Klipleff

Klipleff
Dänemark Kliplev
Wappen fehlt
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Kliplev (Dänemark)
DEC
Kliplev
Kliplev
Basisdaten
Staat: Dänemark
Verwaltungsbezirk: Syddanmark
Kommune (seit 2007): Aabenraa
Koordinaten: 54° 56′ N, 9° 24′ O54.9372222222229.40333333333337Koordinaten: 54° 56′ N, 9° 24′ O

Kliplev (deutsch Klipleff) ist eine Kirchspielsgemeinde in der Region Syddanmark, Dänemark. Ab 1970 war sie Teil der Kommune Lundtoft und ging 2007 mit dieser in der neuen Aabenraa Kommune auf.

Inhaltsverzeichnis

Gemeindegebiet

Das in Ost-West-Richtung lang gestreckte Kirchspiel Kliplev grenzt im Norden an Uge, Ensted und Felsted, im Osten an Kværs, im Süden an Holbøl und im Südwesten an Tinglev.

Geschichte

Im Mittelalter gehörte Kliplev zur Lundtoftharde, die in den ältesten Quellen wie dem Erdbuch König Valdemars des Siegers von 1231 noch nach Kliplev benannt wurde. Kliplevs Kirche war ein wichtiger Wallfahrtsort unweit des Ochsenweges. Der Rechts- und Administrationsbezirk wurde von der landesherrlichen Burg Søgaard (Seegard) aus verwaltet. Diese geriet im 14. Jahrhundert jedoch in adlige Hände und konnte vom Herzog bzw. König nicht mehr eingelöst werden. Søgaard bildete fortan das größte adlige Gut im Herzogtum Schleswig, und mehrere seiner Besitzer fungierten als königliche Statthalter in Schleswig und Holstein. Das ganze Kirchspiel Kliplev unterstand dem Gut. 1722 war es mit dem Großbetrieb jedoch vorbei, als Seegaard in Konkurs ging. Hauptsitz der Gutsherren war zuletzt allerdings nicht mehr Seegaard, sondern Gråsten im östlichen Teil des Komplexes. Die einzelnen Haupt- und Meierhöfe wurden bis 1725 an verschiedene Adlige verkauft, darunter Gråsten an den Herzog von Augustenborg. Søgaard war fortan nur noch ein relativ kleines Gut. Im Kirchspiel Kliplev machte sich zudem Årtoft (Ahretoft) als eigenes Gut selbständig.

Als die adligen Güter 1853 ihre administrative Selbständigkeit verloren und fortan nur noch Landgemeinden waren, wurde die alte Lundtoftharde wiederhergestellt. Klipleff unterstand fortan wieder nur einer landesherrlichen Jurisdiktion, die ihrerseits dem Amt Apenrade unterstellt wurde.

Der Krieg zwischen Dänemark und den deutschen Großmächten führte 1864 zum Anschluss des Herzogtums Schleswig an Preußen. Die vier Landgemeinden kamen zum neuen Kreis Apenrade, der fast mit dem alten Amt identisch war.

Bei der Volksabstimmung 1920 gab es in Kliplev eine dänische Mehrheit. Fortan bildete das Kirchspiel Kliplev eine einheitliche Gemeinde im neu strukturierten dänischen Amt Aabenraa.

1970 wurde Kliplev mit Felsted und Varnæs zur neuen Kommune Lundtoft zusammengelegt. Der Name spielt auf den alten Hardesmittelpunkt im Kirchspiel Kliplev an, der jedoch nicht an Bedeutung gewann. Das Rathaus wurde nach Felsted gelegt. 2007 wurde Kliplev Teil der Großkommune Aabenraa, die mit allerdings stark veränderten Grenzen an Größe dem alten Amt Apenrade gleich kommt.

Wirtschaft und Verkehr

Die Gemeinde Kliplev wird in Nord-Süd-Richtung von der Autobahn E 45 durchschnitten, an der sie auch einen eigenen Anschluss hat. Die Landstraße von Tinglev nach Sønderborg verbindet Gemeinde und Autobahnanschluss nach Ost und West. Ferner führt die gut ausgebaute Landstraße 170 (alte E 3) von Flensburg nach Aabenraa bei Søgaard durch die Gemeinde. Eine Autobahn von der E 45 nach Sønderborg ist in Planung, aber vor allem in der Gemeinde umstritten.

Kliplev hat einen Bahnhof an der Strecke von Tinglev nach Sønderborg und ist Intercity-Bahnhof der Verbindung von Kopenhagen nach Sønderborg. Die Bahnhöfe in Bjerndrup und Lundtoft wurden hingegen 1974 stillgelegt.

Sehenswürdigkeiten

Der Seegaarder See (Søgaard Sø) ist der naturschönste See in Nordschleswig. Er ist zum großen Teil zugänglich. Das nordöstliche Ufer ist jedoch Sperrgebiet der Kaserne Søgaard, und der östliche Zipfel wird durch die Landstraße Flensburg-Aabenraa abgeschnitten.

Die romanische Kirche Sankt Salvator (Vor Frelser) in Kliplev beeindruckt als ehemalige Wallfahrtskirche mit einer reichen Ausstattung und zahlreichen Kapellen. Der spitze Dachreiter ist bereits von der Autobahn zu sehen.


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