Knut VI. (Dänemark)

Knut VI. (Dänemark)

Knut VI. (auch: Kanut, Knud oder Knuth) (* 1162/63; † 12. November 1202 in Ringsted) war König von Dänemark und Sohn von König Waldemar I. und Sophia von Minsk (um 1141–1198).

Knut wurde 1166 von der Flottenmannschaft zum Thronfolger ausgerufen. Diesem Akt vorausgegangen war die Anerkennung des dänischen Erbkönigtums durch Papst Alexander III. (1165/66), der damit dem Frontwechsel Dänemarks im Schisma Rechnung trug. Anlässlich der feierlichen Translation der Gebeine des Großvaters von Knut, Knud Laward, zu Ringsted (25. Juni 1170) wurde Knut zum König gekrönt, 1182 zum Fürsten von Halland ernannt. Nach dem Tode des Vaters, der im gleichen Jahr starb, versicherte sich Knut auf regionalen Dingversammlungen der Treueversprechen der königlichen milites. Der erneut aufflammende Aufstand in Schonen wurde niedergeschlagen. Knut ließ sich – gegen seine ursprüngliche Absicht – von Erzbischof Absalon zu größerer Milde gegenüber den Besiegten überreden.

Knuts Regierung stand innenpolitisch im Zeichen einer bemerkenswerten Gesetzgebungsinitiative (Gesetz für Schonen über Totschlag und Wergeld zur Bekämpfung der Blutrache) und vor allem einer ideologischen Festigung des Königtumsgedankens (Geschichtswerke Saxos und Sven Aggesens sowie dessen Schrift über die Regeln der Hird, des ritterlichen Königsdienstes).

Im Jahr 1176 heiratete Knut Gertrud von Sachsen, eine Tochter Heinrichs des Löwen und seiner ersten Gattin Clementia von Zähringen.

Außenpolitisch setzte Knut die offensive Politik des Vaters im Ostseeraum fort (Unterwerfung Pommerns 1185, Eroberung Holsteins 1194–1203, Unterwerfung Lübecks 1201). Wegen der 1192 erfolgten Gefangennahme des Bischofs Waldemar von Schleswig, der erst 1206 auf päpstliche Vermittlung wieder freikam, trübten sich zeitweilig die Beziehungen zur Kurie. Die wachsende Stärke Dänemarks zeigt sich in der erfolgreichen Verweigerung des Lehnseides gegenüber dem Kaiser und in der auf französischer Initiative geschlossenen Ehe Ingeborgs, der Schwester Knuts, mit Philipp II. August.

Ein persönlicher Anteil des Königs an den politischen Initiativen seiner Regierung ist allerdings kaum erkennbar. Starken Einfluss hatten bedeutende Ratgeber wie Erzbischof Absalon und weitere Mitglieder von dessen Familie, z. B. Ebf. Anders Sunesen (Andreas filius Sunonis). Die Mitwirkung des Bruders und späteren Nachfolgers Waldemars (II.) erklärt unter anderem die bemerkenswerte Kontinuität der dänischen Politik in diesem Zeitalter.


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