Keiner haut wie Don Camillo

Keiner haut wie Don Camillo
Filmdaten
Deutscher Titel Keiner haut wie Don Camillo
Originaltitel Don Camillo
Produktionsland Italien
Originalsprache Italienisch
Erscheinungsjahr 1984
Länge 126 Minuten
Altersfreigabe FSK 6
Stab
Regie Terence Hill
Drehbuch Lori Hill
Produktion Terence Hill
Musik Pino Donaggio
Kamera Franco Di Giacomo
Schnitt Jack Fitzstephens
Besetzung

Keiner haut wie Don Camillo ist ein italienischer Spielfilm aus dem Jahr 1983 von und mit Terence Hill. Die Handlung des Films basiert auf den Geschichten über Don Camillo und Peppone von Giovannino Guareschi und ist ein Remake der daraus resultierten Kinoreihe aus den 1950er und 1960er Jahren mit Fernandel.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

In einem kleine Ort in der Poebene folgt auch der hiesige Priester Don Camillo dem Wandel der Zeit: Er fährt ein Motocrossrad und vollzieht sogar eine Trauung beim Fallschirmspringen. Doch nicht alles verändert sich. Ein ums andere Mal zankt sich der Geistliche mit dem kommunistischen Bürgermeister Giuseppe Bottazzi, genannt „Peppone“ – obwohl beide eigentlich vom gleichen Schlag sind und nicht ohne den anderen können. Symbolisch für ihren Kleinkrieg sind die turnusmäßigen Fußballspiele im Dorf, bei denen jeder eine Mannschaft aufs Feld schickt und die eher an Schlägereien erinnern. Camillos unorthodoxes Vorgehen stößt bei seinem Bischof indes sauer auf, der ihn eher früher als später strafversetzen möchte und ihm dies immer wieder androht.

Die Scharmützel zwischen Camillo und Peppone ziehen sich wie ein roter Faden durch die Handlung und gestalten sich vielerlei:

Zunächst möchte Peppone seinen kürzlich geborenen Sohn auf den Namen Lenin taufen, was Camillo erzürnt ablehnt. So sehen sich beide gezwungen, die Angelegenheit per Faustkampf auszutragen.

Kaum ist der erste Ärger verzogen, droht neues Ungemach, als Peppone gegen den Willen von Don Camillo den Bau eines örtlichen Freizeitheimes für einen groß angelegten Propaganda-Feldzug gegen die Kirche nutzen will. Dafür besticht Peppone sogar den Schiedsrichter, der das traditionelle Fußballspiel zu seinen Gunsten pfeift.

Mit einem Sieg über Peppone beim Scopaturnier des Dorfes kann Don Camillos dem Vormarsch des Kommunismus vorübergehend Einhalt gebieten. Doch im anschließenden Zwiegespräch mit Gott gibt er zu, gemogelt zu haben und bringt die Sache mit einem weiteren ehrlichen Spiel wieder ins Reine.

Schließlich bekommt er eine große Chance, es Peppone heimzuzahlen. Dieser hat unter falschem Namen ein Lotterielos gekauft und dabei den Hauptgewinn gezogen. Da es Peppone als kommunistischem Bürgermeister aber untersagt ist, eine so enorme Geldsumme zu besitzen, schickt er seinen einzigen „Freund“ Don Camillo los, um das Geld in Empfang zu nehmen. Camillo tut dies, weigert sich aber anschließend, es dem Bürgermeister zu geben – auch, weil Peppone bei dem angegebenen Alias-Namen einen Fehler begangen hat. Schließlich erhält er aber seinen Gewinn – wenn auch nur teilweise, da Camillo im Tausch gegen sein Schweigen einen Teil als Kirchspende einbehält.

