Kobylnica

Kobylnica
Kobylnica
Wappen von Kobylnica
Kobylnica (Polen)
Kobylnica
Kobylnica
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Landkreis: Słupsk
Geographische Lage: 54° 26′ N, 17° 0′ O54.43333333333317Koordinaten: 54° 26′ 0″ N, 17° 0′ 0″ O
Einwohner:

4000

Postleitzahl: 76–251
Telefonvorwahl: (+48) 59
Kfz-Kennzeichen: GSL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 21: Słupsk-Miastko
Schienenweg: Piła–Ustka
Nächster int. Flughafen: Danzig
Gemeinde
Gemeindeart: Landgemeinde
Gemeindegliederung: 21 Ortschaften
25 Schulzenämter
Fläche: 245 km²
Einwohner:

10.183
(31. Dez. 2010) [1]

Bevölkerungsdichte: 42 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 2212062
Verwaltung (Stand: 2007)
Gemeindevorsteher: Leszek Kuliński
Adresse: ul. Główna 20
76-251 Kobylnica
Webpräsenz: www.kobylnica.pl

Kobylnica (deutsch Kublitz, auch Königlich Kublitz, kaschubisch Kòbëlnica, auch Kòbëlnëcô) ist ein Dorf und Sitz der gleichnamigen Landgemeinde im Powiat Słupski der Woiwodschaft Pommern in Polen. Es liegt unmittelbar am südlichen Stadtrand der Kreisstadt Słupsk (Stolp).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das pommersche Dorf Kublitz (auch: Cobelniz, Cubbelitze, Cubbelnitz oder Cubbelnie) bildete ursprünglich mit Adlig Kublitz (polnisch: Kobylniczka) ein Dorf. Im Jahre 1315 wurde es in einer Urkunde genannt, in der Markgraf Waldemar von Brandenburg dem Kasimir Svenzo den Besitz des Dorfes als Lehen bestätigte. Im 16. Jahrhundert war der Ort Eigentum der Herzogin Erdmute, die als Witwe im Schloss zu Stolp lebte. Einen Teil von Kublitz erhielt die Familie von Puttkamer zu Lossin und Krampe zum Lehen. 1734/35 verkauften die von Puttkamers zu Plassow einen nördlich des Kamenz-Baches gelegenen Teil des Dorfes an die Königliche Domäne in Stolp. Seither hieß dieser Teil Königlich Kublitz, und der andere, der den von Puttkamers zu Lossin blieb, Adlig Kublitz.

1939 hatte Kublitz – bei einer Gemeindefläche von 646 ha – 1237 Einwohner bei 84 landwirtschaftlichen Betrieben. Handel, Handwerk und Gewerbe waren zudem in Kublitz – dank seiner Nähe zur Stadt Stolp – recht zahlreich vertreten. Kublitz (wie auch Adlig Kublitz mit 463 ha und 493 Einwohnern) gehörte bis 1945 zum Amtsbezirk Lossin, wo auch das Standesamt seinen Sitz hatte. Amtsgerichtsbezirk war Stolp.

In Folge des Zweiten Weltkrieges kam Kublitz zu Polen und ist heute Sitz der Gemeindeverwaltung.

Evangelische Kirche

Ende des 16. Jahrhunderts war Kobylnica noch eine Filialgemeinde der Pfarrkirche St. Marien in Stolp und wurde von den dortigen Pfarrern der 2. Pfarrstelle versorgt. Im Jahre 1612 richtete die Fürstin Erdmute eine eigene Pfarrstelle ein, in der sie für den Unterhalt des Predigers sorgte. Der erste Pfarrer von Kublitz wurde am 28. Juni 1612 durch den Stolper Hofprediger Daniel Rubenow in sein Amt eingeführt: Erasmus Janicke aus Hammerstein (Czarne) bei Schlochau. Seitdem dann der zweite Pfarrer Johann Drenckhan, der im Kublitzer Pfarrhaus in der Altstadt zu Stolp wohnte, im Jahre 1668 zugleich auch zum Schlossprediger in Stolp berufen wurde, sind die beiden Kirchengemeinden (Schlosskirche Stolp und Kirchengemeinde Kublitz) miteinander verbunden worden. Die Orte Ulrichsfelde (Bolesławice) und Veddin (Widzino) wurden eingepfarrt.

1940 zählte die Kirchengemeinde Kublitz etwa 2.500 Gemeindeglieder. Bis 1945 war der Ort mit der Stolper Schlossgemeinde Teil des Kirchenkreises Stolp-Stadt in der Kirchenprovinz Pommern der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union. Heute gehören die evangelischen Einwohner von Kobylnica zur Parafia Słupsk (Parochie Stolp) an der dortigen Kreuzkirche in der Diecezja Pomorsko-Wielkopolska (Diözese Pommern-Großpolen) – mit Sitz in Sopot (Zoppot) – der Kościół Ewangelicko-Augsburski (Luterański) w Polsce (Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Polen)

Katholische Kirche

Vor 1945 waren die wenigen katholischen Einwohner in die Pfarrgemeinde in Stolp eingegliedert. Am 15. August 1945 wurde die bisher evangelische Pfarrkirche durch die katholische Kirche neu geweiht und trägt seither den Namen Najświętszego Serca Pana Jezusa. Am 1. Juni 1951 wurde dann auch die Parochie Kobylnica errichtet, deren Filialgemeinde Sierakowo Słupskie (Zirchow) ist. Außerdem werden regelmäßig Heilige Messen in Łosino (Lossin) und Bolesławice (Ulrichsfelde) gehalten.

