Kohlheck

Kohlheck
Dotzheim
Stadtteil von Wiesbaden
Wappen Karte
Wappen Karte
Basisdaten
Geographische Lage: 50° 4′ N, 8° 12′ O50.0730555555568.19361111111117Koordinaten: 50° 4′ 23″ N, 8° 11′ 37″ O
Höhe: zwischen 130 und 608 m ü. NN
Fläche: 18,27 km²
Einwohner: 26.113 (30. Juni 2008)
Bevölkerungsdichte: 1.429 Einwohner/km²
Postleitzahl: 65199, 65201
Vorwahl: 0611
Stadtteil seit: 1. April 1928
Adresse der
Ortsverwaltung:
Dörrgasse 2
65199 Wiesbaden-Dotzheim
Politik
Ortsvorsteher: Manfred Ernst (CDU)
Stellv. Ortsvorsteher: Horst Friedrich (SPD)
Website
evangelische Kirche im Ortskern Dotzheim
katholische Kirche Mariae Heimsuchung auf dem Kohlheck

Dotzheim ist mit über 26.000 Einwohnern der Bevölkerung nach der zweitgrößte und flächenmäßig der größte Stadtteil Wiesbadens. Der Ort entstammte einem gleichnamigen Dorf, welches 1928 nach Wiesbaden eingemeindet wurde und seitdem als alter Ortskern bezeichnet wird.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Dotzheim liegt im Nordwesten der Stadt und wird westlich von der Hohen Wurzel und Frauenstein, nördlich vom bewaldeten Taunus, Klarenthal und dem Rheingauviertel, im Südwesten von den Stadtteilen Schierstein sowie Biebrich begrenzt.

Geschichte

Die ältesten Siedlungsbelege Dotzheims sind fünf keltische Steinkistengräber aus unbehauenen Quarzitplatten. Die Fundstücke stammen aus der jungen Eisenzeit - etwa 400 vor Christus.

Im Jahr 222 stiftete die Römer Fortunatus und Sejus einen Altar, der als Fragment sichergestellt werden konnte.

Erste Schriftdokumente mit namentlicher Erwähnung Dotzheims gibt es erst seit 1128: Zu dieser Zeit überließ der Mainzer Erzbischof Adalbert I. von Saarbrücken dem Mainzer Domkapitel Einkünfte aus den Dotzheimer Besitzungern des Erzstifts. Papst Lucius III. bestätigt 1184 den Besitz von 25 Kirchen - darunter fällt auch die zu Dotzheim.

Im 13. und 14. Jahrhundert lebten einige Adelsgeschlechte, die von Dotzheim hießen und ihren Namen möglicherweise dem Dorf verdankten.

Das Dotzheimer Dorfgericht wird 1386 erstmals schriftlich erwähnt und kann daher als Beginn der lokalen Selbstverwaltung betrachtet werden.

1610 wurden circa 50 Prozent der Häuser durch einen schweren Brand zerstört.

1644 flohen fast alle Bewohner Dotzheims aus ihrem Heimatort. Grund dafür war der Dreißigjährige Krieg. Es dauerte sehr lange, bis alle Kriegsfolgen überwunden waren.

1695 wurde das evangelische Pfarrhaus gegenüber der Dorfkirche gebaut, 1698 folgte ein Schulhaus. Die Zunahme der Bevölkerung im 18. Jahrhundert hatte ihre Ursache auch darin, dass viele Bauarbeiter, die in der Kurstadt Wiesbaden arbeiteten, in Dotzheim wohnten.

1889 wurde Dotzheim an das Streckennetz der damaligen Langenschwalbacher Bahn angeschlossen. Diese 1986 durch die Deutsche Bundesbahn stillgelegte Bahnstrecke (→Aartalbahn) existiert heute noch und wird von der Nassauischen Touristikbahn als Museumsbahn genutzt.

Um die Jahrhundertwende bekam das Dorf ein neues Rathaus, drei Schulen sowie einen Waldfriedhof. 1906 wurde es an das örtliche Gas-, Wasser- und Stromversorgungsnetz angeschlossen. Außerdem wurde eine Straßenbahn zwischen Wiesbaden und Dotzheim eingerichtet.

Der wohl wichtigste historische Einschnitt in die Geschichte Dotzheims war dessen Eingemeindung nach Wiesbaden im Jahr 1928. Zufällig war dies genau 800 Jahre nach der erstmaligen schriftlichen Erwähnung.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden Kasernenbauten auf dem Kohlheck und dem Freudenberg errichtet. Dotzheim überstand den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschädigt. Hinweise auf eine möglicherweise versuchte Bombardierung Dotzheims geben tiefe, weite Krater in der nordwestlichen Bucht des Weilburger Tales.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden mehrere neue Siedlungen rund um Dotzheim, wie z. B. Kohlheck, Freudenberg, Schelmengraben und das Sauerland

Politik

Wahlergebnisse Ortsbeirat Wiesbaden-Dotzheim

Die Sitzverteilung im Ortsbeirat Wiesbaden-Dotzheim sieht wie folgt aus:

CDU SPD GRÜNE FDP REP Gesamt
2006 6 5 2 1 1 15
2001 6 5 1 2 1 15
1997 6 6 1 0 2 15
1993 6 6 2 1 0 15
1989 5 8 1 1 0 15
1985 7 7 1 0 0 15
1981 8 6 0 1 0 15
1977 8 7 0 0 0 15
1972 6 8 0 1 0 15

Sehenswürdigkeiten

  • Aartalbahn, eine Museumsbahn, welche heute noch zwischen den Haltestellen Dotzheim Bahnhof und Burg Hohenstein verkehrt (Nassauische Touristikbahn e.V.).
  • Katholische Pfarrkirche St. Josef mit französisch-elsässischer Orgel
  • Schloss Freudenberg

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks


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