Krenn

Krenn

Die Herkunft des Familiennamens Krenn (Kren, Khren, Khreen, Chren, Hren) ist nicht sicher festzustellen, eine These nimmt sich des slawischen Wortes Kren, dem österreichischen Wort für Meerrettich an. Die zweite glaubt an eine bairische Erklärung für die Herkunft des Namens. Das bairische Wort für Gerenne – Reiteraufgebot bedeutet ebenfalls Kren, so sind auch die häufigen Krenhöfe in Oberösterreich zu erklären.

Der Name Krenn ist häufig anzutreffen, vor allem in Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark. Des Weiteren gibt es einige bekannte Familien, die diesen Namen tragen und trugen.

Inhaltsverzeichnis

Die Judenburger Krenn

Die Krenns entstammen einem kleinen Rittergeschlecht, dass im 13. Jahrhundert um Judenburg ansässig war. Stammvater ist der um 1250 genannte Ruedlin (Rudolf) der Khren. Sein Wappen zeigt eine grüne Krenwurze. Diese Wurze findet man fast in allen Wappen der Namensträger auch wenn sie nicht aus diesem Stamm kommen. 1349 ist Ortholf der Khren von Dietersdorf genannt. Dietersdorf ist heute ein Stadtteil von Fohnsdorf. Er verpfändet seinen Edelhof an einen Judenburger Juden und muss anschließend in die Stadt Judenburg übersiedeln und verbürgerlicht dort.

Ebenfalls mit Ortholf wird 1374 ein Verwandter Ortholfs; Konrad der Khren als „zu Payrdorf“ bezeichnet. Gemeint ist Bayerdorf bei Weißkirchen. Die Khrens sind zu dieser Zeit Lehensmannen der steirischen Liechtensteiner und kommen in einigen Urkunden vor. Verschwägert sind sie unter anderem mit den Familien von Lobming, von Alm, von Zach und den Landschachern, die wiederum mit der Familie von Moosheim verschwägert sind und in das Ennstal (Schloss Thannegg) übersiedeln, im Zuge der Gegenreformation verließen diese schließlich die Steiermark.

Nach der Verbürgerlichung in Judenburg beginnt die Familie in der damals wichtigen Handelsstadt ein Handelshaus aufzubauen. So ist etwa Hanns Krenn zu nennen, der im 16. Jahrhundert eines der höchsten Steueraufkommen in der Stadt aufzuweisen hat. Lenhard Krenn unterzeichnet 1578 als Mitglied der Landstände, die Brucker Religionspazifikation. Ihm wird 1548 in Augsburg das Stammwappen das eine Krenwurze zeigt bestätigt und ein Wappenbrief mit Wappenbesserung ausgefertigt. Ob eine verwandtschaftliche Beziehung zum Gewerken Lenhard Khren in Assling und Bürger in Laibach besteht ist nicht geklärt. Er ist der Vater des späteren Fürstbischofs von Laibach Thomas Khren, der sich danach Chrön nannte.

Auch in Leoben finden wir Mitglieder dieser Familie, die auch immer wieder in Liechtensteiner und sonstigen Urkunden vorkommen. Diese sind mit einigen wichtigen Bürgergeschlechtern der Stadt verschwägert. (Unsin, Leubner, Hackenteuffel) Kunsthistorisch bemerkenswert ist die Stiftung eines Kirchenfensters in der Waasenkirche, gestiftet vom Gewerken Paul Khren, Bürger zu Leoben und Pächter der Goldbergwerke zu Bad Gastein. Ende des 17. Jahrhunderts übersiedelt ein Teil der Familie in das Enns und Paltental, in Irdning ist an der Pfarrkirche z.B. ein Grabstein einer Krenn von Thalhofen zu sehen. Weitere Teile lebten in Gaishorn, Rottenmann, Lassing und Treglwang. Weiters ist die Ortschaft Krenhof mit dem bekannten Hammerwerk nach dieser Familie benannt.

