Landkreis Groß Strehlitz

Landkreis Groß Strehlitz
Landkreis Groß Strehlitz, 1905
Lage des Landkreises in der Provinz Oberschlesien

Der preußisch-deutsche Landkreis Groß Strehlitz bestand in der Zeit zwischen 1816 und 1945. Er umfasste am 1. Januar 1945 drei Städte, 77 Gemeinden, und einen Gutsbezirk (Forsten).

Inhaltsverzeichnis

Verwaltungsgeschichte

Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress trat mit dem 1. Mai 1816 der Kreis Groß Strehlitz in der preußischen Provinz Schlesien vom Regierungsbezirk Breslau zum Regierungsbezirk Oppeln mit meist ländlichen Gebiete um die Städte Groß Strehlitz, Leschnitz und Ujest. Sitz des Landratsamts war Groß Strehlitz.

Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich. Zum 8. November 1919 wurde die Provinz Schlesien aufgelöst. Aus dem Regierungsbezirk Oppeln wurde die neue Provinz Oberschlesien gebildet. Am 1. Januar 1927 wurden die Landgemeinden Heine und Mischline aus dem Kreis Groß Strehlitz in den Landkreis Guttentag eingegliedert.

Zum 30. September 1929 fand im Kreis Groß Strehlitz entsprechend der Entwicklung im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle bisher selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Einzig die unbewohnten Forstgutsbezirke behielten ihre Selbstständigkeit, da sich in ihnen ein Gemeindeleben nicht entfalten konnte. Am 1. April 1938 wurden die preußischen Provinzen Niederschlesien und Oberschlesien zur neuen Provinz Schlesien zusammengeschlossen. Am 1. April 1939 wurde die Gemeinde Karmerau aus dem Landkreis Oppeln in den Kreis Groß Strehlitz eingegliedert, der seit dem 1. Januar 1939 entsprechend der jetzt reichseinheitlichen Regelung die Bezeichnung Landkreis führte.

Zum 18. Januar 1941 wurde die Provinz Schlesien abermals aufgelöst. Aus den bisherigen Regierungsbezirken Kattowitz und Oppeln wurde die neue Provinz Oberschlesien gebildet. Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt und trat danach unter polnische Verwaltung. Heute gehört es zu Polen.

Kommunalverfassung

Der Kreis Groß Strehlitz gliederte sich zunächst in die Stadtgemeinden Groß Strehlitz, Leschnitz (ab 1936: Bergstadt) und Ujest (ab 1936: Bischofstal), in Landgemeinden und selbstständige Gutsbezirke. Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 sowie der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 wurde zum 1. April 1935 das Führerprinzip auf Gemeindeebene durchgesetzt. Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.

Landräte

Ortsnamen

1936 wurden im Kreis Groß Strehlitz zahlreiche Ortsnamen eingedeutscht. Das waren meist lautliche Angleichungen, Übersetzungen oder freie Erfindungen, zum Beispiel:

  • Goradze: Waldenstein,
  • Grodisko: Burghof,
  • Jeschona: Eschendorf,
  • Kalinow: Blütenau,
  • Kalinowitz: Elsenruh,
  • Klutschau: Schlüsselgrund,
  • Kolonnowska: Grafenweiler,
  • Krassowa: Klein Walden,
  • Kroschnitz: Auendorf,
  • Leschnitz: Bergstadt,
  • Niesdrowitz: Neubrücken,
  • Oleschka: Nieder Erlen,
  • Rosmierka: Groß Masdorf,
  • Roswadze: Annengrund,
  • Schewkowitz: Frauenfeld,
  • Ujest: Bischofstal,
  • Zawadzki: Andreashütte,
  • Zyrowa: Buchenhöh.

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