Landkreis Berchtesgaden

Landkreis Berchtesgaden
Lage in Bayern
Wappen

Das 1862 eingerichtete Bezirksamt Berchtesgaden im bayerischen Regierungsbezirk Oberbayern, ab 1939 Landkreis Berchtesgaden, umfasste bis 1972 den Berchtesgadener Talkessel sowie die Gemeinden des jetzigen „Mittleren Landkreises“ innerhalb des neuen Landkreises Berchtesgadener Land mit Ausnahme der ab 1. April 1929 aus dem Bezirksamt Berchtesgaden ausgegliederten, somit kreisfreien Stadt Bad Reichenhall. Sitz der Kreisverwaltung war Berchtesgaden.

Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Berchtesgaden im Rahmen der Gebietsreform in Bayern Teil des neuen Landkreises Bad Reichenhall, dessen Name am 1. Mai 1973 in Landkreis Berchtesgadener Land geändert wurde. Das Kfz-Kennzeichen war BGD; das Kennzeichen des Landkreises Berchtesgadener Land wurde am 12. Februar 1979 von REI in BGL geändert.

Städte und Gemeinden

Im Jahr 1900 hatte der Landkreis Berchtesgaden noch 24 Gemeinden. Im Jahr 1905 wurde Zeno nach Bad Reichenhall eingemeindet. Ein kleiner Teil der Gemeinde kam zur Nachbargemeinde Bayerisch Gmain, die bis 1926 noch Gmain hieß. Vier Jahre später schlossen sich die Gemeinden Jettenberg und Ristfeucht zur Gemeinde Schneizlreuth zusammen. Die Gemeinde Ettenberg wurde im Jahr 1911 Teil der Gemeinde Landschellenberg. Die Stadt Bad Reichenhall war von 1929 bis 1940 und 1948 bis 1972 eine kreisfreie Stadt.

Der Landkreis Berchtesgaden hatte vor der Gemeindereform in den 1970er-Jahren folgende 20 Gemeinden.[1][2][3] (Die Gemeinden, die es heute noch gibt, sind fett geschrieben.)

frühere Gemeinde heutige Gemeinde heutiger Landkreis
Anger
(hieß bis 1937 Stoißberg)
Anger Landkreis Berchtesgadener Land
Au Berchtesgaden Landkreis Berchtesgadener Land
Aufham Anger Landkreis Berchtesgadener Land
Bayerisch Gmain
(hieß bis 1926 Gmain)
Bayerisch Gmain Landkreis Berchtesgadener Land
Berchtesgaden (Markt) Berchtesgaden Landkreis Berchtesgadener Land
Bischofswiesen Bischofswiesen Landkreis Berchtesgadener Land
Maria Gern Berchtesgaden Landkreis Berchtesgadener Land
Högl teils Anger,
teils Piding
Landkreis Berchtesgadener Land
Karlstein Bad Reichenhall Landkreis Berchtesgadener Land
Königssee Schönau a.Königssee Landkreis Berchtesgadener Land
Landschellenberg
(hieß bis 1911 Schellenberg Land)
Marktschellenberg Landkreis Berchtesgadener Land
Marktschellenberg (Markt)
(hieß bis 1911 Schellenberg Markt)
Marktschellenberg Landkreis Berchtesgadener Land
Marzoll Bad Reichenhall Landkreis Berchtesgadener Land
Piding Piding Landkreis Berchtesgadener Land
Ramsau b.Berchtesgaden Ramsau b.Berchtesgaden Landkreis Berchtesgadener Land
Salzberg Berchtesgaden Landkreis Berchtesgadener Land
Scheffau Marktschellenberg Landkreis Berchtesgadener Land
Schneizlreuth Schneizlreuth Landkreis Berchtesgadener Land
Schönau a.Königssee Schönau a.Königssee Landkreis Berchtesgadener Land
Weißbach a.d.Alpenstraße Schneizlreuth Landkreis Berchtesgadener Land

Bezirksamtmänner und Landräte

  • Bezirksamtmänner[4][5]
    • 1862–1865 Freiherr Felix von Ow
    • 1865–1880 Freiherr Raimund von Lurz
    • 1880–1890 Graf Max von Armansperg
    • 1890–1893 Freiherr Anton von Aretin
    • 1893–1897 Graf Karl du Moulin Eckart auf Bertolzheim
    • 1897–1899 Freiherr Julius von der Heydte
    • 1899–1902 Freiherr Franz von Machenheim, genannt Bechtolsheim
    • 1902–1906 Freiherr Ernst von und zu Aufseß
    • 1906–1909 Graf Heinrich von Spreti
    • 1909–1914 Graf Hugo von und zu Lrechfeld auf Köfring und Schönberg
    • 1914–1917 Graf Karl von Leiningen Westerburg
    • 1917–1934 Freiherr Alexander von Feilitzsch
    • 1934–1937 Franz Froschmaier
  • Landräte[6]
    • 1934–1937 Franz Froschmaier
    • 1941 Heinz Blatt
    • 1944–1945 Karl Theodor Jacob (im Mai 1945 von der amerikanischen Besatzungsmacht bestätigt, im Juli 1945 auf Anordnung der Besatzungsbehörde wieder abgelöst)
    • 1945 Wilhelm Walter (von der Besatzungsbehörde bestellt)
    • 1945 Ernst Mendrzyk (von der Besetzungsbehörde bestellt)
    • 1945 Leopold Schmitt (von der Besatzungsbehörde bestellt, anschließend vom Kreistag demokratisch bestätigt)
    • 1948–1964 Karl Theodor Jacob (zuerst vom Kreistag gewählt, ab 1952 zweimal direkt von der Bevölkerung)
    • 1964 Rudolf Rostock
    • 1964–1972 Rudolf Müller (Müller ab 1972 Landrat des neuen Landkreises Berchtesgadener Land)

Einzelnachweise

  1. Seite über den Landkreis Berchtesgaden auf verwaltungsgeschichte.de (abgerufen am 15. November 2010)
  2. Seite über den Landkreis Berchtesgaden auf gemeindeverzeichnis.de (abgerufen am 15. November 2010)
  3. BayernViewer der Bayerischen Vermessungsverwaltung
  4. Für die Liste bis 1917: Helmut Schöner (Hrsg.): Berchtesgaden im Wandel der Zeit. 1929, Reprint 1973, S. 46-48.
  5. Für die Liste ab 1917: Helmut Schöner (Hrsg.): Berchtesgaden im Wandel der Zeit. Ergänzungsband I, 1982, S. 331-332.
  6. Für die Liste ab 1944: Walter Brugger (Hrsg.) unter anderem: Geschichte von Berchtesgaden. Band III/2, 1991, S. 1058–1059.

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