25. Sinfonie (Mozart)

25. Sinfonie (Mozart)

Die Sinfonie g-Moll KV 183 komponierte Wolfgang Amadeus Mozart 1773 in Salzburg. Er war damals 17 Jahre alt. Nach der Alten Mozart-Ausgabe trägt die Sinfonie die Nummer 25.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Im Jahr 1773 war Mozart erzbischöflicher Konzertmeister in Salzburg. Er vollendete die Sinfonie KV 183 am 5. Oktober 1773. Damit liegt es nahe zu vermuten, dass das Werk zumindest teilweise parallel zur Sinfonie B-Dur KV 182 bearbeitet wurde[1] [2], wobei KV 182 einen ganz anderen Charakter als KV 183 hat. Weitere allgemeine Anmerkungen siehe KV 162.

Die Sinfonie enthält einige Strukturen, die für Mozart bis dahin ungewöhnlich waren und vom galanten, unterhaltsamen Stil voriger Kompositionen abweichen: KV 183 ist seine erste Sinfonie in Moll (abgesehen von der wohl nicht von Mozart komponierten KV Anh. 220 (16a) in a-Moll und der Sinfonie/Ouvertüre zum Oratorium La Betulia Liberata KV 118 in d-Moll) und ist ungewöhnlich ausdrucksstark (Verwendung von zahlreichen Synkopen, Dissonanzen, Tremolo- sowie Unisono-Passagen, differenzierte Dynamik und Rhythmik). Dies sind typische Merkmale der Sturm und Drang-Zeit, in deren Kontext das Werk auch von vielen Autoren diskutiert wird.[3] Verschiedentlich wurde versucht, KV 183 einer Lebenskrise von Mozart zuzuordnen. Beck[4] meint, dass Mozart 1773 eigentlich noch keine Veranlassung zum „Leiden“ gehabt habe und fragt: „Warum also leidet er? (…) Intuition? Vorahnung? Gibt es überhaupt einen Grund? Stehen wir nicht vor dem ewigen Wunder, dem unerklärlichen Geheimnis „Genie“?“ Hermann Abert[5] schreibt: „Wohl möglich, dass Mozart dieses Selbstbekenntnis, das weder mit der damaligen Gesellschaftskunst mehr etwas gemein hat, noch aber auch die befreiende Luft der Haydnschen, geschweige denn der Beethovenschen Finales kennt, in einer trüben Stunde geschrieben hat, da ihn das Bewusstsein seiner beengenden Lage in Salzburg übermannte, möglich auch, dass ihm der Erzbischof, dessen Musikanschauung ein derartiges Verlassen des „guten Anstandes“ unmöglich gutheißen konnte, daraufhin Vorhaltungen gemacht hat.“

Wolfgang Hildesheimer[6] macht darauf aufmerksam, dass Deutungen wie von Beck[4] oder Abert[5] einer Subjekt-Objekt-Verwechslung unterliegen: „Denkt man den Irrtum zu Ende, so müsste man zu dem Schluss gelangen, Goethe habe Selbstmordabsichten gehegt, als er den ‚Werther‘ schrieb.“ Hildesheimer weist darauf hin, dass Mozart in Briefen aus Italien an seine Schwester Andeutungen an eine leidenschaftliche Liebe macht; möglicherweise ist das ein Grund für die „Krise“? – Eine andere Deutung wäre, dass Mozart mit KV 183 seine Höreindrücke vom Aufenthalt in Wien 1773 verarbeitet hat. Kontarsky[7] nennt als mögliche Referenzwerke auch Sinfonien von Joseph Haydn, insbesondere dessen 39. Sinfonie, die ebenfalls in g-Moll steht und mit vier Hörnern besetzt ist.

Denkbar wäre auch, dass es sich einfach um eine „Experimentalsinfonie“ ohne äußeren Anlass handelt – ähnlich wie beim 1. Satz der ebenfalls 1773 komponierten Sinfonie KV 184.

