Krung Thep

Krung Thep
Bangkok
Krung Thep Mahanakhon
กรุงเทพมหานคร
Wappen
Basisdaten
Provinz: Bangkok
Koordinaten: 13° 45′ N, 100° 31′ O13.75100.516666666677Koordinaten: 13° 45′ N, 100° 31′ O
Höhe: 5 m ü. NN[1]
Fläche: 1.565,2 km² (Stadt)
7.761,5 km² (Metropolregion)
Einwohner: 6.859.000 (Stadt)
11.571.000 (Metropolregion)
(1. Juli 2006)[2]
Bevölkerungsdichte: 4.382 Einwohner/km² (Stadt)
1.491 Einwohner/km² (Metropolregion)
Stadtgliederung 50 Distrikte
ISO 3166-2: TH-10
Homepage: www.bma.go.th
Gouverneur: Sukhumbhand Paribatra
Bangkok in Thailand
Thailandkarte (Bangkok)
Blick über Bangkok
Blick auf Bangkok
Bangkok bei Nacht
Bangkok bei Nacht

Bangkok (wörtlich übersetzt: Dorf im Pflaumenhain, thail. offiziell Krung Thep Mahanakhon [kruŋtʰêːp máhǎː-nákʰon], Thai: กรุงเทพมหานคร ( anhören?/i), kurz Krung Thep, กรุงเทพฯ – meist übersetzt mit Stadt der Engel) ist seit 1782 die Hauptstadt des Königreichs Thailand und ein besonderes Verwaltungsgebiet. Es hat den Status einer Provinz (Changwat) und wird von einem Gouverneur regiert.

Die Hauptstadt hat 6,859 Millionen Einwohner (2006). Sie ist die mit Abstand größte Stadt des Landes. In der Bangkok Metropolitan Region (BMR), der größten Metropolregion in Thailand, leben insgesamt 11,571 Millionen Menschen (2006).[2]

Die Stadt ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Thailands mit Universitäten, Hochschulen, Palästen und über 400 Wats (buddhistische Tempelanlagen und Klöster) sowie wichtigster Verkehrsknotenpunkt des Landes. Das Nationalmuseum in Bangkok ist das größte seiner Art in Südostasien.

In Bangkok ist auch die Wirtschafts- und Sozialkommission für Asien und den Pazifik (UNESCAP) beheimatet.

Die Zeit zu UTC beträgt +7 Stunden. Der Zeitunterschied zu Mitteleuropa beträgt +6 Stunden im Winter und +5 Stunden im Sommer, da es in Thailand keine Sommerzeit gibt.

Inhaltsverzeichnis

Name der Stadt

Krung Thep … in Thai-Schrift vor der Bangkok-Stadtverwaltung

Der offizielle Name der Stadt Bangkok in Thai lautet in transkribierter Form Krung Thep Mahanakhon Amon Rattanakosin Mahinthara Ayuthaya Mahadilok Phop Noppharat Ratchathani Burirom Udomratchaniwet Mahasathan Amon Piman Awatan Sathit Sakkathattiya Witsanukam Prasit ( anhören?/i). Es ist die alte Thai-Bezeichnung der thailändischen Hauptstadt Bangkok und mit 168 lateinischen Buchstaben der längste Ortsname der Welt.

In thailändischer Schrift lautet der Name (139 Zeichen ohne Leerzeichen):

กรุงเทพมหานคร อมรรัตนโกสินทร์ มหินทรายุธยามหาดิลก ภพนพรัตน์ราชธานีบุรีรมย์ อุดมราชนิเวศน์ มหาสถานอมรพิมาน อวตารสถิต สักกะทัตติยะ วิษณุกรรมประสิทธิ์

„Stadt der Engel, große Stadt [und] Residenz des heiligen Juwels IndrasSmaragd-Buddha­], uneinnehmbare Stadt des Gottes, große Hauptstadt der Welt, geschmückt mit neun wertvollen Edelsteinen, reich an gewaltigen königlichen Palästen, die dem himmlischen Heim des wiedergeborenen Gottes gleichen, Stadt, die von Indra geschenkt und von Vishnukarm gebaut wurde.“

Während Bangkok zur international gebräuchlichen Bezeichnung wurde, verwenden Thai gewöhnlich die Kurzform Krung Thep („Stadt der Engel“). Die offizielle Bezeichnung, beispielsweise auf Autokennzeichen, lautet Krung Thep Maha Nakhon ([kruŋtʰêːp máhăː nákʰon]).

Das Wappen von Bangkok zeigt die Gottheit Indra auf Erawan, dem mythologischen Elefanten, der in einigen Abbildungen auch drei Köpfe haben kann. In seiner Hand hält Indra einen Blitz. Das Wappen basiert auf einer Zeichnung von Somdet Chaofa Kromphraya Narisra-nuwattiwong.

Der Wahlspruch von Bangkok lautet:

„Hilf den Unterprivilegierten,
Beende die Luftverschmutzung,
Löse die großen Verkehrsprobleme,
Jeder in der Stadt ist freundlich.“

Geographie

Geographische Lage

Satellitenfoto

Die Stadt liegt an der Nahtstelle der Indochinesischen und der Malaiischen Halbinsel am Chao-Phraya-Strom (in der westlichen Welt als Maenam bezeichnet, was wörtlich übersetzt Mutter des Wassers heißt, eigentlich aber ganz allgemein Fluss bedeutet) und nördlich des Golfs von Thailand durchschnittlich fünf Meter über dem Meeresspiegel.[1] Der Chao Phraya hat eine Breite von etwa 400 Metern.

Das westlich des Chao-Phraya gelegene Gebiet wird Thonburi genannt und war bis 1971 eine eigenständige Stadt, während der östlich gelegene Teil vor mehr als zweihundert Jahren nur ein kleines Dorf war, hauptsächlich bewohnt von chinesischen Händlern. Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 1.565,2 Quadratkilometern, die gesamte Metropolregion eine Bodenfläche von 7.761,5 Quadratkilometern.

Für Bangkok ist die folgende Landnutzung dokumentiert (Stand: 2001):[3]

  • Waldfläche: 1.665 Rai (2,7 km²), 0,2 % der Gesamtfläche
  • Landwirtschaftlich genutzte Fläche: 124.236 Rai (198,8 km²), 12,7 % der Gesamtfläche
  • Nicht klassifizierte Fläche: 852.362 Rai (1363,8 km²), 87,1 % der Gesamtfläche

Stadtgliederung

Stadtbezirke von Bangkok

Bangkok ist unterteilt in 50 Distrikte (Khet, manchmal fälschlicherweise auch Amphoe genannt) und diese sind weiter in 154 Kwaeng, den Tambon vergleichbar, eingeteilt. Es folgen die Khets in deutscher Transkription und in thailändisch.

Bang Bon (บางบอน), Bang Kapi (บางกะปิ), Bang Khae (บางแค), Bang Khen (บางเขน), Bang Kho Laem (บางคอแหลม), Bang Khun Thian (บางขุนเทียน), Bang Na (บางนา), Bang Phlat (บางพลัด), Bang Rak (บางรัก), Bang Sue (บางซื่อ), Bangkok Noi (บางกอกน้อย), Bangkok Yai (บางกอกใหญ่), Bueng Kum (บึงกุ่ม), Chatuchak (จตุจักร), Chom Thong (จอมทอง), Din Daeng (ดินแดง), Don Mueang (ดอนเมือง), Dusit (ดุสิต), Huai Khwang (ห้วยขวาง), Khan Na Yao (คันนายาว), Khlong Sam Wa (คลองสามวา), Khlong San (คลองสาน), Khlong Toei (คลองเตย), Lak Si (หลักสี่), Lat Krabang (ลาดกระบัง), Lat Phrao (ลาดพร้าว), Minburi (มีนบุรี), Nong Chok (หนองจอก), Nong Khaem (หนองแขม), Pathum Wan (ปทุมวัน), Phasi Charoen (ภาษีเจริญ), Phaya Thai (พญาไท), Phra Khanong (พระโขนง), Phra Nakhon (พระนคร), Pom Prap Sattru Phai (ป้อมปราบศัตรูพ่าย), Prawet (ประเวศ), Rat Burana (ราษฎร์บูรณะ), Ratchathewi (ราชเทวี), Samphan Thawong (สัมพันธวงศ์), Sai Mai (สายไหม), Saphan Sung (สะพานสูง), Sathon (สาทร), Suan Luang (สวนหลวง), Taling Chan (ตลิ่งชัน), Thawi Watthana (ทวีวัฒนา), Thonburi (ธนบุรี), Thung Khru (ทุ่งครุ), Watthana (วัฒนา), Wang Thonglang (วังทองหลาง) und Yan Nawa (ยานนาวา).

