Andrássy Universität

Andrássy Universität

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Andrássy Gyula Deutschsprachige Universität Budapest
Logo
Motto Wir machen Sie fit für Europa!
Gründung 2. September 2002
Trägerschaft privat
Ort Budapest
Rektor Prof. Dr. Masát András
Studenten 150
Professoren 20
Website http://www.andrassyuni.eu

Die Andrássy Universität; voller Name: Andrássy Gyula Deutschsprachige Universität Budapest (AUB) - ist eine private Universität mit Sitz in Budapest, der Hauptstadt von Ungarn. Sie arbeitet seit dem 2. September 2002 als erste deutschsprachige Universität im nicht deutschsprachigen Mitteleuropa.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gyula Andrássy (Porträt von Gyula Benczúr, 1884)

Die Universität ist ein Gemeinschaftsprojekt der Republik Ungarn, der Bundesrepublik Deutschland, des Freistaats Bayern, der Schweizerischen Eidgenossenschaft, der Republik Österreich und der Baden-Württemberg Stiftung.

Am 3. April 2001 wurde die öffentliche Stiftung für die deutschsprachige Universität Budapest ins Register eingetragen. Zehn Tage später wurde ein Regierungsbeschluss über die Tätigkeitsbedingungen der deutschsprachigen Universität Budapest erlassen. Das Gesetz LXVI/2001 über die staatliche Anerkennung der Andrássy Gyula deutschsprachige Universität Budapest, sowie das Gesetz LXV/2001 über die Änderung des Hochschulgesetzes LXXX/1993 wurden am 19. Juni 2001 verabschiedet. In den ersten Monaten des Jahres 2002 wurde über die Inhalte der Studiengänge entschieden.

Der Vertrag, die Ulmer Erklärung, eine deutschsprachige Universität für postgraduates zu gründen, wurde am 22. Mai 2001 zwischen Viktor Orbán, Wolfgang Schüssel, Edmund Stoiber und Erwin Teufel geschlossen.[1]

Im Anschluss daran vergab der Senat die Lehrstühle der Universität. Schließlich konnten am 2. Juli 2002 die ersten Aufnahmeprüfungen geschrieben werden, woraufhin 65 Studierende zum Studium an der Andrássy Universität aufgenommen wurden.[2]

Der Namensgeber der Universität Gyula Andrássy (1823-1890) war aktiv am Freiheitskampf 1848-49 beteiligt. Nach der Beendigung des Freiheitskampfes floh er nach Paris und London und wurde von den Siegern in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Nach seiner Begnadigung kehrte er 1857 nach Ungarn zurück und wurde Ministerpräsident, Verteidigungs- und später Außenminister der Österreichisch-Ungarischen Monarchie.

Am 15. April 2011 feierte die Universität das 10-jährige Jubiläum der "Ulmer Erklärung", welche die Gründung der Universität im Jahre 2001 beschlossen hatte.[3]

Leitbild

Die Andrássy Universität Budapest betrachtet die folgenden Elemente als essentielle und unverrückbare Eckpfeiler ihrer Strategie:

1. Deutschsprachigkeit außerhalb des deutschen Sprachraums

Das Angebot der AUB stützt sich auf die Tradition und das Reservoir der Deutschsprachigkeit, insbesondere in Mittel- und Osteuropa. Damit ist, trotz der Größe des Zielmarktes, eine abgrenzbare Zielgruppe beschrieben. Mit einem umfassenden deutschsprachigen Angebot auf universitärem Niveau vor Ort sowie mit den Vorteilen einer deutschsprachigen Institution leistet die AUB zugleich einen Beitrag zum Erhalt und zur Entwicklung dieser Zielgruppe.

2. Multinationalität von Lehrenden und Lernenden, Interkulturalität mit lingua franca Deutsch

An der AUB begegnen sich Studierende aus rund 25 Ländern Europas zum dauerhaften, gemeinsamen Studium. Zusammen mit der dauerhaften oder regelmäßigen Präsenz einer multinationalen Professorenschaft werden einzigartige Studienbedingungen geschaffen, die mit den üblichen Maßnahmen der Studierenden- und Dozentenmobilität nicht zu erreichen sind.

3. Gelebte Interdisziplinarität

Interdisziplinarität ist durch den Zuschnitt der Fakultäten strukturell eingebaut, durch interdisziplinäre Studiengänge curricular abgesichert, durch gemeinsame transdisziplinäre Lehrveranstaltungen didaktisch umgesetzt sowie durch übergreifende Forschungsthemen wissenschaftlich verankert.

4. Europäischer Fokus in Forschung und Lehre

In allen Disziplinen stehen europäische und Themen der europäischen Integration im Zentrum von Forschung und Lehre. Dabei finden die mittel- und osteuropäischen Länder und der Donauraum besondere Berücksichtigung.

