Kloster Zeven

Kloster Zeven
Die St. Viti Kirche mit einem Teil des Klostergebäudes

Das Kloster Zeven in der niedersächsischen Kleinstadt Zeven wurde ab 1141 erbaut, als das im benachbarten Heeslingen bestehende Benediktinerinnenkloster nach Zeven verlegt wurde.

Die Gründung des Klosters in Heeslingen geht vermutlich auf den Hamburger Erzbischof Hoger zurück; die Gründung wird teilweise bis auf das Jahr 915 zurückdatiert. Die Errichtungsurkunde stammt allerdings erst aus dem Jahre 968 und fällt damit in die Regierungszeit Erzbischof Adaldags, unter dem das Kloster eine große Förderung erfuhr und der daher auch in einigen Quellen als der Gründer des Klosters genannt wird. Das Kloster entwickelte sich allmählich zu einer Versorgungsstätte für die Töchter des Landadels und so kehrte bald weltliches Leben in die Klostermauern ein. Auch der wachsende Reichtum des Klosters bewirkte, dass die strengen Klosterregeln mehr und mehr vergessen wurden. Nachdem Versuche, die Klosterzucht wiederherzustellen, scheiterten, wurde beschlossen, das Kloster an einen einsameren Ort zu verlegen, der für die Einhaltung der Klosterzucht geeigneter erschien. Erzbischof Adalbert genehmigte 1141 die Verlegung nach Zeven, das in der Errichtungsurkunde als „kivinan a“ angegeben wurde, und überwies dorthin auch alle Rechte und Einkünfte des Klosters. Um 1150 wird der Umzug vollendet gewesen sein und das Kloster in Heeslingen hörte völlig auf zu bestehen. Bis in die Neuzeit hielt sich aber das Gerücht, dass zwischen beiden Orten ein geheimer Tunnel errichtet wurde.

Wie das Kloster in Heeslingen auf einer Anhöhe am Ufer der Oste erbaut war, das Kloster in Zeven auf dem erhöhten rechten Ufer der Mehde errichtet. Von der Gesamtanlage, die am Zevener Stadtpark gelegen ist, ist heute noch die St. Vitus geweihte Kirche und das heutige Museumsgebäude erhalten, in dem sich das Museum Kloster Zeven befindet.

Anders als in Heeslingen wurde das Kloster nicht mehr von einer Äbtissin sondern von einem Propst und einer Priorin verwaltet. Das Kloster verfügte über umfangreiche Besitzungen im Umland und entwickelte sich zu einem der reichsten Klöster des Erzbistums Bremen. Es lebten dort durchschnittlich 20 Nonnen, die bürgerlichen Schichten ebenso wie dem niederen bremischen Adel, dem Stader Stadtpatriziat und Adelsfamilien des Landes Kehdingen entstammten. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde Zeven der schwedischen Krone zugesprochen. Das Kloster wurde nunmehr säkularisiert und von der schwedischen Königin Christine als Lehen an ihren Generalleutnant Graf Douglas vergeben. Die letzte Zevener Nonne starb im Jahre 1694. Das Klostergebäude wurde in der Folgezeit für die Amtsverwaltung genutzt.

Im Jahre 1757 wurde im Kloster mit der Konvention von Kloster Zeven eine Neutralitätserklärung des Herzogs von Cumberland gegenüber den Franzosen im Siebenjährigen Krieg abgeschlossen.

Literatur

  • Urs Boeck: Die St. Viti-Kirche in Zeven (Große Baudenkmäler, Heft 268). München/Berlin 1973
  • Georg Meyer: Die Geschichte des Klosters Heeslingen-Zeven und der Kirchengemeinde Zeven, in: Zeven und sein Benedictiner-Nonnenkloster St. Viti, Verlag J. F. Zeller, Zeven 1976

Weblinks

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