Siehe auch: Distrikte von Bangkok

Klima

Klimadiagramm

Bangkok befindet sich in der tropischen Klimazone. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 28,4 Grad Celsius, die jährliche Niederschlagsmenge 1.498 Millimeter im Mittel. Hauptregenzeit ist zwischen Mai und Oktober, in einzelnen Stadtgebieten muss besonders im September und Oktober mit Überschwemmungen gerechnet werden. Der meiste Niederschlag fällt im September mit 344 Millimeter im Mittel, der wenigste im Januar mit durchschnittlich neun Millimeter.

Die durchschnittlichen Temperaturen liegen das ganze Jahr über zwischen 26,1 und 30,4 Grad Celsius. Die mittlere Tagestemperatur beträgt maximal 34,9 Grad Celsius, minimal 20,8 Grad Celsius bei hoher Luftfeuchtigkeit.

Wärmster Monat ist der April mit maximal 35 Grad Celsius und minimal 26 Grad Celsius mittlere Tagestemperatur. Der kälteste Monat ist in der Gegend um Bangkok der Dezember mit maximal 31 Grad Celsius und minimal 21 Grad Celsius Tagesmitteltemperatur. Die Trockenzeit geht von Dezember bis März. März und April sind die heißesten und anstrengendsten Monate in Bangkok.

Klimatabelle[4]
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jahr
Durchschnittliche
Höchsttemperatur (°C)
32,0 32,7 33,7 34,9 34,0 33,1 32,7 32,5 32,3 32,0 31,6 31,3 32,7
Durchschnittliche
Tiefsttemperatur (°C)
21,0 23,3 24,9 26,1 25,6 25,4 25,0 24,9 24,6 24,3 23,1 20,8 24,1
Durchschnittlicher
Niederschlag (mm)
9 30 29 65 220 149 155 197 344 242 48 10 1498
Durchschnittliche
Regentage
1 2 2 4 13 12 13 15 18 14 5 1 100

Umweltprobleme

Siam Square (Rama I. Road)

Bangkok hat mit erheblichen Umweltproblemen zu kämpfen. Eine dichte Wolke aus Abgasen liegt permanent über der Stadt. Experten haben festgestellt, dass in den Hauptverkehrsstraßen die Luftverschmutzung bereits gesundheitsschädliche Werte erreicht hat. Seit dem Bau der Hochhäuser ist die Ventilation der Straßen nicht mehr gewährleistet, so dass die Konzentration der Giftstoffe dramatisch ansteigt.

Über Bronchitis, Asthma oder Erschöpfung klagt bereits jeder siebte Bewohner. Besonders Belastete, wie Motorrad-Boten, Tuk-Tuk-Fahrer, Verkehrspolizisten und Straßenhändler, tragen häufig Atemschutzmasken.

Probleme bereitet Bangkok auch die Wasserversorgung. So besitzt die Stadt kein zentrales Wasserversorgungsnetz. Auch der Aufbau eines Abwassersystems steht erst am Anfang. Bis in die 1990er Jahre leiteten die Industrie und private Haushalte das Abwasser zentral ohne jegliche Säuberung in den Fluss Chao Phraya.

Die Abfälle verschmutzen die Luft und vergiften häufig jegliches Leben in den Gewässern. Zahlreiche Fabriken in der Metropolregion – darunter auch in vielen Wohngebieten – dürfen eigene Brunnen zur geregelten Wasserversorgung errichten, was zu einem kontinuierlichen Absinken des Grundwasserspiegels beiträgt.

Geschichte

Ursprung

Historische Karte (um 1888)

Der Ursprung Bangkoks liegt in der Kleinstadt Thonburi, heute Teil Bangkoks, am westlichen Ufer des Chao Praya. General Taksin machte Thonburi im Jahr 1772, nachdem die Hauptstadt des Königreiches Ayutthaya 1767 im Krieg mit Birma weitgehend zerstört worden war, zur neuen Hauptstadt. Zehn Jahre später verlegte der neue König Rama I., Begründer der bis heute regierenden Chakri-Dynastie, den Regierungssitz auf das östliche Ufer und begann damit das Gebiet namens Rattanakosin, mit dem damals vor allem von Chinesen bewohnten Dorf Bang Kok ( บางกอก?/i), eigentlich wohl Bang Makok (บางมะกอก), was jeweils „Dorf der Wildpflaume“ (Spondias mangifera) bedeutet, nach dem Vorbild der früheren Residenzstadt zur Hauptstadt auszubauen.

Der offizielle Name der Stadt lautet seit damals in der Kurzform Krung Thep ( กรุงเทพฯ?/i) – also „Stadt der Engel“. Das ist jedoch nur eine Kurzform des vollständigen Namens, des weltweit längsten Städtenamens (siehe oben Der Name der Stadt). Westliche Händler und Reisende verwendeten statt dessen den Namen des Dorfes Bangkok, woraus die heute international bekannte Bezeichnung wurde.

Die Stadt der Kanäle

Rattanakosin wurde durch einen Kanal, den Khlong Lot, zu einer künstlichen Insel in einer Biegung des Chao Praya in deren Zentrum der neue Königspalast und der königliche Tempel, der Wat Phra Kaeo mit dem Smaragd-Buddha (Phra Kaeo), dem Nationalheiligtum Thailands, errichtet wurden.

In jener Zeit war die ganze Stadt von einem dichten Netz von Kanälen (Khlongs) durchzogen. Der Verkehr spielte sich zum Großteil auf diesen Khlongs ab. Selbst die Märkte („Schwimmende Märkte“) fanden auf dem Wasser statt. Straßen gab es kaum. Damals wurde Bangkok auch manchmal als das Venedig des Ostens bezeichnet. Die meisten Khlongs wurden ab der Mitte des 19. Jahrhunderts nacheinander zugeschüttet um Raum für den stetig zunehmenden Straßenverkehr und die wachsende Stadt zu schaffen.

1863 wurde die erste gepflasterte Straße der Stadt Thanon Charoen Krung (die Farang nannten sie New Road – „Neue Straße“, wörtlich „Straße zur Vergrößerung der Hauptstadt“) an Stelle eines früheren Elefanten-Trampelpfads fertiggestellt. Während der Regentschaft König Chulalongkorn (Rama V.) (regierte 1868–1910) entstanden eine Eisenbahnlinie die Krung Thep mit dem Norden des Landes verband, Straßenbahnlinien für den innerstädtischen Verkehr, eine große Anzahl neuer Straßen und die Mehrzahl der oft von europäischen Stilen beeinflussten Regierungsgebäude.

Das moderne Bangkok

Skyline von Bangkok
Baiyoke Tower II (304 m) das höchste Gebäude Thailands

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wuchs die Stadt über ihre früheren Grenzen hinaus nach Norden und Osten. Einen weiteren Wachstumsschub, insbesondere für die westlich des Flusses gelegenen Stadtteile, bedeutete die Einweihung der ersten Brücke, der Memorial Bridge, über den Chao Praya im Jahr 1932. Während des Zweiten Weltkrieges war Bangkok für einige Jahre von japanischen Streitkräften besetzt und wurde ab 1944 von den Alliierten bombardiert. Nach dem Ende des Krieges erholte sich die Stadt aber rasch und wuchs beständig weiter.

Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts waren die meisten Khlongs bereits zugeschüttet und durch Boulevards und Straßen ersetzt worden. Während dieser Zeit entstanden auch die Fernverkehrsstraßen in alle Himmelsrichtungen, wie die Sukhumvit-Straße. Ab den 1960er und 1970er Jahren wurden so viele Häuser gebaut und Stadtautobahnen ausgebaut wie nie zuvor. Mit dem Wirtschaftsboom der 1980er Jahre (siehe „Tigerstaaten“) setzte eine weitere neue Entwicklung ein, die zur Errichtung einer großen Zahl von Hochhäusern führte und das Stadtbild nachhaltig veränderte. Die Zahl der Bewohner stieg zugleich rasant und machte Bangkok schließlich zu einer der größten Metropolen der Welt.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts leben in Bangkok über sechs Millionen Menschen, in der Metropolregion sogar über zehn Millionen. Wirtschaftlich erholt sich die Stadt zusehends vom Zusammenbruch am Ende des Booms der Neunziger Jahre, was nicht zuletzt auch in neuen Bauvorhaben seinen Ausdruck findet. Eines der größten städtischen Probleme stellt der Straßenverkehr dar. Auch der Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes mit Bangkok Metro und Bangkok Skytrain konnte die Situation bislang nur minimal entspannen.

