheken und Büchereien. Hauptstelle der Stadtbücherei, der „Marie-Luise-Fleißer-Bücherei“ ist der Herzogskasten. Daneben existiert mit der Stadtteilbücherei Südwest eine Filiale und mit dem Bücherbus, der 39 Haltepunkte anfährt wird das gesamte Stadtgebiet abgedeckt. Von der Stadt werden in ihren Bibliotheken 180.000 Medien angeboten.

Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt unterhält in Ingolstadt eine „Teilbibliothek der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät“. Weitere wissenschaftliche Bibliotheken sind die Fachhochschulbibliothek und die „Wissenschaftliche Bibliothek des Stadtmuseums“. Darüber hinaus bietet die „Bayerische Armeebibliothek“ 130.000 Bücher an.

Überdies existieren diverse Schulbibliotheken, Pfarrbüchereien, aber auch die Patientenbibliothek im Klinikum Ingolstadt und die Werksbibliothek des Audi-Werkes.

Die Stadt als literarische Kulisse

Der Nachhall der medizinischen Experimente an der Ingolstädter Universität war so groß, dass sie noch 18 Jahre nach ihrem Ende Mary Shelley zu ihrem Erstlingsroman Victor Frankenstein oder der moderne Prometheus inspirierten. Sie lässt darin ihren tragischen Helden im Ingolstadt des 18. Jahrhunderts studieren und forschen und hier seine legendäre Kreatur erschaffen. Noch heute erinnert eine nächtliche Gruselführung durch die Altstadt daran.

Die Heimatstadt Ingolstadt spielt im Werk Marieluise Fleißers eine zentrale Rolle. In Ingolstadt verbrachte sie über 60 ihrer 72 Lebensjahre, hier spielen ihre bekanntesten Stücke, ihr Roman und mehrere Erzählungen. Die Provinz mit ihren Menschen, die kleinbürgerliche Welt der Handwerker, Soldaten, Schüler und Dienstmädchen ist Thema und Nährboden für viele ihrer Stücke. Aus ihrer bayrischen Verwurzelung kommt die Kraft ihrer Sprache. Pioniere in Ingolstadt wurde von Rainer Werner Fassbinder für das ZDF verfilmt.

Robert Shea und Robert Anton Wilson ließen die Handlung ihrer Illuminatus-Trilogie teilweise in Ingolstadt stattfinden und begründeten mit der Trilogie das Genre der belletristischen Verschwörungsliteratur, das seitdem mit auflagenstarken Büchern wie Umberto Ecos Das Foucaultsche Pendel und Sakrileg von Dan Brown in den Bestsellerlisten präsent ist.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftliche Situation und Struktur

Die Stadt Ingolstadt gehört zu den wirtschaftlich am stärksten wachsenden Gebietskörperschaften Deutschlands. Dazu trägt neben der allgemein günstigen Lage in Bayern die gute Verkehrsanbindung bei. Diese starke Position wird der Stadt regelmäßig in verschiedenen voneinander unabhängigen Studien eingeräumt, so etwa im „Prognos Zukunftsatlas 2007“, wo die Stadt Platz vier von insgesamt 439 Kreisen und Städten erreichte.[13]

Die Arbeitslosenquote hatte 1997 mit knapp über 8 % ihren Höchststand erreicht, und sank seitdem auf 4,8 % im September 2007, womit sie den niedrigsten Wert einer deutschen Großstadt erreichte. Zudem hat Ingolstadt eine hohe Arbeitsplatzdichte, was durch das positive Pendlersaldo 31.078 Pendlern dokumentiert wird.

Ingolstadt ist stark vom Produzierenden Gewerbe geprägt, was sein hoher Anteil von 59,0 % (Stand 2004) an der Bruttowertschöpfung zeigt. Die Dienstleistungsbereiche kommen zusammen auf einen Wert von 40,8 %, während die Land- und Forstwirtschaft mit 0,2 % der kleinste Wirtschaftsbereich ist. Die Anzahl der Handwerksbetriebe ist mit 1.190 im Verhältnis zur Größe der Stadt relativ gering; ihre Umsätze liegen jedoch über dem bayerischen Durchschnitt.

