Kristianopel

Kristianopel
Kristianopel
Wappen fehlt
Hilfe zu Wappen
Kristianopel (Schweden)
Kristianopel
Kristianopel
Basisdaten
Staat: Schweden
Provinz (län): Blekinge län
Historische Provinz (landskap): Blekinge
Gemeinde (kommun): Karlskrona
Koordinaten: 56° 15′ N, 16° 3′ O56.25416666666716.05Koordinaten: 56° 15′ N, 16° 3′ O
Einwohner: 81 (31. Dezember 2005)[1]
Fläche: 0,19 km²
Bevölkerungsdichte: 426 Einwohner je km²
Ein Abschnitt der Stadtmauer
Heilige Dreifaltigkeitskirche
Kupferstich Christianopolis’ von 1729

Kristianopel (früher: Christianopel) ist ein kleiner schwedischer Ort mit 80 Einwohnern am südlichen Ende des Kalmarsund in der Gemeinde Karlskrona, die in der Provinz Blekinge län liegt. Die Siedlung war im 17. Jahrhundert eine strategisch wichtige dänische Stadt im Grenzgebiet zu Schweden.

Objekte die heute von dieser Bedeutung zeugen, sind die 3 Kilometer lange Stadtmauer mit Bastionen nach italienischem Vorbild, die zwischen 1603 und 1606 errichtet wurden. Von der Mauer sind die West- und die Südseite am besten erhalten. Außerdem gab es ein Bollwerk, eine Reihe von in die Erde gerammten Pfählen, die den Feind schon vor der Stadtmauer am vorankommen hindern sollten. Auf diesen Pfählen steht heute eine Windmühle.

Geschichte

Kristianopel wurde 1599 auf Order des dänischen Königs Christian IV. als Ersatz für die frühere Stadt Avaskär planmäßig angelegt. Im Laufe des Kalmarkrieges wurde die Stadt 1611 kurzzeitig durch den schwedischen Prinz Gustav Adolf eingenommen. Die Schweden brannten den Ort nieder und ließen die alte Kirche abreißen. Die heutige Dreifaltigkeitskirche entstand zwischen 1618 und 1624. 1622 wurden die Stadtrechte von Avakär und der nicht weit entfernten Stadt Lyckå auf Kristianopel übertragen. Nach dem zwischenzeitlichen Verlust der Stadtrechte und einer umfassenden Befestigung des Ortes im Jahre 1637 erhielt Kristianopel 1648 erneut die Stadtrechte.

Die Stadt war damit der östlichste Teil einer Reihe von Befestigungsanlagen, die Dänemark zu dieser Zeit an seiner Grenze zu Schweden errichtete. Kurze Zeit später wurde der Ort von schwedischen Truppen verwüstet. Zur Abnahme der Bedeutung der Stadt trug auch bei, dass Blekinge 1658 im Frieden von Roskilde an Schweden fiel. Trotzdem wurde die Befestigung noch im selben Jahr wieder instand gesetzt. 1663 beschloss man den Abriss der Verteidigungsanlagen, doch 1670 und 1672 wurden sie erneut renoviert. Ein Jahr später entschloss man sich zu einer Konservierung des Ortes.

Nachdem Schweden 1676 die Besatzung der Festung nach Karlshamn überführt hatte, wurde Kristianopel am 25. September desselben Jahres von einer dänischen Kampfeinheit eingenommen. Die Dänen setzten die halb verfallenen Mauern in Stand und machten den Ort zu einer wichtigen Basis der Snapphanar (Bevölkerungsteile Skånelands, die sich gegenüber Dänemark loyal verhielten). Am 22. Februar 1677 wurde Kristianopel wieder von Schweden erobert. Die Befestigungsanlagen wurden teilweise abgetragen, da man den Ort als gefährlich für Schwedens Sicherheit ansah. 1678 erfolgte der Befehl, dass kein einziges Haus stehen bleiben sollte und die Bevölkerung musste in die Orte Ronneby, Växjö und Karlshamn umziehen.

Weblinks

 Commons: Kristianopel – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Småorternas landareal, folkmängd och invånare

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kristianopel — Coat of arms Country Sweden Municipality …   Wikipedia

  • Christianopel — Kristianopel Hilfe zu Wappen …   Deutsch Wikipedia

  • Brandenburgisch-Schwedischer Krieg — In Rot: Darstellung der umkämpften Gebiete zwischen 1674–1678 im Nordischen Krieg von 1674–1679 Kartenausschnitt aus: F. W. Putzgers, Historischer Schul Atlas ,1905 Der Nordische Krieg von 1674 bis 1679, auch Schwedisch Brandenburgischer Krieg… …   Deutsch Wikipedia

  • Christian IV. (Dänemark) — Christian IV. von Dänemark und Norwegen, Gemälde von Pieter Isaacsz, 1611 1616 Christian IV. (* 12. April 1577 auf Schloss Frederiksborg; † 28. Februar 1648 in Kopenhagen) war König von Dänemark und …   Deutsch Wikipedia

  • Lyckå — Schlossruine von Lyckå Lyckå war eine frühere dänische Stadt in der Provinz Blekinge, die heute zu Schweden gehört. Die Stadt lag an der Mündung des Flusses Lyckebyån und wurde 1449 erstmals urkundlich erwähnt. Der Leiter des Verwaltungsbezirkes… …   Deutsch Wikipedia

  • Schonischer Krieg — In Rot: Darstellung der umkämpften Gebiete zwischen 1674–1678 im Nordischen Krieg von 1674–1679 Kartenausschnitt aus: F. W. Putzgers, Historischer Schul Atlas ,1905 Der Nordische Krieg von 1674 bis 1679, auch Schwedisch Brandenburgischer Krieg… …   Deutsch Wikipedia

  • Schwedisch-Brandenburgischer Krieg — In Rot: Darstellung der umkämpften Gebiete zwischen 1674–1678 im Nordischen Krieg von 1674–1679 Kartenausschnitt aus: F. W. Putzgers, Historischer Schul Atlas ,1905 Der Nordische Krieg von 1674 bis 1679, auch Schwedisch Brandenburgischer Krieg… …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Van Steenwinckel L'Ancien — Hans van Steenwinckel l Ancien, né vers 1545–1550 à Anvers, mort le 10 mai 1601 à Halmstad, appelé Hans den Ældre en danois, est un architecte hollandais apprécié par le roi Christian IV de Danemark. D origine flamande, il s installe en 1578 au… …   Wikipédia en Français

  • Hans van Steenwinckel l'Ancien — Hans van Steenwinckel l Ancien, né vers 1545–1550 à Anvers, mort le 10 mai 1601 à Halmstad, appelé Hans den Ældre en danois, est un architecte des Pays Bas du Sud apprécié par le roi Christian IV de Danemark. D origine flamande, il s installe en… …   Wikipédia en Français

  • Hans van steenwinckel l'ancien — Hans van Steenwinckel l Ancien, né vers 1545–1550 à Anvers, mort le 10 mai 1601 à Halmstad, appelé Hans den Ældre en danois, est un architecte hollandais apprécié par le roi Christian IV de Danemark. D origine flamande, il s installe en 1578 au… …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”