Einwohnerentwicklung

Blick vom Baiyoke Tower II

Bangkok ist ein Beispiel für ein dynamisches, jedoch ungeplantes städtisches Wachstum. 1947 überschritt die Einwohnerzahl erstmals die Millionengrenze. 1960 lebten in Bangkok bereits 2,1 Millionen Menschen. Zwischen 1970 (3,1 Millionen) und 2000 (6,3 Millionen) hat sich die Einwohnerzahl verdoppelt. 2006 lebten in der Hauptstadt nach Angaben des Nationalen Statistikamtes (NSO) 6,859 Millionen Menschen.[2] Das entspricht einem Wachstum zwischen 2000 und 2006 von 1,4 Prozent pro Jahr.

Die Bevölkerungsdichte betrug 4382 Einwohner pro Quadratkilometer (in München, der am dichtesten besiedelten Gemeinde Deutschlands, sind es zum Vergleich 4171). Die Stadt ist weitaus größer als alle anderen Städte Thailands. Sie hatte 2006 bereits 17 mal so viele Einwohner wie die nächstgrößere Stadt Nonthaburi (404.805 Einwohner), die Bangkok Metropolitan Region (BMR) sogar 45 mal soviel wie das nächstgrößere Ballungsgebiet Udon Thani (255.754 Einwohner).

Da in der Hauptstadt alle wichtigen politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen gefällt werden, ist Bangkok eine Primatstadt. Das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt war 2006 zehnmal höher als in der ärmsten Provinz des Landes (Bangkok: 319.322 Baht, Mae Hong Son 33.231 Baht).[5] Während die Hauptstadtregion sich wirtschaftlich entwickelte, profitierten weite Teile des Landes nicht oder hatten gar einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes zu verzeichnen. Durch diese Vorrangstellung hatte die Stadt in den letzten Jahrzehnten einen immensen Wanderungszuwachs.

In der Metropolregion wurden bei der Volkszählung 2000 etwa 10,12 Millionen Menschen gezählt. Im Jahre 2006 schätzte das NSO die Einwohnerzahl auf 11,571 Millionen. Das entspricht einem Wachstum zwischen 2000 und 2006 von 2,4 Prozent pro Jahr. Die Bevölkerungsdichte betrug 1491 Einwohner pro Quadratkilometer. Zur BMR gehören die Stadt Bangkok und die sie umgebenden Provinzen Nakhon Pathom, Nonthaburi, Pathum Thani, Samut Prakan und Samut Sakhon.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1910 handelt es sich um Schätzungen, von 1919 bis 2000 um Volkszählungsergebnisse und 2006 um eine Schätzung des Nationalen Statistikamtes Thailand. Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf die eigentliche Stadt ohne den Vorortgürtel.

Blick über die Stadt
Jahr/Datum Einwohner
1880 255.000
1910 365.000
1. April 1919 437.294
15. Juli 1929 713.384
23. Mai 1937 890.453
25. April 1947 1.178.881
Datum Einwohner
25. April 1960 2.136.435
1. April 1970 3.077.361
1. April 1980 4.697.071
1. April 1990 5.882.411
1. April 2000 6.320.174
1. Juli 2006 6.859.000

Entwicklung der Wohnsituation

Ein großes Problem für die Metropole Bangkok ist es, die vielen in den letzten Jahren zugezogenen Menschen, vor allem Landflüchtlinge, ausreichend zu versorgen. Für zahlreiche Menschen mussten Wohnungen gebaut werden. Die zunehmende Nachfrage nach Bauland steigerte die Wohnungs- und Grundstückspreise erheblich.

Deshalb werden viele Siedlungen für die weniger Verdienenden am Stadtrand errichtet. Die öffentlichen Einrichtungen (Krankenhäuser und Schulen) sind unzureichend. Müll und Abwasser werden nicht mehr ausreichend entsorgt, der Grundwasserspiegel sinkt durch den gestiegenen Verbrauch immer schneller.

Vor allem die Menschen in den Siedlungen sind durch Infektionserkrankungen wie Cholera, Diarrhöe und Typhus gefährdet, die durch unzureichende hygienische Bedingungen verbreitet werden. Hinzu kommen Atemwegs- und Hauterkrankungen aufgrund der giftigen Emissionen der zahlreichen Industriebetriebe und des Autoverkehrs.

Ein weiteres Problem in Bangkok ist der zunehmende Verkehr. Das Straßennetz ist komplett überlastet. Außerdem verfügt Bangkok mit einem relativ kleinen U-Bahn- und Hochbahnnetz nur über wenige Massentransportmittel, hat aber eines der größten Busnetze weltweit. Durch die zahlreichen Autos kommt es in der Stadt zu sehr großer Luftverschmutzung (hohe Ozon- und Kohlenstoffmonooxidwerte).

Politik

Altes Parlamentsgebäude

Stadtregierung

Gouverneur von Bangkok ist Sukhumbhand Paribatra von der Demokratischen Partei. Er gewann die Wahlen vom 11. Januar 2009 mit 45,4Prozent der Stimmen [6] gegenüber dem Kandidaten der Puea Thai Party, Yuranand "Sam" Pamornmontri, der nur 26,92 Prozent der Wählerstimmen erhielt. [7]

Bangkok ist ein besonderes Verwaltungsgebiet und hat den Status einer Provinz. Anders als in den 75 weiteren Provinzen Thailands (Changwat), ist sie aber die einzige Provinz, in der der Gouverneur direkt gewählt wird. Gouverneurswahlen finden im allgemeinen alle vier Jahre statt.

Das Stadtgebiet der Metropolregion Bangkok (Bangkok Metropolitan Region - „BMR“) geht allerdings über die Grenzen der Provinz Bangkok hinaus und reicht bis in die Nachbarprovinzen Nonthaburi, Samut Prakan und Pathum Thani. Das heutige Bangkok entstand 1972 aus der Zusammenlegung der alten Provinz Bangkok – Changwat Phra Nakhon – und der Thonburi-Provinz.

Städtepartnerschaften

Bangkok unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:[8]

Neben Städtepartnerschaften unterhält Bangkok noch zahlreiche Städtefreundschaften und Städtekontakte.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Überblick

Wat im Osten der Stadt

In der Stadt gibt es über 400 Wats (buddhistische Tempelanlagen). Der bedeutendste ist der Wat Phra Kaeo (Wat Phra Sri Rattana Satsadaram), der den so genannten „Smaragd-Buddha“ beherbergt und landesweit eine hohe Verehrung genießt.

Zusammen mit dem Großen Palast, dem Wat Pho (Wat Phra Chetuphon), dem ältesten und größten Tempel Bangkoks, sowie dem Wat Mahathat, der eine der großen buddhistischen Universitäten (Mahachulalongkornrajavidyalaya-Universität) Südostasiens beherbergt, bildet der Wat Phra Kaeo auf der „Ko Rattanakosin“ (Ko = Insel) das historische Zentrum der Stadt.

In Bangkok befinden sich zudem das thailändische Nationalmuseum, die Nationalgalerie und das Nationaltheater.

Theater

Ganesha-Relief, Nationaltheater, Bangkok

Das Nationaltheater in Bangkok befindet sich auf dem Gelände des alten Wang Na, des Palastes des Zweiten Königs von Thailand (des „Uparatcha“) an der Na Phra That Road. Vor dem Osteingang befindet sich eine Statue von Phra Pinklao, der als jüngerer Bruder von König Mongkut von diesem zum vorletzten Uparatcha ernannt wurde.

Das Gebäude wurde nach einem Brand von 1960 bis 1965 in seiner gegenwärtigen Form aufgebaut: das T-förmige Gebäude zeigt eine Mischform thailändischer und westlicher Baukunst. Über dem Haupteingang des Theaters befindet sich ein Relief, welches den Schutzgott der Künste, den hinduistischen Gott Ganesha darstellt. Im Gebäude finden Aufführungen des klassischen thailändischen Tanzes statt. Der Saal besitzt eine originelle Trapezform. Bis zur Vollendung der Renovierungsarbeiten Ende 2006 bleibt das Theater geschlossen.