Obwohl sich die Anzahl an Übernachtungen seit 1994 verdoppelte, liegt Ingolstadt im Vergleich zu anderen bayerischen Großstädten in der Bedeutung des Fremdenverkehrs zurück. 2006 wurden in Ingolstadt in 42 Beherbergungsbetrieben (inklusive Jugendherbergen) 2.475 Gästebetten angeboten, die 295.674 Übernachtungen (davon 115.163 von ausländischen Gästen) aufzuweisen hatten.[14]

Unternehmen

Automobilindustrie

Das Audi Forum Ingolstadt

Ingolstadt ist durch seine Funktion als Unternehmenssitz und größter Produktionsstandort des Automobilherstellers Audi, dem größten und bekanntesten Ingolstädter Unternehmen, ein wichtiger Standort der Automobilindustrie. Ursprünglich hatte Audi, oder korrekter gesagt, die Auto Union, ihren Sitz in Chemnitz. In der Sowjetischen Besatzungszone wurde das Unternehmen verstaatlicht. Nach dem Krieg begannen ehemalige Mitarbeiter der Auto Union, allen voran Richard Bruhn und Carl Hahn, eine Neugründung der Auto Union in Ingolstadt mit Krediten der bayerischen Staatsregierung und Marshallplan-Hilfen vorzubereiten. Die Audi AG beschäftigt (Stand 1. Januar 2008) in Ingolstadt 31.337 Mitarbeiter, davon 19.995 Arbeiter, 9.903 Angestellte und 1.439 Auszubildende aus 72 Ländern der Erde.[15]

Daneben haben sich zahlreiche Zulieferunternehmen, wie EDAG, Peguform, Dräxlmaier oder Continental Automotive Systems (zuvor TEMIC, ehemals Telefunken und AEG) mit einem Standort zur Entwicklung und Produktion von Automobilelektronik, niedergelassen. Ein Großteil dieser Betriebe hat seinen Sitz im Güterverkehrszentrum Ingolstadt (GVZ) im Nordwesten Ingolstadts. Die Audi AG hat zusammen mit den Zulieferbetrieben große wirtschaftliche Bedeutung für die Stadt und die Region.

Die Petroplusraffinerie in Ingolstadt

Ölindustrie

Ingolstadt und seine Umgebung sind überdies ein wichtiges Zentrum der Erdölindustrie, das neben Burghausen das zweite und größte in Bayern ist. In den 1960er Jahren wurden drei Raffinerien in Ingolstadt sowie zwei weitere im benachbarten Vohburg und Neustadt an der Donau errichtet. Alle Anlagen wurden und werden ausschließlich von den Pipelines CEL (stillgelegt) und TAL (Umschlagplatz bei Lenting) mit Rohmaterial versorgt. Eigentümer der Raffinerie im Nordosten der Stadt ist die Schweizer Mineralölgesellschaft Petroplus, nachdem die Raffinerie 2007 von Esso verkauft worden ist. Der Standort Ingolstadt von Bayernoil ist 2008 stillgelegt worden. Hierfür sind die Standorte Vohburg und Neustadt ausgebaut worden. Die abgebaute Raffinerie wird in Indien nahe Kalkutta wieder aufgebaut. Auf dem freigewordenen Gelände wird das neue Fußballstadion des FC Ingolstadt 04 [16] und voraussichtlich Wohnbebauung und renaturierte Flächen entstehen.

Weitere Branchen

Die EADS ist vor den Toren Ingolstadts in Manching mit den Töchtern Airbus und Eurocopter und mehreren Tausend Mitarbeitern stark vertreten. Hier wird unter anderem der Eurofighter gebaut, getestet und erweitert.

Ebenfalls von Bedeutung ist für Ingolstadt die Bekleidungsindustrie, die mit den Firmen Rosner und Bäumler im Nordosten Ingolstadts vertreten ist.

In Ingolstadt befindet sich weiters der Hauptsitz der Metro-Tochtergesellschaft Media-Saturn-Holding als Obergesellschaft der Media Markt- und Saturn-Elektronik-Handelshäuser. Auch die Schubert&Salzer Gruppe hat ihren Hauptsitz in Ingolstadt.

In Ingolstadt, der Stadt des Bayerischen Reinheitsgebots haben überdies vier Bier-Brauereien – Nordbräu, Herrnbräu, Ingobräu (Betrieb mittlerweile eingestellt) und Westpark Bräu 1516 – ihren Standort.

