Kurt Leibbrand

Kurt Leibbrand

Kurt Leibbrand (* 19. Mai 1914 in Berlin-Schmargendorf; † 21. Juli 1985 in Santo Domingo, Brasilien) war ein deutscher Bauingenieur und Verkehrsplaner.

Leben und Wirken

Leibbrand studierte Bauingenieurwesen an der Technischen Hochschule Stuttgart und der Technischen Hochschule Berlin. In der Nachkriegszeit war er am Wiederaufbau der zerstörten Eisenbahnstrecken in Stuttgart beteiligt. In den Jahren 1948 bis 1949 arbeitete er als Oberbaurat in Stuttgart und als Dozent an der Technischen Hochschule Stuttgart und bei der Bundesbahndirektion Stuttgart. Im Jahre 1950 zog er nach Zürich, wo er ein Ingenieurbüro eröffnete. Ein anderes Büro unterhielt er auch in Frankfurt am Main. Leibbrand war in den 1960er und 1970er Jahren einer der einflussreichsten Verkehrsplaner in Deutschland.

Am 10. Januar 1966 stand Leibbrand wegen des von ihm ohne jeden entsprechenden Anlass gegebenen Befehls, im August 1944 22 italienische Hilfswillige der 16. Kompanie eines Eisenbahnpionierregiments im Zweiten Weltkrieg mit Maschinengewehren erschießen zu lassen, vor Gericht. Trotz der Anklage wegen Mordes und einer recht eindeutigen Beweislage wurde er (siehe DIE ZEIT 9/1966) nur wegen Totschlags verurteilt (was verjährt war). Dies Kriegsverbrechen beeinträchtigte seine weitere Karriere (insbesondere in der Schweiz) deutlich und warf einen Schatten über sein Lebenswerk.

Werk (Auswahl)

  • 1961: Leibbrand-Plan, Vergleich von Allweg-, Unterpflaster- und Tiefbahn für ein Verkehrsnetz in Frankfurt am Main
  • 1966: Verkehrsplanung der Stadt Selb, Überarbeitung mit Walter Gropius 1968
  • 1970: Gesamtverkehrsplan für Münster
  • 1972: Gesamtverkehrsplan Linz
  • 1975: Stadtplanung für Merzig

Er entwarf als Städteplaner und Verkehrsexperte zusammen mit Karl Gonser den Gonser'schen Verkehrsplan für die Stadt Heilbronn.

Literatur

  • Christhard Schrenk: Heilbronn. Planung des Wiederaufbaues der Altstadt. Heilbronn 1994, S. 99.

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