Lampertheim

Lampertheim
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Lampertheim
Lampertheim
Deutschlandkarte, Position der Stadt Lampertheim hervorgehoben
49.68.466666666666792
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Bergstraße
Höhe: 92 m ü. NN
Fläche: 72,3 km²
Einwohner:

31.337 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 433 Einwohner je km²
Postleitzahl: 68623
Vorwahlen: 06206, 06256, 06241
Kfz-Kennzeichen: HP
Gemeindeschlüssel: 06 4 31 013
Stadtgliederung: Kernstadt und 4 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Römerstraße 102
68623 Lampertheim
Webpräsenz: www.lampertheim.de
Bürgermeister: Erich Maier (unabhängig)
Lage der Stadt Lampertheim im Landkreis Bergstraße
Groß-Rohrheim Zwingenberg (Bergstraße) Biblis Viernheim Lampertheim Bürstadt Einhausen (Hessen) Lorsch Bensheim Lautertal (Odenwald) Lindenfels Heppenheim (Bergstraße) Heppenheim (Bergstraße) Fürth (Odenwald) Grasellenbach Rimbach (Odenwald) Mörlenbach Wald-Michelbach Birkenau (Odenwald) Abtsteinach Gorxheimertal Hirschhorn (Neckar) Neckarsteinach Michelbuch (gemeindefreies Gebiet) Rheinland-Pfalz Baden-Württemberg Kreis Groß-Gerau Landkreis Darmstadt-Dieburg OdenwaldkreisKarte
Über dieses Bild
Das Naturschutzgebiet Biedensand

Lampertheim ist eine Stadt in Hessen im Kreis Bergstraße.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage und Nachbargemeinden

Lampertheim liegt in Südhessen in der Oberrheinischen Tiefebene am Naturschutzgebiet Biedensand (Altrheinarm). Die Stadt grenzt an Biblis, Bürstadt, Lorsch, Viernheim (alle im Kreis Bergstraße) sowie im Westen an die kreisfreie Stadt Worms (Rheinland-Pfalz) und im Süden an Mannheim (Baden-Württemberg). Sie ist die drittgrößte Stadt im Kreis Bergstraße.

Stadtgliederung

Als Stadtteile gehören zu Lampertheim Hofheim, Hüttenfeld, Neuschloß und Rosengarten. Als Wohnplätze existieren zudem Heide, Oberlach-Rosenau, Am Küblinger Damm, Lache, An der Wormser Straße, In den Böllenruthen, In den Ruthen, Wehrzollhaus, Wildbahn und Seehof.

Geschichte

Lampertheim und seine Umgebung sind, wie Funde in der Gemarkung zeigen, seit der jüngeren Steinzeit (3.000–2.000 v. Chr.) durchgehend besiedelt. Auf die jahrhundertelang ansässigen Kelten folgten die Germanen und eine römische Besatzung:

Ein römisches Gräberfeld, römische Schüsseln, Fibeln und Münzen aus der Zeit von Kaiser Domitian (81–96 n. Chr.) lassen darauf schließen, dass Lampertheim ein römisches Lager war.[2]

Erste aus dem Jahre 832 überlieferte Namensformen wie Langobardonheim oder Langbardheim ließen zunächst auf eine Gründung der Langobarden schließen. Es gibt heute jedoch kaum noch Zweifel, dass Lampertheim während der fränkischen Besiedlung entstand und als Heim des Lantberth „der Landglänzende“ (auch Lampert oder Lambert) zu deuten ist.

911 wurde Hofheim erstmals im ”Codex Edelini“ des Klosters Weißenburg erwähnt. [3]

1422 führten drei Halbinseln, die gegenüber von Worms im stark mäandernden Rhein gelegen sind, den Namen ”Rosengarten“.[3]

Schon 35 Jahre vorher wurde 1387 die Kellerei Stein (Worms) mit ihren drei Amtsorten Lampertheim, Hofheim und Nordheim zur Hälfte an die Kurpfalz verpfändet.[3] Daraus resultierte eine doppelte und vielfach konkurrierende Gerichtsbarkeit durch den Bischof von Worms, zu dessen Hochstift Lampertheim vorher vollständig gehörte, und dem Kurfürsten von der Pfalz, „Pfalzgraf bey Rhein“. Daher kam Lampertheim unter das Schriesheimer Zentgericht, das im Namen beider Herren urteilte.