Das Klinikum Ingolstadt ist das viertgrößte Krankenhaus in Bayern und mit ungefähr 3.000 Mitarbeitern der zweitgrößte Arbeitgeber in Ingolstadt.

Übersicht zur Infrastruktur
Die 1998 erbaute Glacisbrücke
Ein ICE 3 auf der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München kurz vor Ingolstadt.
Bus der INVG am Hauptbahnhof Ingolstadt

Verkehr

Ingolstadt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Bayern und hatte durch seine Donau-Furt über Jahrhunderte hinweg eine wichtige strategische Bedeutung.

Straßenverkehr

Die bedeutsamste Straßenanbindung von Ingolstadt ist die sechsspurig ausgebaute Bundesautobahn 9 (A 9). Die Stadt ist an diese durch die Anschlussstellen Ingolstadt Süd (frühere Bezeichnung „Auwaldsee“) und Ingolstadt Ost/Ingolstadt Nord angeschlossen. Darüber hinaus verlaufen mehrere Bundesstraßen durch das Stadtgebiet von Ingolstadt. Die B 16a, die Ingolstadt mit Vohburg verbindet, kreuzt die A 9 im Bereich der Autobahnanschlussstelle Ingolstadt Ost/Ingolstadt Nord und endet in Ingolstadt. Im Stadtgebiet ist diese durchgehend vierspurig ausgebaut. Ebenso wie die B 16a, durchquert die B 16 Ingolstadt in Ost-West-Richtung. Sie ist eine wichtige Verbindungsstraße nach Donauwörth und Regensburg. Von Norden nach Süden verläuft die vorwiegend vierspurig ausgebaute B 13, die Ingolstadt mit Eichstätt beziehungsweise Pfaffenhofen verbindet, durch das Stadtgebiet. Verkehrstechnisch von Bedeutung sind darüber hinaus die vier für den Straßenverkehr bestimmten Brücken über die Donau. Dies sind neben der Autobahnbrücke die Schillerbrücke, die Konrad-Adenauer Brücke und die Glacisbrücke (Aufzählung von Ost nach West).

Die Autodichte der Stadt ist mit 751 PKW auf 1.000 Einwohner die drittgrößte in der Bundesrepublik.[17]; der bundesweite Durchschnitt liegt bei 541 PKW auf 1.000 Einwohner. Der hohe Wert erklärt sich nicht zuletzt dadurch, dass viele Werksangehörige der Audi AG, die in den umliegenden Landkreisen wohnen, Leasingwagen der Audi AG fahren, die in Ingolstadt zugelassen sind.

Schienenverkehr

An das Bahnnetz ist Ingolstadt mit dem Hauptbahnhof Ingolstadt und dem Bahnhof Ingolstadt Nord für den Personenverkehr sowie mit drei Rangierbahnhöfen für den Güterverkehr umfassend angeschlossen.

Im Fernverkehr wird Ingolstadt über die Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München zweistündlich von ICE-Zügen der Relation MünchenNürnbergBerlinHamburg und München–Nürnberg–KasselHannover–Hamburg/Bremen angefahren. Im Abschnitt Nürnberg–Ingolstadt–München überlagern sich diese zu einem Stundentakt. Zusätzlich halten in der Hauptverkehrszeit ICE-Züge der Linie München–Nürnberg–Frankfurt/M.Köln(–Dortmund), die zusammen mit den anderen ICE-Zügen in den Morgen- und Abendstunden einen Halbstundentakt bilden. Darüber hinaus besteht eine tägliche Nachtzugverbindung München–Ingolstadt–Nürnberg–FlensburgKopenhagen mit Kurswagen über Berlin nach Moskau.

Im Regionalverkehr verkehren an Werktagen stündlich Regionalbahnen nach München, Treuchtlingen, Donauwörth/Ulm, Regensburg und Augsburg. An den Wochenenden und an Feiertagen besteht mit Ausnahme der Regionalbahnen nach München und Treuchtlingen nur ein Zweistundentakt. Darüber hinaus verkehren alle zwei Stunden Züge des München-Nürnberg-Express sowie in der Hauptverkehrszeit zusätzliche Züge zwischen München und Ingolstadt.