Nebenbei kümmert sich Don Camillo aber auch um die anderen Sorgen seiner „Schäfchen“. So lässt er das Dorfmädchen Lilly mit ihren Freundinnen im Kirchenschiff Rollschuh laufen, da die umliegenden Straßen zu gefährlich sind. Besonders hat es ihm aber das kleine Scheidungskind Magrino angetan, der zwar nur Schabernack ausheckt, aber ein gutes Herz hat. Als Camillo dazu beiträgt, dass sich dessen Familie wieder annähert, hilft er dabei nicht nur ihnen, sondern auch sich selbst und seinem eigenen Seelenheil.

Schließlich mündet der Film in einem weiteren Fußballspiel, bei dem sowohl Camillo als auch Peppone verbotenerweise Profis einsetzen. Schlussendlich greifen beide selbst mit ins Spielgeschehen ein und lösen dabei eine Massenprügelei unter allen Beteiligten aus. Als Konsequenz dessen macht der Bischof seine anfängliche Drohung wahr und versetzt Camillo in ein entlegenes Bergdorf. Bei seiner Abreise muss er dann aber feststellen, dass die Gemeinde fest hinter ihm steht. Sowohl die Dorfbewohner als auch Erzfeind Peppone wünschen Camillo viel Glück und versprechen ihm, sich für seine Rückkehr einsetzen zu wollen.

Kritiken

„Neuverfilmung der bekannten Geschichten von Don Camillo und Peppone, jenen beiden Streithähnen aus der Po-Ebene, die sich in einer Art Hassliebe mit ihren grundverschiedenen Weltanschauungen gegenseitig das Leben schwer machen. Ein grobmaschiger grellbunter Film – Don Camillo fährt jetzt Rollerskate und versucht sogar, eine Trauung als Fallschirmspringer zu vollziehen –, nicht in allen Belangen überzeugend, als anspruchslose Unterhaltung aber annehmbar.“

Lexikon des Internationalen Films[1]

Trivia

  • Im Gegensatz zu den Originalfilmen entstand dieser Film in der Provinz Mantua. Das kleine Städtchen Pomponesco bildete dabei die Kulisse für den Ort, in welchem die Handlung stattfindet. Sämtliche Innendrehs (vor allem die in der Kirche) fanden dagegen in den Cinecittà-Studios in Rom statt. Die Originalfilme entstanden in Brescello Provinz Reggio Emilia
  • Der Film ist Giuseppe Colizzi gewidmet, der mit Hill und Bud Spencer mehrere ihrer erfolgreichsten Filme als Ensemble drehte und welcher fünf Jahre zuvor verstarb.
  • Nahezu die gesamte Familie von Terence Hill wirkte an dem Streifen mit. Er selbst agiert als Hauptdarsteller, Regisseur und Produzent, Ehefrau Lori schrieb das Drehbuch, Sohn Jess wirkt als Stuntman mit und sein 1990 verstorbener Adoptivsohn Ross spielt den Lausbuben Magrino. Darüber hinaus zeichnete sich Sal Borgese als Stuntkoordinator verantwortlich. Borgese hat als solcher sowie als Handlanger in etlichen Filmen an der Seite von Terence Hill und Bud Spencer mitgewirkt.
  • Cyril Cusack und Terence Hill haben bereits einige Jahre zuvor in einem Film gemeinsam vor der Kamera gestanden. In Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle mimte er den alten Edelsteinschürfer Matto.
  • Bei den im Finalspiel eingesetzten Profis handelt es sich um zum damaligen Zeitpunkt bekannte italienische Fußballstars. Für Camillo kickt Roberto Boninsegna, während Peppone das Trio Carlo Ancelotti, Roberto Pruzzo und Luciano Spinosi auflaufen lässt.
  • Nach ursprünglichen Planungen sollte Tomás Milián die Rolle des Peppone spielen, der aber noch vor Drehbeginn aus dem Projekt ausstieg.

Weblinks

Einzelnachweis

  1. Keiner haut wie Don Camillo im Lexikon des Internationalen Films

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