KV 183 wird oft mit der Sinfonie KV 550 verglichen, da sie neben KV 183 Mozarts einzige Moll-Sinfonie ist[8] und zudem in derselben Tonart g-Moll steht. Bei diesem Vergleich schneidet KV 183 regelmäßig schlechter ab und wird daher oft auch „kleine“ g-Moll-Sinfonie genannt, während KV 550 als „große“ g-Moll Sinfonie erscheint. Manche Autoren[4] wollen in KV 183 einen jugendlichen Vorläufer sehen, den Mozart mit KV 550 erst kurz vor seinem Tod vollenden konnte: „Die romantische Erfindung der Symphonie Nr. 25 und, was noch merkwürdiger ist, ihre ganze Form lassen so genau die der zweiten g-Moll-Symphonie (Nr. 40) vorausahnen, dass man sich fragen muss, ob Mozart während der Arbeit an dieser letzteren nicht seine Symphonie von 1773 vor Augen hatte und deren Plan wiederaufnehmen und entwickelt wollte, und ob er nicht sogar den Stil beibehalten und ihn dank der inzwischen erworbenen Erfahrung bereichern wollte.“ Beck führt dann einen Vergleich der beiden g-Moll-Sinfonien durch um „aufzuzeigen, was die von 1788 der von 1773 verdankt“.

Bei Vergleichen, die auf ein „Besser-Schlechter“ von Musikstücken hinauslaufen, ist jedoch auch der zeitliche Kontext zu berücksichtigen. KV 550 ist nicht „besser“ als KV 183, bloß weil KV 550 später komponiert wurde und daher näher an dem Ideal der klassischen romantischen Sinfonie steht. In diese Sinne wäre jede Mozart-Sinfonie „schlechter“ als eine von Beethoven.

Als Mozart in den 1780er-Jahren Sinfonien für eine Konzertreihe benötigte, ließ er sich von seinem Vater aus Salzburg eine Sammlung von um 1773 entstandenen Sinfonien schicken, darunter auch KV 183.[2] Vermutlich aus diesem Grund versuchte er, das Datum im Autograph auszuradieren, um das Werk ggf. als neue Komposition darstellen zu können (vgl. KV 162).

Zur Musik

Besetzung: zwei Oboen, vier Hörner, davon zwei in B und zwei in G (im 2. Satz in Es), zwei Violinen, Viola, Cello, Kontrabass; das Fagott ist nur im Andante und im Trio des Menuetts separat notiert, bei den anderen Sätzen dürfte es – wie damals üblich – unausgeschrieben mit zur Verstärkung der Bassstimme eingesetzt worden sein. Dasselbe gilt wahrscheinlich (sofern im Orchester vorhanden) für das Cembalo als Generalbass-Instrument.[9]
Aufführungszeit: ca. 25-30 Minuten.

Bei den hier benutzten Begriffen der Sonatensatzform ist zu berücksichtigen, dass dieses Schema in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entworfen wurde (siehe dort) und von daher nur mit Einschränkungen auf die Sinfonie KV 183 übertragen werden kann. – Die hier vorgenommene Gliederung der Sätze ist als Vorschlag zu verstehen. Je nach Standpunkt sind auch andere Abgrenzungen und Deutungen möglich.

