Andreas Püttmann

Andreas Püttmann
Andreas Püttmann, 2010

Andreas Püttmann (* 1964 in Dinslaken) ist ein deutscher Politikwissenschaftler, Journalist und Publizist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Andreas Püttmann wurde am 16. April 1964 in Dinslaken geboren. Von 1983 bis 1990 studierte er Politikwissenschaft, Geschichte und Staatsrecht an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und am Institut d'études politiques de Paris. Er war Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung und des DAAD. 1993 wurde er mit der Arbeit „Ziviler Ungehorsam und christliche Bürgerloyalität. Konfession und Staatsgesinnung in der Demokratie des Grundgesetzes“ bei Wolfgang Bergsdorf promoviert. Nach freier Mitarbeit beim WDR-Hörfunk (1987-89) war er von 1989 bis 1991 Redakteur beim Rheinischen Merkur. Seit 1993 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Konrad-Adenauer-Stiftung. Dort wirkte er zunächst als Referent in der Journalistischen Nachwuchsförderung, seit 1995 als Leiter des Referats für die südwestdeutschen Hochschulen in der Deutschen Studentenförderung. Nebenbei engagierte er sich in den Arbeitsgruppen „Politik und Philosophie“ und „Kirche und Politik“ sowie (seit 1998) im Betriebsrat der Stiftung. Seit 2002 ist er nach einer erst im Spätstadium diagnostizierten Borreliose gesundheitlich beeinträchtigt und wirkt nur noch in begrenztem Umfang als Publizist. Er lebt in Bonn.

Wirken

Püttmann ist Autor oder Mitverfasser zahlreicher Bücher und publizierte unter anderem in den Zeitschriften „Die Neue Ordnung“, Zeitschrift für Politik, Die politische Meinung, Politische Studien, Zeitschrift für politische Bildung / Eichholzbrief, Die Entscheidung, Mut, Psychologie heute, PsychoNeuro, Idea spektrum, Komma, „Lebendige Seelsorge“ sowie in den Zeitungen Rheinischer Merkur, „Die Tagespost“ und Frankfurter Allgemeine Zeitung. Seine Themenschwerpunkte sind politische und ethische Grundsatzfragen, die christliche Gesellschaftslehre und Wertediskussion, Demoskopie und Medienwirkungen sowie die psychosoziale Problematik der Lyme-Borreliose. Von 1992 bis 2003 war Püttmann Redaktionsmitglied des Bundesorgans der Jungen Union, „Die Entscheidung“, 1998/99 Mitglied der Arbeitsgruppe Politik und Soziales der Kommission „Kirche 2000“ der Deutschen Bischofskonferenz, von 2005 bis 2008 Lehrbeauftragter an der staatlich anerkannten Privathochschule Gustav-Siewerth-Akademie in Weilheim-Bierbronnen. Andreas Püttmann ist Mitglied der Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands (GKP), der Görres-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaft, der Joseph Höffner-Gesellschaft (JHG), des Internationalen Karl-Leisner-Kreises sowie der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). 2010 wurde er ins Kuratorium des "Instituts für Gesellschaftswissenschaften Walberberg" und in den Beirat der Zeitschrift "Die neue Ordnung" berufen. Sein Buch "Gesellschaft ohne Gott. Risiken und Nebenwirkungen der Entchristlichung Deutschlands" (Gerth Medien, 2010, 3. Auflage 2011) fand große Beachtung in säkularen wie kirchlichen Medien. Im September 2010 wurde Püttmann vom ökumenischen Tempelritterorden Ordo Militiae Crucis Templi (OMCT) rezipiert.

Ehrungen und Auszeichnungen

  • Förderpreis des Katholischen Journalistenpreises 1991

Schriften

Bücher, monographische Schriften

  • Unter dem Anspruch des „C“: zu den Programmentwürfen der Unionsparteien, Bachem Köln 1993, ISBN 3-7616-1217-6
  • Ziviler Ungehorsam und christliche Bürgerloyalität. Konfession und Staatsgesinnung in der Demokratie des Grundgesetzes, Schöningh 1994, ISBN 3-5067-6818-2
  • Auf Vermittler angewiesen: wie entsteht öffentliche Meinung über die Kirche?, Bachem Köln 1996, ISBN 3-7616-1261-3
  • Leben Christen anders?, Bachem Köln 1998, ISBN 3-7616-1520-5
  • Christliche Erziehung als Beitrag zum Gemeinwohl, Adamas Köln 2000, ISBN 3925746528
  • Gesellschaft ohne Gott. Risiken und Nebenwirkungen der Entchristlichung Deutschlands, Gerth Medien, Asslar 2010 ISBN 978-3-865915658

