Anette Sagen

Anette Sagen
Anette Sagen Skispringen
Sagen
Nation NorwegenNorwegen Norwegen
Geburtstag 10. Januar 1985
Geburtsort Mosjøen, Norwegen
Größe 163 cm
Gewicht 50 kg
Karriere
Verein Remma IL
Pers. Bestweite 174,5 m (Vikersund 2004)
Status aktiv
Medaillenspiegel
NM-Medaillen 9 × Gold 1 × Silber 0 × Bronze
NJM-Medaillen 2 × Gold 0 × Silber 0 × Bronze
JWM-Medaillen 2 × Gold 0 × Silber 0 × Bronze
WM-Medaillen 0 × Gold 0 × Silber 1 × Bronze
FIS Nordische Skiweltmeisterschaften
Bronze 2009 Liberec Normalschanze
Platzierungen
 Debüt im Ladies-COC 11. Januar 2003
 Ladies-COC-Siege 42
 Ladies-COC 1. (2004/05, 2005/06
     2006/07, 2007/08
     2008/09)
 Ladies-Grand-Prix 1. (2003, 2004, 2008)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Skispringen 42 24 19
 Team 0 0 2
letzte Änderung: 6. März 2010

Anette Sagen (* 10. Januar 1985 in Mosjøen) ist eine norwegische Skispringerin. Mit insgesamt 42 Einzelsiegen und 76 Podiumplatzierungen (Stand: 19. Dezember 2009) im Ladies-Continentalcup ist die in Oslo lebende Studentin die erfolgreichste Skispringerin der Welt.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Sagen begann im Alter von elf Jahren mit dem Skispringen. Vier Jahre später nahm sie das erste Mal am FIS Ladies Grand Prix, einer Wettkampfserie mit vier Austragungsorten ähnlich der Vierschanzentournee, teil. Bei der 2000 noch nicht zu den offiziellen FIS-Wettbewerben zählenden Veranstaltung konnte sie sich zweimal unter den ersten Zehn platzieren und belegte in der Gesamtwertung den achten Rang.[1] Ein Jahr später belegte sie beim Springen in Schönwald den fünften Rang und wurde in der Gesamtwertung Zehnte.[2]

In der Saison 2001/02 gelang Anette Sagen der Durchbruch in die Weltspitze. Beim FIS Ladies Grand Prix erreichte sie bei allen vier Springen einen Platz auf dem Podest. In Saalfelden und Rastbüchl wurde sie Zweite, in Baiersbronn und Schönwald jeweils Dritte. In der Gesamtwertung belegte sie den zweiten Platz hinter der überragenden Siegerin Daniela Iraschko aus Österreich.[3] In dieser Saison gewann sie bei den inoffiziellen Junioren-Weltmeisterschaften in Stryn die Goldmedaille sowohl im Einzel als auch mit der Mannschaft.

Gleich bei ihrem ersten internationalen von der FIS anerkannten Wettkampf bei den Senioren, dem Ladies-Continentalcup am 11. Januar 2003 im slowenischen Planica, gewann Sagen vor der Amerikanerin Lindsey Van. Sagen, die Van als ihr Vorbild angibt, sprang in beiden Durchgängen die Bestweite und siegte mit einem Vorsprung von knapp 30 Punkten. In dieser Saison nahm sie an neun Wettkämpfen teil, von denen sie fünf als Siegerin und vier als Zweitplatzierte beendete. Diese Platzierungen sicherten ihr unter anderem den Sieg beim FIS Ladies Grand Prix vor der Österreicherin Eva Ganster.

Ihre Ausnahmestellung konnte Sagen auch in der Saison 2003/04 mit fünf Siegen bestätigen. So gewann sie wiederum den FIS Ladies Grand Prix. In der Saison 2004/05 siegte sie in acht Continentalcupwettbewerben, wurde zweimal Zweite und einmal Dritte. Die erstmals ausgetragene Gesamtwertung im Ladies-Continentalcup gewann Sagen mit knapp 300 Punkten Vorsprung vor Lindsey Van und Daniela Iraschko. In den darauffolgenden drei Saisons konnte sie dieses Ergebnis bestätigen und mit deutlichem Vorsprung die Gesamtwertung des Continentalcups für sich entscheiden. In ihrer bisher erfolgreichsten Saison 2007/08 konnte sie eine Bilanz von zehn Siegen und fünf zweiten Platzen bei 15 Teilnahmen an Continentalcup-Wettbewerben vorzuweisen. 2006 und 2008 gewann sie des Weiteren erneut den FIS Ladies Grand Prix.

Bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2009 in Liberec konnte sie im erstmals ausgetragenen Damen-Wettbewerb die Bronzemedaille gewinnen. In der Saison 2008/2009 gewann sie zum fünften Mal die Gesamtwertung des Continentalcups, obwohl sie in dieser Saison nur vier Springen gewinnen konnte.

Ihre persönliche Bestweite von 174,5 Metern sprang Sagen 2004 auf dem Vikersundbakken in Vikersund als Vorspringerin beim Weltcup. Dem Sprung war ein in den norwegischen Medien stark beachteter Streit, ob Frauen von einer Skiflugschanze springen dürften oder nicht vorausgegangen. Dieser wurde zunächst nur zwischen Sagen und Torbjørn Yggeseth, dem Vorsitzenden des Sprungkomitees der FIS, geführt, eskalierte in der norwegischen Öffentlichkeit jedoch in einer Debatte über die Rechte von Frauen im Sport.