1. Satz: Allegro con brio

g-Moll, 4/4-Takt, 214 Takte
Der Satz beginnt mit einem ungewöhnlichen ersten Thema: Die Töne G-D-Es-Fis werden jeweils einen Takt lang unisono und forte gespielt[10], wobei durch die Synkopen in den Violinen und der Viola eine unruhige Atmosphäre mit scharf-schneidendem Klang entsteht. Diese ersten vier Takte können als Vordersatz des Themas aufgefasst werden, an die sich der Nachsatz mit einem eintaktigen Motiv aus einer im Unisono aufsteigenden und den Ton G umspielenden Figur anschließt. Dieses Motiv wird einmal wiederholt und dann aufwärts sequenziert. Anschließend wird das Unisono-Motiv vom Nachsatz abwärts sequenziert, gefolgt von einer Figur mit punktiertem Rhythmus, die auf der Dominante D-Dur in Takt 12 endet. Nach einer Generalpause folgt eine zweifache Wiederholung der Hauptmelodie (d. h. der Tonfolge vom Vordersatz), nun aber mit kontrastierender Klangfarbe: Zunächst noch im Forte, jedoch mit eigenständiger Bassbegleitung, dann (Takt 17-20) im Piano mit stimmführender, „klagender“ Oboe in ganztaktigen Noten, einem Orgelpunkt im Horn und ruhiger Viertelbegleitung der Streicher. Das erste Thema endet nach einer Fortspinnung der Hauptmelodie in der Oboe (Takt 21-24) mit einem Auslaufen der Bewegung im Pianissimo in D-Dur und einer weiteren Generalpause. Mit 29 Takten ist das erste Thema ungewöhnlich lang für eine Sinfonie dieser Zeit (je nach Sichtweise könnte man das Ende des Themas aber auch bereits in Takt 12 setzen).

Der Überleitungsabschnitt (Takt 29-58) zum zweiten Thema schließt vom Charakter wieder an den Satzbeginn an: Charakteristisch ist ein viertaktiges Motiv, das aus einem Oktavsprung aufwärts und einer Floskel mit dreifacher Tonwiederholung besteht. Dieses Motiv tritt zunächst versetzt in den Streichern auf, unterlegt von Tremolo-Teppichen. Ab Takt 37 tritt eine polyphone Struktur auf: die Floskel mit Tonwiederholung wird von Viola und Bass moduliert (u. a. nach B-Dur, c-Moll, a-Moll, d-Moll), darüber spielen die Violinen versetzt den Synkopenrhythmus vom Satzanfang zusammen mit einem auf- und absteigenden Akkord im Tremolo. Dieser Tremolo-Akkord dominiert ab Takt 49, wird u. a. nach a-Moll und b-Moll moduliert, bis er in Takt 58 F-Dur erreicht hat, das als Dominante zum B-Dur des folgenden zweiten Themas fungiert.

Das zweite Thema (Takt 59-74) steht in der Tonikaparallele B-Dur, ist im Piano und nur für Streicher gehalten. Die 1. Violine spielt im viertaktigen Vordersatz eine tänzerische Melodie, begleitet von Synkopen der 2. Violine und Staccato-Vierteln im Bass. Der ebenfalls viertaktige Nachsatz ist durch ein gleichmäßiges Achtelmotiv mit kennzeichnender vierfacher Tonwiederholung gekennzeichnet. Ab Takt 66 wird das Thema in einer Variante mit Bläsern im Forte wiederholt. Die Schlussgruppe (Takt 74 ff.) wird durch einen auf- und abwärtsgehenden Sechzehntel-Lauf (ein „Grollen“), die von Takt 37 ff. bekannten, ebenfalls auf- und abwärtsgehenden Tremolo-Akkorde sowie Synkopen geprägt. Die Exposition endet in Takt 82 und wird einmal wiederholt.

Die Durchführung (Takt 83-116) setzt die Tremolo-Bewegung im Unisono aus der Schlussgruppe der Exposition zunächst nahtlos fort, allerdings mit Chromatik angereichert. Ab Takt 87 tritt ein neues Motiv aus vier Tönen in c-Moll auf, das die Streicher mit versetztem Einsatz spielen und das an den Beginn vom 4. Satz erinnert. Ein abrupter Wechsel in der Klangfarbe erfolgt mit einer „Ruhephase“ ab Takt 97 ff., die ähnlich Takt 17 ff. aufgebaut ist: Die Oboe spielt mit Ganzen Noten die Hauptmelodie, unterlegt von einer sanften Begleitung der Streicher in Vierteln. Diese Ruhepassage wird jedoch durch zwei Takte chromatischen Tremolos im Forte und Unisono (Takt 101/102 sowie 107/108) unterbrochen. Ab Takt 109 ff. tritt ein weiteres, chromatisches Motiv aus vier Tönen in den Streichern mit versetztem Einsatz auf, das die Reprise ankündigt. Diese wird nach zwei Takten über einen vorhaltsartigen D-Dur-Akkord der Bläser mit Crescendo in Takt 117 erreicht.