Die Parafia Kobylnica, zu der über 4000 Gemeindeglieder zählen, gehört zum Dekanat Słupsk-Zachód (Stolp-West) im Bistum Köslin-Kolberg der Katholischen Kirche in Polen.

Pfarrer seit 1951

  1. Lucjan Koźlik, 1951-1968
  2. Jan Spodób, 1968-1974
  3. Tadeusz Rzeźnicki, 1974-1980
  4. Michal Kłoda, 1980-1989
  5. Witold Szulczyński, 1989-1991
  6. Bolesław Woźny, 1991-1993
  7. Rieczysław Wądrychowicz, 1993-1994
  8. Józef Borawski, 1994-1999
  9. Krzysztof Wilkos, 199-2005
  10. Eugeniusz Łodyka, seit 2005

Schule

Kublitz und Adlig Kublitz hatten eine gemeinsame Schule. Der Schulverband hatte seinen Sitz in Kublitz, während die Schule in Adlig Kublitz stand. 1931 handelte es sich um eine sechsstufige Volksschule mit sechs Klassen, drei Lehrern und einer Lehrerin, die 242 Kinder unterrichteten.

Baudenkmäler

  • Kirche: Im Mittelalter hatte Kublitz eine Kirche, die dem Patronat des Nonnenklosters (Dominikaner) in Stolp unterstand. 1555 erfolgte der Neubau, dessen überputzter Westturm aus gotischer Zeit stammt. Altar und Kanzel waren mit aufgelegten Schnitzereien verziert. Unter dem Altar befindet sich die Familiengruft der Familie von Puttkamer. Etwa 1925 wurde das Kirchenschiff nach beiden Seiten erweitert.
  • Kublitzer Mühle: Die Kublitzer Mühle stammt aus der Zeit vor 1300. Sie gehörte später zu den fünf Stolper Hospital-Mühlen. Zuletzt war die Mühle in Privatbesitz.

Persönlichkeiten

Aus Kublitz kam Paul Maede, ein Heimatdichter, der als Hauptlehrer und Organist im Dorf tätig war. Bekannt wurden die Titel seiner Werke „Am Herzen der Natur“, „Hermann Roß, der Bahnwärterjunge“ und „Eiala, der Schmetterling“.

Gmina Kobylnica

Kobylnica ist heute Sitz der Landgemeinde (gmina wiejska) Kobylnica mit etwa 10.000 Einwohnern. Die Gemeindefläche beträgt 244,95 km². 60 % Landwirtschafts- und 30 % Waldfläche kennzeichnen die Region, in die der Landschaftsschutzpark Stolpetal (Park Krajobrazowy Doliny Słupi) hinein reicht.

Die Gmina Kobylnica im Powiat Słupski liegt in der Woiwodschaft Pommern. Zwischen 1975 und 1998 gehörte sie zur Woiwodschaft Słupsk.

Zur Gmina Kobylnica gehören 25 Ortsteile ("Schulzenämter"):

  • Bolesławice (Ulrichsfelde)
  • Bzowo (Besow)
  • Kobylnica (Kublitz)
  • Komiłowo (Keudellshof)
  • Komorczyn (Kummerzin)
  • Kończewo (Kunsow)
  • Kruszyna (Krussen)
  • Kuleszewo (Kulsow)
  • Kwakowo (Quackenburg)
  • Lubuń (Labuhn)
  • Lulemino (Lüllemin)
  • Łosino (Lossin)
  • Płaszewo (Wendisch Plassow /1937-45 Plassenberg)

Verkehr

Kobylnica ist nicht Bahnstation der Polnischen Eisenbahn (PKP) an der Strecke (Berlin−Stettin–) Stargard Szczeciński–Koszalin–Danzig (–Kaliningrad), obwohl diese durch das Gemeindegebiet verläuft. Der Bahnhof steht vielmehr an der Linie Ustka–Słupsk–Miastko (Rummelsburg)–Szczecinek (Neustettin)–Piła (Schneidemühl).

Durch das Gemeindegebiet führt die Europastraße 28 (Berlin–Stettin–Köslin–Danzig–Königsberg–Vilnius–Gomel) und die Landesstraße 21 von Słupsk nach Miastko (ehemalige deutsche Reichsstraße 125).

Verweise

Literatur

  • Hans Glaeser-Swantow: Das evangelische Pommern. 2. Teil: Behörden, Kirchen, Pfarrstellen, Geistliche, Anstalten und Vereine. Auf Grund amtlicher Quellen. 3. Auflage. Selbstverlag der Evangelischen Pfarrerverein der Provinz Pommern, Stargard in Pommern 1940.
  • Ernst Müller: Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart. Der Regierungsbezirk Köslin. Saunier, Stettin 1912, (Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart 2).
  • Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit. Heimatkreis Stadt Stolp und Landkreis Stolp e.V., Lübeck 1989, Inhalt (PDF; 127 KB).
  • Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich auf Grund der Volkszählung 1939. 2. Auflage. Verlag für Sozialpolitik, Wirtschaft und Statistik, Berlin, 1941, (auch Nachdruck: Osnabrück, Zeller, 1975).

Weblinks

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 6. August 2011.

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