Die Kren(n) von Abst(d)orf

Niederösterreichisches Ritterstandsgeschlecht. Peter Khren kaufte 1381 mit Elsbeth, seiner Ehefrau einen Hof zu Maisspierbaum und Wolfgang Kren zu Abtstorf (Abstorf) 1521 das Gut Abstorf. Christoph Kren zu Abstorf lebte noch 1579, ebenfalls sein Sohn Wolf Christoph an der Flanitz. 1605 heiratete er Catharina Püchler von Riggers, der letzten ihres Geschlechts. 1582 werden sie in den Adelstand offiziell erhoben. 1621 wurde Abstorf eingezogen. Nach dieser Zeit kommt das Geschlecht nicht mehr vor.

Die Kren(n) von Kren(n)berg

Ihr Wappen zeigt wie das der Judenburger unter anderem eine grüne Krenwurze auf rotem Grund. Dr. Ulrich Krenn war um 1576 des Fürstbischofs von Breslau Kanzler. Danach Rat und Regent der niederösterreichischen Lande.1582 erlangte er den Adelsstand. 1584 Verbesserung des Wappens und das Prädikat „von Krenberg“. Er besaß die Schlösser Neuwaldegg und Erdberg bei Mistelbach. 1599 wurde er unter die Ritterstandsgeschlechter aufgenommen. Er hinterließ nach zweimaliger Ehe keine männlichen Deszendenten. Seine einzige Tochter Johanna Victoria von Krenberg heiratete den Freiherrn Ladislaus von Prag zu Windhag und Engelstein.

Die Ritter von Krenn

Stammvater ist Franz Xaver Krenn, Patrimonialrichter und Obeamter der Herrschaft Raabs , danach Wirtschaftsrat und Güterinspektor in Wien. Der Österreichische Ritterstand wurde nach Verleihung des Ordens der Eisernen Krone 3. Kl. an seinen Sohn Eduard Krenn 1867 verliehen. Die Familie lebte auf Schloss Marsbach in Oberösterreich. Dieses wurde 1938 weiterveräußert. Eduard Ritter von Krenn war Mitglied des Staatsgerichtshofes und später des Obersten Gerichtshofes (OGH). Weiters Mitglied des Herrenhauses.

Berühmte Namensträger

Eine weitere Familie gibt es in der Geschichte, die die charakteristische Krenwurze im Wappen tragen: Heinrich Krenn wird 1582 als Reichshofkanzleidiener in Augsburg ein Wappenbrief ausgestellt.

Weitere Namensträger

  • Anton Krenn (* 1911), österreichischer Fußballspieler
  • Edmund Krenn (1846-1902), österreichischer Maler
  • Eduard Ritter von Krenn, Mitglied des Staatsgerichtshofes und des Obersten Gerichtshofes, Mitglied des Herrenhauses
  • Erika Krenn (* 1925), österreichische Politikerin (SPÖ)
  • Ernst Krenn-Gjógv (1897–1954), österreichischer Skandinavist
  • Franz Krenn, (1816–1897), österreichischer Komponist
  • Franz Krenn, (* 1785), österreichischer Gewerke in Kaisersberg bei Sankt Michael ob Leoben
  • Franz Krenn (Politiker) (1923–2000), österreichischer Politiker (SPÖ)
  • Friedrich Gren (* vor 1399; † 17. März 1452) Bischof von Seckau
  • Fritz Krenn (* 1958), österreichischer Schriftsteller
  • Georg Krenn (* 1990), österreichischer Fußballspieler
  • Hans Krenn (1932–2007), österreichischer Künstler
  • Hermann Krenn (* 1963), österreichischer Politiker (SPÖ)
  • Kurt Krenn (* 1936), österreichischer Bischof
  • Lenhard Krenn Judenburger Bürger, Mitglied der Steiermärkischen Landstände, unterzeichnet die Brucker Religionspazifikations als Vertreter der Bürgerschaft
  • Lenhard Krenn 1565-1567 Bürgermeister von Laibach, Hammergewerke in Assling (Jesenice), Vater des Fürstbischofs Thomas Chrön
  • Martin Krenn (* 1970), österreichischer Künstler
  • Peter Krenn (* 1937), österreichischer Kunsthistoriker
  • Peter Krenn (Politiker) österreichischer Politiker CSP, Steiermärkischer Landesrat (1933-1938) und Mitglied des Landtags
  • Rudolf Krenn K.u.K. Oberst (1914), Kommandant des K.u.K. Inf. Reg. Nr. 2. Alexander I.Kaiser von Rußland, Nagyszeben.
  • Sherrie Austin (geborene Sherrie Krenn), eine australische Schauspielerin und Sängerin
  • Thomas Chrön (Tomaž Hren) (geboren als Kren) (1597–1630), Fürstbischof von Laibach, Gegenreformator
  • Ulrich Kren(n) von Kren(n)berg Kanzler des Fürstbischofs von Breslau
  • Veit Krenn (* 1960), deutscher Pathologe und Bildhauer österreichischer Herkunft
  • Willibald Krenn (* 1928), österreichischer Politiker (SPÖ)