Für weitere Aufmerksamkeit in den norwegischen Medien sorgte Sagen im Januar 2007 als bei YouTube ein Video auftauchte, auf dem Sagen sich, nach einer verlorenen Wette, von Lindsey Van brutal niederschlagen lässt.[4][5]

Sagen ist Athletenbotschafterin der Entwicklungshilfeorganisation Right to Play.

Erfolge

Norwegische Meisterschaften
Gold NorwegenNorwegen 2003 Lillehammer Gold im Einzel Großschanze
Gold NorwegenNorwegen 2003 Lillehammer Gold im Einzel Normalschanze
Gold NorwegenNorwegen 2004 Bardu Gold im Einzel Großschanze in Oslo
Silber NorwegenNorwegen 2004 Bardu Silber im Einzel Normalschanze
Gold NorwegenNorwegen 2005 Lillehammer Gold im Einzel Großschanze
Gold NorwegenNorwegen 2005 Lillehammer Gold im Einzel Normalschanze
Gold NorwegenNorwegen 2006 Kongsberg Gold im Einzel Großschanze in Oslo
Gold NorwegenNorwegen 2007 Molde Gold im Einzel Normalschanze
Gold NorwegenNorwegen 2008 Trondheim Gold im Einzel Großschanze
Gold NorwegenNorwegen 2009 Vikersund Gold im Einzel Großschanze
Norwegische Junioren-Meisterschaften
Gold NorwegenNorwegen 2002 Hurdal Gold im Einzel Großschanze
Gold NorwegenNorwegen 2002 Hurdal Gold im Einzel Normalschanze
Junioren-Weltmeisterschaft (inoffiziell)
Gold NorwegenNorwegen 2004 Stryn Gold im Einzel
Gold NorwegenNorwegen 2004 Stryn Gold im Team

Continentalcup

  • 5x Ladies-COC-Sieger (2005) (2006) (2007) (2008) (2009)
  • 42 Continentalcup-Siege

Continentalcup-Siege

Nr. Datum Ort Land
1. 16. Januar 2005 Planica Slowenien
2. 19. Januar 2005 Toblach Italien
3. 22. Januar 2005 Oberaudorf Deutschland
4. 16. Februar 2005 Breitenberg Deutschland
5. 19. Februar 2005 Saalfelden Österreich
6. 5. März 2005 Vikersund Norwegen
7. 5. März 2005 Vikersund Norwegen
8. 12. März 2005 Oslo Norwegen
9. 11. August 2005 Pöhla Deutschland
10. 14. August 2005 Meinerzhagen Deutschland
11. 8. Oktober 2005 Lake Placid Vereinigte Staaten
12. 9. Oktober 2005 Lake Placid Vereinigte Staaten
13. 14. Januar 2006 Ljubno Slowenien
14. 18. Januar 2006 Toblach Italien
15. 9. Februar 2006 Baiersbronn Deutschland
16. 15. Februar 2006 Saalfelden Österreich
17. 18. Februar 2006 Breitenberg Deutschland
18. 6. August 2006 Klingenthal Deutschland
19. 12. August 2006 Meinerzhagen Deutschland
20. 15. August 2006 Bischofshofen Österreich
21. 15. Januar 2007 Toblach Italien
22. 16. Januar 2007 Toblach Italien
23. 10. Februar 2007 Breitenberg Deutschland
24. 9. März 2007 Sapporo Japan
25. 18. August 2007 Bischofshofen Österreich
26. 28. August 2007 Lake Placid Vereinigte Staaten
27. 29. August 2007 Lake Placid Vereinigte Staaten
28. 11. Dezember 2007 Notodden Norwegen
29. 12. Dezember 2007 Notodden Norwegen
30. 23. Januar 2008 Toblach Italien
31. 16. Februar 2008 Breitenberg Deutschland
32. 23. Februar 2008 Schönwald Deutschland
33. 8. März 2008 Yamagata Japan
34. 9. März 2008 Yamagata Japan
35. 16. August 2008 Bischofshofen Österreich
36. 27. September 2008 Oberstdorf Deutschland
37. 14. Januar 2009 Ljubno Slowenien
38. 3. März 2009 Yamagata Japan
39. 4. März 2009 Yamagata Japan
40. 8. März 2009 Sapporo Japan
41. 14. August 2009 Oberwiesenthal Deutschland
42. 8. Dezember 2009 Rovaniemi Finnland

COC-Platzierungen

Saison Platz Punkte
2004/05 1 1020
2005/06 1 1540
2006/07 1 1340
2007/08 1 1400
2008/09 1 1091
2009/10 3 1152
2010/11 16 296

Weblinks

 Commons: Anette Sagen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gesamtwertung FIS Ladies Grand Prix 2000
  2. Wertung Breitenberg und Gesamtwertung FIS Ladies Grand Prix 2001
  3. Wertung Schönwald und Gesamtwertung FIS Ladies Grand Prix 2001
  4. Pressebericht (norwegisch)
  5. Pressebericht(norwegisch)

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