Landwirtschaft der USA

Landwirtschaft der USA
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Die Wirtschaft der Vereinigten Staaten ist die größte Volkswirtschaft mit einem BIP von 14,1 Billionen US-Dollar (4. Quartal 2007). Als Marktwirtschaft wird der bei weitem größte Teil der Inlandsproduktion von privaten Unternehmen erwirtschaftet während die Regierung das wirtschaftliche Geschehen vergleichsweise gering beeinflusst. Die Fiskalpolitik folgte seit dem New Deal keynesianischen Idealen und ersetzte damit die bis zur Weltwirtschaftskrise vorherrschende klassische Nationalökonomie.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Lückenhaft In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: Es fehlt die gesamte Wirtschaftsgeschichte der USA vor dem Ersten Weltkrieg (Kolonialzeit, 18. und 19. Jahrhundert). Aufgrund ihrer engen Verknüpfung mit der Sklaverei sollte insbesondere die Plantagenwirtschaft der Südstaaten im 18. und 19. Jahrhundert dargestellt werden.

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Mit Präsident Warren G. Hardings „Rückkehr zur Normalität“ (engl. Return to Normalcy) nach dem Ersten Weltkrieg erlebten die Vereinigten Staaten eine Epoche großen Wohlstands. Der Aktienmarkt wuchs von Jahr zu Jahr in Rekordhöhe und die Konjunktur wurde als unverletzlich angesehen. Dieser Glaube löste sich allerdings im Laufe der Weltwirtschaftskrise sehr schnell auf. Nachdem mehrere Versuche fehlschlugen, das Wirtschaftswachstum durch die Verringerung staatlicher Ausgaben anzukurbeln, schlug der neugewählte Präsident Franklin D. Roosevelt eine Reihe staatlicher Wachstumsprogramme vor, die zusammen als New Deal bekannt wurden. Die neuen Initiativen folgten den Ansichten des Keynesianismus und waren entsprechend nachfrageorientiert, schufen ein soziales Sicherheitsnetz und wirtschaftliche Investitionen mittels gezielter Staatsverschuldung. Als die Vereinigten Staaten im Jahr 1941 in den Zweiten Weltkrieg eintraten, erhöhten sich die staatlichen Ausgaben und damit die Staatsverschuldung nochmal in vorher unbekanntem Ausmaß, was das endgültige Ende der Wirtschaftskrise zur Folge hatte. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebten die Vereinigten Staaten wie schon in den Zwanzigern kontinuierlichen Wohlstand mit einem stabilen jährlichen Wirtschaftswachstum bis in die 1970er. Zu diesem Zeitpunkt ereignete sich das erste bekannte Vorkommen einer Stagflation, also stagnierendes Wirtschaftswachstum bei gleichzeitig hoher Inflation. Als Gegenmaßnahme trat das Land unter Präsident Richard Nixon aus dem Bretton-Woods-System aus, dies konnte aber die weitere Inflation nicht aufhalten. Im Laufe der Siebziger verschlechterte sich die Wirtschaftsentwicklung weiter, so dass viele zu Beginn der 1980er ein Ende des keynesianischen Ansatzes vorhersahen. Ronald Reagan gewann die Präsidentschaftswahl 1980 mit dem Wahlspruch „government is not the solution to our problem, government is the problem“[1]. Reagan unterstützte den Ansatz der Angebotspolitik, die den Kongress dazu veranlasste, im Jahr 1981 Steuern, staatliche Ausgaben und staatliche Regulierung zu verringern. Obwohl das Bruttoinlandsprodukt 1982 nur um 2% wuchs, erhöhte es sich im Laufe der gesamten Amtszeit Reagans um 31%. Während Präsident Bill Clintons Amtszeit vergrößerte sich das BIP nochmal um 38%. Zum Ende seiner Amtszeit bemaß sich die gesamtwirtschaftliche Produktion auf 9,8 Billionen US-Dollar mit der geringsten Arbeitslosenquote in dreißig Jahren. Mit dem Platzen der Dotcom-Blase begann im Jahr 2000 eine vergleichsweise milde Rezession, die Gesamtwirtschaft hat aber nach den fiskal- und geldpolitischen Maßnahmen des Staates und der Notenbank schell wieder an die alten Wachstumsraten angeschlossen. In der nahen Zukunft werden insbesondere die durch den Irak-Krieg verursachte hohe Staatsverschuldung und das große Handelsdefizit als mögliche Gefahren für das weitere Wirtschaftswachstum angesehen.

