- Krempe (Steinburg)
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Wappen Deutschlandkarte 53.8366666666679.48972222222226Koordinaten: 53° 50′ N, 9° 29′ OBasisdaten Bundesland: Schleswig-Holstein Kreis: Steinburg Amt: Krempermarsch Höhe: 6 m ü. NN Fläche: 3,39 km² Einwohner: 2.348 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 693 Einwohner je km² Postleitzahl: 25361 Vorwahl: 04824 Kfz-Kennzeichen: IZ Gemeindeschlüssel: 01 0 61 055 Adresse der Amtsverwaltung: Birkenweg 29
25361 KrempeWebpräsenz: Bürgermeister: Volker Haack (CDU) Lage der Stadt Krempe im Kreis Steinburg Die amtsangehörige Stadt Krempe (plattdeutsch: Kremp) ist mit ca. 2400 Einwohnern der zweitkleinste Ort mit Stadtrechten in Schleswig-Holstein. Krempe gehört zum Amt Krempermarsch im Kreis Steinburg und ist Hauptort der Kremper Marsch.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Verkehr
Krempe liegt ca. 50 km nordwestlich von Hamburg und 10 km südlich von Itzehoe in ländlicher Umgebung an der (ehemals schiffbaren) Krempau, einem Nebenarm der Stör.
Wenige Kilometer westlich der Stadt verläuft die Bundesstraße 431 von Elmshorn nach Brunsbüttel, wenige Kilometer östlich die Bundesautobahn 23 von Hamburg nach Itzehoe. Die Bahnlinie von Elmshorn nach Itzehoe führt durch den Ort, so dass Züge nach Westerland durch Krempe fahren und der Ort an den Nahverkehr angebunden ist.
Geschichte
Krempe ist, wie die gesamte Marsch, seit langem bewohnt. Die erste urkundliche Erwähnung fand um 1234 statt, die Verleihung der Stadtrechte geschah auf Betreiben der Ritter von Barmstede. An der Entwässerung der Stadt waren holländische Siedler beteiligt, welcher der Stadt im Mittelalter zu einem festen Grund verhalfen. Ab 1535 wurde Krempe befestigt, ab 1595 wurden unter Christian IV. die Ausbauten so erweitert, dass eine Anlage mit Wallgraben, Bastionen und vier Toren entstand, der Graben war bis zu 25 Meter breit und der Wall bis 4,5 Meter hoch. Zu dieser Zeit stand die Stadt in ihrer wirtschaftlichen Blüte und war nach Rendsburg die zweitgrößte Festung in Schleswig-Holstein. Über die Krempau wurde Handel mit so entfernten Städten wie Venedig und Lissabon getrieben, wobei das Rathaus der Kremper Kaufmannsgilde auch als Verwaltungsbau diente.
Die Befestigungen des Ortes erwiesen sich im Dreißigjährigen Krieg als nicht ausreichend und Krempe wurde 1628 erobert. Bedingt durch Kriegsschäden, die Verschlickung der ehemals schiffbaren Krempau und vor allem der Gründung Glückstadts verlor Krempe während des 17. Jahrhunderts langsam an Bedeutung. 1857 wurde die Glückstadt-Elmshorner Eisenbahnlinie bis an die Stör verlängert. Damit erhielt die Stadt Bahnanschluss.
Sehenswürdigkeiten
- Den Mittelpunkt der Stadt bildet das sehenswerte Renaissance-Rathaus von 1570. Das Haus war ehemals mit einem Stufengiebel geschmückt und trägt einen kleinen Dachreiter. Im Inneren finden sich der Rats-Saal und der Große Saal, die beide mit reichen Malereien ausgestattet sind, sowie eine große Lagerhalle an der Nordseite des Baus. Das Rathaus wurde 1990 umfassend restauriert und gehört zu den schönsten historischen Rathäusern des Landes. Rund um das Rathaus befindet sich der fast vollständig von Altbauten umstandene Markt.
- Die Kremper Kirche St. Peter befindet sich in direkter Nachbarschaft zu Markt und Rathaus. Sie wurde nach dem Apostel Petrus.[2] benannt. Die Kremper Kirche ist der mindestens dritte Bau an dieser Stelle, eine erste Kirche ist um 1239 erwähnt. Diese Kirche erhielt 1506 einen neuen Turm, welcher 1648 während eines Sturmes auf das Schiff fiel und dieses weitgehend zerstörte. Der Nachfolgebau brannte 1814 aus, nachdem schwedische Truppen hier Pulvervorräte gelagert hatten. Die heutige Kirche ist ein klassizistischer Bau von 1832, für den Christian Frederik Hansen die Entwürfe geliefert hat.
- Der Königshof wurde als Nye Hus 1543 erbaut und 1558 durch den dänischen König erworben. Das Fachwerkhaus diente Christian III. als Residenz, wenn er sich in Krempe aufhielt.
- Auf dem Mühlenberg steht der ehemalige Wasserturm von 1902, der mit seiner Höhe von ca. 36 m die Stadtsilhouette mitbestimmt.
Bekannt ist der Ort auch für seine Fahnenschwenker, die auf dem jährlichen Gildefest auftreten.
Politik
Seit der Kommunalwahl 2008 hat die CDU neun und die SPD acht Sitze in der Gemeindevertretung. Zwischenzeitlich ist ein Mitglied der SPD Fraktion aus der Partei ausgetreten und somit als fraktionsloses Mitglied in der Ratsversammlung.
Wappen
Blasonierung: „In Gold oberhalb und unterhalb eines schmalen blauen Wellenbalkens drei im Dreipass gestellte, mit den Köpfen einander zugewendete blaue Fische. Zwischen den beiden oberen ein schwarzer Wolfskopf.“[3]
Kirchen und kirchliche Einrichtungen
- Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder Krempe, Stamm Likedeeler
Partnergemeinden
Mit den Gemeinden Gramzow in der Uckermark im Nordosten Brandenburgs, Sankt Martin im Sulmtal in der Steiermark (Österreich) und Reichenbach in Pr. Holland in Ostpreußen unterhält Krempe partnerschaftliche Verbindungen.
Veranstaltungen
- Großer Flohmarkt in der Innenstadt jährlich an Christi Himmelfahrt
- Das Gildefest (eine Art Schützenfest) findet jedes Jahr am Montag nach dem Johannistag statt
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Marcus Jordanus (1531–1595, Professor für Mathematik , Kartograf
- Peter Heidorn, Komponist des 17. Jahrhunderts
- Andreas Blunck (1871–1933) in Aumühle, deutscher Politiker (FVP, DDP), MdR, MdHB, Reichsjustizminister
- Kurt Vorpahl (1905-1944), kommunistischer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und NS-Opfer
- Harald Bolten (1913–2002), Ehrenbürger der Stadt Krempe, regionaler Journalist und Hauptgestalter der Kremper-Zeitung
Quellen
- ↑ Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
- ↑ Peter-Kirche Krempe
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
Weblinks
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