Die Reprise (Takt 117 ff.) ist ähnlich der Exposition strukturiert. Nach der Wiederholung von Durchführung und Reprise folgt ab Takt 201 eine Coda, die zunächst mit einer imitatorisch gearbeiteten Variante des ersten Themas anfängt, das Motiv mit seinen Synkopen dann aber fortspinnt und den Satz mit einem Tremoloteppich der Violinen über einer Bassfigur beendet.

Manche Autoren weichen von der hier vorgenommenen Gliederung insbesondere bei der Frage nach einem zweiten Thema ab. Während Beck[4] ebenfalls von einem zweiten Thema spricht und den Beginn wie hier vorgeschlagen in Takt 59 setzt, spricht Abert[5] von zwei „Nebengedanken“ und meint damit – neben dem zweiten Thema – das Motiv Takt 29 ff. Kontarsky[7] sieht im Abschnitt von Takt 29-73 lediglich eine Hinführung zur Schlussgruppe und spricht teilweise sogar von einer monothematischen Struktur.

Beck[4] beklagt in der Exposition eine „gewisse Monotonie“ von Takt 29-82, da B-Dur in „tyrannischer Weise“ vorherrsche, „abgesehen von der kurzen Modulation des 53. Taktes“ (die zahlreichen anderen Modulationen vor Takt 53 erwähnt Beck nicht). Für die Reprise sei die Monotonie besonders „bedauerlich“, sie werde dadurch verstärkt, dass beide Themen und die Überleitung in der Tonika g-Moll stehen. Die trotz mancher Modulationen auch in der Reprise teilweise aufkommende monotone Klangfarbe könnte allerdings beabsichtigt sein, um den düsteren Charakter des Satzes zu verstärken.

2. Satz: Andante

Es-Dur, 2/4-Takt, 72 Takte, Streicher mit Dämpfern
Mit einer verhalten-ruhigen Atmosphäre, überwiegend im Piano, kontrastiert der 2. Satz zu seinem Vorgänger. Das erste Thema besteht aus einem Motiv mit drei abwärts gehenden Achteln, das im Dialog zwischen Oberstimmen (Violinen) und Bass (Fagott, ab Takt 5 auch Cello und Kontrabass) auftritt („Seufzermotiv“). Der Abschnitt von Takt 8-15 mit einer Fortspinnung des Seufzermotivs in f-Moll kann als Überleitung angesprochen werden. Nach einer kurzen Generalpause in Takt 15 setzt in der Dominante B-Dur ein neues Motiv (das zweite „Thema“) mit ganz anderer Klangfarbe ein: über einem Tremolo-Klangteppich der 2. Violine und begleitet von Horn und Oboe spielt die 1. Violine ein einfaches Tonrepetitions-Motiv im pendelartigen Wechsel von B-Dur und F-Dur. Die Schlussgruppe (Takt 20-24) greift die Struktur vom „Seufzermotiv“ wieder auf.

Die Durchführung (Takt 25-39) verarbeitet Material vom Hauptmotiv und führt mit viel Chromatik von f-Moll über Es-Dur nach B-Dur. Mit einem Crescendo und dem Einsatz auch von Oboen und Hörnern kündigt sich ab Takt 36 die Reprise an, die nach einer kurze solitischen Einlage der 1. Violine in Takt 38/39 mit einem Vorhalt auf Ces erreicht wird.

Die Reprise (Takt 39 ff.) ist ähnlich der Exposition strukturiert, allerdings ist der Überleitungsteil erweitert und verändert (z. B. gleichmäßige Sechzehntel-Figur in der 2. Violine von Takt 48-55). Exposition sowie Durchführung und Reprise werden je einmal wiederholt.