5. Universitärer Anspruch

Die AUB weiß sich der Einheit von Forschung und Lehre verpflichtet, mit der wettbewerbsfähige und innovative Studiengänge, forschungsnahe Lehre, exzellente Betreuung und schließlich auch sehr gute Arbeitsmarktfähigkeit gewährleistet werden können.[4]

Gebäude

Hauptgebäude der Andrássy Universität Budapest

Die Andrássy Universität Budapest hat ihr neues Zuhause, das renovierte Palais Festetics, Mitte August 2003 bezogen. Das Gebäude der Universität ist das ehemalige Stadtpalais der Familie Festetics. Der repräsentative Bau steht unter Denkmalschutz und ist unveräußerliches Eigentum des Ungarischen Staates. Das Palais wurde von einem der bedeutendsten Architekten seiner Epoche, Miklós Ybl, 1862-65 erbaut. Auftraggeber für die Bauarbeiten und gleichzeitig auch der Namenspatron war Graf György Festetics II., ein Minister der Regierung unter Graf Gyula Andrássy. Das Palais befindet sich am Pollack Mihály Platz zwischen dem Nationalmuseum und dem Gebäude des Ungarischen Rundfunk.

Die Schauplätze der drei grundsätzlichen Funktionen - Repräsentation, Privatleben und Dienerschaft – sind klar voneinander getrennt. Das ehemalige „Herrenappartement“ und die Schlaf- sowie Kinderzimmer wurden im Flügel hin zur Bródy Sándor Straße eingerichtet. Im ersten Stock befinden sich mit Spiegelsaal, Marmorsaal, Festetics-Saal und Andrássy-Saal die repräsentativen Räume. Während die Stallungen ins Erdgeschoss verlegt wurden, standen oben Räumlichkeiten für Personal und Gäste zur Verfügung. Im hinteren Trakt fand der Kutschenraum seinen Platz.

Das Festetics Palais diente bis zum Tod Taszilos Festetics 1933 als Stadtpalast der Hochadelsfamilie. Danach kaufte es der Ungarischen Staat auf. Von 1941 an hatten verschiedene Institutionen im Palais ihren Sitz, darunter das Teleki Pál Institut für Geschichtswissenschaften oder die staatliche Széchenyi Bibliothek. Die repräsentativen Räume dienen auch heute noch für Veranstaltungen und wurden originalgetreu modernisiert. Im Zuge der Modernisierung erhielt das Gebäude zudem zwei Fahrstühle und eine Anlage für Synchrondolmetschen. In den ehemaligen Privat- und Diensträumen wurden Büros und Arbeitszimmer für die Professorenschaft und die Verwaltung der Universität eingerichtet. Die früheren Stallungen sind heute die Universitätsbibliothek. Die Unterrichtsräume sowie ein PC-Raum wurden im Dachgeschoss eingerichtet.[5]

Organisation

Es bestehen zur Zeit folgende Fakultäten:

  • Vergleichende Staats- und Rechtswissenschaften
Dekan: Prof. Dr. Stephan Kirste
Dekan: Prof. Dr. Zoltán Tibor Pállinger
  • Mitteleuropäische Studien
Dekan: Prof. Dr. Dieter A. Binder

In den drei Fakultäten können die Studenten die folgenden Master- und Aufbaustudiengänge absolvieren:

  • LL.M.-Programm
  • Master in Europäische und internationale Verwaltung
  • Master in Mitteleuropäische Studien
  • Master in Mitteleuropäische Geschichte
  • Master in Internationale Beziehungen
  • Master in International Economy and Business

Das Ph.D.-Programm bietet unter dem Thema „Die Zukunft Mitteleuropas in der Europäischen Union“ ein interdisziplinäres Studium in vier Fächern an:

Die Universität hat 16 Ordinarien, ca. 20 Gastprofessoren und etwa 150 Studenten. Rektor der Universität ist Prof. Dr. Masát András; Prorektor ist Prof. Dr. Stefan Okruch (Stand: Mai 2011).

Finanzierung

Die Universität wird von den Partnerländern, Ungarn, Deutschland (insbesondere Bayern und Baden-Württemberg), Österreich und der Schweiz gefördert.[6] Diese Mittel werden von weiteren Sponsoren ergänzt.[7] Der Sonderstatus der Andrássy Universität wurde 2010 aufgehoben, wodurch die Universität in das Hochschulsystem Ungarns aufgenommen wurde. Studierende haben die Möglichkeit zur Deckung der Studiengebühren über mehrere Stipendien.[8] Ebenfalls wird die Universität von der autonomen Region Trentino-Südtirol unterstützt.

Partneruniversitäten

Ungarn:

Deutschland:

Belgien:

Frankreich:

Polen:

Rumänien:

Einzelnachweise

  1. Die Andrássy-Universität feiert 5-jähriges Jubiläum abgerufen am 3. März 2010
  2. Deutsche Welle Artikel abgerufen am 17. Mai 2011
  3. 10 Jahre Unterzeichnung der Ulmer Erklärung abgerufen am 4. Mai 2011
  4. Leitbild der Universität abgerufen am 17. Mai 2011
  5. Geschichte der Universität abgerufen am 17. Mai 2011
  6. Partnerländer der Universität abgerufen am 17. Mai 2011
  7. Förderer der Universität abgerufen am 17. Mai 2011
  8. Stipendien für Studenten der AUB abgerufen am 17. Mai 2011
  9. Partneruniversitäten der AUB abgerufen am 17. Mai 2011

Weblinks


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