Literatur

  • Neues allgemeines Deutsches Adelslexikon, Leipzig 1864 - [1]
  • Genealogisches Handbuch des Adels – Adelslexikon, Bd. VII, Kre-Lod, 1989, Limburg
  • Ertl; Topographia Norici II, Konstanz 1974
  • Baravalle; Burgen und Schlösser der Steiermark, Graz 1961
  • Siegelgebrauch und Wappenführung der Bischöfe von Seckau in Mittelalter und früher Neuzeit. Teil 1: 1218–1337. Ludwig FREIDINGER, Graz 1998 - [2]
  • Die Rechtsquellen der Stadt Leoben, Christa Schillinger-Prassl, Wien 1997 - [3]
  • Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich (BLNÖ), 15 (1881), S. 83, Nr. 343 u. 17 (1883), S. 493; UAW
  • Matricula Facultatis Juridicae III, Kodex J 3, 1558–1606, f. 33v.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Krenn — can refer to: Franz Krenn, an Austrian composer Kurt Krenn, an Austrian Catholic bishop Sherrie Austin (born Sherrie Krenn), an Australian actress and singer See also Kren This pa …   Wikipedia

  • Krenn — Krenn, am Hohofen der Ort, wo die Form steht …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Krenn — Krẹnn,   Kurt, österreichischer katholischer Theologe, * Rannariedl (Neustift im Mühlkreis, Oberösterreich) 28. 6. 1936; Studium in Rom, Tübingen und München; 1962 in Rom zum Priester geweiht; 1987 zum Bischof geweiht, wurde er Weihbischof in… …   Universal-Lexikon

  • Krenn — 1. Berufsübername zu mhd. kren(e) »Kren, Meerrettich«, einem Lehnwort slawischen Ursprungs (vgl. osorb. kren, tschech. kren), für einen Bauern, einen Gemüsehändler bzw. einen Gewürzkrämer. 2. Übername für einen Liebhaber des Gewürzes oder für… …   Wörterbuch der deutschen familiennamen

  • Krenn — adj rond, court, trapu Finistère …   Glossaire des noms topographiques en France

  • Kurt Krenn — Wappen Kurt Krenn, Bischof von St. Pölten 1991 2004 Kurt Krenn (* 28. Juni 1936 in Rannariedl, Oberösterreich) ist emeritierter Bischof von St. Pölten. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Veit Krenn — (* 3. November 1960 in Philadelphia, Pennsylvania, Vereinigte Staaten) ist ein deutscher Pathologe und Bildhauer österreichischer Herkunft. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Arbeitsgebiete 3 Einzelnach …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Krenn — (* 24. August 1963 in Feldbach (Steiermark)) ist ein österreichischer Polizist und Politiker (SPÖ). LAbg. Hermann Krenn, Mai 2009 Leben und Ausbildung Krenn, geboren in Feldbach (Steiermark) ist verheiratet und Vater zweie …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Krenn — (* 18. Jänner 1932 in Innsbruck, Tirol; † 16. Juni 2007 in Wien) war ein österreichischer Künstler. Er ist künstlerisch in das Umfeld der Wiener Schule des Phantastischen Realismus einzuordnen …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Krenn —  Georg Krenn Spielerinformationen Geburtstag 4. Oktober 1990 Geburtsort Güssing, Österreich Größe 180 cm Position Mittelfeld …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”