Landkreis Lublinitz

Landkreis Lublinitz
Landkreis Lublinitz, 1905

Der preußisch-deutsche Landkreis Loben, früher: Lublinitz, bestand in der Zeit zwischen 1816 und 1945.

Der Landkreis Loben umfasste am 1. Januar 1945:

Inhaltsverzeichnis

Verwaltungsgeschichte

Königreich Preußen

Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress trat mit dem 1. Mai 1816 der Kreis Lublinitz in der preußischen Provinz Schlesien vom Regierungsbezirk Breslau zum Regierungsbezirk Oppeln.

Der Kreis umfasste meist ländliche Gebiete um die Städte Guttentag, Lublinitz und Woischnik.

Das Landratsamt war in Lublinitz.

Norddeutscher Bund/Deutsches Reich

Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich.

Zum 8. November 1919 wurde die Provinz Schlesien aufgelöst. Aus dem Regierungsbezirk Oppeln wurde die neue Provinz Oberschlesien gebildet.

Am 25. Juni 1922 wurde der Ostteil des Kreises Lublinitz mit den Städten Lublinitz und Woischnik an Polen abgetreten.

Landräte

Polen

Der Hauptteil des Kreises Lublinitz gehörte nunmehr als Lubliniec dem polnischen Staat an.

Deutsches Reich/Großdeutsches Reich

  • Zum 1. Januar 1927 wurden die Landgemeinden Heine und Mischline aus dem Kreis Groß Strehlitz und die Landgemeinde Thursy und der Gutsbezirks Thursy aus dem Kreis Rosenberg O.S. in den (Rest-) Kreis Lublinitz eingegliedert. Dieser wurde in Kreis Guttentag umbenannt.

Das Landratsamt befand sich ebenfalls in Guttentag.

Zum 30. September 1929 fand im Kreis Guttentag entsprechend der Entwicklung im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei deralle bisher selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Einzig die unbewohnten Forstgutsbezirke behielten ihre Selbstständigkeit, da sich in ihnen ein Gemeindeleben nicht entfalten konnte.

Am 1. April 1938 wurden die preußischen Provinzen Niederschlesien und Oberschlesien zur neuen Provinz Schlesien zusammengeschlossen.

Zum 1. Januar 1939 führte der Kreis Guttentag entsprechend der jetzt reichseinheitlichen Regelung die Bezeichnung Landkreis.

Zum 26. November 1939 wurde der polnische Landkreis Lubliniec unter seinem deutschen Namen Lublinitz Teil des neugebildeten Regierungsbezirks Kattowitz in der Provinz Schlesien.

Am 20. November 1939 erfolgte die Eingliederung des Landkreises Lublinitz aus dem Regierungsbezirk Kattowitz in den Regierungsbezirk Oppeln. Nunmehr wurde auch der Landkreis Guttentag von Lublinitz aus mitverwaltet.

Zum 18. Januar 1941 wurde die Provinz Schlesien aufgelöst. Aus den bisherigen Regierungsbezirken Kattowitz und Oppeln wurde die neue Provinz Oberschlesien gebildet.

Am 21. Mai 1941 erhielt der Landkreis Lublinitz den eingedeutschten Namen Loben.

Zum 1. Juni 1941 erfolgte dann die „Wiedervereinigung“ der beiden Kreisteile Guttentag und Loben zum neuen Landkreis Loben mit dem Landratsamt in Loben.

Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt und trat danach unter polnische Verwaltung.

Kommunalverfassung

Der Kreis Lublinitz gliederte sich zunächst in die Stadtgemeinden Guttentag, Lublinitz und Woischnik, in Landgemeinden und selbstständige Gutsbezirke.

Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Die bisherigen Stadtgemeinden führten jetzt die Bezeichnung Stadt.

Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden.

Drei Monate nach der Rückkehr in das Deutsche Reich wurde allen Gemeinden des Landkreises Lublinitz am 26. Januar 1940 die im Altreich gültige Deutsche Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 verliehen.

Eine neue Kreisverfassung wurde im Westteil de Kreises (früherer Kreis Guttentag) nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881. Diese wurde mit Wirkung vom 1. April 1942 aufgehoben und zwar mit Ausnahme der Bestimmungen über die Amtsbezirke und Amtsvorsteher.

Von diesem Zeitpunkt an galt für das gesamte Kreisgebiet das in den eingegliederten Ostgebieten geltende Kreisrecht.

Ortsnamen

1936 fanden im Kreis Guttentag umfangreiche Änderungen von Ortsnamen statt. Das waren, da meist „nicht deutsch genug“, lautliche Angleichungen, Übersetzungen oder freie Erfindungen, zum Beispiel:

  • Bzinitz: Erzweiler O.S.;,
  • Cziasnau: Teichwalde,
  • Dzielna: Grenzingen,
  • Glowtschütz: Eichwege,
  • Goslawitz: Goselgrund,
  • Gwosdzian: Nagelschmieden,
  • Jezowa: Kreuzenfeld,
  • Klein Lagiewnik: Hedwigsruh,
  • Koschwitz: Heidehammer,
  • Makowtschütz in Mohntal,
  • Mischline: Bachheiden;
  • Mollna: Waldwiesen,
  • Pluder: Wildfurt,
  • Ponoschau: Hegersfelde,
  • Rzendowitz: Mühlental,
  • Schemrowitz: Raunen,
  • Schierokau: Breitenmarkt,
  • Skrzidlowitz:Flügeldorf,
  • Sorowski: Ostenwalde,
  • Wendzin: Windeck,
  • Thursy in Iltenau,
  • Warlow: Wiesenau O.S.,
  • Zwoos: Ahndorf O.S.

Auch für den Ostteil des Kreises waren umfangreiche Umbenennungen vorgesehen, zum Beispiel sollte die Stadt Woischnik in Weißmarkt umbenannt werden. Hierzu ist es bis Kriegsende jedoch nicht mehr gekommen.

Persönlichkeiten


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