Nahverkehr

Der öffentliche Personennahverkehr in Ingolstadt geht auf die Errichtung einer Pferdebahn zurück, die 1878 zwischen dem Hauptbahnhof und der Altstadt betrieben wurde. Diese wurde ab 1921 durch Omnibusse ersetzt, wobei Pläne für die Errichtung eines Straßenbahnnetzes erst in den 1960er Jahren verworfen wurden. Seit 1988 wird der öffentlichen Personennahverkehr in Ingolstadt durch die Ingolstädter Verkehrsgesellschaft (INVG) durchgeführt, die 44 Buslinien mit einer Gesamtstreckenlänge von 653 km betreibt.

Flugverkehr

Der ursprünglich nur militärisch genutzte Flugplatz Ingolstadt-Manching, der seit einigen Jahren vor allem von den ortsansässigen Unternehmen Audi und EADS auch zivil angeflogen wird, befindet sich 8 Kilometer von der Stadtgrenze entfernt an der B 16. Der nächstgelegene Flughafen für den internationalen Linienverkehr ist der 70 Kilometer entfernte Flughafen München Franz Josef Strauß bei Erding.

Schifffahrt

Über viele Jahrhunderte war die Donau für Ingolstadt ein zentraler Verkehrsweg. Mit der Eröffnung der Donautalbahn sank jedoch die Bedeutung der Schifffahrt für die Stadt und führte 1874 zur gänzlichen Einstellung der Donaudampfschifffahrt in Ingolstadt. Dennoch gab es bis in die 1950er Jahre noch Ausflugsschiffe, die in Ingolstadt in unregelmäßigen Abständen anlegten. Die einstige Hafenanlage lag im Bereich des Stadttheaters. Während des Zweiten Weltkriegs wurden zahlreiche Kriegsschiffe, darunter sechs U-Boote Typ II, per Schwertransport über die Autobahn nach Ingolstadt transportiert, im Bereich der heutigen Schillerbrücke zu Wasser gelassen und ins Schwarze Meer überführt.[18] Heute ist die Donau bei Ingolstadt eine Landeswasserstraße und mit motorisierten Fahrzeugen nur mit Sondergenehmigung zu befahren.

Medien

Verlagsgebäude des Donaukuriers

Die einzige Tageszeitung Ingolstadts ist der „Donaukurier“, die bei der „Donaukurier Verlags GmbH & Co. KG“ erscheint und eine Auflage von etwa 90.000 Exemplare erreicht.[19] Zusammen mit den Heimatzeitungen (z. B. „Eichstätter Kurier“ für den Landkreis Eichstätt), die denselben politischen, wirtschaftlichen, sportlichen und kulturellen Teil besitzen und nur einen eigenen Lokalteil haben erreicht er täglich die gesamte Planungsregion Ingolstadt. Daneben informiert täglich die Tageszeitung Augsburger Allgemeine in ihrer Regionalausgabe Neuburger Rundschau über Ingolstadt und die Region.

Wöchentlich erscheinen die Printmedien „Schanzer Zeitung“ [20] sowie die Anzeigenblätter „IZ-Regional“ (ein Tochterunternehmen des Donaukurier), „Blickpunkt Wochenende“ und „tip - Das Wochenblatt“.

Im monatlichen Verlauf werden die Stadtmagazine „Gladdys“, „espresso Magazin“, „megazin“, „INVG Haltestelle“, „Wirtschaft10plus“ aus Wettstetten, „60plus“ (ein Tochterunternehmen der IZ-Regional) und „ERCI-Panther“ publiziert. Alle zwei Monate wird das Familienmagazin „Family by megazin“ aufgelegt.

Als Online-Portale erscheinen das „Bürgerforum“ von bingo-ev, dem Bürgernetz Ingolstadt e. V. sowie die Webportale „megazin“, das Bilderportal „kbumm“, „nra“ aus Vohburg („netradioactive“), „bei-uns“ aus Beilngries (partys-bei-uns), „bayernmatrix“, „shootyou“, „kidnetting“, „nightlifemagazine“ aus Altmannstein (Kurzform „nlm“).

Der lokale Fernsehsender, dessen Ursprünge auf das Jahr 1986 zurückgehen, heißt „intv - der Infokanal“ und ist 24 Stunden im Kabelnetz und als „Stream“ über das Internet zu empfangen. Eine teilweise Ausstrahlung des Programms erfolgt über Digitalsatellit auf Astra.digital im Rahmen eines bayernweiten Pilotprojektes. Im Sendegebiet, zu dem neben der Region 10 die Landkreise Neumarkt, Weißenburg-Gunzenhausen und Roth gehören, leben insgesamt 675.000 Personen. INTV ist in Beteiligung des Donaukuriers.

