Köln-Holweide

Köln-Holweide
Wappen von Köln

Holweide
Stadtteil 904 von Köln

Lage des Stadtteils Holweide im Stadtbezirk Köln-Mülheim
Koordinaten 50° 58′ 10″ N, 7° 2′ 41″ O50.9694444444447.0447222222222Koordinaten: 50° 58′ 10″ N, 7° 2′ 41″ O
Fläche 4,11 km²
Einwohner 20.801 (31. Dez. 2010)
Bevölkerungsdichte 5058 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. Apr. 1914
Postleitzahl 51067
Vorwahl 0221
Stadtbezirk Mülheim (9)
Verkehrsanbindung
Autobahn Bundesautobahn 3 number.svg Bundesautobahn 4 number.svg
Bundesstraße Bundesstraße 506 number.svg
DB-Anschluss Köln-Holweide S 11
Stadtbahn-Linien 3 13 18
Bus-Linien 157 159
Quelle: Strukturdaten Stadt Köln
Mariä Himmelfahrt

Holweide ist ein rechtsrheinischer Stadtteil von Köln im Bezirk Mülheim.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Holweide grenzt im Osten an Dellbrück, im Süden an Merheim, im Westen an Buchheim und Mülheim und im Norden an Höhenhaus.

Geschichte

Der Name Holweide entstand durch eine über die Zeit erfolgte Zusammenziehung von „Holler Weidt“ und „An der hohlen Weide“. Die Gemeinde Holweide entstand 1910 aus der Zusammenlegung der alten Orte Wichheim und Schweinheim an der Strunde sowie der jüngeren Ansiedlungen Schnellweide und Holweide an der Bergisch-Gladbacher-Straße. 1914 wurde Holweide nach Köln eingemeindet.

Die erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 1222 betrifft den ehemaligen Rittersitz Burg Iddelsfeld, der noch heute aus einem Hofgut und einer Mühle (18. bzw. 19. Jahrhundert) besteht. Ebenfalls erhalten sind Bauten des 17. bis 19. Jahrhunderts der 1364 erstmals erwähnten Isenburg, während nur noch geringe Teile der Wasserburg „Haus Schlagbaum“ aus dem 16. Jahrhundert vorzufinden sind. Im ehemaligen Dorfkern des Ortsteils Schweinheim existieren noch mehrere historische Häuser, vor allem in der Straße „In der Hütte“ und der „Schweinheimer Straße“ (Kreuzungen zur Kaspar-Düppes-Straße und zur Ferdinand-Stücker-Straße). 1666 wurden die Orte Schweinheim und Wichheim durch die Pest bis auf sieben Überlebende ausgelöscht.

1906 erhielt Holweide Anschluss an die Vorortbahn (Linie G) von Köln über Thielenbruch in Köln-Dellbrück bis Bergisch Gladbach; die Nachfolgelinien 3 und 18 enden in Thielenbruch.

1912 gründete die Bürgerschaft von Holweide die Freiwillige Feuerwehr. Dieser Gründung ging damals eine einjährige Vorbereitungszeit unter Vorstand des damaligem Gemeindesekretärs der Bürgermeisterei Merheim, David, zusammen mit den Herren Oskar Wolf (Gemeinde-Baurat) und weiteren Bürgern voraus. Zu Beginn bestand die Feuerwehr aus 36 Mitgliedern, heute sind 21 Frauen und Männer aktiv (Stand: 2007). 1997 weihte die Freiwillige Feuerwehr, nach zweijähriger Bauzeit, ihr neues Feuerwehrhaus ein. Seit 2007 gibt es auch eine Jugendfeuerwehr.

1926/27 wurde die Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt in Klinkerbauweise erbaut, sie wurde 2001/2002 generalsaniert. 2004 folgte die Zusammenlegung der kath. Gemeinden St. Mariä Himmelfahrt und St. Anno zur neuen Gemeinde Holweide. Bis in die 70er Jahre existierte in der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt eine 2 m hohe Marienstatue, die in Gottesdiensten und am Feiertag St. Mariae Himmelfahrt in der Kuppel nach oben gezogen werden konnte (um die „Himmelfahrt“ der Maria darzustellen).

Der S-Bahnhaltepunkt Holweide an der Stadtteilgrenze zu Höhenhaus, an der Strecke der S-Bahn-Linie 11 von Düsseldorf über Köln HBF nach Bergisch Gladbach, wurde infolge einer Privatinitiative eingerichtet.

Der alte Fest- und Kirmesplatz Holweide in der Musäusstraße wurde 1995 mit einem großen Häuserblock bebaut. Damit konnte die Holweider Bürgerschaft ihre jährliche Handwerker- und Leistungsschau nicht mehr durchführen und auch die Kirmes, die an katholischen Feiertagen stattfand, verschwand aus dem Ortsbild. Seit 1999 war der Förderverein Holweide um die Neuanlage eines zentralen Marktplatzes bemüht (an der Bergisch Gladbacher Straße, Höhe Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt), der 2008 eingeweiht werden konnte.