Sala Chalermkrung

Das königliche Theater Sala Chalermkrung (สาลา-เฉลิม-กรุง) war ein Geschenk von König Prajadhipok (Rama VII.) an sein Volk und wurde am 2. Juli 1933 zum 150. Rattanakosin-Jubiläum eröffnet. Es war das erste Theater Thailands mit Klimaanlage und auch das erste Kino Thailands. Seit 2006 wird hier der thailändische Maskentanz Khon regelmäßig aufgeführt, welcher Szenen aus dem Epos Ramakien enthält.[9]

Im neu erbauten Joe Louis Theatre auf dem Gelände des Suan-Lum-Night-Bazaar wird das Ramayana-Epos als thailändisches Puppenspiel aufgeführt. Vor der Aufführung werden die traditionellen Figuren vorgestellt. Drei Künstler agieren mit bunten, aufwändig bestickten Stabpuppen, die vom Familienoberhaupt Sakorn Yanghiawsod (Joe Louis) seit den 1950er Jahren angefertigt werden.

Museen

Jim-Thompson-Haus

Das Nationalmuseum, das größte in Südostasien, beherbergt eine beachtliche Sammlung von Artefakten und Kunstgegenständen von der thailändischen Bronzezeit bis zur neueste Zeit. Der ganze Komplex besteht aus historischen Gebäuden im thailändischen Stil, befand sich hier doch bis zur Zeit von König Chulalongkorn der Wang Na, der Palast des Uparatcha, des so genannten Vize-Königs von Siam.

Die Bootshäuser am Khlong Bangkok Noi, einer Dependance des Nationalmuseums direkt hinter der Pinklao-Brücke, beherbergen die Königsbarken (Royal barges). Diese kunstvoll geschnitzten und verzierten Barken werden nur bei der königlichen Barkenprozession benutzt.

Die Nationalgalerie (National Gallery Museum) liegt gegenüber dem Nationalmuseum an der Chao Fa Road. Dort sind alte und zeitgenössische Gemälde bedeutender thailändischer Künstler ausgestellt.

„Jim Thompsons Thai-Haus“ am Khlong Saen Saeb in der Soi Kasemsan 2, einer Quergasse der Rama I Road, ist ein Ensemble aus mehreren, einander zugeordneten Holzhäusern im altthailändischen Stil. Dieses wurde von Jim Thompson (* 1906), jenem legendenumwobenen Mann geschaffen, der nach Ende des Zweiten Weltkrieges die thailändische Seidenindustrie wiederbelebt und weltbekannt gemacht hat, und der dann 1967 unter mysteriösen Umständen spurlos verschwunden ist. Heute ist der Komplex ein Museum, in dem Thompsons exquisite Sammlung asiatischer Kunst zu sehen ist.

Der Wang Suan Pakkad (Suan-Pakkad-Palast) ist ein Komplex von acht Thai-Häusern inmitten eines Gartens an der Si Ayutthaya Road. Früher die Residenz von Prinz Chumbhot, beherbergt er eine bedeutende Sammlung asiatischer Antiquitäten. Besonders sehenswert ist dabei der „Lackpavillon“, ein kleiner Holzpavillon aus der Zeit von König Narai von Ayutthaya (1656–1688), der bis zum Jahre 1959 im Wat Ban Kling bei Ayutthaya als Kuti diente. Er ist ausgeschmückt mit Wandbildern in Lai-Rot-Nam-Technik (Schwarzgoldlack) aus der späten Ayutthaya- oder frühen Rattanakosin-Periode.

Im Bangkok Doll Museum (Puppenmuseum) in der Soi Ratchataphan hinter der Ratchaprarop-Road werden Puppen aus einheimischer Fabrikation ausgestellt. Im Ban Kamthieng, einem 200 Jahre alten Thai-Haus im Lan-Na-Thai-Stil im Garten der Siam Society in der Soi 21 (Asoke) der Sukhumvit-Road ist eine Sammlung von Arbeitsgeräten thailändischer Bauern und Fischer zu sehen. Die Queen’s Gallery an der Ratchadamnoen Avenue nahe der Phan-Fa-Lilat-Brücke zeigt regelmäßig auf vier Etagen Ausstellungen bekannter und weniger bekannter zeitgenössischer thailändischer Künstler. Oft sind diese Ausstellungen von I. M. Königin Sirikit von Thailand gesponsert.

Bauwerke

Großer Palast und Wat Phra Kaeo

Phra Sri Rattana Chedi im Wat Phra Kaeo

Dieses bedeutendste Wahrzeichen Bangkoks am Ufer des Menam Chao Phraya besteht aus über 100 Gebäuden in verschiedenen architektonischen Stilen. Das gesamte Gelände mit einer Fläche von mehr als 200.000 Quadratmetern wird von einer 1,9 Kilometer langen zinnenbewehrten Mauer umfasst.

Ein besonderes Kleinod dieses Ensembles ist der Wat Phra Kaeo (Tempel des Smaragd-Buddha), ein Glanzstück thailändischer Kunst. Zu seinen Kostbarkeiten gehört der Smaragd-Buddha, die am meisten verehrte Buddhastatue Thailands.

Weitere Attraktionen dieses großen Palastes sind die Phra Thinang Amarin Winichai Thronhalle, die Phra Thinang Dusit Maha Prasat Thronhalle und der große Chakri-Palast. Weiter dazu zählen der „Royal Thai Decorations and Coin Pavillon“ mit einer ständigen Ausstellung königlicher Insignien, Preziosen, Medaillen und Münzen sowie anderer Zahlungsmittel, die Anfang des 11. Jahrhunderts in Umlauf waren.

Vor dem Großen Palast befindet sich der Sanam Luang (auch Phramen-Ground, also das „Phra Meru“-Feld genannt), ein weitläufiger, von Tamarindbäumen umsäumter Paradeplatz, der seit der Gründung Bangkoks für die Kremation von Mitgliedern der königlichen Familie, aber auch für andere öffentliche Zeremonien benutzt wird, wie etwa die königliche Pflugzeremonie im Monat Mai. Um den Platz herum gruppieren sich mehrere Prachtbauten: die Akademie der Schönen Künste (Fine Arts Department) mit der Silpakorn-Kunsthochschule, die Thammasat-Universität und das Nationalmuseum, das Nationaltheater, das Justizministerium sowie der Lak Mueang, das spirituelle Zentrum der historischen Stadt.

Weitere Tempelanlagen

Wat Pho („Tempel des Liegenden Buddha“) ist eine weitläufigen Tempelanlage direkt südlich des Grand Palace. Dort befindet sich die riesige, mit Blattgold überzogene Statue eines liegenden Buddha – 46 Meter lang und 15 Meter hoch – seine Fußsolen sind mit Perlmutt eingelegt. Wat Pho war einst auch die erste öffentliche Bildungseinrichtung des Landes. Der Tempel ist außerdem berühmt für seine traditionelle Thai-Massage.

Wat Arun („Der Tempel der Morgendämmerung“) ist ein beeindruckender Tempelbau und das Wahrzeichen Bangkoks auf dem anderen Ufer des Chao Praya, gegenüber dem Grand Palace. Seine etwa 75 Meter aufragende Pagode ist mit Porzellan-Kacheln überzogen und funkelt in der Sonne.

Wat Traimit („Tempel des Goldenen Buddha“) ist ein Heiligtum am Ende der Yaowarat Road in Chinatown, in der Nähe des Bangkoker Hauptbahnhof Hualampong. Dort thront ein drei Meter hoher Buddha aus fünfeinhalb Tonnen massivem Gold.

Wat Benchamabophit („Marmortempel“) liegt an der Si Ayutthaya Road, neben dem Chitralada Palast, der Residenz von König Rama IX.. Dieser ist einer der neuesten Tempel Bangkoks. Er wurde während der Herrschaft von König Rama V. (1868–1910) aus weißem Carrara-Marmor errichtet. Auffällig sind Elemente der Sakralarchitektur Europas, zum Beispiel bunte Glasfenster. Im Wandelgang (Phra Rabieng) rund um den Ubosot befindet sich eine Sammlung von Buddha-Statuen aus Bronze der verschiedensten Kunststile Thailands.

Wat Suthat an der Bamrung Muang Road ist bekannt für seine erlesenen Wandgemälde aus dem 19. Jahrhundert, die noch anlässlich des 200-Jahr-Jubiläums Bangkoks mit finanzieller Hilfe der Bundesrepublik Deutschland restauriert worden waren. Die Riesenschaukel vor dem Tempel, Sao Ching Cha genannt, wurde vor langer Zeit für brahmanische Rituale verwendet. Einige Geschäfte in der Umgebung bieten buddhistische Devotionalien feil.