2007 waren die USA Ausgangspunkt für die Finanzkrise ab 2007. Zur Abmilderung dieser Krise wurde im Februar 2008 das US-Konjunkturprogramm 2008 („Economic Stimulus Act of 2008“) als Gesetz verabschiedet. Am 3. Oktober 2008 wurde der sogenannte Paulson-Plan (Emergency Economic Stabilization Act of 2008) mit einem Finanzvolumen von 700 Milliarden US-Dollar verabschiedet.

Grundlagen

Eine der wichtigsten Grundlagen der Wirtschaft eines Landes sind seine natürlichen Ressourcen. Die Vereinigten Staaten sind reich an Bodenschätzen und fruchtbaren Böden und haben ein gemäßigtes Klima. Dies allein kann die Entwicklung der Vereinigten Staaten zu einer der wichtigsten Volkswirtschaften der Welt allerdings noch nicht erklären. Hier muss vor allem die Rolle des Staates bedacht werden. Im neunzehnten Jahrhundert wurde das Ausschöpfen der Ressourcen durch eine favorisierende Gesetzgebung der US-Regierung unterstützt. Dies und ein ausreichend großer Pool homogener Konsumenten führte dazu, dass sich die USA dank ihrer Ressourcenvielfalt an die Spitze der Weltwirtschaft setzen konnten.

Eine weitere wichtige Grundlage ist das Arbeitskräftepotential, das aus den natürlichen Ressourcen Waren herstellt. Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte und - noch entscheidender - ihre Produktivität helfen, den Zustand einer Volkswirtschaft zu bestimmen. Sowohl hohe Geburtenraten als auch ein hoher Zufluss an Immigranten sorgen für ein umfassendes Angebot an Arbeitskräften in den USA.

Private Unternehmen produzieren die meisten Güter und Dienstleistungen. Fast zwei Drittel der Gesamtproduktion des Landes dient dem privaten Konsum. Das verbleibende Drittel wird vom Staat und von Unternehmen gekauft. Die Rolle des Verbrauchers ist tatsächlich so groß, dass das Land manchmal als „Verbraucherwirtschaft“ bezeichnet wird.

Mittelstand und Großkonzerne

Die amerikanische Volkswirtschaft verfügt über ein breites Spektrum von Unternehmen, das von Einmannbetrieben bis zu weltweit größten Konzernen reicht. 99 Prozent aller selbständigen Unternehmen des Landes beschäftigen weniger als 500 Personen. Laut der U.S. Small Business Administration (SBA) beschäftigen diese Kleinunternehmen 52 Prozent aller amerikanischer Arbeitnehmer. 39 Prozent der High-Tech- Beschäftigten arbeiten in mittelständischen Unternehmen.


Die umsatzstärksten Unternehmen der USA 2007 in Milliarden US-Dollar - (Quelle: Fortune 500):

  1. Wal Mart - 351,1
  2. Exxon Mobil - 347,3
  3. General Motors - 207,4
  4. Chevron Texaco 200,6
  5. Conoco Phillips - 172,5
  6. General Electric - 168,3
  7. Ford - 160,1
  8. Citigroup - 146,8
  9. Bank of America - 117,0
  10. American International Group - 113,2


Die gewinnstärksten Unternehmen der USA 2007 in Milliarden US-Dollar - (Quelle: Fortune 500):

  1. Exxon Mobil - 39,5
  2. United Airlines - 22,9
  3. Citigroup - 21,5
  4. Bank of America - 21,1
  5. General Electric - 20,8
  6. Pfizer - 19,3
  7. Chevron Texaco 17,1
  8. Conoco Phillips - 15,6
  9. JPMorgan Chase & Co. - 14,4
  10. American International Group - 14,1

Außenhandel

In der Gründerzeit konzentrierten sich Staat und Wirtschaft hauptsächlich auf die Entwicklung der Binnenwirtschaft.

Die USA setzen sich aber auch seit mindestens Mitte des 19. Jahrhunderts für den Abbau von Handelsschranken und die Koordinierung des Weltwirtschaftssystems ein.

