Kiepe

Kiepe
Kiepe, Bergell/CH
Kiepenkerl-Denkmal, Münster (Westfalen). Man erkennt, dass die Kiepe in verschiedenen Lagen beladen wurde.
Alte Ansichtskarte: Kiepenlisettchen

Die Kiepe ist eine Tragevorrichtung. Sie ist ein oft aus Weidenruten oder ähnlichem Material geflochtener Korb mit runder D-förmiger oder quadratischer Grundfläche.

Besitzt die Kiepe nur Henkel, kann sie von einer oder zwei Personen getragen werden.
Ist die Kiepe mit Tragegurten ausgestattet, wird sie auf dem Rücken getragen.

Im Bairischen wird sie Kürbe genannt.[1] Die Handwerker, die Kürben und andere Korbwaren herstellen, sind Kürbenzäuner.[2] In der Schweiz wird die Kiepe Chrenze oder Chräze genannt.[3]

Die Kiepe diente früher zum Transport von Heu, Holz, Kienäpfeln und anderen Stoffen oder Gegenständen. Bei der Weinlese von Hand finden (mittlerweile in der Regel aus Kunststoff gefertigte) Kiepen (Bütten) Verwendung. Ansonsten ist die Kiepe nicht mehr gebräuchlich und wird nur noch selten hergestellt und genutzt. Das heutige Pendant ist der Wanderrucksack.

Der Kiepenkerl, Denkmal eines Marktverkäufers mit Kiepe auf dem Rücken, ist ein Wahrzeichen der Stadt Münster in Westfalen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Kürbe ist ein auf dem Rücken zu tragender Spankorb, im Bergbau als Erzmaß Deutsches Rechtswörterbuch (DRW)
  2. Ludwig Zehetner: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern, Heinrich Hugendubel Verlag/edition vulpes, Kreuzlingen/München/Regensburg, 2005, ISBN 3980702871, Stichwort Kürbe und Kürbenzäuner
  3. Schweizerisches Idiotikon Bd. III 924


Wiktionary Wiktionary: Kiepe – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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  • Kiepe — Sf Tragkorb per. Wortschatz ndd. md. (15. Jh., Standard 18. Jh.), mndd. kīpe Stammwort. Ae. cӯpa m. Korb . Es ist also von * kūp auszugehen; alles weitere ist unklar vielleicht zu l. cūpa Tonne . Vgl. Kietze. ✎ Kretschmer (1969), 272 274.… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

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