Kurt Angstmann

Kurt Angstmann

Kurt Angstmann (* 30. Juni 1915 in Mannheim; † 12. Februar 1978 in Heidelberg) war ein deutscher Politiker der SPD und Finanzminister von Baden-Württemberg. Er war seit 1945 verheiratet mit Anneliese geb. Trumpfheller (Tochter des Oberbürgermeisters Jakob Trumpfheller) und hatte drei Kinder. Er starb 1978 nach kurzer Krankheit im Universitätsklinikum Heidelberg.

Grab Angstmanns in Mannheim

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Angstmann besuchte die Volks- und Oberrealschule, wo er 1935 das Abitur ablegte. Aus politischen Gründen (SAJ, sozialistischer Schülerbund) erhielt er keine Studienerlaubnis. Er besuchte die Höhere Handelsschule und machte eine kaufmännische Lehre. Von 1941 bis 1944 war er Abteilungsleiter bei Zellstoff Waldhof in Berlin. Im Jahre 1944 wurde er denunziert und als Hilfsarbeiter in das Lager Rossau bei Zwickau gebracht. Nach dem Krieg ließ er sich zum Lehrer ausbilden und war somit ab 1946 in diesem Beruf tätig. 1946 war er jüngster Landtagsabgeordneter der SPD. 1956 wurde er an die Staatliche Ingenieurschule Mannheim berufen, wo er bis zu seinem Tod lehrte. Von 1953 bis 1972 war er Mitglied des Landtags, 1971-75 Stadtrat.[1]

Partei

Politisch engagierte sich Angstmann nach dem Zweiten Weltkrieg in der SPD, deren Vorstandsmitglied in Mannheim er 1952 wurde. Bereits 1946 wurde er in den Landtag von Württemberg-Baden gewählt. Auch dem Landtag des neuen Bundeslandes Baden-Württemberg gehörte er ab 1952 bis 1972 an. Hier war er unter anderem Vorsitzender des Finanzausschusses.

Während der Großen Koalition unter Ministerpräsident Hans Filbinger war Angstmann von 1966 bis 1968 Finanzminister Baden-Württembergs. Von 1971 bis 1975 war er außerdem Mitglied des Gemeinderats in Mannheim.

Ehrenämter und Ehrungen

Angstmann übte während seiner politischen Karriere auch mehrere Ehrenämter aus. So war er unter anderem Gründungsmitglied der Gesellschaft zur Wahrung der Grundrechte Mannheim-Heidelberg und Aufsichtsratsvorsitzender der Badischen Staatsbrauerei Rothaus AG. Er war Kreisvorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Ehrensenator der landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim und der Wirtschaftshochschule Mannheim, Professor an der Staatlichen Ingenieurschule Mannheim sowie Beirat an mehreren Hochschulen.[2]

Für seine Verdienste wurde Angstmann 1976 mit dem Ehrenring der Stadt Mannheim ausgezeichnet. Ferner war er Ehrensenator der Universitäten Hohenheim und Mannheim.

Einzelnachweise

  1. W. Münkel: Friedhöfe in Mannheim (SVA,1992) S.210
  2. W. Münkel: Die Friedhöfe in Mannheim (SVA,1992) S.210

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