Landkreis Viersen

Landkreis Viersen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Kreises Viersen Deutschlandkarte, Position des Kreises Viersen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Landschaftsverband: Rheinland
Verwaltungssitz: Viersen
Fläche: 563,29 km²
Einwohner: 303.331 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 538 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: VIE
Kreisschlüssel: 05 1 66
Kreisgliederung: 9 Gemeinden
Adresse der Kreisverwaltung: Rathausmarkt 3
41747 Viersen
Webpräsenz:
Landrat: Peter Ottmann (CDU)
Lage des Kreises Viersen in Nordrhein-Westfalen
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Über dieses Bild

Der Kreis Viersen liegt am Niederrhein im Westen des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Er gehört zum Regierungsbezirk Düsseldorf und ist Mitglied im Landschaftsverband Rheinland. Sitz des Kreises ist die Stadt Viersen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Kreisgebiet

Die Gesamtfläche des Kreisgebietes beträgt 563,29 km². Die maximale Ausdehnung misst in Nord-Süd-Richtung 28,7 km, in West-Ost-Richtung 39,0 Kilometer; die Kreisgrenze ist 148 Kilometer lang. Die höchste Erhebung im Kreisgebiet sind die Süchtelner Höhen mit 90,70 m.

Landschafts- und Naturschutzgebiete

  • 18.190 ha (32,6 %) sind Landschaftsschutzgebiete und
  • 4.263 ha (7,57 %) sind Naturschutzgebiete.

Dazu gehören: die Krickenbecker Seen, das Elmpter Schwalmbruch, die Heidemoore, der Lüsekamp und Boschbeek, die Grasheide und Mülhausener Benden, die Süchtelner Höhen, das Salbruch und die Bockerter Heide sowie der Naturpark Schwalm-Nette als Teil des Deutsch/Niederländischen Naturparks Maas-Schwalm-Nette.

Gewässer

Kreisangehörige Gemeinden

Gliederung

Der Kreis Viersen gliedert sich in neun kreisangehörige Gemeinden, von denen vier Mittlere kreisangehörige Städte und eine Große kreisangehörige Stadt sind. Für ihre örtlichen Angelegenheiten sind die Gemeinden grundsätzlich selbst zuständig, während der Kreis für kleinere Kommunen örtliche und ansonsten überörtliche Aufgaben übernimmt.

Im Landesentwicklungsplan von NRW sind alle Städte des Kreises sowie Schwalmtal als Mittelzentren ausgewiesen, die übrigen Gemeinden sind Grundzentren.

(In Klammer die Einwohnerzahlen zum 31. Dezember 2007[2])

Städte

  1. Kempen, Mittlere kreisangehörige Stadt (36.203)
  2. Nettetal, Mittlere kreisangehörige Stadt (42.341)
  3. Tönisvorst, Mittlere kreisangehörige Stadt (30.192)
  4. Viersen, Große kreisangehörige Stadt (75.774)
  5. Willich, Mittlere kreisangehörige Stadt (52.046)

Gemeinden

  1. Brüggen (16.209)
  2. Grefrath (15.876)
  3. Niederkrüchten (15.372)
  4. Schwalmtal (19.318)

Nachbarkreise bzw. -städte

Der Kreis Viersen grenzt im Norden an den Kreis Kleve, im Osten an die kreisfreie Stadt Krefeld und den Rhein-Kreis Neuss, im Süden an die kreisfreie Stadt Mönchengladbach und den Kreis Heinsberg sowie im Westen mit einer Länge von 37 km an die Niederlande.

Geschichte

1970 erfolgte eine umfassende kommunale Neugliederung des Kreises Kempen-Krefeld. Die vorher kreisfreie Stadt Viersen wurde in den Kreis eingegliedert, die dann zur Stadt Meerbusch gehörenden Gemeinden im Osten gelangten an den Kreis Neuss. Aus den übrigen 26 Gemeinden wurden acht neue Städte und Gemeinden gebildet.

Der Kreis Viersen entstand 1975 durch eine Umbenennung des Kreises Kempen-Krefeld, wobei der Kreissitz von Kempen nach Viersen verlegt wurde. Dabei wurde auch die Gemeinde Niederkrüchten aus dem Kreis Heinsberg eingegliedert und der zu Kempen gehörende Stadtteil Hüls zur Stadt Krefeld ausgegliedert. Vorübergehend bis zum Einzug in das neue Kreishaus 1984 blieb die Kreisverwaltung allerdings noch in der alten Kreisstadt Kempen.

Politik

Erster Landrat des Kreises war ab 22. Mai 1975 Hanns Backes (CDU).

Wappen

In dem Wappen, das nach der Umbenennung vom Kreis Kempen-Krefeld übernommen wurde, ist das Kreuz als Hoheitszeichen des Kurfürsten von Köln mit dem schwarzen Löwen als Wappenbild des Herzogs von Jülich und dem goldenen Löwen als Wappenbild des Herzogs des Herzogtums Geldern vereinigt. Bis zum Ende des Alten Reiches unterstand das Gebiet des Kreises Viersen diesen Landesherren.