Das Funkhaus Ingolstadt ist der lokale Rundfunkanbieter für Ingolstadt und die gesamte Region. Von hier wird der Sender „Radio IN“ inklusive dem „Kulturkanal-Ingolstadt“, „Radio K1“, einem kirchlichen Programm und „Radio Pegasus“, der Welle der Universität Eichstätt-Ingolstadt ausgestrahlt. Daneben existiert in Ingolstadt noch „Radio Galaxy“. „Radio IN“ und „Radio Galaxy“ sind in Beteiligung des „Donaukuriers“.

Am Bayernwerk bei Ingolstadt steht ein Sender der Deutschen Telekom (48° 45′ 43,4″ N, 11° 30′ 11,7″ O48.76205555555611.503257, von dem aus Ingolstadt mit Radioprogrammen versorgt wird. [21]. Zudem strahlt Deutschlandradio seine beiden Hörfunkprogramme von einem Senderstandort bei Stammham (48° 52′ 3,6″ N, 11° 26′ 51,5″ O48.86766666666711.4476388888897) ab [21].

Bildung

Die Hochschule Ingolstadt
Christoph-Scheiner-Gymnasium

In Ingolstadt wurde 1472 die Erste Bayerische Landesuniversität „Universität Ingolstadt“ gegründet, jedoch musste Ingolstadt nach der Verlegung der Universität im Jahr 1800 bis 1989 warten, bis es durch die Eröffnung der „Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Ingolstadt“ der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) wieder Universitätsstadt wurde. Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät (WFI) bietet Studiengänge in Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsprüfung an. Im Jahr 1994 wurde mit der Hochschule Ingolstadt die zweite Hochschule in Ingolstadt gegründet. Sie ist deutschlandweit bekannt für den BWL- und Wirtschaftsingenieurstudiengang. Derzeit studieren an den Ingolstädter Hochschulen etwa 3000 Studenten, wobei eine Vergrößerung der Einrichtungen angestrebt wird. Seit 2004 befindet sich das Zentrum für Hochschuldidaktik der bayerischen Fachhochschulen in Ingolstadt in der Hohen Schule.

Daneben verfügt Ingolstadt mit dem Apian-Gymnasium (mathematisch-naturwissenschaftlich und wirtschaftswissenschaftlich), dem Christoph-Scheiner-Gymnasium (naturwissenschaftlich-technologisch und sprachlich), dem Gnadenthal-Gymnasium (musisch), dem Katharinen-Gymnasium (sprachlich, wirtschafts- und sozialwissenschaftlich und naturwissenschaftlich-technologisch) und dem Reuchlin-Gymnasium (sprachlich, humanistisch und naturwissenschaftlich-technologisch (seit September 2007)) über fünf Gymnasien, die alle in Bayern möglichen Zweige anbieten. Von den Ingolstädter Gymnasien befinden sich vier in der Innenstadt.

Ingolstadt hat ferner zahlreiche weitere allgemeinbildende Schulen. Insgesamt gibt es 17 Grundschulen, zwölf Hauptschulen, davon drei Teilhauptschulen, fünf Förder- und Sonderschulen und drei Realschulen. Darüber hinaus verfügt die Stadt über mehrere berufliche Schulen, darunter zwei Berufsschulen, eine Wirtschaftsschule, eine Fachoberschule und eine Berufsoberschule sowie 14 Berufsfachschulen. Hinzu kommen weitere Bildungseinrichtungen privater und öffentlicher Träger. Hierzu zählen beispielsweise die David-Oistrach–Akademie, die städtische Simon-Mayr–Sing- und Musikschule sowie die Berufsbildungszentren der Handwerkskammer und der Industrie- und Handelskammer.

Bezogen auf die Schülerzahlen sind die Berufsschulen gefolgt von den Gymnasien und Grundschulen die größten Schularten in der Stadt Ingolstadt.

