LOBO electronic GmbH

LOBO electronic GmbH

Die LOBO electronic GmbH ist Hersteller und Dienstleistungsunternehmen im Bereich Lasershow und Multimedia mit Sitz in Aalen. Neben Steuerungen für Laser- und Multimediashows stellt LOBO Laser-Farbmischsysteme, Scanning-Systeme, Laser-Projektoren sowie Water Screens (Projektionsflächen aus Wasser) her. Daneben ist LOBO als Miet-Dienstleister und Showproduzent tätig und wird hier von dem Wirtschaftsprofessor Hermann Simon als „Marktführer für Lasershows“[1] bezeichnet. Alleiniger Gesellschafter und Geschäftsführer ist Dipl.-Ing. (FH) Lothar Bopp. Der Firmenname setzt sich aus den Anfangsbuchstaben seines Vor- und Nachnamens zusammen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1982 wurde das Unternehmen von Lothar Bopp gegründet. 1987 brachte LOBO die erste serienreife RGB-Farbmischeinheit auf den Markt, mit der sich gezielt die Farben innerhalb eines Laserbilds definieren ließen. 1988 folgte der Echtzeit-Parallelrechner LACON-3, die erste Steuerung in der Show- und Veranstaltungstechnik, sowie eine der ersten industriellen Anwendungen auf Transputer-Basis. Hierfür erhielt LOBO 1992 den Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg. In Folge erhielt LOBO 1992 den LDI-Award (USA) oder den SIB/SILB Award (Italien).

Seit 1994 ist LOBO Mitglied der International Laser Display Association (ILDA) und erhält im ersten Jahr seiner Mitgliedschaft für die Multimediashow 1250 Jahre Fulda den ersten ILDA Award, die bedeutendste Auszeichnung der Showlaser-Branche. 1996 bezeichnete Hermann Simon in seinem Buch Die heimlichen Gewinner (Hidden Champions) LOBO als einen Hidden Chamion für computergesteuerte Lasersysteme. 1997 porträtiert das Handelsblatt das Unternehmen LOBO in seiner Serie „Unbekannte Marktführer“: „LOBO ELECTRONIC GMBH / Der technologische Weltmarktführer setzt Maßstäbe“[2][3]

Im Jahr 2000 tritt LOBO als ein Gastgeber der jährlichen ILDA-Konferenz in Stuttgart auf. Die 2001 vorgestellte Laser- und Multimedia-Workstation LACON-5 erhält noch im selben Jahr den TiLE Award. 2005 setzt sich LOBO an die Spitze der Rangliste der vergebenen ILDA Awards. 2007 bezeichnet Hermann Simon in seinem neuen Buch Hidden Champions des 21. Jahrhunderts die Firma LOBO als Marktführer für Lasershows.

Haupt-Produktlinien

  • LACON-5: Modular aufgebaute Echtzeit-Laser- und Multimediasteuerung
  • MODULA-5: Modular erweiterbares Lasershow-Abspiel- und Recordingsystem
  • RGB-Farbmischeinheiten: Farbmischeinheiten auf Basis von Farbmischkristallen (akusto-optisches Prinzip)
  • AMP Scanningsysteme: Strahlablenksysteme zur vektoriellen Bilderzeugung
  • DEMUX: Signalverteilungs-Geräte auf Basis des DDL-Systems (s. u.)
  • Faser-Systeme: Faserkoppelsysteme, Ein-/Auskoppeloptiken sowie Glasfasern zur externen Speisung von Laserprojektoren mit Laserlicht
  • Kompaktprojektoren: Komplette Einheit, bestehend aus Scanning- und Farbmischsystem.
  • Spiegelsysteme: Zwei Produktlinien (für Innen- und Außeneinsatz) zur Umlenkung, Auffächerung oder Beugung von Laserstrahlen über größere Distanzen
  • Leinwandsysteme: Statische und bewegte Leinwandsysteme sowie Antriebe (acht Hauptproduktlinien)
  • Water Screen: Wasserprojektionsflächen zur Erzeugung Hologramm-ähnlicher Effekte mit Laser, Video, Dias oder Lichtprojektionen (sechs Produktlinien, u. a. für Innen und Außen)
  • LMS: Dezidiertes Messsystem zur sicherheitstechnischen Beurteilung von Lasershows

Den meisten LOBO-Systemen und Komponenten liegt das sogenannte DDL-System zugrunde. Dabei werden die Steuersignale zu den Laserprojektoren und Peripheriegeräten optisch per Lichtwellenleiter übertragen. Der Lichtwellenleiter verbindet die Geräte in praktisch beliebiger Reihenfolge. Vorteile sind neben einem geringeren Verkabelungsaufwand auch die Unempfindlichkeit gegenüber elektromagnetischen Einstreuungen. DDL ist gleichzeitig ein geschlossenes Laser-Sicherheitssystem. Jede angeschlossene Komponente enthält autarke Sicherheitsüberwachungs-Systeme und überwacht gleichzeitig die sicherheitstechnisch relevante Funktion anderer Geräte am selben Bus. Laut LOBO führt ein sicherheitsrelevanter Fehler zu einer Selbstabschaltung in weniger als 1 ms.

Feste Installation

Temporäre Shows

Marktstellung

Einer der Hauptgründe für die von Herman Simon beschriebene Marktführerposition liegt sicherlich in der frühen Vorreiterrolle im Bereich der Lasershowtechnik. Hierdurch wurde es LOBO ermöglicht, heute die wohl höchste Fertigungstiefe der Branche zu erreichen. Abgesehen von der Lichtquelle (in diesem Fall der Laserkopf) und den eigentlich en Galvanometer-Scannern, ist es LOBO heute möglich vollständige Anlagen aus eigener Fertigung anzubieten. LOBO hat sein Produktsortiment und auch die Steuerungs-Systeme modular aufgebaut, dass es sich wie ein Baukasten unterschiedlichen Anforderungen anpassen lässt. Zusätzlich strebt LOBO ein möglichst enges Zusammenspiel der Entwicklungs- und Designabteilungen an, um so die technische Führungsrolle beizubehalten[4].

Kritik

Bei der Entwicklung neuer technischer Systeme vernachlässigt LOBO teilweise die Kompatibilität zu Komponenten anderer Hersteller. Ein Beispiel dafür ist das DDL-Konzept, das nur über einen zusätzlichen De-Multiplexer (DEMUX) mit einem Standardprojektor verwendet werden kann. Viele der technischen Möglichkeiten, die DDL bietet lassen sich in solchen kombinierten Systemen nicht nutzen. Hinzu kommt das sehr hohe Preisniveau, wodurch LOBO im klassischen Markt, der Unterhaltungsgastronomie, nur noch selten vertreten ist.

Einzelnachweise

  1. Hermann Simon: Hidden Champions des 21. Jahrhunderts. Campus, Frankfurt M 2007, S. 339. ISBN 3-593-38380-2
  2. LOBO ELECTRONIC GMBH - Der technologische Weltmarktführer setzt Maßstäbe in: Handelsblatt. Düsseldorf 1997,15 (19. Juni). ISSN 0017-7296
  3. Archiv der Wirtschaftspresse – Suche im Archiv der Wirtschaftspresse
  4. LOBO Imagineering

Siehe auch

Weblinks


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