Landkirchen auf Fehmarn

Landkirchen auf Fehmarn
Lage der ehem. Gemeinde Landkirchen auf Fehmarn im Kreis Ostholstein
Gedenkstein am Teich Kriegssoll

Landkirchen ist ein Dorf auf der Insel Fehmarn und damit ein Stadtteil der Stadt Fehmarn im Landkreis Ostholstein in Schleswig-Holstein.

  • Fläche der Dorfflur: ca. 145 ha.
  • Kfz-Kennzeichen: OH (Ost-Holstein)
  • Telefonvorwahl: 04371

Geschichte und Sehenswürdigkeiten

Landkirchen wird im Waldemar-Erdbuch von 1230 noch nicht verzeichnet. Die erste schriftliche Erwähnung datiert vom 26. September 1335.

Die Entstehung des Ortes wird mit dem Bau der Kirche St. Petri (vermutlich zwischen 1230 und 1250) gleichgesetzt. Das erklärt auch das relativ kleine Dorfareal. In de Landt Kercke, teilweise auch landeskrone genannt, kreuzte die wichtigste Ost-West-Verbindung der Insel mit der wichtigsten Nord-Süd-Straße. Die regionale Bedeutung der Ortes dokumentiert sich ebenfalls als Aufbewahrungsort des so genannten Landesblocks mit allen wichtigen Dokumenten der Landschaft Fehmarn.

Rund um Kirche und Friedhof siedelten sich im Laufe der Jahrhunderte Handwerker mit geringem Landbesitz an, eine Volkszählung von 1693 weist 40 Wohnstätten auf. Es gab Gastwirtschaften, Zimmerer, Schmiede, Glaser, Weber und Drechsler für den Bedarf der umliegenden Dörfer.

In den Jahren 1847–1853 lebte der Schriftsteller Klaus Groth als Gast beim Landkirchener Organisten Leonhard Selle und schrieb in dieser Zeit seine niederdeutsche Gedichtsammlung Quickborn.

Gegenüber der Petrikirche ist an der Hauptstraße das Aalhus sehenswert, ein reetgedecktes Fachwerkhaus von 1822 mit einem deutlich vorkragenden Obergeschoss. Es ist außen durch eine sog. Hausmarke markiert. Hausmarke nennt man auf Fehmarn ein Symbol, mit dem früher die zu einem bestimmten Haus gehörenden Gebäude, Gerätschaften, Grenzsteine und Ähnliches gekennzeichnet wurden. Nur freie Bauern verfügten über Hausmarken, nicht jedoch Tagelöhner oder Handwerker. Ursprünglich waren auf Fehmarn über 200 verschiedene Hausmarken in Gebrauch. Manche von ihnen ähnelten germanischen Runen oder geometrischen Figuren. Heute sind die Hausmarken, bis ins 17. Jahrhundert hinein auch als Siegel oder als Ersatz für eine Unterschrift in Gebrauch, nur noch selten zu sehen. In Landkirchen findet man sie auch auf den Betschemeln in der Petrikirche.

Außerdem ist die nordöstlich des Ortes an der Straße nach Ostermarkelsdorf gelegene Gedenkstätte Kriegssoll mit dem gleichnamigen Teich sehenswert. Sie erinnert an eine Schlacht auf Fehmarn während des Dreißigjährigen Krieges am 29. Juni 1644.

Die Strecke der Inselbahn durch Landkirchen ist seit 1956 für den Personen- und seit 1994 für den Güterverkehr stillgelegt, die Gleise sind u.a. im Bereich des Mühlenweges noch zu sehen. Auf der Trasse wurde ein Radfahrweg angelegt.

Seit dem 1. Januar 2003 gehört Landkirchen zur Stadt Fehmarn.[1]

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003


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