Kloster St. Mauritius (Minden)

Kloster St. Mauritius (Minden)
Mauritiuskloster auf dem Werder

Das durch Benediktiner gegründete Kloster Sankt Mauritius lag im ostwestfälischen Minden und ging auf eine Gründung im 11. Jahrhundert zurück.

Geschichte

1024 wurde zu Sicherung der Furt über die Weser das Benediktinerkloster Sankt Mauritius auf einer Insel in der Weserniederung durch den Mindener Bischof Bruno von Waldeck gegründet und bestand dort über 400 Jahre. Die Klosteranlage war damit eine der ersten Siedlungen auf dem östlichen Weserufer und somit eine der Entstehungzellen für den Stadtteil Rechtes Weserufer und wurde aufgrund der ungewöhnlichen Lage auch als Kloster auf der Insel bezeichnet.

Ab dem 14. Jahrhundert wurde auf einem Areal, das zum Kloster gehörte, auf dem rechten Weserufer Lehm für den Ziegelbrand abgebaut. Dies bezeugen zwei Urkunden aus dem Jahre 1353 und dürften damit die ersten Zeugnisse der Ziegelherstellung in städtischer Regie sein. [1]

Wegen der Bedrohung durch Hochwasser und Überfälle wurde das Kloster im Jahr 1434 an seinen heutigen Standort am gegenüberliegenden Weserufer neben die Simeoniskirche verlegt, die damit zeitgleich Pfarr- und Klosterkirche wurde. Erst durch die Errichtung der St.-Mauritius-Kirche als eigenes Oratorium wurde diese im Jahr 1475 wieder eigenständige Pfarrkirche. [2] Nach der Weihe wurde die Gebeine des Klostergründers Bischof Brunos, die man von der Weserinsel in die Simeonskirche umgebettet hatte, in die neue Mauritiuskirche überführt.[3] Der Umzug in die Stadt fand am Mittfastensonntag Laetare im Jahr 1435 mit einer öffentlichen großen Prozession statt. [4]

Das Benedikitinerkloster trat 1461 der Bursfelder Kongregation bei. [5]

In den folgenden Jahren vor der Reformation wurde die Pfarrer von St. Simeon teilweise vom Kloster St. Mauritus gestellt.

Am 16. Oktober 1810 wurde das Kloster durch ein Dekret König Jéromes aufgelöst.[4]

Literatur

  • Dr. Grotefend (Hrsg.): Die Chronik des Stifts SS Mauritii et Simeonis zu Minden. In: Zeitschrift des historischen Vereins für Niedersachsen. 1873, ISSN 0179-0633, S. 143–178, Internet Archive.
  • Findebuch (A 216 II Kloster St. Mauritz und Simeon, Minden - Akten), Landesarchiv NRW, [1].

Einzelnachweise

  1. Minden, Zeugnisse seiner städtebaulichen Entwicklung, Hrsg Stadt Minden, 1979, S.47 ff
  2. http://www.amtage.de/minden/simeon/simeonskirche_minden.html Dr. Hans Nordsiek: Minden schreibt Kirchengeschichte
  3. Minden, Zeugnisse seiner städtebaulichen Entwicklung, Hrsg Stadt Minden, 1979, S. 46
  4. a b Mindener Tageblatt vom 30. März 2010 "Geschichtstaler erinnert an Umzug", abgerufen März 2010
  5. Die Chronik des Stifts SS Mauriti et Simonis zu Minden, Hrsg von Dr. Grotefend; IN: Zeitschrift des historischen Vereins für Niedersachsen, Jg 1873, S. 142 - 178

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