Kurt Oesterle

Kurt Oesterle

Kurt Oesterle (* 17. Mai 1955 in Oberrot, Baden-Württemberg) ist ein deutscher Journalist und Schriftsteller. Er lebt in Tübingen.

Oesterle legte sein Abitur in Schwäbisch Hall ab und absolvierte anschließend seinen Zivildienst in einem Stuttgarter Jugendheim. Von 1976 bis 1983 studierte er Germanistik, Philosophie und Geschichte an der Universität Tübingen. 1989 promovierte er dort bei Walter Jens mit einer Arbeit über Peter WeissDie Ästhetik des Widerstands.

Seine journalistische Laufbahn begann 1980 beim Tübinger Landesstudio des Südwestfunks. Nach seiner Promotion arbeitete er als Redakteur bei einem lokalen Rundfunksender. Seit 1988 schreibt er Literaturkritiken und Essays für das Schwäbische Tagblatt und seit 1992 für die Süddeutsche Zeitung. Außerdem verfasste er Gedichtinterpretationen für die „Frankfurter Anthologie“ der FAZ.

1997 erhielt Oesterle den Theodor-Wolff-Preis für seinen Essay „Die heimliche deutsche Hymne“ über das Lied Der gute Kamerad von Ludwig Uhland und Friedrich Silcher. 2002 erschien sein autobiographischer Roman Der Fernsehgast, für den er mit dem Berthold-Auerbach-Preis ausgezeichnet wurde, und 2003 der vielbeachtete Großessay Stammheim. Die Geschichte des Vollzugsbeamten Horst Bubeck zur Geschichte der RAF.

2007 wurde Oesterle mit dem Förderpreis zum Ludwig-Uhland-Preis ausgezeichnet und nahm am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt teil.

Werke (Auswahl)

  • Stammheim. Der Vollzugsbeamte Horst Bubeck und die RAF-Häftlinge. Überarbeitete und ergänzte Neuauflage. Tübingen: Klöpfer & Meyer, 2007. ISBN 978-3-940086-07-5.
  • Beim Tod der Eltern. Tübingen: TVT-Medienverlag, 2005. ISBN 3-929128-40-3.
  • Stammheim. Die Geschichte des Vollzugsbeamten Horst Bubeck. Tübingen: Klöpfer & Meyer, 2003. ISBN 3-421-05766-4 (Taschenbuchausgabe: Heyne, München 2005, ISBN 3-453-62007-0).
  • Der Fernsehgast oder wie ich lernte die Welt zu sehen. Roman. Tübingen: Klöpfer & Meyer, 2002. ISBN 3-421-05715-X (Taschenbuchausgabe: btv, Berlin 2004, ISBN 3-8333-0018-3).
  • Richard Gölz – ein Wankheimer Licht im deutschen Dunkel. Tübingen: TVT-Medienverlag, 1998.
  • Nordwand und Todeskurve. Zwei Geschichten aus dem deutschen Nachkriegssport. Mit einem Nachwort von Kurt Bausinger. Schorndorf: Hofmann, 1995 (=Kulturgeschichtliche Schriftenreihe des Instituts für Sportgeschichte Baden-Württemberg, Bd. 3).
  • Das mythische Muster. Untersuchungen zu Peter Weiss' Grundlegung einer Ästhetik des Widerstands. Tübingen: Schwäbische Verlags-Gesellschaft, 1990 (zugl. Univ.-Diss., Tübingen 1989).
  • Traum. Texte und Bilder (Hrsg.). Tübingen: Edition diskord im Konkursbuchverlag, 1986.

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