Klinkenberg (Komet)

Klinkenberg (Komet)
C/1743 X1 (Klinkenberg)
Die Schweife des Kometen Klinkenberg am 8. März 1744
Eigenschaften des Orbits (Animation)
Orbittyp parabolisch
Numerische Exzentrizität 1,00
Perihel 0,222 AE
Neigung der Bahnebene 47,1°
Periheldurchgang 1. März 1744
Bahngeschwindigkeit im Perihel 89,4 km/s
Physikalische Eigenschaften des Kerns
Durchmesser  ?
Geschichte
Entdecker D. Klinkenberg
Datum der Entdeckung 9. Dezember 1743
Ältere Bezeichnung -

Der Komet Klinkenberg (offizielle Bezeichnung C/1743 X1) war einer der hellsten Kometen des 18. Jahrhunderts. Er ist auch als der Große Komet von 1744 bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Entdeckung Umlaufbahn

Der Komet wurde am 9. Dezember 1743 von dem Amateurastronomen Dirk Klinkenberg (* 15. November 1709 in Harlem, † 3. März 1799 in Den Haag) in Harlem entdeckt. Unabhängig davon fand der Astronom und Mathematiker Jean-Philippe Loys de Chéseaux in Lausanne den Kometen am 13. Dezember 1743. Es war auch Chéseaux, der die Umlaufbahn des Kometen berechnete: Der sonnennächste Punkt der Bahn (Perihel), den der Komet am 1. März 1744 durchlaufen hat, liegt noch innerhalb der Bahn des Planeten Merkur. Die Bahnebene ist um 47° gegen die Ekliptik geneigt. Obwohl der Komet über mehrere Monate hinweg beobachtet werden konnte, konnte seine Bahnform nicht von einer Parabel unterschieden werden. Ob und wann der Komet wieder in das innere Sonnensystem zurückkehren wird, ist daher nicht bekannt.

Sichtbarkeit

Als sich der Komet der Sonne näherte, nahm seine scheinbare Helligkeit rasch zu: Bereits gegen Ende des Jahres 1743 erreichte er eine Helligkeit von 3mag und war damit auch für ungeübte Beobachter freiäugig zu erkennen. Mitte Februar 1744 überstrahlte der Komet bereits die hellsten Sterne am Himmel, und zeigte zwei Schweife von rund 10° bzw. 30° Länge. Am 27. Februar konnte der Komet selbst bei Tag, nur 12° neben der Sonne, gesehen werden. Seine Helligkeit dürfte dabei etwa -6mag betragen haben. Nachdem der Komet das Perihel passiert hatte, wurden in der Morgendämmerung des 8. März und 9. März zunächst die mehrfachen Schweife des Kometen über den Horizont ragen gesehen (nebenstehendes Bild), während der Kometenkopf aufgrund der Nähe zur Sonne noch unbeobachtbar blieb. In weiterer Folge entwickelte der Komet bis zu elf Schweifstrahlen, und der Schweif erreichte eine Länge von bis zu 90°. Ende April war seine Helligkeit wieder auf 3mag zurückgegangen.

Auch Charles Messier konnte den Großen Kometen von 1744 als Dreizehnjähriger beobachten. Beeindruckt von dieser großartigen Erscheinung widmete Messier sein späteres Leben der Suche nach neuen Kometen.

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • H. Mucke: Helle Kometen von -86 und +1950, Astronomisches Büro Wien, 1976

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