Die Zahl der Einwohner stieg seit 1997 durch die Erschließung zweier Neubaugebiete um etwa 2.000 (Siedlung Im Oberiddelsfeld und Holweider Heide / Ernst-Cassel-Straße). Doch bereits zuvor trug die durch den Ort führende Bundesstraße zu einer nachhaltigen Belastung der Bevölkerung bei. Ausschlaggebend sind hier die trennende Durchschneidung des Ortes, der starke Lastwagenverkehr und die fehlende Ortsumgehung. Die für letztere ursprünglich vorgesehene Trasse sah eine Anbindung an die A4 (Merheim) vor, wurde durch Anlage des Neubaugebietes Im Oberiddelsfeld aber faktisch unterbunden.

Kultur und Bildung

Schulen und Kindergärten

Der Stadtteil verfügt mit drei Grundschulen, einer Sonderschule, einer Gesamtschule über 5 allgemeinbildende Schulen mit 2.771 Schülern (31. Dezember 2007). 11 Kindergärten bieten Platz für 785 Kinder (31. Dezember 2007)

Musik

Die Rheinische Musikschule unterhält ihre Filialstelle Mülheim im Stadtteil Holweide.

Theater

Im Jahr 2008 übersiedelte das 1989 gegründete Cassiopeia Theater mit seiner von 1999 bis 2008 in der Kölner Altstadt beheimateten Schauspielbühne nach Holweide. Im September 2009 erfolgte die Eröffnung der neuen Cassiopeia Bühne. Blick aufs Wesentliche als erstes professionelles stehendes Theater im rechtsrheinischen Köln. Das Theater ist ein Fachtheater für zeitgenössisches Figurentheater und für Autorentheater. Einen Arbeitsschwerpunkt bildet das Theater für Familien mit einem umfangreichen Programmangebot an Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche. Darüber hinaus veranstaltet die „Cassiopeia Bühne. Blick aufs Wesentliche“ mit „Aufbruch. Theater. Festival“ ein Theaterfestival, bei dem eine Vielzahl von Theaterensembles mit seinen Arbeiten unter einem Motto eingeladen wird. Das viermonatige Festivalprogramm 2009 (1. November 2009 bis 28. Februar 2010) umfasste 20 Inszenierungen von 14 Theaterensembles mit 60 Vorstellungen.

Religiöse Stätten

  • Kath. Kirche St. Mariä Himmelfahrt (Schnellweider Straße 4)
  • Kath. Kapelle mit Seniorenzentrum St. Anno (Piccoloministr. 289)
  • Evang. Versöhnungskirche (Buschfeldstraße)
  • Evangelische-Freie-Gemeinde, Johann-Bensberg-Str.8
  • Kapelle im Krankenhaus Holweide
  • Friedhof Holweide mit Kapelle

Märchensiedlung

Haus in der Märchensiedlung

Zum Teil auf Holweider Gebiet (der andere Teil ist in Köln-Dellbrück) liegt die Märchensiedlung. Sie entstand zwischen 1922 und 1929 im Zuge der rechtsrheinischen Stadterweiterung südlich der Bergisch Gladbacher Straße. Architekten waren Wilhelm Riphahn und Manfred Faber (1879-1942, ermordet im KZ Auschwitz). Die gesamte Siedlung besteht aus 181 Einfamilienhäusern, die auf den früheren Ländereien des mittelalterlichen Rittergutes Iddelsfeld entstanden und für den Mietkauf durch seine Mieter gedacht waren. Der Name findet sich in Straßennamen wie Siebenrabengasse oder Drosselbartstraße wieder, soll aber auch die wohnreformerische Idee vom „Wohnen wie im Märchen“ ausdrücken.[1] Mit der Siedlung wurden Ideale der aus England kommenden Gartenstadtbewegung umgesetzt, deren Ziel es war, für Arbeiterfamilien ausreichenden Wohnraum zu schaffen mit einem Garten, in dem die Familien Gemüse anbauen und Kleintiere halten konnten.[2] Die Häuser in der Märchensiedlung stehen fast ausnahmslos unter Denkmalschutz. (Siehe auch: Liste der Denkmäler im Kölner Stadtteil Holweide und Liste der Denkmäler im Kölner Stadtteil Dellbrück).

Sehenswertes

Isenburg

sowie entlang der Strunde:

  • Gut Iddelsfeld (Neufelder Str. 51)
  • Haus Isenburg (Johann-Bensberg-Straße 49-65)
  • Wichheimer Mühle (Wichheimer Str. 276-296)

Literatur

  • Johann Bendel, Heimatbuch des Landkreises Mülheim am Rhein, Geschichte und Beschreibung, Sagen und Erzählungen, Köln-Mülheim 1925
  • Ludwig Dünnwald und andere Autoren, 75 Jahre Köln-Holweide, Köln-Holweide 1988

Einzelnachweise

  1. bilderbuch-koeln.de
  2. holweide-bv.de

Weblinks

 Commons: Köln-Holweide – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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