Partnerschaft

Seit 1983 besteht eine Partnerschaft zwischen dem Kreis Viersen und der englischen Grafschaft Cambridge. Dem offiziellen Partnerschaftsabkommen gingen mehr als zehnjährige erfolgreiche Bemühungen um Kontakte zwischen Vereinen, Schulen und Gruppen voraus. Somit besiegelte die Partnerschaftsfeier zahlreiche langjährige Kontakte, für die die Verwaltungschefs Rudolf H. Müller (Kreis Kempen-Krefeld/Kreis Viersen) und John K. Barratt (Grafschaft Cambridgeshire) sich an vorderster Stelle eingesetzt haben.[3]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

New Star von Mark di Suvero (Skulpturensammlung Viersen)

Im Kreisgebiet befinden sich vereinzelt sichtbare Reste des ehemaligen Westwalls sowie Ruinen des Fliegerhorstes Venlo-Herongen aus dem Zweiten Weltkrieg. Auch Spuren und Reste von Napoleons Grand Canal du Nord sind noch erkennbar.

Im Kaldenkirchener Grenzwald bei Nettetal liegen das Naturschutzgebiet der Heidemoore, das Arboretum bzw. die Biologische Station Sequoiafarm sowie der Geo-hydrologische Wassergarten.

In der Skulpturensammlung Viersen, die die Städtische Galerie im Park umgibt, befinden sich u.a. Objekte von Anthony Cragg, Erwin Heerich, Roberto Matta, Karl Horst Hödicke und der New Star von Mark di Suvero.

Die Festhalle Viersen ist ein weit über den Kreis hinaus bekanntes Aufführungsgebäude für Theater und Konzerte sowie der Austragungsort der Billard-Weltmeisterschaft Dreiband für Nationalmannschaften und Veranstaltungsort eines jährlich stattfindenden internationalen Jazz-Festivals.

Die Amateurtheaterszene ist vielfältig: Neben Volkstheater wird klassische Literatur, Kabarett und das „moderne Drama“ geboten. Beispielhaft seien hier das Nettetaler Theater unterm Dach sowie die Volksbühne Viersen und die Spielschar Brüggen genannt.

Im Kreis wohnen zahlreiche Kulturschaffende, u.a. der Künstler Georg Ettl, der Jazzmusiker Ali Haurand und die Autoren Paul Eßer, Herbert Sleegers und Peter Klusen sowie die Verlegerin und Autorin Iris Kater.

Infrastruktur und Wirtschaft

Schienen- und Busverkehr

Im Schienenpersonennahverkehr verkehren

der Rhein-Haard-Express (RE 2) von Mönchengladbach über Viersen, Krefeld, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen und Recklinghausen nach Münster,
der Niers-Express (RE 10) von Kleve über Kempen, Krefeld nach Düsseldorf,
der Maas-Wupper-Express (RE 13) von Venlo über Viersen, Mönchengladbach, Düsseldorf, Wuppertal, Hagen nach Hamm,
die Rhein-Niers-Bahn (RB 33) von Aachen über Mönchengladbach, Viersen, Krefeld, Duisburg nach Wesel.

Im Straßenpersonennahverkehr verkehrt die einzige Straßenbahnlinie im Kreis von Tönisvorst-St. Tönis in das benachbarte Krefeld. Bei den Busverbindungen ist werktags und Samstags vormittags der Stundentakt vorherrschend. Anschließend, sowie Sonn- und Feiertags gibt es oftmals nur einen Zwei-Stunden-Takt.

Den Regionalbusverkehr im Kreis Viersen betreiben die SWK MOBIL sowie der Busverkehr Rheinland (BVR). Hauptbetreiber des Personennahverkehrs in der Stadt Viersen ist die niederrheinwerke viersen mobil GmbH, die aber kaum über die Stadtgrenzen hinaus Verbindungen betreibt. Einzelne Linien (in Waldniel, Elmpt, Willich, Viersen-Süchteln, Grefrath) betreibt auch die Niederrheinische Versorgung und Verkehr (MöBus) aus Mönchengladbach.

Für den gesamten ÖPNV gilt der Tarif des Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.

Straßen

Der Kreis Viersen ist an die Bundesautobahnen A 40, A 44, A 52 und A 61 angebunden. Außerdem wird das Kreisgebiet noch durch mehrere Bundesstraßen erschlossen, u.a. durch die B 7 und die B 9.

Wirtschaft

Die Wirtschaft im Kreis Viersen ist sehr vielseitig. Neben High-Tech-Industrie (u.a. in Viersen) und Dienstleistungen ist die Landwirtschaft im Kreis ein immer noch ein optisch sehr markanter Wirtschaftszweig, in dem jedoch nur ca. 1 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiten.

Einzelnachweise

  1. Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Amtliche Bevölkerungszahlen
  2. Information und Technik Nordrhein-Westfalen - Amtliche Bevölkerungszahlen
  3. Entscheiden und gestalten. Ein Vierteljahrhundert Zeitgeschichte. Schriftenreihe des Kreises Viersen Bd. 34, 1984

Weblinks


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