1853 und 1854 besuchte Kommodere Matthew C. Perry im Auftrage von Präsidenten Fillmore Japan, beim ersten Besuch mit 4 und beim zweiten Besuch mit 9 Schiffen darunter drei der damals weltweit größten Kriegsschiffe. Fillmore forderte u. a. Häfen für den Handel zu öffnen. Im Januar 1854 wurde ein „Vertrag über Freundschaft und Handel zwischen Japan und den USA“ unterzeichnet und ausgetauscht, er beendete die Zeit der Landesabschließung Japans.

Die Vereinigten Staaten waren maßgeblich am Abschluss des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (GATT), einem internationalen Kodex für Zoll- und Handelsregeln und dem Nordamerikanischen Freihandelsabkommen (NAFTA) beteiligt.

Die Entwicklung des elektronischen Handels wirft eine ganze Reihe von neuen Fragen zum Handel auf. 1998 gaben die Minister der Welthandelsorganisation (WTO) eine Erklärung heraus, dass Länder nicht durch die Auflage von Zöllen auf elektronische Übertragungen in den elektronischen Handel eingreifen. Die Vereinigten Staaten wollen das Internet zur zollfreien Zone erklären, den Wettbewerb auf den weltweiten Telekommunikationsmärkten gewährleisten und einen weltweiten Schutz für geistiges Eigentum an digitalen Produkten einführen.

In der vergangenen Dekade war der Export etwa für ein Viertel des wirtschaftlichen Wachstums verantwortlich. Vom Export sind mehr als zwölf Millionen Arbeitsplätze abhängig - Arbeitsplätze, deren Gehälter 13 bis 18 Prozent über dem Durchschnitt liegen, weil die Produktivität höher ist. Ein Drittel der Fläche von amerikanischen landwirtschaftlichen Betrieben - das sind etwa 56 Milliarden Dollar Umsatz - werden für den Export bebaut.

Dessen ungeachtet, überschreitet der Import den Export dauerhaft bei Weitem. Nach Angaben des „US Census Bureau“ beliefen sich die US-amerikanischen Exporte im Februar 2007 auf 124 Mrd. US-Dollar, davon 88,4 Mrd. für Waren und 35,6 Mrd. für Dienstleistungen. Die Importe summierten sich auf 182,4 Mrd. US-Dollar, davon 152,9 Mrd. für Waren und 29,5 Mrd. für Dienstleistungen. Das Außenhandelsdefizit beträgt damit 58,4 Mrd. US-Dollar pro Monat. 2006 wurden 1.436,8 Mrd. US-Dollar exportiert, davon 1.023,7 Mrd. US-Dollar an Waren und 413,1 Mrd. US-Dollar an Dienstleistungen. Importiert wurden 2.202,1 Mrd. US-Dollar, davon 1.859,7 Mrd. US-Dollar an Waren und 342,4 Mrd. US-Dollar an Dienstleistungen. Daraus resultiert ein Defizit bei Waren von 836 Mrd. US-Dollar und ein Überschuss bei Dienstleistungen von 70,7 Mrd. US-Dollar. Das gesamte Außenhandelsdefizit betrug im Jahr 2006 demnach 765,3 Mrd. US-Dollar.

Hauptexportländer 2008

Anteil in Prozent Anteil in US-Dollar Staat
20,07 % 260.914.364.000 Kanada
11,66 % 151.538.592.000 Mexiko
5,50 % 71.457.073.000 Volksrepublik China
5,12 % 66.579.152.000 Japan
4,21 % 54.732.310.000 Deutschland
4,14 % 53.775.110.000 Großbritannien
3,09 % 40.223.134.000 Niederlande
2,68 % 34.807.351.000 Südkorea
2,53 % 32.910.058.000 Brasilien
2,25 % 29.186.901.000 Frankreich
38,77 % 504.011.605.000 sonstige Staaten

Quelle: Foreign Trade Division, U.S. Census Bureau

Hauptimportländer 2008

Anteil in Prozent Anteil in US-Dollar Staat
16,08 % 337.789.782.000 Volksrepublik China
15,98 % 335.555.269.000 Kanada
10,28 % 215.914.854.000 Mexiko
6,63 % 139.248.199.000 Japan
4,65 % 97.552.900.000 Deutschland
2,79 % 58.619.220.000 Großbritannien
2,61 % 54.786.206.000 Saudi-Arabien
2,45 % 51.401.197.000 Venezuela
2,29 % 48.076.007.000 Südkorea
2,10 % 43.997.090.000 Frankreich
48,43 % 1.017.200.500.000 sonstige Staaten

