Kleinbahn Rheinbrohl-Mahlberg

Kleinbahn Rheinbrohl-Mahlberg

Die Kleinbahn Rheinbrohl–Mahlberg war eine 5 km lange Schmalspurbahn in der Spurweite von 750 mm, die der Beförderung von Basalt aus einem Steinbruch am Westrand des Westerwaldes zum Rhein hin diente. Sie führte vom Hafen in Rheinbrohl am rechten Ufer des Rheins nach Norden zum Arienheller Brunnen und dort weiter in östlicher Richtung im Tal des Bahlsbaches aufwärts bis zum Endpunkt Dornbachthal im Rheinbrohler Wald. Dorthin brachte eine Seilbahn das Transportgut aus dem Steinbruch am Mahlbergkopf heran.

Die Basaltgesellschaft Mahlberg-Rheinbrohl mbH erhielt am 24. Juni 1897 die Konzession zum Bau einer „schmalspurigen Schienenverbindung“ nach dem Preußischen Kleinbahngesetz. Diese wurde von der Lokalbahnbau- und Betriebsgesellschaft Hiedemann & Cie in Köln am Rhein hergestellt.

Die Strecke wurde am 15. September 1898 eröffnet und am 1. Januar 1899 an die Continentale Eisenbahn- Bau- und Betriebs- Gesellschaft in Berlin veräußert. 1915 übernahm eine Tochter der Kali-Chemie AG diese Bahn und brachte sie in die neu gegründete Kleinbahn Rheinbrohl-Mahlberg GmbH ein. 1923 endete der Basaltabbau am Mahlberg und die Bahn im Bahlsbachtal wurde stillgelegt.

Inzwischen war aber 1902 noch eine Abzweigung zur Chemischen Fabrik Walter Feld & Co in Bad Hönningen hinzugekommen. Dafür wurde 1907 der Rollbockbetrieb genehmigt, um normalspurige Eisenbahnwagen vom Bahnhof Hönningen zum Arienheller Sprudel, der im Eigentum der Fabrik war, zu befördern, die dort das in Krügen verpackte Mineralwasser abholen sollten. Auch wurden Güter zwischen der Fabrik und dem Hafen in Rheinbrohl befördert. 1904 wurde ferner ein Anschlussgleis von der Chemischen Fabrik zu einem Lagerplatz am Rheinufer in Hönningen errichtet, um dort Rückstände aus der Produktion abzulagern. Das geschah bis 1961. Im VDNE-Handbuch 1961 ist sie noch mit 2,3 km Länge verzeichnet.

Das Hönninger Werk kam später zur Kali-Chemie und ging danach auf die Kali + Salz AG über. Diese musste nach siebzig Jahren am 31. Oktober 1968 den Bahnbetrieb einstellen, weil er den Straßenverkehr behinderte.

Anmerkung: Die Bahn wird auch als Mahlbergbahn bezeichnet; das kann zur Verwechslung mit der Malbergbahn bei Bad Ems führen!

Literatur

Willy Merzhäuser: Die Mahlbergbahn im Eisenbahn-Kurier 1980, Heft 3, Seite 24-27.


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