Bezüglich der Hinleitung zur Reprise lobt Abert[5] die „spannende Einführung“ und die „ausdrucksvolle Kadenz der Violinen.“ Beck[4] beklagt dagegen die „Einfachheit des Verfahrens (…), womit die Reprise (…) hergeleitet wird.“ Zudem spricht Beck bei der Schlussgruppe von einem „hingepfuschten“ Schluss.

3. Satz: Menuetto

g-Moll, 3/4-Takt, 51 Takte
Die Melodieführung des Menuetts ist durch einen Wechsel von (meist viertaktigen) Abschnitten im Unisono-Forte (gebieterisch-düster) und Piano-Passagen für Streicher gekennzeichnet. Der erste Teil ist mit 12 Takten halb so lang wie der zweite Teil mit 24 Takten. Für den Hörer fällt kaum auf, dass sich die beiden Hörner die Melodieführung im Anfangsmotiv aufteilen.

Das lyrische Trio steht in G-Dur und ist nur für Bläser (Oboen, Fagott, Hörner) im Piano gehalten. Es schließt in seiner Wirkung an die Ruhephasen vom Menuett an. Die ersten vier Takte vom zweiten Teil des Trios sind in den Oboen imitatorisch gearbeitet.

4. Satz: Allegro

g-Moll, 4/4-Takt (alla breve), 194 Takte
Das erste Thema wird von den Streichern unisono und piano vorgetragen. Es ist durch den Wechsel von gleichmäßiger Viertelbewegung und punktiertem Rhythmus gekennzeichnet. Der punktierte Rhythmus ist für den weiteren Satzaufbau von Bedeutung. Ab Takt 9 wird das Thema einmal in einer Variante wiederholt, nun forte und mit Stimmführung in den Oboen, den Hörnern (die sich die Melodie „aufteilen“), der Viola und im Bass, begleitet von Synkopen der Violinen. Das Unisono und die Synkopen erinnern an das erste Thema vom 1. Satz. In Takt 16 setzt die 1. Violine mit einem neuen Tonrepetitions-Motiv in Es-Dur im Piano ein. Aufgrund seiner viertaktigen Struktur und dem klangfarblichen Kontrast zum ersten Thema könnte man es auch als ein eigenständiges Thema bezeichnen, zumal es – wie für ein normales zweites Thema typisch – einmal in einer Variante wiederholt wird (Takt 21-24), und zwar eine Oktave tiefer. Ein richtig typischer Überleitungsteil beginnt erst in Takt 26 mit Läufen und dem Anfangsmotiv in einer chromatischen Variante.

Das zweite Thema (Takt 41-48) steht in der Tonikaparallele B-Dur, hat einen sanft-wiegenden Charakter und wird im Piano vorgetragen. Auch hier findet sich wieder der punktierte Rhythmus vom Satzanfang. Das Thema wird einmal in einer Variante mit Oboenbegleitung wiederholt. Ein neuer Abschnitt setzt in Takt 49 mit dem Beginn vom ersten Thema im Horn, Viola und Bass ein, während die Violinen mit Synkopen und Zweiunddreißigstel-Floskeln begleiten. Ab Takt 53 dominieren dann die Synkopen und der punktierte Rhythmus, dazu kommen ab Takt 63 Läufe der Streicher in Gegenbewegung. Die Exposition endet mit einer solistisch-rezitativischen Passage der 1. Violine, wie sie auch bereits ähnlich in der Hinführung zum zweiten Thema (Takt 37-40) anzutreffen war.