Quelle: Foreign Trade Division, U.S. Census Bureau

Geld- und Finanzpolitik

Die Rolle der Regierung in der amerikanischen Volkswirtschaft geht weit über die Funktion eines Regulierungsgremiums für bestimmte Wirtschaftszweige hinaus. Die Regierung bestimmt das Tempo der Wirtschaftsentwicklung und bemüht sich um ein hohes Beschäftigungsniveau und stabile Preise. Sie hat zwei wichtige Instrumente, um diese Ziele zu erreichen: Die Finanzpolitik, durch die sie das entsprechende Steuer- und Ausgabenniveau bestimmt und die Geldpolitik, durch die sie den Geldumlauf steuert. Ende der neunziger Jahre erlebte das Land ein starkes Wirtschaftswachstum, verbunden mit einer niedrigen Arbeitslosen- und Inflationsrate.

Positiv gesehen wuchs im Jahr 2002 das verfügbare individuelle Einkommen um sechs Prozent, das höchste Wachstum seit vielen Jahren. Ein starkes Anwachsen der Produktivität glich teilweise die Auswirkungen einer stagnierenden Beschäftigung mit eingeschränktem Wachstum der Haushaltseinkommen aus. Die gleichzeitig wirkenden Steuerermäßigungen aus dem Steuergesetz „Economic Growth and Tax Relief Reconciliation Act“ (2001) erhöhte spürbar die Kaufkraft der Haushalte.

Im Jahr 2002 setzte die Wirtschaft der Vereinigten Staaten den Aufschwung, der Ende 2001 begonnen hatte, fort. Die wirtschaftlichen Bedingungen verbesserten sich in der ersten Hälfte des Jahres 2002. Die Ausgaben sowohl im persönlichen Verbrauch als auch im Bereich Mieten/ Wohnung blieben stabil, Wirtschaftsunternehmen beschränkten den Absatz ihrer Lagerbestände und begannen ihre Investitionen in Produktionsanlagen zu erhöhen. Die Beschäftigung in der Privatwirtschaft stieg. Nach einem Budgetüberschuss von 127 Milliarden Dollar im Finanzjahr 2001 meldete die Regierung ein Defizit von 158 Milliarden Dollar im Finanzjahr 2002. Die Ausgaben der Regierung im Finanzjahr 2002 hatten sich um acht Prozent erhöht. Die staatlichen Ausgaben erhöhten sich beträchtlich in vielen Bereichen, einschließlich Verteidigung, innere Sicherheit, Medicaid und Einkommensausgleich (einschließlich des vorübergehend erweiterten Arbeitslosenunterstützungprogramm).

Die Geldpolitik liegt in der Verantwortung des als „Federal Reserve System“ bezeichneten Zentralbanksystems, das 1913 vom Kongress eingerichtet wurde. Die Fed, wie sie gemeinhin bekannt ist, umfasst einen als Board of Governors bekannten Vorstand sowie zwölf private Regionalbanken mit insgesamt 25 Zweigstellen. Alle national konzessionierten Geschäftsbanken müssen laut Gesetz Mitglieder des Zentralbanksystems sein; für die bundesstaatlich konzessionierten Geschäftsbanken ist die Mitgliedschaft freiwillig. Die Vorstandsmitglieder werden vom Präsidenten der Vereinigten Staaten mit Zustimmung des Senats für eine 14jährige Amtszeit ernannt.

Verschuldung

Ein durchschnittlicher Haushalt der USA hatte 2007 Schulden in Höhe von etwa 10.000 US-Dollar. Hinzu kommen die Verbindlichkeiten aus Immobilien. Die Kreditkartenschulden der Bevölkerung beliefen sich im selben Jahr auf über 800 Milliarden Dollar, was eine Verdreifachung innerhalb von 20 Jahren bedeutet.[2]

Die Staatsverschuldung hat Anfang Oktober 2008 die Marke von 10 Billionen US-Dollar überschritten und liegt bei über 10.150 Milliarden US-Dollar. [3]

Börse

Unternehmen wenden sich an Kapitalmärkte, um Gelder zu beschaffen, die der Finanzierung von Fabrik- und Bürogebäuden usw., der Durchführung von Forschung und Entwicklung sowie einer Vielzahl anderer wichtiger Aktivitäten dienen sollen. Ein großer Teil des Geldes kommt von wichtigen Institutionen wie den Rentenversicherungen, Versicherungsgesellschaften, Banken, Stiftungen, Hochschulen und Universitäten. Zunehmend kommt es auch von Einzelpersonen. Heute sind ca. 52 Prozent der Haushalte in Besitz von Aktien, während es 1989 nur 32 Prozent waren.