Gesundheitswesen

Ingolstadt besitzt mit dem Klinikum Ingolstadt ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung, der dritten Versorgungsstufe mit 1103 Betten. Es ist das viertgrößte kommunale Krankenhaus Bayerns und verfügt über 55 Stationen. Mit Christoph 32 ein Rettungshubschrauber des ADAC am Klinikum stationiert. Daneben bestehen drei Privatkliniken, die Klinik Dr. Maul und die Klinik Dr. Reiser mit zusammen 112 Betten sowie die Danivius Klinik für Psychiatrie mit 87 Plätzen. In der Stadt praktizieren 151 Fachärzte, 95 Zahnärzte und 64 praktische Ärzte. Seit 1996 gibt es in Ingolstadt ein städtisches Gesundheitsamt.

Persönlichkeiten

Philipp Apian
Marieluise Fleißer
Adam Weishaupt
Christoph Scheiner entdeckte in Ingolstadt 1611 die Sonnenflecken.

An dieser Stelle werden nur Personen aufgeführt, die deutlich mit Ingolstadt in Verbindung gebracht werden. Für genauere Informationen über die hier aufgeführten Namen und über Personen, die im weiteren Sinne mit der Stadt verbunden werden können, existiert der Hauptartikel Liste der Persönlichkeiten der Stadt Ingolstadt.

Söhne und Töchter der Stadt

Die folgende Übersicht enthält bedeutende, in Ingolstadt geborene Persönlichkeiten chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Ingolstadt hatten oder nicht, ist dabei unerheblich. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

  • Philipp Apian (* 14. September 1531; † 15. November 1589 in Tübingen) war Mathematiker und Kartograph der „Bairischen Landtafeln“. Er erhielt, nachdem er schon mit elf Jahren ein Mathematikstudium an der Ingolstädter Hochschule begann, bereits im Alter von 21 Jahren eine Professur an der Universität Ingolstadt.
  • Ludwig Fronhofer (* 1746; † 1800 in München) war Realschullehrer und mit Johann Adam von Ickstatt (siehe unten) Begründer des neuen Schultyps „Realschule“. Seine Verdienste wurden vom bayerischen Herrscherhaus durch die Ernennung zum kurfürstlichen Hofsekretär und von der Gelehrtenwelt durch die Aufnahme in die Bayerische Akademie der Wissenschaften gewürdigt.
  • Adam Weishaupt (* 6. Februar 1748; † 18. November 1830 in Gotha) war Professor an der Universität Ingolstadt und Gründer des bayerischen Illuminatenordens.
  • Pauline Strauss-de Ahna (* 4. Februar 1863; † 13. Mai 1950] war eine Sopranistin und die Ehefrau des Komponisten Richard Strauss.
  • Adolf Ritter von Tutschek (* 16. Mai 1891; † 15. März 1918) war ein deutscher Jagdflieger im Ersten Weltkrieg und Träger des Ordens Pour le Mérite.
  • Marieluise Fleißer (* 23. November 1901; † 2. Februar 1974 in Ingolstadt) war eine Schriftstellerin. Zu ihren bekanntesten Werken zählt unter anderem die Komödie „Pioniere in Ingolstadt“.
  • Joseph Schröffer (* 20. Februar 1903; † 7. September 1983 in Nürnberg) war von 1948 bis 1967 Bischof von Eichstätt und erwarb sich große Verdienste in der nachkonziliaren Reform der Priesterbildung.
  • Heinrich Welker (* 9. September 1912; † 25. Dezember 1981 in Erlangen), Physikprofessor, entdeckte die Halbleitereigenschaften der III-V-Verbindungen als Ausgangspunkt für die Entwicklung mikroelektronischer Schaltkreise.
  • Horst Seehofer (* 4. Juli 1949) ist Mitglied im Bundestag für die CSU, war von 1992 bis 1998 Bundesminister für Gesundheit, von 2005 bis 2008 Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, und ist seit dem 25. Oktober 2008 Ministerpräsident Bayerns.
  • Günter Grünwald (* 27. November 1956) ist Komiker und Kabarettist. Grünwald, der sich selbst ironisch als „Botschafter des guten Geschmacks“ bezeichnet, hat seit 7. März 2003 eine eigene Late-Night-Show, die monatlich produzierte Grünwald Freitagscomedy.
  • Peter Jupke (* 3. Juni 1957), Judoka. Er war Vize-Weltmeister 1985 in der Gewichtsklasse bis 60 kg Körpergewicht.
  • Dieter Stein (* 15. Juni 1967), deutscher Publizist und Chefredakteur der Wochenzeitung Junge Freiheit.