Wat Saket („Der Goldene Berg“): Das Interessanteste an diesem Tempel ist der aus dem 19. Jahrhundert stammende so genannte „Goldene Berg“. Der goldene Chedi, der einen künstlichen Hügel mit seiner 87 Meter hohen vergoldeten Pagode krönt, beherbergt Buddha-Reliquien. Von dort kann die Altstadt von Bangkok besichtigt werden.

Weitere bedeutende Tempel im Zentrum von Bangkok sind Wat Mahathat am Rand des Sanam Luang Felds, welcher die Haupt-Universität der buddhistischen Mahanikai-Glaubensgemeinschaft, die Mahachulalongkornrajavidyalaya-Universität beherbergt, Wat Ratchanaddaram an der Ratchadamnoen Avenue hinter dem Rama-III-Memorial-Park mit seinem Loha Prasat (einer Pagode, welche aufgrund ihres Baumaterials „Eisen-Palast“ genannt wird), Wat Ratchabopit, ein Tempel an der Ban Mo Road mit einer Mischung von einheimischen und europäischen Stilelementen sowie Wat Indrawihan in der Wisutkasat Road mit einer 32 Meter hohen stehenden Buddhafigur.

Zu einer umfangreichen Übersicht siehe auch Liste buddhistischer Tempel in Bangkok.

Weitere Bauwerke

Lak Mueang (Schrein der Stadtsäule), das Bangkoker „Stadtheiligtum“, liegt an der Südostecke des Sanam Luang Feldes. Es beherbergt den von König Rama I. (1736–1809) gelegten Grundstein Bangkoks – eigentlich eine Säule. Diese steht im Ruf, Wünsche zu erfüllen. Den ganzen Tag lang werden von den Gläubigen Tänzerinnen dafür bezahlt, mit ihren Tänzen die dort ansässigen Stadtgeister zu betören und ihnen so Gesundheit und Wohlstand abzuhandeln.

Der Wimanmek-Palast (das himmlische Palais) – es ist das größte Teakholz-Gebäude der Welt – liegt hinter dem Parlament. Es beherbergt auf drei Stockwerken 81 Zimmer, Säle und Vorzimmer und ist mit Erinnerungsstücken des Königshauses von Ende des 19. Jahrhunderts möbliert. Das Teakholz ist an zahlreichen Stellen mit Blattgold überzogen.

Sehenswert sind auch der Chao Phraya und die noch erhalten gebliebenen Kanäle von Bangkok (Khlongs), die noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts weite Teile der Stadt durchzogen. Für den Bau von Straßen wurden viele dieser alten Verkehrswege zugeschüttet. Zusammen mit dem Chao Phraya, dem „Fluss der Könige“, zeigen sie anschaulich, wie das Leben und Treiben auf dem Wasser im wesentlichen schon seit einigen Jahrhunderten kaum verändert abläuft.

Sehenswürdigkeiten am Chao Phraya sind die Memorial-Bridge („Saphan Phut“), die erste Brücke zwischen Bangkok und Thonburi, eingeweiht zum 150. Jahrestag der Gründung Bangkoks, und die Rama-VIII-Brücke, die erst im Mai 2002 eingeweiht wurde.

Seit 1941 steht das Victory Monument auf einem heute sehr verkehrsreichen Platz mit Kreisverkehr.

Parks

Der Lumphini-Park ist der größte Park im Zentrum von Bangkok. Dort werden jeden Morgen „Tai-Chi“-Übungen (Schattenboxen) praktiziert. Der Park ist ummauert und enthält einen künstlichen See, der mit mietbaren Ruder- und Tretbooten befahren werden kann. Der 576.000 Quadratmeter große Lumphini-Park wurde bereits in den 1920er Jahren von König Vajiravudh (Rama VI.) auf königlichem Grundbesitz geschaffen.

Im „Dusit-Zoo“, Bangkoks ältestem Zoo neben der Royal Plaza, sind die meisten bekannten afrikanischen und asiatischen Säugetiere und Vögel und noch viele weitere Tierarten zu sehen. Auf dem Areal befinden sich Cafés und ein künstlich angelegter See mit Flächen zur Erholung. Das Gelände wird von zwei Kanälen durchflossen, wovon einer im Herbst Austragungsort eines berühmten Floßwettbewerbs anlässlich des Loi-Krathong-Festes ist.

Sehenswert ist auch der „König-Rama-IX.-Park“, ein etwa 80 Hektar großer Park und botanischer Garten in der Soi 103 (Udomsuk) der Sukhumvit-Road. Er wurde im Jahre 1987 anlässlich des 60. Geburtstages von König Bhumibol Adulyadej eröffnet.

Der „Rommaninat-Park“ an der Maha Chai Road war bis Mitte der 1990er Jahre das Stadtgefängnis von Bangkok. Die Stadtverwaltung siedelte das Gefängnis aus vor die Tore der Stadt und machte einen schönen Park daraus. Er bietet für viele Anwohner eine allabendliche Sport- und Erholungsmöglichkeit.

Sport

In zwei großen und mehreren kleinen über Bangkok verteilten Stadien gibt es die Möglichkeit, den thailändischen Nationalsport „Muay Thai“, besser bekannt unter dem Namen Thaiboxen, mit all seinen Ritualen anschauen zu können. Sowohl im Lumpini- als auch im Ratchadamnoen-Stadion sind einige der besten Kämpfer des Landes zu sehen. Die Veranstaltungen finden die ganze Woche abwechselnd in beiden Stadien statt. Abgesehen vom Kampf im Ring findet zusätzliche Unterhaltung durch Musikbegleitung statt, die von einem traditionellen Ensemble (Pi Phat) gespielt wird, das auf der pii oder Thaioboe basiert.

Eine andere beliebte Sportart ist das traditionelle „Sepak Takraw“. Hierbei handelt es sich um eine Art Ballspiel, bei dem ein geflochtener Rattanball mit allen Teilen des Körpers – außer mit den Händen – so lang wie möglich in der Luft gehalten werden muss. Professionelle Teams spielen auf dem Sanam-Luang-Feld vor dem Großen Palast in Bangkok gegeneinander. Eine weitere Version dieser Sportart ist das Netztakro, das im Nationalstadium und im Hua Mak-Stadion gespielt wird.

Ebenfalls ein traditioneller Sport in Thailand ist der Drachenkampf, bei dem ein symbolischer Kampf der Geschlechter in der Luft stattfindet. Hierbei kämpfen die großen „männlichen“ Drachen, genannt Chula, gegen die kleineren, „weiblichen“ Pakpao. Die riesigen Chulas müssen von einem ganzen Team Männer gelenkt werden. Diese bunten Veranstaltungen finden im März und April auf dem Sanam-Luang-Feld statt, weil dann jeden Nachmittag der dazu notwendige Wind aufkommt.

Regelmäßige Veranstaltungen

Thien Fa Schrein während des chinesischen Neujahrsfestes

Staatliche Feiertage und große religiöse Feste werden in Bangkok besonders prunkvoll begangen: Zum Geburtstag der Königin oder des Königs finden Paraden in den geschmückten Straßen statt. Bei großen Festen werden sogar die Königlichen Barken zu Wasser gelassen. Auch das chinesische Neujahrsfest ist Anlass zu dreitägigen Feierlichkeiten in Chinatown.

Visakha Bucha, das größte buddhistische Fest, wird im Wat Phra Keo und auf dem Sanam Luang begangen. Bereits ab acht Uhr ziehen 30 bis 40 liebevoll dekorierte Wagen mit Statuen, die Szenen aus dem Leben von Buddha darstellen, durch die Rachdamnoen Road zum Königspalast.

Während der kühlen Jahreszeit von Mitte Februar bis Ende März finden auf dem Sanam Luang Drachenwettkämpfe statt. Zur Pflugzeremonie auf dem Sanam Luang Mitte Mai strömen Bauern aus dem ganzen Land nach Bangkok. Während der Songkran-Feiern werden in Bangkoks Straßen wahre Wasserschlachten ausgetragen. Zu dieser Zeit führen zahlreiche Absperrungen zum Verkehrschaos, vor allem in der Altstadt; hingegen ist es in Chinatown ruhig.