Amerikaner sind stolz auf die Effizienz ihrer Börse und anderer Kapitalmärkte. Diese Märkte verdanken ihren Erfolg einerseits den Computern, sind aber auch von Tradition und Vertrauen abhängig. Es gibt Tausende von Aktien, aber die Wertpapiere der größten, bekanntesten und am meisten gehandelten Unternehmen werden generell an der New Yorker Börse (NYSE) notiert. Die meisten der gehandelten Aktien und Wertpapiere werden am National Association of Securities Dealers Automated Quotation System (Nasdaq) gehandelt. Dieses so genannte Tafelgeschäft, bei dem der Handel mit rund 5 240 Aktien abgewickelt wird, findet nicht an einem bestimmten Ort statt. Es handelt sich vielmehr um ein elektronisches Kommunikationsnetz der Aktien- und Wertpapierhändler. Ein unvorgesehener Aufschwung am Aktienmarkt verbunden mit einfacherer Anlage in Aktien führte in den neunziger Jahre zu einer drastischen Zunahme der öffentlichen Beteiligung an den Wertpapiermärkten. Das jährliche Handelsvolumen an der New Yorker Börse, dem „Big Board“, schnellte von 11 400 Millionen Aktien 1980 auf 169 000 Millionen Aktien 1998 empor.

Die 1934 gegründete Börsenaufsichtsbehörde ist das wichtigste Regulativ der Wertpapiermärkte in den Vereinigten Staaten. Vor 1929 regelten die einzelnen Bundesstaaten die Wertpapieraktivitäten. Der Zusammenbruch des Aktienmarktes im Jahre 1929, der die Weltwirtschaftskrise auslöste, zeigte die Unzulänglichkeit dieser Festlegung. Das Wertpapiergesetz von 1933 und das Gesetz über die Wertpapierbörse von 1934 räumten der Bundesregierung eine herausragende Rolle beim Schutz kleiner Anleger vor Betrug ein. Sie erleichterten es, die finanziellen Berichte der Unternehmen zu verstehen.

Arbeitsmarkt

Die Struktur der amerikanischen Erwerbstätigen wandelte sich grundlegend durch die Entwicklung Amerikas von einer Agrargesellschaft zu einem modernen Industriestaat. Am Ende des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es ein großes industrielles Wachstum. Viele Amerikaner verließen Bauernhöfe und Kleinstädte, um in Fabriken zu arbeiten. Diese Fabriken waren durch Massenproduktion, einer strengen Hierarchie, den Einsatz von ungelernten Arbeitskräften und niedrigen Löhnen gekennzeichnet. In diesem Umfeld entwickelten sich starke Gewerkschaften. Heute sind Gewerkschaften weiterhin eine wichtige politische und wirtschaftliche Kraft, deren Einfluss aber nachgelassen hat. Der produzierende Bereich hat an Bedeutung verloren. Der Dienstleistungssektor ist gewachsen. Das veränderte Umfeld der achtziger und neunziger Jahre schwächte die Position der Gewerkschaften, die heute einen sich verringernden Teil der Erwerbstätigen vertreten. Während 1945 über ein Drittel der Beschäftigten einer Gewerkschaft angehörten, fiel die Mitgliedschaft auf 13,2 Prozent im Jahr 2002. 2002 gab es 16,1 Millionen Gewerkschaftsmitglieder in den Vereinigten Staaten.

