Landesklinikum Thermenregion Mödling

Landesklinikum Thermenregion Mödling

Das Landesklinikum Thermenregion Mödling befindet sich in der Sr. M. Restituta-Gasse 12 in Mödling und wird von der Niederösterreichischen Landeskliniken-Holding geführt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 1. Februar 1882 nahm die von Bürgermeister Josef Schöffel gegründete Institution „Städtisches öffentliches Krankenhaus Mödling“ in einem umgewidmeten Privathaus mit 40 Betten den Betrieb auf[1]. Nachdem die Bettenzahl im Jahr 1883 durch einen Zubau auf 117 erhöht worden war, wurde das Gebäude 1893 mit fließendem Wasser ausgestattet.

Am 15. Oktober 1938 wurde das „Allgemein öffentliche Bezirkskrankenhaus Mödling“ Eigentum der Stadt Wien, die auch die Verwaltung übernahm.

1956 wurde das Krankenhaus wieder Eigentum des Landes Niederösterreich, von dem es immer wieder baulich erweitert wurde. Ein vierstöckiger Bettentrakt mit 240 Betten wurde errichtet. 1969 folgte die Eröffnung einer pädiatrischen Abteilung mit sechs Stockwerken.

Auf Grund der Kooperation unter den Landeskrankenhäusern in Niederösterreich erfolgte die Umbenennung in „Thermenklinikum Mödling“.

Am 1. Jänner 2004 erfolgte die Fusion mit dem Landesklinikum Baden, welches das Land Niederösterreich am 1. Jänner 2003 übernommen hatte.

Da die Bezeichnungen aller Landeskrankenanstalten vereinheitlicht wurden, trägt das bisherige „Thermenklinikum Mödling“ ab dem 15. Februar 2005 die Bezeichnung „Landesklinikum Thermenregion Mödling“.

Die im Mai 2006 erfolgte Eröffnung des Herzkatheterlabors ermöglicht es dem Landesklinikum Mödling, Herzgefäßverengungen und Herzinfarkte rasch zu diagnostizieren und entweder durch Aufdehnung oder durch die Implantation von Stents zu behandeln [2].

Im April 2007 wurde das Projekt der Planergemeinschaft der Architekten Paul Katzberger, Michael Laudon und Josef Habeler zum Siegermodell eines Architektenwettbewerbs für den Neubau des Landesklinikums Thermenregion Möding gekürt [3].

Im Frühjahr 2010 wurde mit einem Neubau an der selben Stelle begonnen. Vorgesehen ist eine Bauzeit von ungefähr fünf Jahren.[4]

Standort Hinterbrühl KJPP

Der Standort Hinterbrühl KJPP dient der stationären und ambulanten psychotherapeutischen und psychiatrischen Betreuung und Behandlung von Kindern und Jugendlichen.

Gegründet wurde die Heilpädagogische Station 1955 durch Doktor Erwin Schmuttermeier für 21 Kinder. 1978 erfolgte die Übersiedlung in die Hinterbrühl bei einer gleichzeitig auf 38 Kinder erhöhten Kapazität.

Wien-Speising (historisch)

Die 1910 erbaute Erziehungsanstalt der Schulbrüder in der Speisinger Straße 109 wurde bereits 1913 zu einem Waisenhaus umfunktioniert. Diese Funktion hatte es bis 1938 inne, dann mussten die Schulbrüder ihre Tätigkeit einstellen. Die nationalsozialistischen Herrscher übereigneten das Gebäude dem Land Niederösterreich und planten, hier eine nationalsozialistische Erziehungsanstalt einzurichten, doch während des Zweiten Weltkriegs folgte die Nutzung als Lazarett. 1947 beschloss der Niederösterreichische Landtag, das in Niederösterreichischem Besitz stehende Krankenhaus mit zwei Abteilungen (Tuberkulosekrankenhaus und Kinderkrankenhaus mit angeschlossener Pflegerinnenschule) wieder aufzubauen. Hilfe dazu kam aus Schweden. Die in Göteborg ansässige Europahilfe brachte die gesamte Einrichtung für das Kinderkrankenhaus auf, weshalb die Kinderheilanstalt Haus Göteborg genannt wurde. Die Eröffnung des Krankenhauses erfolgte am 3. Juni 1949.

Nach der Rückgliederung Mödlings nach Niederösterreich wurde das Spital von Mödling ein niederösterreichisches Landeskrankenhaus, dem aus wirtschaftlichen und organisatorischen das Krankenhaus in Speising angeschlossen wurde. Mit dem schrittweisen Ausbau des Landeskrankenhauses Mödling wurden ab 1956 Abteilungen aus Speising abgezogen, bis 1969 die Übersiedlung abgeschlossen war 1956 zog hier das bisher in einem Notquartier in der heutigen Nationalbibliothek untergebrachte Orthopädische Spital ein [5].

Ausstattung

  • Abteilungen:
Standort Hinterbrühl
Anästhesiologie/Intensivmedizin
Chirurgie
Frauenheilkunde u. Geburtshilfe
Innere Medizin
Kinder- u. Jugendabteilung
Klinische Pathologie
Laborinstitut
Physiotherapie
Röntgeninstitut
Unfallchirurgie
  • Ambulanzen:
Chirurgische Ambulanz
Gynäkologische Ambulanz
Ambulanz für Innere Medizin
Kinder- und Jugendambulanz
Laborambulanz
Unfallambulanz

Zentralapotheke

Die im Landesklinikum Mödling befindliche Zentralapotheke versorgt nicht nur den Standort Mödling, sondern auch die Landeskliniken Thermenregion Hochegg, Hainburg, Donauregion Tulln-Gugging, Mostviertel Amstetten-Mauer und die Krankenhäuser Melk und Klosterneuburg. Weiters werden einige Pflegeheime in der Umgebung, alle Bezirksgesundheitsämter und Mutterberatungsstellen des Landes Niederösterreich und die Notarztstellen von Mödling, Baden, Schwechat und Tulln an der Donau versorgt.

Schwester Maria Restituta Kafka

Die seit 1919 am Krankenhaus Mödling tätige Operationsschwester Maria Restituta wurde 1942 von der Gestapo verhaftet. Am 30. März 1943 wurde sie vom Volksgericht wegen „hochverräterischer Feindbegünstigung“ und „Vorbereitung zum Hochverrat“ im Wiener Landesgericht hingerichtet. Durch Papst Johannes II. wurde sie am 21. Juni 1998 in Wien selig gesprochen. Eine Gedenktafel im Krankenhaus und die 1995 von Weyprechtgasse in Sr. M. Restituta Gasse umbenannte Adresse des Krankenhauses erinnern an sie.

Fußnoten

  1. Die Eröffnung des neuen öffentlichen Spitales in Mödling.. In: Badener Bezirks-Blatt, 7. Februar 1882, S. 3 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/bbb
  2. Weblink: http://www.noe.gv.at/presse/msg2006/2006-05-15_16-22-57.htm
  3. Weblink: 'http://www.noe.gv.at/presse/msg2007/2007-04-06_13-41-03.htm
  4. Start für Neubau des Mödlinger Thermenklinikums abgerufen am 14. März 2010
  5. Weblink: http://www.wien.gv.at/bezirke/hietzing/geschichte-kultur/spital-speising.html

Weblinks

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