Lahti L39

Lahti L39
Lahti L-39
Allgemeine Information
Militärische Bezeichnung: VKT-L 39
Einsatzland: Finnland
Modellversionen: L-39, L-39/44.
Waffenkategorie: Panzerbüchse
Maße
Gesamtlänge: 2232 mm
Lauflänge:

1393 mm

Technische Daten
Kaliber:

20 x 138 mm

Mögliche Magazinfüllungen: 10 Patronen
Kadenz: 15 (max. 30) Schuss/min
Mündungsgeschwindigkeit
Projektil (V0):
800 m/s
Ladeprinzip: Gasdrucklader
Liste der Handfeuerwaffen

Die L-39 20 mm Lahti ist eine finnische Panzerbüchse, die während des Zweiten Weltkrieges eingesetzt wurde. Sie war halbautomatisch und hatte ein relativ großes Magazin. Aufgrund der großen und äußerst starken Munition hatte sie einen starken Rückstoß und die Größe und das Gewicht machten sie schwer transportierbar, weshalb sie "Norsupyssy" (Elefantengewehr) genannt wurde. Nachdem nach und nach die Panzerung von Panzern zunahm und die L-39 es nicht mehr schaffte, sie zu durchdringen, wurde die Panzerbüchse zu einem Scharfschützengewehr umfunktioniert.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Anfangs wurde vom finnischen Militär eine Panzerbüchse im Kaliber .50 BMG vorgeschlagen, doch Aimo Lahti, der Entwickler der L-39, wollte unbedingt das Kaliber 20mm verwenden. Anfangs glaubten führende Militärs, dass die Mündungsgeschwindigkeit dieses Kalibers zu gering sei, um Panzerung zu durchschlagen, dies widerlegte aber Lahti bei umfangreichen Tests 1939, weshalb letztendlich das Kaliber 20mm verwendet wurde. Die Durchschlagsleistung betrug 30 mm Stahl auf eine Entfernung von 100 m.

Einsatz

Winterkrieg

Während des Winterkrieges mangelte es Finnland an Panzerabwehrwaffen. Nur zwei L-39 und eine handvoll 13mm Waffen waren an der Front im Einsatz. Da die 13mm Waffen die Panzerung der sowjetischen Panzer nicht durchschlagen konnten, wurde die L-39 als Standardpanzerbüchse ausgewählt.

Fortsetzungskrieg

Obwohl die Waffe nicht mehr in der Lage war, die Panzerung neuerer sowjetischer Panzer, wie des T-34 oder KW-1, zu durchdringen, war sie im Einsatz gegen Bunker, weit entfernte Ziele und sogar gegen Flugzeuge sehr effektiv. Mit Hilfe von etwas Glück und dank des genauen Visiers der Panzerbüchse konnte ein finnischer Schütze sogar eine niedrig fliegende Iljuschin Il-2 abschießen (was aber eher selten war). 1944 wurde schließlich eine vollautomatische Variante der L-39 als Luftabwehrgewehr eingeführt. Auch war es möglich, das Gewehr mit Phosphormunition zu bestücken, um so feindliche Scharfschützen auszuschalten.

Während des Krieges stellte sich heraus, dass die Waffe mit ihren über 50 Kilo sehr schwer und unhandlich ist. Sogar das Magazin wog zwei Kilogramm mehr als die Suomi M-31 Maschinenpistole. Aufgrund des hohen Gewichts wurde die L-39 von Rentieren oder Pferden auf das Schlachtfeld gezogen, dort aufgestellt und von einem Zwei-Mann-Team bedient. Nachdem der Krieg endete, wurden über 1900 L-39 von VKT (Valtion Kivääritehdas = Staatliche Gewehrfabrik) produziert.

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