Bekannte Personen mit Bezug zur Stadt

Außerdem wirkten in Ingolstadt:

Literatur

  • Treffer, Gerd: Als man auf Preußen noch schießen durfte. 63 Ingolstädter Geschichten und Anekdoten, Ingolstadt: 2006.
  • Stadt Ingolstadt (Hg.): Unsere Stadt Ingolstadt. Eine Broschüre für Neubürger, Ingolstadt: 2006.
  • Treffer, Gerd: Kleine Ingolstädter Stadtgeschichte, Regensburg: 2004.
  • Siegfried Hofmann/Beatrix Ettelt (Hgg.): Bayern-Ingolstadt, Bayern-Landshut 1392–1506. Glanz und Elend einer Teilung. Ausstellungskatalog, Ingolstadt: 1992.
  • Mader, Friedrich (Hg.): Ingolstadt, Ingolstadt: 1988.
  • Fegert, Hans: Alte Ansichten von Ingolstadt, Kösching: 1987.
  • Rassa, Kurt: Stadt und Landkreis Ingolstadt, München: 1963.
  • Schnell, Hugo (Hg.): Ingolstadt, München und Zürich: 1958.
  • Buchdruckerei und Verlagsgesellschaft m.b.H. (Hg.): Ingolstadt. Führer durch die Stadt Ingolstadt, Ingolstadt: 1928.
  • Bronner, Franz: Was Ingolstadt im Laufe der Zeiten erlebt hat, Ingolstadt: 1911.
  • Gemminger, Ludwig: Das alte Ingolstadt, Regensburg: 1864.
  • Hofmann, Siegfried: Geschichte der Stadt Ingolstadt, Bde. 1-2, Ingolstadt 2000, 2006.
  • Ingolstadt - Vom Werden einer Stadt - Geschichte und Geschichten, hg.v. Beatrix Schönewald/Gerd Riedel, Ingolstadt 2000.
  • Vom Werden einer Stadt - Ingolstadt seit 806, hg.v. Beatrix Schönewald/Gerd Riedel, Ingolstadt 2006.
  • Theodor Müller/Siegfried Hofmann: Ingolstadt, Regensburg 1998.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bundesagentur für Arbeit: [1]
  2. Historischer Verein Ingolstadt: Ingoldesstat finden
  3. Stadtmuseum Ingolstadt: Verlauf der Schutter
  4. Gerd Treffer: Kleine Ingolstädter Stadtgeschichte, Regensburg: 2004, S. 22
  5. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 150
  6. Stadt Ingolstadt:Statistisches Jahrbuch (Bevölkerung)
  7. Alemannia Judaica – Arbeitsgemeinschaft zur Erforschung der jüdischen Geschichte: Die Synagoge in Ingolstadt
  8. Donaukurier: Neue Moschee als Begegnungsstätte 18. Mai 2008
  9. Stadt Ingolstadt: der Kommunalwahl 2008 in Ingolstadt Ingolstadt
  10. Der Bundeswahlleiter: Wahlkreisergebnis der Bundestagswahl 2005 für den Wahlkreis 218 Ingolstadt
  11. Stadt Ingolstadt: Partnerstädte
  12. stbain.bayern.de Turm Triva Ingolstadt
  13. Prognos Zukunftsatlas 2007 Deutschlands Regionen im Zukunftswettbewerb
  14. Stadt Ingolstadt Zahlenspiegel Ingolstadt 2007/2008
  15. Audi AG: Produktionsstandorte Deutschland
  16. donaukurier.de FC Ingolstadt setzt auf den „Zebra“-Dompteur
  17. Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung: Entwicklung der Städte, Kreise und Gemeinden, Bonn: 2004.
  18. Rudolf Arendt: Letzter Befehl. Versenken. Deutsche U-Boote im Schwarzen Meer 1942 bis 1944. 1998, ISBN 3-8132-0543-6 Hans Michael Kloth: U-Boot auf der Autobahn. In: Spiegel-Online vom 5. Februar 2008 (Rubrik Eines Tages).
  19. Donaukurier: Wir über uns
  20. Schanzer Zeitung: Homepage
  21. a b Bundesnetzagentur: Senderdaten

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