Von 1950 bis Ende 2002 stieg die Anzahl der nicht landwirtschaftlich Beschäftigten von 45 Millionen auf 130,7 Millionen. Das größte Wachstum verzeichneten die Computerindustrie, das Gesundheitswesen und andere Dienstleistungsbereiche. Durch den Beschäftigungszuwachs im Dienstleistungssektor konnten Arbeitskräfte, die durch steigende Produktivität im produzierenden Bereich freigesetzt worden waren, beschäftigt werden. 1946 gab es in der Dienstleistungsindustrie 24,4 Millionen Arbeitsplätze. 2002 gab es in diesem Bereich 107,1 Millionen Arbeitsplätze. Der Güter produzierende Sektor - zu dem die produzierende Industrie, das Bauwesen und der Bergbau gehören - verfügte 1946 über 17,2 Millionen Arbeitsplätze. Ende 2002 waren es 23,6 Millionen.

Viele der neuen Arbeitsplätze im Dienstleistungsbereich sind weder gut bezahlt, noch verfügen sie über die Sozialleistungen wie in der produzierenden Industrie. Durch die daraus resultierenden finanziellen Engpässe sind in vielen Familien beide Partner gezwungen zu arbeiten. Gehälter dienen nicht mehr dazu, Beschäftigte gleichwertig zu entlohnen. Vielmehr sollten Arbeitskräfte wie z. B. Fachleute für Computersoftware gewonnen und gehalten werden. Diese Entwicklung trug zur Vergrößerung der Einkommensunterschiede zwischen hoch qualifizierten und ungelernten Arbeitnehmern bei. 1979 variierte das durchschnittliche Wocheneinkommen von 215 Dollar für Arbeitnehmer mit weniger als einer Sekundarausbildung bis zu 348 Dollar für Collegeabsolventen. 1998 reichte diese Spanne von 337 Dollar bis 821 Dollar. Während der Mindestlohn in den siebziger Jahren nahezu jährlich angehoben wurde, gab es in den achtziger und neunziger Jahren wenige Erhöhungen.


Die Arbeitslosenzahlen in Amerika halten sich seit Jahren auf einem im Vergleich zu vielen europäischen Ländern niedrigen Niveau. So betrug die Arbeitslosenrate im März 2007 ca. 4,4 % und kletterte im Zuge der Finanzkrise auf 8,1 % im Februar 2009. Allerdings ist in diesem Zusammenhang zu beachten, dass die Erhebung der Arbeitslosenzahlen in den USA hinsichtlich ihrer Methode deutlich von den europäischen Ländern und insbesondere Deutschland abweicht. Denn während z.B. in Deutschland durch die Arbeitsämter genaue Zahlen erhoben werden können, da jeder Arbeitslosengeld/Hartz IV-empfänger registriert ist, erfolgt die Erhebung in den USA aufgrund von repräsentativen Telefonumfragen.

Landwirtschaft

Landwirtschaftlich genutzte Fläche in den USA

In den USA umfassen die landwirtschaftlichen Anbauflächen nur etwa 20 Prozent des Landes. Mit 170 Millionen Hektar sind sie jedoch größer als die gesamte Anbaufläche in der Europäischen Union. In den Great Plains befinden sich die besten Ackerbaugebiete. Dort können die anfallenden Arbeiten mit Hilfe von Maschinen schnell erledigt werden und ein ausgeglichenes Klima und fruchtbare Böden ermöglichen den großflächigen Anbau. Etwa 70 Prozent der Betriebe sind Familienbetriebe mit 100.000 bis 500.000 US-Dollar Jahresumsatz. Manche von ihnen sind stark verschuldet. Zu den Großbetrieben, die zum Teil über fünf Millionen US-Dollar Jahresumsatz generieren, gehören etwa 30 Prozent aller Betriebe.

1980 wurden etwa 80 Hektar Nutzfläche pro Farm landwirtschaftlich genutzt und die Zahl der Farmbetriebe lag bei ungefähr 5,6 Millionen. Bis zum Jahr 2000 ist die Größe der Nutzfläche pro Farmbetrieb auf etwa 190 Hektar gestiegen, und zwar bei gleichzeitiger Abnahme der Anzahl der Betriebe (nur noch rund 2 Millionen). Dieser Wandel konnte nur dank intensivem Einsatz technischer Hilfsmittel vollzogen werden.

