Lari (Toskana)

Lari (Toskana)
Lari
Wappen
Lari (Italien)
Lari
Staat: Italien
Region: Toskana
Provinz: Pisa (PI)
Koordinaten: 43° 34′ N, 10° 36′ O43.56888888888910.593333333333130Koordinaten: 43° 34′ 8″ N, 10° 35′ 36″ O
Höhe: 130 m s.l.m.
Fläche: 45,14 km²
Einwohner: 8.841 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 196 Einw./km²
Postleitzahl: 56035
Vorwahl: 0587
ISTAT-Nummer: 050017
Demonym: Larigiani
Schutzpatron: San Leonardo
Website: Lari
Blick auf Lari

Lari ist eine Gemeinde in der Provinz Pisa am südlichen Hang des weitläufigen Arnotales gelegen.

Mittelpunkt der Gemeinde ist das Dorf Lari, das auf etruskische Ursprünge zurückgeführt werden kann. Keramikscherben, die im Untergrund des dortigen Castello gefunden wurden, belegen dies für die Zeit bis zum 5. Jahrhundert v. Chr. Erstmals urkundlich erwähnt ist der Ort im Jahr 732. Damals stand im Mittelpunkt des Ortes ein hölzerner Turm, der von Pfahlwerk umgeben war.

Im Jahr 1230 wurde der Standort von den Upezzinghi, einer rebellischen Familie aus Pisa, zu einer Festung ausgebaut und verstärkt. In strategisch wichtiger Lage wurde das Festungswerk ausgebaut und wuchs zu einer der am besten geschützten Burgen der inneren Toskana.

Mit der Eroberung Laris nach einer blutigen Schlacht 1406 ging die Herrschaft von Pisa auf Florenz über. Lari wurde florentinisches Vikariat, in dem in sechsmonatigem Turnus Vikare von Florenz eingesetzt und abgelöst wurden. Zu deren Aufgaben zählten die Steuereintreibung, die Rechtsprechung und das Kommando über das Heer. Das Vikariat war zu dieser Zeit weitläufig und reichte bis zum Meer, kontrollierte Besitztümer in Peccioli, Palaia, und im Norden Teile von Pontedera.

Im 15. und 16. Jahrhundert wurden die Verteidigungsanlagen allseitig verstärkt: der Zugang war auf drei Tore beschränkt, von denen heute zwei erhalten sind. Das Volterra-Tor im Süden war als Hauptzugang mit einer Zugbrücke versehen, die über einen trockenen Burggraben führte. Schon 1780 wurde dieses abgerissen, um Fuhrwerken die Zufahrt zum Markt auf der zentral gelegenen Piazza zu ermöglichen.

Das Vikariat hatte bis 1848 Bestand. Danach war das Castello von Lari für mehr als 100 Jahre Sitz des Amtsgerichtes.

Heute ist Lari ein ruhiger Ort mit historischer Atmosphäre. Von einiger wirtschaftlicher Bedeutung sind der Kirschanbau [2] und die eigenen Angaben zufolge "kleinste Nudelfarbrik der Welt" der Brüder Martelli [3].

Quellen

Führungsblatt für das Castello dei Vicari di Lari, hg. von der Kulturvereinigung "Il Castello", Lari o.J.

Einzelnachweise

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica vom 31. Dezember 2010.
  2. Ciliegia di Lari (italienisch)
  3. Pastificio Martelli (italienisch)

Weblinks


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