Kenneth Watson

Kenneth Watson

Kenneth Marshall Watson (* 7. September 1921 in Des Moines, Iowa) ist ein US-amerikanischer theoretischer Physiker.

Watson war der Sohn eines Methodistenpfarrers und studierte Elektrotechnik und Physik an der University of Iowa in Ames, wo er 1943 graduierte. 1943 bis 1946 war er am Naval Research Laboratory in Washington D. C. (und besuchte gleichzeitig abends die George Washington University). 1948 wurde er an der University of Iowa in Iowa City bei Josef Jauch promoviert und war dann 1948/9 als Postdoc am Institute for Advanced Study bei Robert Oppenheimer sowie 1949 bis 1951 an der Universität Berkeley bei Edward Teller. Ab 1951 war er Assistant Professor an der Indiana University, ab 1954 Associate Professor an der University of Wisconsin in Madison und ab 1957 Professor an der Universität Berkeley und gleichzeitig am Lawrence Berkeley Laboratory. Ab 1981 war er Professor an der University of California in San Diego, wo er auch Direktor des Marine Physical Laboratory (das zum Scripps Institut für Ozeanographie gehört) war und 1991 emeritierte. Um 1959 war er eines der Gründungsmitglieder (mit u.a. Murray Gell-Mann, Marvin Goldberger, Keith Brueckner, mit dem er Mitte der 1950er Jahre in Los Alamos auch an Fusionsforschung arbeitete) der JASON Defense Advisory Group, für die er bis 1998 arbeitete. Außerdem war er in den 1960er Jahren Mitglied des Air Force Scientific Advisory Board (sowie des Science Advisory Committee Military Panel des US-Präsidenten schon ab den 1950er Jahren), in den 1970er Jahren Mitglied im Defense Science Board und unter der Nixon-Regierung Berater des National Security Council. Ab den 1970er Jahren bis Anfang der 1990er Jahre war er Mitglied des Navy Planning and Steering Advisory Panel. 1971 gründete er mit Elliott Montroll und anderen die Firma „Physical Dynamics“, zu dessen Board of Directors er bis 1981 gehörte. Mit Goldberger, Montroll u.a. gründete er auch ein Non-Profit Forschungsinstitut, das La Jolla Institute. Außerdem war er 1981 bis 2001 Berater der Science International Corporation.

Watson beschäftigte sich in den 1950er Jahren mit dem Vielteilchenproblem in der Kernphysik sowie der Wechselwirkung von Pi-Mesonen mit Nukleonen (Untersuchung des Konzepts der Ladungsunabhängigkeit der Kernkräfte Anfang der 1950er Jahre in Berkeley und Indiana), teilweise in Zusammenarbeit mit Brueckner und Gell-Mann. Weitere Arbeitsgebiete waren Streutheorie in Kern-, Atom- und Molekülphysik, statistische Mechanik und Plasmaphysik. Mit Goldberger schrieb er ein Standardwerk über quantenmechanische Streutheorie. Ab Ende der 1970er Jahre beschäftigte er sich auch mit Ozeanographie, speziell der Theorie von Meereswellen (Watson ist auch passionierter Segler) und ihrer nichtlinearen Dynamik.

Seit 1974 ist er Mitglied der National Academy of Sciences. 1976 wurde er Ehrendoktor der Indiana University.

Zu seinen Doktoranden zählt Shang-Keng Ma.

Er ist seit 1946 verheiratet und hat zwei Kinder.

Schriften

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kenneth Watson — (born London, died from Pancreatic Cancer 21 July 1998) was an actor. He is best known for playing Brian Blair in Take the High Road in the 1980s but he also played Ralph Lancaster in Coronation Street from 1975 13 February 1980. He was booked to …   Wikipedia

  • Watson (Familienname) — Watson ist ein englischer Familienname, ein Patronym mit der Bedeutung Son of Watt . Watt war eine Abkürzung für den Namen Walter, der in England als Mittelname beliebt war. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P …   Deutsch Wikipedia

  • Watson — hace referencia a: Emma Watson, actriz británica (Hermione Granger en Harry Potter). Lucie Watson, actriz británica (Luciana Golton en Harry Potter). Nina Watson, música británica James Dewey Watson, biólogo, descubridor de la estructura del ADN …   Wikipedia Español

  • Kenneth Anger — Anger in his 1947 film Fireworks. Born Kenneth Wilbur Anglemyer February 3, 1927 (1927 02 03) (age 84) Santa Monica, California …   Wikipedia

  • Kenneth Barnard Keating — (* 18. Mai 1900 in Lima, New York; † 5. Mai 1975 in New York City) war ein US amerikanischer Politiker. Er war jahrelanger Abgeordneter im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten und Senator von New York. Nach der High School besuchte Keating… …   Deutsch Wikipedia

  • Kenneth Duberstein — Kenneth M. Duberstein (* 21. April 1944) ist ein US amerikanischer politischer Berater (Republikaner) und ehemaliger Stabschef des Weißen Hauses. Karriere Kenneth M. Duberstein war unter dem Präsident der Vereinigten Staaten Ronald Reagan von… …   Deutsch Wikipedia

  • Kenneth Miller Adams — Retrato del artista Nacimiento 1897 (hace 114 años) Topeka Kansas …   Wikipedia Español

  • Kenneth Welsh — Kenneth Welsh, auch als Ken Welsh bekannt (* 30. März 1942 in Edmonton, Alberta) ist ein kanadischer Filmschauspieler. Inhaltsverzeichnis 1 Person 2 Filmografie (Auswahl) 2.1 Film …   Deutsch Wikipedia

  • Kenneth Arthur Noel Anderson — Anderson in an Auster aircraft, 2 May 1943. Born December 25, 1891( …   Wikipedia

  • Kenneth Lamar Holland — (* 24. November 1934 in Hickory, Catawba County, North Carolina) ist ein US amerikanischer Politiker. Zwischen 1975 und 1983 vertrat er den Bundesstaat South Carolina im US Repräsentantenhaus. Werdegang Kenneth Holland besuchte die öffentlichen… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”