Dessen ungeachtet überwog auf Dauer der kurpfälzische Einfluss[2] und um 1540 wurde in dem gerade wieder aufgebauten Ort – niedergebrannt 1504 im bayrischen Erbfolgekrieg – die Reformation eingeführt.

Der Dreißigjährige Krieg traf Lampertheim besonders schwer: Nach der Zerstörung 1622 gab es nur noch 10 Einwohner – wer von den anderen noch überlebt hatte, der war in die befestigten Orte der Umgebung geflohen.[2]

1716 erhielt der Ort das Marktrecht und am 4. August 1951 das Stadtrecht.

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 27. März 2011 führte bei einer Wahlbeteiligung von 37,7 % zu folgendem Ergebnis:[4]

Kommunalwahl 2011
 %
50
40
30
20
10
0
44,1%
31,3%
17,8%
6,9%
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2006
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-0,3%
-6,3%
+9,8%
-3,1%
Parteien und Wählergemeinschaften %
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 44,1 20 44,4 20 46,6 21
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 31,3 14 37,6 17 31,8 14
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 17,8 8 8,0 4 6,4 3
FDP Freie Demokratische Partei 6,9 3 10,0 4 8,2 4
FWG Freie Wählergemeinschaft 7,0 3
gesamt 100,0 45 100,0 45 100,0 45
Wahlbeteiligung in % 40,8 37,7 44,1

Bürgermeister

Das Alte Rathaus

Bürgermeister in Lampertheim waren seit 1821:[5]

Amtszeit Bürgermeister
1821–1822 Jakob Haumüller
1822–1824 Adam Schick
1825–1830 Adam Thomas
1831–1853 Valentin Billau
1853–1861 Martin Billau
1862–1870 Adam Billau
1870–1872 Hartmann Seelinger
1872–1874 Johann Strauß (Übernahme der Amtsgeschäfte
nach dem Tod von Hartmann Seelinger am 22. August 1872)
1874–1904 Adam Seelinger IX.
1905–1919 Johann Martin Boxheimer
1919–1920 Adam Württemberger 1.
1920–1925 Adam Knecht IX.
1925–1933 Adam Keller
1933–1937 Walter Köhler
1937–1945 Georg Ludwig Grünewald
28. März 1945 bis 25. Juli 1945 Adam Keller
25. Juli 1945 bis 1. Oktober 1945 Albert Schulte
1. Oktober 1945 bis 16. Oktober l945 Adam Keller
16. Oktober 1945 bis 31. März 1946 Ernst Kretschmar
1. April 1946 bis 30. Juni 1960 Adam Günderoth
1. Juli 1960 bis 30. Juni 1966 Kurt Zeilfelder
1. Juli 1966 bis 18. Dezember 1981 Hans Pfeiffer
12. März 1982 bis 31. März 1994 Gisbert Dieter
1. April 1994 bis 31. August 1997 Jürgen Dieter
seit 1. September 1997 Erich Maier

Wappen

Das Wappen wurde am 5. März 1930 durch Wilhelm Leuschner, Innenminister des Volksstaates Hessen, bewilligt. Die Blasonierung lautet: In Schwarz ein von zwei sechsstrahligen goldenen Sternen begleitetes silbernes Andreaskreuz.[6]

Städtepartnerschaften

Lampertheim unterhält Partnerschaften mit 6 Städten:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Religionen

Die Domkirche der Lukasgemeinde

In Lampertheim gibt es diese Kirchengemeinden:

Museen

Heimatmuseum Lampertheim, ein Museum in einem alten Haus mit Führung.

Musik

In der Musikschule Lampertheim gibt es einen Kinderchor. In der Musikschule kann man verschiedene Instrumente lernen oder Gesangsunterricht nehmen.

Unter dem Begriff Musiker Initiative Lampertheim haben sich verschiedene ansässige Musiker zusammengeschlossen und bieten gemeinsam ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm an.

Bauwerke

Erwähnenswert in Hüttenfeld sind das im Jahr 1853 vom Baron Rothschild erbaute Schloss Rennhof und das 1906/07 erbaute alte Schulhaus. Im Schloss Rennhof befindet sich seit 1953 ein litauisches Gymnasium.

