Kreis Krefeld

Kreis Krefeld

Der Kreis Krefeld (auch Kreis Crefeld) war ein Kreis im Westen des heutigen Nordrhein-Westfalen. Er entstand 1815 durch die Neugliederung Preußens nach dem Wiener Kongress und existierte bis 1929. Er gehörte zum Regierungsbezirk Düsseldorf in der Rheinprovinz. Sitz des Kreises war Krefeld, auch nachdem die Stadt 1872 aus dem Kreis ausgegliedert wurde und einen eigenen Stadtkreis bildete.

Inhaltsverzeichnis

Kreisgebiet

Die Grenzen des Kreisgebietes änderten sich mehrfach. 1857 wurde die Bürgermeisterei Friemersheim dem neu gegründeten Kreis Moers zugeschlagen, ab 1901 wurden mehrere Gemeinden des Kreises in den Stadtkreis Krefeld eingegliedert. Somit halbierte sich die Zahl der Einwohner von 1867 bis 1910 nahezu, trotz eines Bevölkerungsanstiegs in den einzelnen Gemeinden. 1929 schließlich wurde der Kreis im Zuge einer umfassenden allgemeinen Gebietsreform aufgelöst. Ein Teil des Kreisgebietes wurde mit dem Stadtkreis Krefeld zum Stadtkreis Krefeld-Uerdingen zusammengefasst, das übrige Gebiet bildete zusammen mit anderen Kreisen den Kreis Kempen-Krefeld.

Der Kreis Krefeld grenzte um 1900 im Norden an den Kreis Moers, im Osten an den Kreis Düsseldorf, im Süden an den Kreis Neuss, im Südwesten an den Kreis Gladbach und im Westen an den Kreis Kempen. Innerhalb der Kreisgrenzen lag der Stadtkreis Krefeld.

Das ehemalige Kreisgebiet gehört heute zu den Städten Krefeld, Duisburg, Willich (Kreis Viersen) und Meerbusch (Kreis Neuss).

Die Bezeichnung Kreis Krefeld existiert heute noch in einigen Sportligen.

Einwohnerzahlen

Anmerkung: Die Gemeinden sind nicht alphabetisch angeordnet, sondern nach der Zugehörigkeit zu den damaligen Bürgermeistereien und den heutigen Kommunen; außerdem nach Ausscheiden aus dem Kreis, je früher eine Gemeinde den Kreis verlassen hat, desto weiter oben steht sie.

Gemeinde Bürgermeisterei (1832) heute zur Stadt 1815/16 1832 1867 1885 1895 1910
Bliersheim Friemersheim Duisburg 187 157 -1 -1 -1 -1
Friemersheim Friemersheim Duisburg 471 492 -1 -1 -1 -1
Kaldenhausen Friemersheim Duisburg 631 717 -1 -1 -1 -1
Rumeln Friemersheim Duisburg 501 535 -1 -1 -1 -1
Krefeld Krefeld Krefeld 13.1994 19.0404 53.945 -1 -1 -1
Bockum Bockum Krefeld 708 904 1.907 2.826 4.802 -1
Oppum Bockum Krefeld 332 422 623 1.064 2.065 -1
Traar3 Bockum Krefeld 901 1.064 1.487 1.593 1.645 -1
Verberg Bockum Krefeld 404 553 794 862 917 -1
Linn Linn Krefeld 874 956 1.292 1.449 1.760 -1
Fischeln Fischeln Krefeld 1.200 1.493 3.980 6.072 6.509 9.017
Uerdingen Uerdingen Krefeld 1.9065 2.2185 3.116 3.923 5.238 9.757
Gellep, Stratum Langst Krefeld 375 427 511 529 595 856
Langst (Langst-Kierst) Langst Meerbusch 353 366 353 343 343 372
Nierst Langst Meerbusch 291 328 379 344 326 367
Ilverich Lank Meerbusch 257 275 369 341 308 300
Lank Lank Meerbusch 550 709 778 795 809 2.361
Latum Lank Meerbusch 587 753 736 757 784
Osterath Osterath Meerbusch 1.217 1.480 2.104 2.418 2.620 3.756
Ossum, Bösinghoven Strümp Meerbusch 290 378 503 465 438 609
Strümp Strümp Meerbusch 426 481 499 514 519 655
Anrath2 Anrath Willich 1.788 2.056 3.695 4.071 3.420 4.970
Willich Willich Willich 2.253 2.382 4.275 5.426 5.345 6.485
Summe 29.701 38.186 81.346 33.792 38.443 41.515

1: gehört nicht mehr zum Kreis Krefeld
2: bis 1840 Kleinkempen genannt
3: vor 1837 als Rath und Vennickel, 1837 - 1885 als Rath-Vennickel; 1815/16: Rath 352 Ew., Vennickel 549 Ew; 1832: Rath 393 Ew., Vennickel 671 Ew.
4: Bürgermeisterei Krefeld. Stadt Krefeld: 1815/16 9.839 Ew., 1832 15.015 Ew.
5: Bürgermeisterei Uerdingen. Stadt Uerdingen: 1815/16 1.844 Ew., 1832 2.146 Ew.

Fläche

Die nachfolgende Tabelle gibt den Flächeninhalt der Städte und Bürgermeistereien des Kreises im Jahre 1867 in Hektar an.

Ort Bezeichnung Flächeninhalt
Krefeld Stadt 2074,41
Uerdingen Stadt 562,06
Anrath Bürgermeisterei 753,93
Bockum Bürgermeisterei 3544,24
Fischeln Bürgermeisterei 1601,34
Lank Bürgermeisterei 4458,66
Linn Bürgermeisterei 701,18
Osterath Bürgermeisterei 1207,59
Willich Bürgermeisterei 3692,94
Gesamt 18596,35

Politik

Landräte

  • 1815 – 1816: Wilhelm Bene
  • 1816 – 1817: Friedrich Jakob Heydweiller
  • 1817 – 1832: Karl Cappe
  • 1832 – 1833: Jakob Benjamin Heydweiller (kommissarisch)
  • 1833 – 1840: Konrad Melsbach
  • 1841 – 1844: Carl Freiherr von Raesfeld
  • 1844 – 1845: Franz Wilhelm Ludwig Freiherr von Steinaecker (kommissarisch)
  • 1845 – 1880: Peter Gustav Leysner
  • 1880 – 1881: Philipp Herberz
  • 1881: Karl Gierlichs (kommissarisch)
  • 1881 – 1888: Ludolf Freiherr von Uslar-Gleichen
  • 1888 – 1912: Karl Limbourg
  • 1912 – 1919: Bruno Eichhorn
  • 1920 – 1922: Konrad Saassen
  • 1922 – 1929: Jakob Odenthal



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