Gastronomie

Thai Curry mit Meeresfrüchten

In Bangkok gibt es Restaurants für praktisch jeden Geschmack. Alle wichtigen europäischen, nah- und fernöstlichen Geschmacksrichtungen sind in vielen Feinschmecker-Restaurants vertreten. Die höchste Restaurant-Dichte haben wohl die Gebiete, in denen sich die Touristen hauptsächlich aufhalten, allen voran die Sukhumvit-Road mit ihren zahlreichen Nebenstraßen. Reiseführer behaupten, in diesen Gebieten sei man nie weiter als 50 Meter vom nächsten Restaurant entfernt.

Dennoch gibt es einige erwähnenswerte Besonderheiten in Bangkok:

  • Garküchen, Straßen-, Marktstände: An den zahlreichen Garküchen und Straßenständen, die sich in Bangkok praktisch „an jeder Straßenecke“ befinden, kann man für europäische Verhältnisse unglaublich preiswert satt essen, muss aber auch Abstriche an Ausstattung und Hygiene machen. Das Essen aus diesen Freiluft-Küchen ist aus dem täglichen Leben vieler Thais in den großen Städten nicht mehr wegzudenken. Hausfrauen kochen immer seltener selbst, sie werden schon scherzhaft „Plastic Bag Housewives“ genannt, da sie das Garküchen-Essen in Plastiktüten nach Hause tragen. Noch vor 100 Jahren, als Bangkok noch das „Venedig des Ostens“ war, wurden Snacks, Nudelsuppen oder vollständige Mahlzeiten hauptsächlich aus kleinen Booten heraus verkauft, heute können diese Stände aus zwei Rattankörben bestehen, die über der Schulter getragen werden, es mögen Handkarren sein, Motorrad-Beiwagen oder auch einfache Tische, die am Straßenrand stehen.
  • Food Courts, Food Center: Eine mehr oder weniger große Anzahl von Garküchen in einer hygienischen Umgebung – meist im Souterrain oder im obersten Stockwerk der großen Einkaufszentren und Supermärkte. Jede Garküche stellt ihre eigene Spezialität her. Bezahlt wird hier nicht mit Bargeld, sondern mit „Coupons“ in verschiedenen Denotationen, die vorher am Eingang gekauft werden können, nicht benutzte Coupons können zurückgegeben werden. Zunehmend kommen statt Coupons aufladbare Plastikkarten zum Einsatz.
  • Riverside: Viele alteingesessene Restaurants in Bangkok befinden sich am Ufer des Chao Phraya. Manche Terrassen liegen direkt am Ufer, andere sind auf Stelzen in den Fluss hinein gebaut. Das Essen ist traditionell thailändisch.
  • Hotel Dining: Die großen Hotels der Stadt versuchen sich regelmäßig gegenseitig zu übertreffen, indem sie Sonderangebote oder Essen vom Buffet „soviel man essen kann“ anbieten. In den Tageszeitungen gibt es täglich seitenlange Hinweise auf spezielle Veranstaltungen oder Sonderpreise in den Hotel-Restaurants.
    • English afternoon tea: Einige Hotels, allen voran das Oriental Hotel im renovierten Author’s Wing, bieten auch den englischen Nachmittagstee an. Dies ist weniger eine Veranstaltung zum satt werden, sondern eher eine gesellschaftliche Möglichkeit, den heißen Nachmittag bis zum nächsten Abendessen zu überbrücken, so wie es vor 100 Jahren die westliche Aristokratie vorführte.
    • Dinner Cruises: Mehrere Hotels und Restaurants bieten Rundfahrten mit Restaurant-Service an. Die Auswahl geht vom großen „Riverside 2“, einem fast 100 Meter langen, modernen Flußdampfer mit Restaurants für über 1000 Menschen, bis zur „Mahora“, einer antiken, hölzernen Reisbarke, die zum schwimmenden Restaurant für kleinere Gesellschaften umgebaut wurde. Die Fahrt dauert etwa zwei bis drei Stunden, sie führt eine Strecke den Fluss hinab, dann zurück zum Ausgangspunkt. Zur Unterhaltung wird Live-Musik geboten, auf den großen Schiffen mit lautstarker Disko-Musik bis hin zu kleinen Ensembles, die traditionelle Musik darbieten.

siehe auch: Thailändische Küche

Handel

Markt in Bangkok

Große Einkaufszentren, die sich mit denen von Singapur oder Hongkong durchaus messen können, konzentrieren sich vor allem in der unteren Thanon Sukhumvit (Sukhumvit-Straße), der Thanon Silom (Silom-Straße) und besonders am Siam Square. Hier liegen das MBK, das Siam Discovery Center, Zen und das gerade eröffnete Siam Paragon nebeneinander, in dem es neben allen erdenklichen Luxusmarken wie Ferrari und Lamborghini auch ein riesiges begehbares Aquarium gibt.

In den Einkaufszentren sind Geschäfte, Büros, Restaurants, Kinos und Kaufhäuser untergebracht. Die Einkaufspaläste, die zu den größten der Welt zählen, liegen an den Ausfallstraßen außerhalb des Zentrums, beispielsweise Seacon Square und Seri Center in der Srinakarin Road weit östlich der Innenstadt, sowie der Future Park im Stadtteil Rangsit, nördlich des ehemaligen Flughafens Don Mueang.

In der Millionenstadt Bangkok haben einige Märkte mit ländlichem Charakter überlebt, auf denen frisches Obst und Gemüse, Fisch und Fleisch angeboten wird. Die legendären schwimmenden Märkte gibt es allerdings nur noch außerhalb der Metropole. Auf den meisten Märkten Bangkoks werden vor allem Textilien und Drogerieartikel verkauft, aber auch Pflanzen und Souvenirs.

In Bangkok günstig angeboten werden Silber- und Niellowaren, Puppen und Masken, Holzschnitzereien, Abreibungen von Tempelreliefs auf dünnem Reispapier, Bronze-Artikel, Baumwolltextilien, Sonnenschirme, Fächer und vieles mehr. Der Handel mit Antiquitäten ist in Thailand seit 1989 verboten. Deshalb lebt eine ganze Branche von der Produktion teilweise täuschend echter Fälschungen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Blick über die Stadt
Der Chao Phraya

Die Stadt ist eines der bedeutendsten Wirtschafts- und Transportzentren in Südostasien. Bangkok ist sowohl Verkehrsknotenpunkt als auch Hafenstadt, über diese Stadt läuft 90 Prozent des Außenhandels; dort konzentrieren sich Industrie und Verwaltung. Die Stadt erwirtschaftete 2006 nach Angaben des Nationalen Statistikamtes (NSO) 28,0 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) des Landes; die Bangkok Metropolitan Region (BMR) 43,7 Prozent. Das BIP Bangkoks betrug 2,190 Billionen Baht (Thailand: 7,816 Billionen). Es lag damit um das 261-fache über dem BIP der wirtschaftlich schwächsten Provinz Thailands, Mae Hong Son (BIP 2006: 8,406 Milliarden Baht).[5]

Die Thailändische Börse (Stock Exchange of Thailand) hat ihren Sitz in Bangkok. Der Vorgänger wurde 1962 in privater Form einer limited partnership gegründet und 1963 als Bangkok Stock Exchange zur limited company. Seit dem 1. Januar 1991 trägt die Börse den heutigen Namen. Außerdem befinden sich in der Stadt das Hauptquartier der Wirtschafts- und Sozialkommission für Asien und den Pazifik der Vereinten Nationen (UN) sowie weitere UN-Stellen. Zahlreiche Weltkonzerne besitzen Büros oder Fabriken in Bangkok. Dazu gehören unter anderem Toyota, Unilever, Procter & Gamble, Philips, Sony, Compaq und Tesco.

Fertiggerichte, Holz und Textilien sind Bangkoks wichtigste Exportwaren. Die Stadt befindet sich in einer Tiefebene, in der überwiegend Reis angebaut wird, der dann in den Reismühlen Bangkoks, einem der wichtigsten Industriezweige, weiterverarbeitet wird. Weitere bedeutende industrielle Produkte sind unter anderem Lebensmittel und Kraftfahrzeuge sowie Textilien, Zement, Schmuck, Solarzellen und Solarmodule. Ferner gibt es hier eine rege Musik- und Filmindustrie.

Ölraffinerien und Werften gibt es in Bangkok zahlreiche. Die Stadt ist als Schmuck- und Juwelenhandelszentrum bekannt. Sie ist das weltweite Zentrum für die Aufarbeitung minderwertiger und die Herstellung synthetischer Steine. Relativ gering sind die im eigenen Land geförderten Saphire und Rubine, das meiste wird importiert.

