Kooikerhondje

Kooikerhondje
Kooikerhondje
Kooikerhondje
FCI-Standard Nr. 314
Ursprung:

Niederlande

Widerristhöhe:

35-42 cm

Gewicht:

9-11 kg

Liste der Haushunde

Das Kooikerhondje ist eine von der FCI (Nr. 314, Gr. 8, Sek. 2) anerkannte Hunderasse aus den Niederlanden. Er gehört zu der großen Gruppe der Vogelhunde, wie auch Spaniel.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Geschichtliches

Sehr alte, aber neu wieder aufgebaute Hunderasse, die FCI-Anerkennung ist noch nicht sehr alt. Das Kooikerhondje wurde eingesetzt zur Entenjagd, in speziellen Fangeinrichtungen, dem Kooi. Die Rasse zählt zu den Vogelhunden, ähnlich wie auch die Spaniel. Während des Zweiten Weltkrieges war sie fast ausgestorben. Aus den verbliebenen fünfundzwanzig Hunden wurde die Rasse neu aufgebaut, heute werden im Jahr etwa 500 Welpen neu registriert.

Beschreibung

Bis 42 cm großer und 9–11 kg schwerer Hund mit klar abgegrenzten Flecken von reiner orange-roter Farbe auf weißem Grund. Hündinnen sind meist zierlicher als Rüden. Das Haar ist mittellang, leicht gewellt (ist nicht erwünscht) oder glatt; nicht lockig, dicht anliegend und glänzend. Dicht an den Wangen herabhängende "Ohrringe" (im Niederländischen "Oorbellen" genannt).

Wesen

Ein Kooiker ist ein sehr willensstarker, freundlicher Hund, der eine feste Hand bei der Erziehung benötigt. Er hat sehr viel Temperament und muss genug ausgelastet werden. Das Kooikerhondje ist als Familienhund gut geeignet und sehr lernwillig.

Erziehung

Erfordert eine sensible, aber feste Hand. Der Kooiker ist nicht schussfest, da er kein Jagdhund ist und ein wenig schreckhaft bei lauten Geräuschen. In der „Pubertät“ (mit 7-8 Monaten) tritt der letztendliche Charakter des Hundes zutage, gefestigt ist er erst mit 2 bis 3 Jahren. Der Kooikerhondje benötigt immer wieder alle Stationen der Erziehung, er ist ein sehr willensstarker Hund.

Verwendung

Begleithund, Hundesport, früher spezialisierter Entenkooiker, der die Wildenten durch seine spezielle Ausbildung in die Fangvorrichtung gelockt hat. Ein sehr autonom arbeitender Hund, der durch den Kooimaster Futter bekam und sonst Wildenten anlockte.

Die Jagd mit dem Kooikerhondje historisch und heute

Eingang zur Fanganlage
ein heutiger Kooi der wissenschaftlich genutzt wird

In den wasserreichen Niederlanden, mit ihren Tümpeln, Sümpfen und alten Flussarmen hat sich für die Entenjagd eine spezielle Fangtechnik entwickelt: Die Jagd auf Enten in einem eigens angepassten Gelände mit einer Art Reuse, genannt Eendenkooi (= wörtlich übersetzt: Entenkäfig). Dazu gehört auch die spezielle Umgebung: Kooigebüsch, eine gezielt angelegte Schilfverbauung aus Matten und Gebüsch, und eine kleine See, wo zahme Enten lebten, die nicht gejagt wurden, sondern als Lockvögel dienten. Hier gab es Brutgelegenheit, aber auch Schutz in strengen Wintern.

Gemälde von Jan van Steen: Soo voer gesongen, soo na gepepen ca. 1664

Hieran angeschlossen war die Fangreuse (niederl.: vangpijp), ein Gang, der im letzten Abschnitt rundherum entendicht war und in einem Fangkäfig endete. Der Hund hatte die Aufgabe die neugierigen Enten anzulocken, für die er durch seinen Körperbau und sein Äußeres so geeignet schien. Die immer flugbereiten, aber auch neugierigen Enten sehen von dem kleinen, bunten Hündchen, das plötzlich am Ufer in der Fangröhre erscheint, nur das Hinterteil, die wedelnde Schwanzspitze, einen weißen Fleck in der schummrigen Fangröhre. Einmal in der Röhre wurden sie durch den Menschen, den Kooibaas (baas = Meister) in den Käfig gejagt, wo sie „geerntet“ wurden, also geschlachtet und vermarktet. Das „kooirecht“ war das Recht, das vom Grafen von Holland oder einem anderen Landesherrn verliehen wurde, einen Entenkäfig anzulegen und zu benutzen. Es enthielt, zum Schutz des Gebietes, auch das Verbot jeder anderen menschlichen Tätigkeit innerhalb eines bestimmten Schutzkreises. Einige dieser alten Rechte bestehen bis auf den heutigen Tag.

Auch heute noch gibt es diese kooien, „Käfige“, in der Regel werden sie aber wissenschaftlich genutzt, zur Katalogisierung, also beispielsweise zum Überprüfen der Beringung. Die noch erhaltenen Fangeinrichtungen dieser Art stehen fast alle unter Naturschutz. Aus diesem Entenjagdbetrieb stammt auch ein niederländischer Ausdruck: de pijp uit gaan = zur Fangröhre hinausgehen (wie die gefangenen Enten): sterben.

Rassespezifische Erkrankungen

Die Nekrotisierende Myelopathie des Kooiker-Hundes ist eine innerhalb der ersten drei Lebensmonate bei Kooiker-Hunden auftretende Degeneration der weißen Substanz, vor allem im Halsmark. Sie äußert sich in gesteigerten Reflexen und schnell fortschreitenden Lähmungen und ist nicht behandelbar.

Quellen und weiterführende Links

Weblinks

 Commons: Kooikerhondje – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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