Die Durchführung (Takt 77-107) beginnt mit einem Staccato-Abschnitt in Gegenbewegung (Takt 77 ff.). Ab Takt 87 folgt ein neues, chromatisch aufwärts gehendes Motiv in A-Dur in 2. Violine, Viola und Bass, überlagert von einem flimmernden Oktav-Tremolo der 1. Violine und einem Orgelpunkt des Horns. Nach vier Takten geht das Motiv in einen stürmischen Achtellauf über – immer noch unter dem Oktavtremolo und dem Orgelpunkt. Es folgt eine „Rückung“ im Tremolo der 1. Violine von A (Takt 93) zu Fis (Takt 94) und G (Takt 95), anschließend wird das Motiv von Takt 87 ff. im tieferen G-Dur wiederholt. Nach weiteren Achtelläufen, Synkopen und „zwei müde herabsinkenden Takten der ersten Violinen“[5] wird – wiederum mit rezitativischem Charakter[11] – die Reprise in Takt 108 erreicht. Diese ist ähnlich der Exposition strukturiert.

Exposition sowie Durchführung und Reprise werden einmal wiederholt. Der Satz schließt mit einer Coda (Takt 187 ff.) mit fallenden Streicherfiguren im Unisono.

Einzelnachweise

  1. Konrad Küster: Mozart: Sinfonien in Salzburg. Textbeitrag zur Einspielung der Mozart-Sinfonien mit dem English Concert und Trevor Pinnock; Deutsche Grammophon GmbH, Hamburg 1995
  2. a b Volker Scherliess: Die Sinfonien. In: Silke Leopold (Hrsg.): Mozart-Handbuch. Bärenreiter-Verlag, Kassel 2005, ISBN 3-7618-2021-6
  3. Laurenz Lütteken: Essay: Sturm und Drang in der Musik? Mozarts Sinfonien 1773-1775 und die Probleme einer musikhistorischen Konstruktion. In: Joachim Brügge, Claudia Maria Knispel (Hrsg.): Das Mozart-Handbuch, Band 1: Mozarts Orchesterwerke und Konzerte. Laaber-Verlag, Laaber 2007, ISBN 3-8900-7461-8, S. 44-57
  4. a b c d e f Geogres Beck: W. A. Mozart: Symphonie Nr. 25 G Moll, K. 183 (Analyse der Sinfonie). Sechsseitige Beilage zur Partitur im Verlag Heugel et Cie, P. H 193, Paris 1952
  5. a b c d e Hermann Abert: W. A. Mozart. Neubearbeitete und erweiterte Ausgabe von Otto Jahns Mozart. Erster Teil 1756-1782. 7. erweiterte Auflage, VEB Breitkopf & Härtel, Leipzig 1955, 848 S.
  6. Wolfgang Hildesheimer: Mozart. Insel, Frankfurt am Main 2005 (1977), ISBN 3-458-34826-3
  7. a b Michael Kontarsky: Die „Salzburger“ Sinfonien KV 162-202. In: Joachim Brügge, Claudia Maria Knispel (Hrsg.): Das Mozart-Handbuch, Band 1: Mozarts Orchesterwerke und Konzerte. Laaber-Verlag, Laaber 2007, ISBN 3-8900-7461-8, S. 28-43
  8. vgl. jedoch Bemerkungen oben zu KV 16a und KV 118
  9. Neal Zaslaw: Mozart’s Symphonies. Context, Performance Practice, Reception. Claredon Press, Oxford 1989, 617 S.
  10. ähnlicher Anfang im 1. Satz der Sinfonie Nr. 3 von Joseph Haydn
  11. ähnlich auch die Überleitung zur Reprise im 2. Satz

Weblinks, Noten

  • Sinfonie in g KV 183 (173dB): Partitur und kritischer Bericht in der Neuen Mozart-Ausgabe
  • 25. Sinfonie (Mozart): Noten im International Music Score Library Project.
  • W. A. Mozart: Symphonie No. 25 K. 183 Sol Mineur. Heugel et Cie, P. H. 193, Paris 1952 (Taschenpartitur; aktuelle Ausgaben sind z. B. bei den Verlagen Eulenburg oder Philharmonia erschienen).
  • W. Meves: Symphonies de W. A. Mozart. Collection Litolff No. 168. Henry Litolff´s Verlag Braunschweig o.J. (Ausgabe von ca. 1890, u. a. mit einer Fassung der Sinfonie KV 183 für Klavier zu 2 Händen).

Siehe auch


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