Traditionell nahm die Landwirtschaft einen wichtigen Platz in der amerikanischen Wirtschaft und Kultur ein. Als die Nation noch in den Kinderschuhen steckte, galten Landwirte als die beispielhafte Verkörperung solcher Tugenden wie harter Arbeit, Initiative und Unabhängigkeit. Ihre Fähigkeit zur Erzeugung großer Erträge verdanken die amerikanischen Landwirte verschiedenen Faktoren. Der amerikanische Mittelwesten verfügt über einen der weltbesten Böden. In vielen Gebieten reichen die Niederschläge von bescheiden bis reichlich. In den Gebieten des Landes, wo es nicht so viel regnet, ermöglichen Flüsse und das Grundwasser intensive Bewässerung. Hohe Kapitalinvestitionen und der zunehmende Einsatz hervorragend ausgebildeter Arbeitskräfte tragen ebenfalls zum Erfolg der amerikanischen Landwirtschaft bei. Die landwirtschaftliche Bebauung ist - wie auch die restliche Wirtschaft - stark in sogenannte Belts (siehe: Belt-System) untergliedert gewesen, weshalb es zu einem hohen Grad an Spezialisierung kam.

Die ersten beiden Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts erwiesen sich als das goldene Zeitalter der amerikanischen Landwirtschaft. Die Preise für Agrarprodukte waren hoch, da die Nachfrage nach Waren stieg und der Wert des Bodens zunahm. Technische Fortschritte erhöhten die Produktivität. Die erfolgreichen Jahre anfangs des 20. Jahrhunderts endeten mit fallenden Preisen im Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg. Am Ende des Zweiten Weltkrieges sah sich die Landwirtschaft mit dem Problem der Überproduktion konfrontiert. Technologische Neuerungen wie die Einführung von Benzin und Strom betriebenen Maschinen, sowie der Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngemitteln, erbrachte höhere Erträge pro Hektar als je zuvor. Heute sehen wir verschiedenartige landwirtschaftliche Unternehmen, die sich intensiv bemühen, technologische Möglichkeiten zu benutzen, um den zunehmend sich deutlich artikulierenden Verbraucherforderungen in einem globalisierten Nahrungsmittelsystem zu entsprechen. Die Rolle der Regierung wird sich weiter in den Bereichen Handel, Wirtschaftspolitik, Infrastrukturanforderungen, Natur- und Umweltschutz, Ernährung und Nahrungsmittelhilfe verändern. Die amerikanische Landwirtschaft ist zunehmend zu einer „Agrar-Wirtschaft“ (Agrobusiness) geworden. Die Agrar-Wirtschaft umfasst eine Vielzahl landwirtschaftlicher Unternehmen und Strukturen - von kleinen Familienbetrieben bis zu riesigen Zusammenschlüssen oder multinationalen Unternehmen, die große Ländereien besitzen oder die von den Landwirten verwendeten Waren und Materialien herstellen. Diese landwirtschaftlichen Unternehmen, die manchmal im Besitz von Aktionären sind, benutzen mehr Maschinen und weit weniger landwirtschaftliche Arbeitskräfte. 1940 gab es sechs Millionen landwirtschaftliche Betriebe mit durchschnittlich je 67 Hektar. Ende der neunziger Jahre gab es nur noch rund 2,2 Millionen landwirtschaftliche Betriebe von durchschnittlich 190 Hektar. In dieser Zeit nahm die Beschäftigung in der Landwirtschaft dramatisch ab - von 12,5 Millionen 1930 auf 1,2 Millionen in den neunziger Jahren.

Während sich die Produktion in den vergangenen fünfzig Jahren verdoppelt hat, ist die Anzahl der Unternehmen um mehr als zwei Drittel gesunken. Heute produzieren 150.000 amerikanische landwirtschaftliche Unternehmer den größten Teil der Nahrung und Rohstoffe. Obwohl sie zu den weltweit wettbewerbsstärksten Unternehmen gehören, sind sie nur ein Teil der amerikanischen Landwirtschaft. Das US-Landwirtschaftsministerium (United States Department of Agriculture) verzeichnet weitere zwei Millionen Bauern, die dem Kriterium entsprechen, dass sie jährlich Produkte im Umfang von 1.000 Dollar verkaufen. Viele von diesen Produzenten haben andere Berufe, schätzen aber die ländliche Lebensweise.

Weblinks

Fußnoten

  1. dt. „der Staat ist nicht die Lösung unseres Problems, der Staat ist das Problem“
  2. tagesschau.de, Die US-Immobilienkrise ist eine US-Kreditkrise - Aus für die "Alles-auf-Pump"-Kaufkultur?, 17. August 2007
  3. http://www.20min.ch/news/ausland/story/29505982

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