Buchbeiträge und Aufsätze in Zeitschriften

  • Ein „Ja, aber“ zur Bonner Demokratie. Die EKD-Denkschrift „Evangelische Kirche und freiheitliche Demokratie. Der Staat des Grundgesetzes als Angebot und Aufgabe“ (1985), 1989
  • Demokratie und „Dämoskopie“. Verdirbt die Meinungsforschung unsere politische Kultur?, 1992
  • Woran es fehlt in der Kirche, 1994
  • Ziviler Ungehorsam. Der öffentliche Rechtsbruch mit gutem Gewissen, 1994
  • Erosion des Wertebewußtseins. Symptome, Ursachen, Konsequenzen, 1994
  • Moral aus dem Glashaus. Anmerkungen zur Politikverdrossenheit, 1995
  • Die Kinder der Blumenkinder. Neuere Befunde über das Wertebewußtsein der jungen Deutschen, 1996
  • Fragen des Glaubens im Gespräch mit Journalisten, 1996
  • Der verlassene Staat - Anfragen an die empirische Sozialforschung, 1996
  • Was ist politische Kultur? Zur Definition eines vielbenutzten, aber wenig klaren Begriffs, 1996
  • Wertewandel - Rechtswandel. Perspektiven auf die gefährdeten Voraussetzungen unserer Demokratie, 1997
  • Der demokratische Verfassungsstaat und die Wertordnung, 1998
  • Verantwortung für junge Journalisten, 1998
  • Das christliche Zeugnis in der säkularisierten Gesellschaft, 1999
  • Jugend und Politik, 2000
  • Konfession und Staatsgesinnung in der Demokratie des Grundgesetzes - das Lehrstück Deutsche Wiedervereinigung, 2000
  • „Eine Partei muss einen weltanschaulichen Boden haben“ (Adenauer). Sieben gute Gründe für junge Christdemokraten, am „C“ festzuhalten, 2001
  • Menschenbild und Medienwirkung. Aspekte der Bestätigung und der Beschädigung einer Verfassungsvoraussetzung, 2002
  • Welche "Sünden" vergibt die öffentliche Meinung, welche nicht?, 2002
  • Borreliose. Eine Infektionskrankheit als ethische Herausforderung, 2002
  • Geistlicher Flurschaden. Notwendigkeit und Krise christlicher Zeugnisgabe, 2003
  • Zur Bedeutung der Autorität. Was Allensbach, Goethe und Betriebspsychologie lehren, 2003
  • Mel Gibsons „Die Passion Christi“, 2004
  • „Das ist wohl psychosomatisch!“ Über eine modische Verlegenheitsdiagnose und ihre menschlichen Opfer, 2005
  • Päpstliche Ereignisse. Papstbegräbnis - Papstwahl - Papstbesuch,, 2005
  • Abschied vom Prinzipiellen, 2005
  • Geschichte und Moral. Ein Disput um die Verantwortung der Deutschen für den Holocaust, 2005
  • Die neue Relevanz des Glaubens. Trendwende für das „C“ in Gesellschaft und Politik?, 2006
  • Wie verzichtbar sind „christliche Werte“? Eine Replik, 2006
  • Christliche Volkspartei ohne christliches Volk? Zur strategischen Opportunität und sozialethischen Aktualität einer Politik mit dem "C", 2007
  • "Das sind die Werte für die ich hier stehe am äußersten Rande" – Was haben Alfred Delp und der deutsche Widerstand gegen Hitler uns heute noch zu sagen?, 2007
  • Anstößiger Wahrheitsanspruch. Zehn Thesen zum Standort des Christentums, 2008
  • Die Heimat in einer globalisierten Welt, 2008
  • Bedeutsame Minderheit. Der „Religionsmonitor 2008“ der Bertelsmann-Stiftung, 2008
  • Wir waren Papst. Eine deutsche Massenhysterie, 2009
  • Was heute ,des Kaisers' ist. Aktuelle Folgerungen aus der Perikope vom Steuergroschen, 2009
  • Kognitive Dissonanz. Über unsere verderbliche Neigung, die Kenntnisnahme von Wirklichkeiten zu verweigern, 2009
  • Tapferkeit - die Kardinaltugend der Freiheit, 2010
  • Am Puls der Zeit. Aufschlussreiches aus neuen Allensbacher Studien, 2011
  • Das Mannheimer Ereignis. Zum Auftakt des katholischen ,Gesprächsprozesses', 2011
  • Wie katholisch ist Deutschland - und was hat es davon?, 2011
  • Kinder - die verkannte Glücksquelle. Aus dem Allensbacher Generationenbarometer, 2011

Weblinks

 Commons: Andreas Püttmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Püttmann — Den Familiennamen Püttmann tragen folgende Personen: Andreas Püttmann (* 1964), deutscher Politikwissenschaftler, Journalist und Publizist Hermann Püttmann (1811–1874), deutscher demokratischer und sozialistischer Publizist des Vormärz,… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Pu — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Schreibmayr — J. G. Schreibmayr Rechtsform GmbH Gründung 10. Oktober 1820 Sitz …   Deutsch Wikipedia

  • Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch — Unter dem Titel Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch rufen Theologen von Hochschulen insbesondere des deutschsprachigen Raums im Februar 2011 zu einer Reform der römisch katholischen Kirche auf.[1] Das Memorandum verlangt unter anderem mehr… …   Deutsch Wikipedia

  • Lothar Roos — (* 12. Juli 1935 in Karlsruhe) ist ein deutscher Sozialethiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Schriften 4 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter der Stadt Wuppertal — Die Liste der Söhne und Töchter der Stadt Wuppertal enthält eine Übersicht bedeutender, im heutigen Wuppertal geborener Persönlichkeiten, chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Wuppertal… …   Deutsch Wikipedia

  • Söhne und Töchter der Stadt Wuppertal — Die Liste der Söhne und Töchter der Stadt Wuppertal enthält eine Übersicht bedeutender, im heutigen Wuppertal geborener Persönlichkeiten, chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Wuppertal… …   Deutsch Wikipedia

  • Eßhoff — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Rektoren der Universität Leipzig — Siegel der Universität Leipzig: SIGILLUM UNIVERSITATIS STUDII LIPSIENSIS Die Rektoren der Universität Leipzig wurden in der Regel semesterweise gewählt. Das Sommersemester (nachfolgend SS bezeichnet) begann im Regelfall am 23. April und das… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutschsprachiger Schriftsteller/P — Hinweis: Die Umlaute ä, ö, ü werden wie die einfachen Vokale a, o, u eingeordnet, der Buchstabe ß wie ss. Dagegen werden ae, oe, ue unabhängig von der Aussprache immer als zwei Buchstaben behandelt Deutschsprachige Schriftsteller: A B C D E …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”