Tourismus ist eine wichtige Einnahmequelle. Die Khaosan Road, in der Nähe des Palastkomplexes, ist der Treffpunkt für Rucksacktouristen aus aller Welt. Am anderen Ende des touristischen Spektrums verfügt Bangkok mit dem „Hotel Oriental“ und dem „Peninsula“ über Luxushotels, die seit Jahren zu den Besten der Welt gezählt werden.

Nach Angaben der Staatlichen Tourismusbehörde (TAT) besuchten 2006 Bangkok 36,2 Millionen Gäste. Das entspricht einem Wachstum von 3,83 Prozent gegenüber 2005. Unter den Touristen waren 23,8 Millionen Thais (+5,45 Prozent) und 12,4 Millionen Ausländer (+0,84 Prozent). Die Zahl der Personen, die in einem Hotel, Gäste- oder Apartmenthaus übernachteten und der Polizei gemeldet wurden, lag 2006 bei 13,9 Millionen (+3,56 Prozent). Darunter waren 3,2 Millionen Thais (+11,25 Prozent) und 10,7 Millionen Ausländer (+1,46 Prozent). Die meisten ausländischen Touristen in Bangkok kamen aus folgenden Ländern: Japan (1.495.912), Volksrepublik China (1.357.387), USA (682.083), Singapur (618.853), Großbritannien (494.990), Australien (442.982), Hongkong (442.632), Taiwan (433.269), Malaysia (370.188), Indien (361.156), Deutschland (343.922) und Südkorea (305.185).[10]

Obwohl Prostitution wie in vielen anderen Ländern offiziell illegal ist, stellt das Gewerbe auch in Bangkok sowohl einen wichtigen Wirtschaftsfaktor als auch ein großes Problem dar. Sextouristen kommen vor allem aus Japan, Malaysia, Singapur, Taiwan, Australien, Europa, den arabischen Staaten und den USA nach Thailand. Die bekanntesten und berüchtigtsten Rotlichtbezirke in Bangkok sind Patpong, Nana Plaza und Soi Cowboy.

In Bangkok finden sich auch viele für die Wirtschaft des Landes arbeitende Institute, wie das Rice Research Institute.

Suvarnabhumi International Airport, Abfertigungshalle
Suvarnabhumi International Airport

Verkehr

Fernverkehr

Die Stadt ist wichtigster Knotenpunkt des Straßen- und Eisenbahnnetzes in Thailand.

Flugverkehr

Bangkok ist Sitz eines für Südostasien bedeutenden internationalen Flughafens. Bis September 2006 war dies der Bangkok International Airport (Don Mueang), 22 Kilometer nördlich des Stadtzentrums.

Die Eröffnung des Suvarnabhumi Airport – der sich etwa 30 km östlich der Hauptstadt in der Gemeinde Bang Phli der Provinz Samut Prakan befindet und eine Kapazität von 45 Millionen Passagiere pro Jahr hat – fand baubedingt erst am 28. September 2006 statt. Der neue Suvarnabhumi Airport hat den Flughafencode „BKK“ vom alten Don Mueang Airport übernommen, dieser wurde vorerst nur noch von Charterflügen und Privatmaschinen angesteuert. Die Fahrt von Suvarnabhumi mit dem Taxi in die Innenstadt dauert in der Regel etwa 30 bis 60 Minuten, wobei bei extremen Verkehrsaufkommen zu Hauptverkehrszeiten auch bis zu 3 Stunden eingeplant werden können.[11]

Am 25. März 2007 wurde der alte Flughafen Don Mueang mit dem Flughafencode „DMK“ für Inlandsflüge wiedereröffnet.

Bahnhof Hua Lamphong (Bangkok Hauptbahnhof)

Eisenbahnverkehr

Die erste Eisenbahnlinie Thailands von Bangkok nach Pak Nam wurde am 11. April 1893 eröffnet.[12] Am 21. Dezember 1900 stellte eine englische Gesellschaft die Eisenbahnverbindung Bangkok-Ayutthaya-Khorat fertig, anschließend baute man die Linie Bangkok-Ratchaburi-Petchaburi aus, die am 19. Juni 1903 fertig gestellt wurde.[13]

Heute fahren die meisten Reisezüge von Hua Lamphong, dem Hauptbahnhof Bangkoks, Richtung Norden, Nordosten, Osten und Süden. Nach Kabin Buri fahren zudem Züge ab Makkasan Station. Züge Richtung Kanchanaburi/River Kwae und einige langsame Züge in den Süden fahren vom Bahnhof in Bangkok Noi ab. Statt vom alten Bahnhofsgebäude starten die Züge von der New Station, zu der ein kostenloser Shuttle in fünf Minuten fährt. Für den Güterverkehr besteht am nördlichen Stadtrand der mechanisierte Rangier- und Güterbahnhof Bang Sue. Hierbei handelt es sich um einen der weltweit nur wenigen Rangierbahnhöfe in Meterspur.

Busverkehr

Bangkok hat drei Fernbusbahnhöfe, von denen die meisten Busse (außer einigen AC-Bussen und Minibussen) abfahren: Der Eastern Bus Terminal (Richtung Ostküste), Sukhumvit Road, gegenüber Soi Ekamai; der sehr große Northern und Northeastern Bus Terminal („Mor Chit“; Norden und Nordosten), Kamphaengphet 2 Road, westlich der Straße zum Flughafen und der Southern Bus Terminal (Richtung Süden und Westen), südlich vom Hwy 338, an der Auffahrt der Borom Ratcha Chonni Road.

Hafenanlagen

Seeverkehr

Der Hafen von Bangkok liegt am linken (östlichen) Chao Phraya-Ufer und belegt eine Fläche von mehr als 3,6 Quadratkilometern. Im Alltagsleben wird er Khlong Toei genannt, heißt aber eigentlich „Pak Nam“ (soviel wie Mündung, wörtlich Wassermund). Der Seehafen ist einer der größten Südostasiens. 2004 wurden 15,3 Millionen Tonnen Fracht umgeschlagen (2003: 14,6 Millionen).[14]. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts bestanden regelmäßige Dampferverbindungen nach Hongkong, Singapur und Saigon.

Nahverkehr

Tuk Tuk und Taxis in der Khaosan Road

Straßenverkehr

Allgemeines

Außerhalb der Rattanakosin-Insel wird der Straßenverkehr in Bangkok von Fernstraßen bestimmt, entlang deren die Stadt seit der Aufgabe der traditionellen Wasserstraßen, der Khlongs, gewachsen ist. Die dennoch zahlreich vorhandenen Wasserwege, deren Überbrückung nicht immer erschwinglich war, führen auch heute noch zu einer weit geringeren Vernetzung der Straßen, als es in vergleichbaren Großstädten üblich ist.

Viele Nebenstraßen sind bis heute aufgrund der fehlenden Brücken Sackgassen geblieben. Dies führt zu einem geringen Durchgangsverkehr in den betroffenen Wohnvierteln, aber damit auch zu einer höheren Verkehrsdichte in den größeren Straßen. Die Nebenstraßen, auf denen Autoverkehr möglich ist, werden Soi genannt. Sois bekommen meist keinen eigenen Namen, sondern werden durchnummeriert, beispielsweise Sukhumvit Soi 16.

Verkehrsbelastung

In den 1970er Jahren haben europäische Stadtplaner ohne großen Erfolg versucht, das chronische Verstopfungs-Problem von Bangkoks Straßen mit modernen Brückenkonstruktionen zu beseitigen. In den 1980er Jahren wurde ein umfangreiches Einbahnstraßensystem eingerichtet. Busse erhielten während der Hauptverkehrszeit eine eigene Busspur, wo sie auch in Einbahnstraßen in beide Richtungen fahren können. Erst die Errichtung zahlreicher mautpflichtiger Hochstraßen und zusätzlicher Brücken (engl. fly-over), sowie die Errichtung einer elektrischen Hochbahn, des so genannten „Bangkok Skytrains“, und der Metro hat eine gewisse Besserung erreicht.

Öffentlicher Nahverkehr

Der straßengebundene öffentliche Nahverkehr wird gegenwärtig überwiegend von dieselbetriebenen Stadtbussen bewältigt, die ein dichtes Busnetz bilden, das praktisch jeden Winkel der Stadt abdeckt. Die Fahrtziele sind allgemein nur in thailändischer Schrift angegeben. Es werden Stadtbusse unterschiedlicher Klassen eingesetzt: Busse mit Klimaanlage, Busse mit Ventilator und Busse mit offenen Fenstern (von den Thai spöttisch air thammachart, „Natur-Klimaanlage“, genannt).

