Kunsthalle Düsseldorf

Kunsthalle Düsseldorf
Kunsthalle Düsseldorf

Die Kunsthalle Düsseldorf ist ein Museum in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Düsseldorfer Schloss mit der Gemäldegalerie, 1831 (Gemälde von Andreas Achenbach)

Die Geschichte der Kunstsammlung beginnt bei der Gemäldegalerie, die unter Jan Wellem (1658–1716) gegründet wurde. Die Gemälde wurden 1795 wegen kriegerischer Verwicklungen der Stadt zuerst nach Mannheim gebracht. Nach dem Friedensschluss veranlassten die Stände Düsseldorfs die Rückführung der Gemäldegalerie. Mit der französischen Besetzung 1805 wurde die Galerie zuerst nach Kirchheim-Bolanden und dann nach München gebracht. Aufgrund des Staatsvertrages zwischen Preußen und Berlin im Jahre 1870 musste Düsseldorf auf die Rückgabe der überführten kurfürstlichen Gemäldegalerie verzichten. Sie bildet heute das Kernstück der Münchner Pinakothek. Der Wert der Sammlung wurde damals auf 2,1 Mio. Taler geschätzt. Düsseldorf reichte daraufhin im Jahre 1872 eine Petition bei dem Kaiser Wilhelm I. ein, um eine Entschädigung für die verlorenen Galeriebestände zu erhalten. Der Kaiser gab dem Gesuch statt und gewährte eine Summe von 150.000 Talern zur Errichtung der Kunsthalle, die 1878/1881 errichtet und am 3. Juli 1881 mit einem historischen Kostümumzug des Künstlervereins Malkasten eingeweiht wurde.

1967 entstand ein Neubau am Grabbeplatz etwa 150 Meter südwestlich versetzt von der Stelle des im Krieg beschädigten und abgebrochenen Vorgängerbaues. Zu dem Vorschlag des Hochbauamts wurden später die zweiten Preisträger Beckmann und Brockes als ausführende Architekten hinzugezogen.

Neubau

Die 1967 erbaute Halle ist ein einfacher, monolithischer Block, den Konrad Beckmann und Christoph Brockes mit kommerziell entwickelten Betonplatten verkleideten. Der Block ruht auf einem eingezogenen Sockel aus schwarzem Basalt und erstreckt sich durch abgestufte Treppenanlagen zum Platz. Den oberen Abschluss des Baus bildet ein „Zinnenkranz“[1] aus Beton. Die Hauptansichtsseite hat keine Fenster und ist in sich vollkommen geschlossen; die Seitenansichten zeigen einige in den Beton eingeschnittene Fenster.

Das Gebäude wurde wegen der „Wucht seiner am Brutalismus ausgerichteten Betonfassaden“[1] stark kritisiert. Die vier Karyatidenfiguren des Bildhauers Leo Müsch erhielten einen neuen Platz zwischen Kunsthalle und Andreaskirche.[2] Zwischen Ende der 1990er Jahre und 2002 erneuerte das Architektenteam rheinflügel das Gebäude.

Das Haus verfügt über keine eigene Sammlung, sondern organisiert Wechselausstellungen. Eigene Räume werden vom Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen genutzt und im hinteren Bereich ist mit separatem Eingang die KabarettbühneKom(m)ödchen“ untergebracht.[3] Im vorderen Bereich am Grabbeplatz befindet sich seit 2004 der Salon des Amateurs, die Künstlerbar und alternative Electroclub an der Kunsthalle.

Direktoren waren von 1967 bis 1972 Karl Ruhrberg, von 1972 bis 1998 Jürgen Harten und von 2002 bis 2009 Ulrike Groos. Künstlerischer Leiter ist seit 1. Januar 2010 der Kunstwissenschaftler Gregor Jansen.

Sonderausstellungen

Literatur

  • Georg Friedrich Koch: Museums- und Ausstellungsbauten. In: Eduard Trier, Willy Weyres (Hrsg.): Kunst des 19. Jahrhunderts im Rheinland. Bd. 2. Architektur: II, Profane Bauten und Städtebau. Schwann, Düsseldorf 1980, ISBN 3-590-30252-6, S. 212f.
  • Alexandra König: Kunsthalle. In: Roland Kanz, Jürgen Wiener (Hrsg.): Architekturführer Düsseldorf. Dietrich Reimer, Berlin 2001, Nr. 20 auf S. 15.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b König, S. 15.
  2. Edgard Haider: Verlorene Pracht. Geschichten von zerstörten Bauten. Gerstenberg, Hildesheim 2006, S. 98ff.
  3. kunsthalle-duesseldorf.de (Geschichte), abgerufen am 14. August 2008
51.2275680555566.7759361111111

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Alte Kunsthalle (Düsseldorf) — Altbau der Düsseldorfer Kunsthalle (Foto von 1896) …   Deutsch Wikipedia

  • Kunsthalle — (literalmente, «Sala de arte») es, en términos generales, un término alemán para referirse a una galería de arte que monta exhibiciones temporales de Bellas Artes, y apoyada por el Kunstverein local, una asociación de arte de coleccionistas y… …   Wikipedia Español

  • Düsseldorf-Altstadt — Düsseldorf Altstadt …   Deutsch Wikipedia

  • Kunsthalle — is, generally, in German speaking regions a term for a facility mounting temporary art exhibitions. Some are run or supported by a local Kunstverein, an art association of local collectors and artists. In many German speaking cities, the local… …   Wikipedia

  • Kunsthalle — Eine Kunsthalle oder ein Kunsthaus ist eine nicht kommerzielle Institution zur Veranstaltung von Kunstausstellungen. Träger von Kunsthallen sind meist kommunale Gebietskörperschaften. Eine Sonderform der Kunsthalle bilden in Deutschland die von… …   Deutsch Wikipedia

  • Düsseldorf — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Düsseldorf — The title of this article contains the character ü. Where it is unavailable or not desired, the name may be represented as Duesseldorf. Düsseldorf …   Wikipedia

  • Düsseldorf — (hierzu der »Stadtplan«), Hauptstadt (Stadtkreis) des gleichnamigen Regierungsbezirks in der preuß. Provinz Rheinland, ehemals des Herzogtums Berg, liegt in einer fruchtbaren Ebene am rechten Ufer des Rheins, an der Mündung der Düssel, 50 m ü. M …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Kunsthalle — Une Kunsthalle (littéralement « Hall de l art » en allemand) est une institution artistique sans collection permanente. Certains musées allemands disposant de collections permanentes sont néanmoins désignés par ce terme. On compte de… …   Wikipédia en Français

  • Düsseldorf — Die Buchstaben und Zahlen zwischen den Linien | E3 | bezeichnen die Quadrate des Planes. AckerstraßeE3 AderstraßeCD5 AdlerstraßeD3 AhnfeldstraßeDE1, 2 AlexanderplatzC4 AlexanderstraßeC4 AlleestraßeB3, 4 Am KarlstheaterB5 AmtsgerichtD4 Am… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”