Parks

Der Lampertheimer Park liegt mitten im Stadtgebiet und grenzt an den Alten Lampertheimer Friedhof.

Sport

  • Badmintonverein Lampertheim 88 e.V.
  • SG Neptun Lampertheim (Schwimmen)
  • Wassersportverein Lampertheim 1929 e.V. (u. a. Kanu)
  • Kanu-Club Lampertheim 1952 e.V.
  • A.S. Azzurri ITALIA Lampertheim (Fußball)
  • Olympia Lampertheim (Fußball)
  • VfB Lampertheim (Fußball)
  • FC Waldesruh Lampertheim (Fußball)
  • FC Waldhorn Lampertheim (Frauen und Männer Fußball)
  • FV Hofheim (Fußball)
  • VLK Lampertheim (Kegeln)
  • TV Lampertheim (Turnen, Handball, Fußball etc.)
  • Reitsport Weiland
  • DLRG
  • Tc Rot Weiß Lampertheim (Tennis)
  • Radsportverein Solidarität Lampertheim e.V. (Kunst- und Einradfahren)
  • SV Alemania Lampertheim (Fußball)
  • TGV-Rosengarten (Jazz und Modern Dance)
  • THC Lampertheim
  • ASV Lampertheim (Ringen)
  • Schützenverein 1923 Hubertus

Regelmäßige Veranstaltungen

Medien

Wirtschaft und Infrastruktur

Lampertheim ist Sitz der Quoka-Gruppe. Außerdem gibt es Zweigstellen einiger Großunternehmen (Roche, BASF, früher Ciba, und IXYS). Den Großteil der Arbeitgeber machen jedoch Kleinbetriebe in Handwerk und Dienstleistung aus.

Im angrenzenden Staatswald zwischen Neuschloß und Hüttenfeld an der L 3110 betreibt der US-amerikanische Auslandsdienst International Broadcasting Bureau eine Sendeanlage.

Lampertheim hat einen Bahnhof an der Riedbahn.

Das Amtsgericht Lampertheim hat seinen Sitz in der Stadt.

Einrichtungen der ehemaligen Besatzungsmächte

Die amerikanischen Truppen betreiben im benachbarten Mannheim-Sandhofen den Luftwaffenstützpunkt Coleman Barracks. Amerikanisches Militär nutzt noch einen Truppenübungsplatz im Lampertheimer Wald, die Lampertheim Training Area.

Bildung

In Lampertheim gibt es vier weiterführende Schulen. Das Lessing-Gymnasium Lampertheim ist ein Gymnasium, das am 4. April 2008 auch die offizielle Urkunde für Hochbegabtenförderung erhalten hat. Weiter gibt es die Alfred-Delp-Schule, eine gemeinschaftliche Haupt- und Realschule und die Biedensandschule, eine Sonderschule für besonders förderungsbedürftige Schüler, sowie die Berufliche Schule des Kreises Bergstraße.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Ehrenbürger

  • 1836: Anton Camesasca (1792-1840),
  • 1843: Franz Steppes (1790-1844),
  • 1882: Dr. Julius Usinger (1828-1902),
  • 1951: Carl Lepper (1886-1962),
  • 1951: Jakob Günderoth (1858-1952),
  • 1956: Wilhelm Herz (1912-1998),
  • 1960: Ferdinand Keilmann (1880-1968),
  • 1979: Wilhelm Ohl (1909-1976),
  • 1979: Wilhelm Friedrich (1912–2010),
  • 1982: Hans Pfeiffer (1923-1981),
  • 1995: Alfred Delp (1907-1945),
  • 2007: Heinrich Karb * 1922,
  • 2008: Nicole Reinhardt * 1986

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
  2. a b c Stadtarchiv Lampertheim, Hubert Simon, Stadtarchivar, Chronik der Stadt Lampertheim und ihrer Stadtteile
  3. a b c Stadtarchiv Lampertheim, Hubert Simon, Stadtarchivar, Historische Zeittafel für Lampertheim und seine Stadtteile
  4. Hessisches Statistisches Landesamt und Stadt Lampertheim
  5. Stadt Lampertheim
  6. Stadt Lampertheim – Das Wappen. Abgerufen am 11. Mai 2010.

Weblinks

 Commons: Lampertheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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