Individualverkehr wird vorwiegend durch die zahlreichen Taxis, Motorradtaxis und Tuk Tuks (offene Motorradroller mit Sitzbank) abgewickelt, die Fahrgäste durch die Stadt befördern. Insbesondere die Tuk Tuks haben vor allem in der Vergangenheit das Stadtbild Bangkoks erheblich geprägt und sind noch immer eine besondere Touristenattraktion. In ihrer Funktion werden sie jedoch mittlerweile von den Motorradtaxis abgelöst.

Schienenverkehr

Am 22. September 1888 fuhr die erste Pferdestraßenbahn und am 1. Februar 1893 die erste elektrische Straßenbahn in Bangkok. Der Verkehr wurde am 1. Oktober 1968 eingestellt.[13] Bis Ende der 1990er Jahre verfügte Bangkok über kein schienengebundenes Massentransportmittel. Durch den Aufbau eines Schnellbahnnetzes versucht man dem Verkehrschaos Herr zu werden, nachdem in den Jahrzehnten zuvor eher auf Ausbau des Straßenverkehrsnetzes gesetzt wurde.

Am 5. Dezember 1999 eröffnete die Hochbahn Bangkok Skytrain, das erste öffentliche Schnellbahnprojekt der Stadt, ihren Betrieb. Sie verkehrt auf zwei Linien mit 23 Kilometer Länge und 23 Stationen. Es war die erste elektrisch betriebene Bahn mit Europäischer Normalspur (1435 Millimeter) und befördert derzeit 250.000 Fahrgäste pro Tag. Beide Linien kreuzen sich am Umsteigebahnhof Siam am belebten Siam Square.

Am 3. Juli 2004 wurde der erste Streckenabschnitt der Bangkok Metro eröffnet. Er ist 21 Kilometer lang führt über 18 Bahnhöfe und besitzt dieselbe elektrische und technische Ausrüstung wie der Skytrain. Umsteigemöglichkeiten zur Skytrain bestehen in Si Lom/Saladaeng, Sukhumvit/Asok und Chatuchak/Mo Chit. Die Kapazität pro Fahrtrichtung beträgt circa 40.000 Fahrgäste pro Stunde. In Planung sind Erweiterungen nach Norden bis Charansanitwongse und Tha Phra, nach Süden bis nach Bang Khae, mit einer möglichen Ausführung als Ringstrecke.[15]

Schiffsverkehr
Chao Phraya Expressboot (links) und Ruea Hang Yao (mitte) vor der Rama-VIII-Brücke

Personenfähren (Thai: เรือยนต์ข้ามฟาก) – kleine, relativ hohe Boote mit Dach – überqueren von zahlreichen Piers aus den Maenam Chao Phraya. Allerdings stimmen die Anlegestellen nicht mit den Piers der Expressboote überein.

Die langen „Expressboote“ (เรือด่วนเจ้าพระยา) mit vielen Sitzplätzen verkehren auf dem Maenam Chao Phraya über 18 Kilometer zwischen Nonthaburi (Norden) und Krung-Thep-Brücke (Süden) sowie flussaufwärts über Nonthaburi hinaus bis Pak Kret.

Ruea hang yao (เรือหางยาว, wörtl.: Langschwanzboote, so genannt, weil sie von einem Außenbordmotoren an einer langen Stange angetrieben werden) – schmale Boote mit Sitzplätzen für etwa 15 Personen. Sie verkehren regelmäßig im Linienverkehr auf den Khlongs von Bangkok und Thonburi. Sie werden vor allem von Pendlern genutzt, um in die Vororte zu gelangen.

Bildung

Chulalongkorn-Universität

Bangkok beherbergt verschiedene technische Institute, mehrere Hoch- und Fachschulen und sechs Universitäten, von denen zwei im weltweiten Forschungsverbund eingegliedert sind: die Chulalongkorn-Universität und die Thammasat-Universität. Nahe dem Wat Phra Kaeo befindet sich die Kunstakademie, die 1921 gegründete Silpakorn-Universität.

Die Chulalongkorn-Universität (benannt nach Rama V. Chulalongkorn) ist eine der ältesten Universitäten Thailands. Sie wurde am 26. März 1917 von König Rama VI. Vajiravudh gegründet, nachdem sie seit 1899 als Verwaltungsfachschule existierte. Von Beginn an legte man sehr viel Wert auf die studentische Selbstverwaltung. Heute (2003) lernen etwa 28.000 Studenten an der Universität, die Zahl der akademischen Mitarbeiter beträgt knapp 3.000.

Die Thammasat-Universität wurde am 27. Juni 1934 als „Universität der moralischen Wissenschaft und Politik“ gegründet und wird heute noch „Universität des Volkes“ genannt, weil sie sich besonders um einen Hochschulzugang für alle Menschen des Landes bemüht. Seit 1934 haben etwa 240.000 Studenten an der Universität studiert, von denen einige Premierminister von Thailand, Präsidenten des Obersten Gerichts, Parlamentsmitglieder, Senatoren und erfolgreiche Geschäftsleute geworden sind.

Die Kasetsart-Universität (benannt nach dem Zweck der Universität) ist eine der berühmten Universitäten und war die erste thailändische landwirtschaftliche Universität. Sie wurde am 2. Februar 1943 gegründet, nachdem sie seit 1914 als pädagogische Fachhochschule existierte. Heute lernen circa 47.000 Studenten an der Universität, die Zahl der akademischen Mitarbeiter beträgt etwa 5.200.

Der Thailand Research Fund im Khet Phaya Thai organisiert die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des Landes.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Sonnenuntergang

Literatur

  • Steve Van Beek: Bangkok Einst und Jetzt. AB Publications, Bangkok 2001, ISBN 974-87616-2-2 (engl. Version: ISBN 974-87063-9-7).
  • Dirk Bronger: Manila-Bangkok-Seoul. Regionalentwicklung und Raumwirtschaftspolitik in den Philippinen, Thailand und Südkorea. Hamburg: Institut für Asienkunde, 1997, ISBN 3-88910-178-X.
  • Karl Husa; Helmut Wohlschlägel: Booming Bangkok: Eine Megastadt in Südostasien im Spannungsfeld von Metropolisierung und Globalisierung. In: Karl Husa; Erich Pilz; Irene Stacher: Mega-Cities: Die Metropolen des Südens zwischen Globalisierung und Fragmentierung. Frankfurt/M. 1996. (Historische Sozialkunde,12). ISBN 3-86099-172-8.
  • Frauke Kraas: Bangkok: ungeplante Megastadtentwicklung durch Wirtschaftsboom und soziokulturelle Persistenzen. In: Geographische Rundschau, 48 (1996), H. 2, S. 89–96.
  • Matthias Müth: Verkehrspolitik in Metropolen Südostasiens. Politische Entscheidungsprozesse im Spannungsfeld gesellschaftlicher Interessen: der Persoennahverkehr in Singapur und Bangkok. Hamburg: Abera Verlag 2003. ISBN 978-3-934376-56-4.
  • Peter Nitsch: BANGKOK – Urban Identities, Bildband, rupa publishing, ISBN 978-3-9809430-7-9.
  • Maryvelma O'Neil: "Bangkok. A Cultural History." New York: Oxford University Press 2008. ISBN 978-0-19-534251-2.

Einzelnachweise

  1. a b Wetterbote.de: Höhe für Bangkok
  2. a b c NSO: Table 1.9 Population Projections by Region and Sex 2003-2006
  3. Office of Agricultural Economics
  4. WMO: World Weather Information Service
  5. a b NSO: Gross Provincial Product at current prices by Region and Provinces 2006
  6. The Nation: Sukhumbhand gets 934,602 votes, 45.41 per cent (letzter Aufruf 13. Januar 2009)
  7. Bangkok Post: Bangkok governor 2009 election: who won? how many votes? (letzter Aufruf 14. Januar 2009)
  8. BMA: Städtepartnerschaften
  9. Königliches Theater Sala Chalermkrung (in Englisch)
  10. Tourism Authority of Thailand: Domestic Tourism Statistics
  11. Tagesschau: Bangkok will Luftfahrt-Knotenpunkt sein – Größter Flughafen Asiens eröffnet
  12. The First Railway in Thailand
  13. a b A Timeline of Thai Railways
  14. Port Authority of Thailand: Valume of Cargo Via Bangkok Port
  15. UrbanRail.Net: Bangkok

Weblinks


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