Küstenschutzradar

Küstenschutzradar
Radargerät auf einem Schiff

Als Radargeräte werden Sensoren genannt, die nach dem Radarverfahren entweder bildgebend oder nicht-bildgebend Informationen über weit entfernte Objekte geben. Eingeteilt werden Radargeräte auch nach dem hauptsächlichen Verwendungszweck.

Inhaltsverzeichnis

Wetterradar

Als Wetterradar werden alle Radargeräte bezeichnet, die vorwiegend zur Erfassung von Wetterdaten dienen. Wetterradargeräte werden unterteilt in:

Luftverteidigungsradargeräte

Luftverteidigungsradargeräte
Luftwaffe Marine Heer

Luftverteidigungsradargeräte orten Flugziele bereits in großer Entfernung und messen deren Position, Kurs und Geschwindigkeit. Die maximale Reichweite von Luftverteidigungsradargeräten kann demzufolge 450 km (und oft mehr!) bei einer vollen 360° Rundumsicht betragen.

Luftverteidigungsradargeräte werden in Frühwarnsystemen verwendet, um anfliegende feindliche Flugzeuge und Raketen bereits in großer Entfernung zu orten. Denn nur eine rechtzeitige Alarmierung der Luftverteidigung kann einen Angriff erfolgreich abwehren.

In schwierigem Gelände, in welchem zum Beispiel durch tiefe Gebirgstäler eine Radar-Rundumsicht nicht möglich ist, werden sogenannte Tieffliegererfassungsradar (GAP-Filler) eingesetzt. Das sind kleinere, meist sehr mobile Radargeräte mit kleiner bis mittlerer Reichweite, die ihre Radardaten in ein Netzwerk einspeisen und somit in Zusammenarbeit mit Weitbereichsradargeräten ein lückenloses Radarbild ermöglichen. Ein solches Tieffliegererfassungsradar zur Luftraumüberwachung ist das RAC 3D „Flamingo“, welches im österreichischen Bundesheer verwendet wird.

Küstenschutzradar

Radargeräte, die als Küstenschutzradar eingesetzt werden, sollen vorwiegend Schiffe und Boote auf dem Wasser orten.

Gegenüber einem Luftverteidigungsradar müssen sie einige Besonderheiten aufweisen. So nutzen sie Antennen mit einem invertierten Cosecans²-Diagramm, um eine möglichst gleichmäßige Ausleuchtung der Wasseroberfläche zu erreichen und unerwünschte Echos von Flugzeugen zu verringern.

Neben der früher vorwiegend militärischen Nutzung werden Küstenschutzradargeräte jetzt mehr zur Entdeckung der Boote von Schmugglern und von illegalen Einwanderern zum Beispiel im Mittelmeerraum und auf den Kanarischen Inseln eingesetzt.

Flugsicherungsradargeräte

Flugsicherungsradargeräte
en-route ASR PAR

Flugsicherungsradargeräte werden von Fluglotsen genutzt, um die Sicherheit des Flugverkehrs zu gewährleisten. Häufige Anwendungen von Flugsicherungsradargeräten (im Air Traffic Management „ATM“) sind zum Beispiel:

„En Route“ Radargeräte

„En Route“ (Luftstraßen-) Radargeräte arbeiten bis zu einer Reichweite von etwa 450 km. Sie überwachen den Flugverkehr außerhalb der besonderen Flugplatzbereiche.

Air Surveillance Radar (ASR)

Diese Luftraumaufklärungsradargeräte werden von den Fluglotsen benötigt, um sämtliche Flugbewegungen rund um den Flugplatz im Überblick zu behalten und den ständig wachsenden Flugverkehr auf eine sichere, ordentliche, schnelle Art sicherzustellen. Üblicherweise arbeiten die ASR im E- Band bis zu einer Reichweite von 60 Nautischen Meilen (ca. 120 km)

Präzisionsanflug- und Präzisionslanderadarsysteme (PAR)

Das Präzisionsanflugradar führt das den Flugplatz anfliegende Flugzeug auch unter schlechten Sichtbedingungen sicher zur Landung. Mit dem Radargerät werden Flugzeuge während der letzten Anflug- und Landephase aufgefasst und begleitet. Die Abweichungen von der idealen Anfluglinie werden dem Piloten über Funk übermittelt.

Flugfeldüberwachungsradargeräte

Bei Nebel oder schlechter Sicht zeigen Flugfeldüberwachungsradargeräte (engl.: Surface Movement Radar SMR) der Towerbesatzung das gesamte Flugfeld auf einem Bildschirm an. Mit extrem kurzen Sendeimpulsen im Nanosekundenbereich und einer sehr hohen Sendefrequenz (J- bis X- Band) können diese Radargeräte bei sehr hohem Auflösungsvermögen auch kürzeste Entfernungen messen.

Gefechtsfeldradar

Zur Aufklärung des Gefechtsfeldes und zur eigenen Luftverteidigung hat das Heer spezialisierte Radargeräte mit meist geringerer Sendeleistung im Einsatz.

Aufklärungsradar

Kleine mobile Radargeräte überwachen das Gefechtsfeld und ermöglichen dem Bediener auch bei Dunkelheit und schlechter Sicht einen Überblick über die Bewegungen des Gegners.

Waffenleitradar

Waffenleitradar
Artillerieaufklärung Raketenleitradar

Mit Hilfe dieser Radarsysteme werden Rohrwaffen und Raketen ausgerichtet und an das Luftziel herangeleitet. Beispiele für Waffenleitradar sind:

Siehe auch


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