Leslie Ferdinand

Leslie Ferdinand
Les Ferdinand
Spielerinformationen
Voller Name Leslie Ferdinand
Geburtstag 18. Dezember 1966
Geburtsort PaddingtonEngland
Größe 180 cm
Position Stürmer
Vereine in der Jugend

1985-1986
FC Southall
Hayes & Yeading FC
Vereine als Aktiver1
Jahre Verein Spiele (Tore)
1986-1995
1986-1987
1/1989-1989
1995-1997
1997-1/2003
1/2003-2003
2003-2004
2004-1/2005
1/2005-2005
2005-2006
Queens Park Rangers
Brentford F.C.
Besiktas Istanbul
Newcastle United
Tottenham Hotspur
West Ham United
Leicester City
Bolton Wanderers
FC Reading
FC Watford
163 (80)
3 (0)
24 (14)
68 (41)
118 (33)
14 (2)
29 (12)
12 (1)
12 (1)
0 (0)
Nationalmannschaft2
1993-1998 England 17 (5)

1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
 Stand: 4. Januar 2008
2Stand: 6. September 2008

Leslie „Les“ Ferdinand (* 18. Dezember 1966 in Paddington, London, England) ist ein ehemaliger englischer Fußballspieler der 1990er-Jahre. Der kräftige und technisch versierte Mittelstürmer war dabei vor allem für seine Kopfballstärke bekannt. Les Ferdinand, der den Spitznamen „Sir Les“ bekam, ist zudem der Cousin der aktuell in der Premier League spielenden Profis Anton und Rio Ferdinand.

Inhaltsverzeichnis

Sportlicher Werdegang

Anfangszeit und Queens Park Rangers

Ferdinand begann seine Karriere im Amateurfußball beim FC Southall und wechselte anschließend zum FC Hayes. Dort wurde er von den Queens Park Rangers („QPR“) entdeckt und für eine Ablösesumme von 30.000 Pfund verpflichtet. Er konnte sich bei seiner ersten Profistation jedoch zunächst nicht durchsetzen und wurde jeweils für kurze Zeit an den FC Brentford und später an Beşiktaş Istanbul in die Türkei ausgeliehen. In Istanbul war er maßgeblich für den Gewinn des türkischen Pokals 1989 mitverantwortlich. Nach seiner Rückkehr nach England - eine von Beşiktaş und Ferdinand angestrebte Verlängerung der Ausleihe kam aufgrund der Höhe der geforderten Gebühr nicht zustande - wurde er bei QPR auch unter dem neuen Trainer Trevor Francis erneut nur sehr sporadisch eingesetzt. Auch der Trainerwechsel zu Don Howe brachte für Ferdinand keine bessere Perspektive, zudem QPR in dieser Zeit auch noch den Stürmer Roy Wegerle für eine Million Pfund gekauft hatte.

Spätestens im Jahr 1991 entwickelte er sich dann aber immer mehr zum Stammspieler. Als sich Wegerle verletzt hatte und von Ferdinand vertreten wurde, konnte dieser durch zwei Treffer den 2:1-Sieg gegen Luton Town in letzter Minute sicherstellen. Fortan erlebte Ferdinand bei QPR - mit Wegerle an seiner Seite - eine erfolgreiche Zeit. In der noch laufenden Saison trug er mit sieben Toren in sieben Spielen maßgeblich zum Klassenerhalt des Vereins in der ersten Liga bei.

In der folgenden Saison war er auch unter dem neuen Trainer Gerry Francis zunächst in der Stammformation, bis er aufgrund eines Wangenknochenbruch längere Zeit pausieren musste. Dennoch wurde er, auch aufgrund des Verkaufs von Wegerle im März 1992, zum besten Saisontorschützen des Vereins.

Als 1992 die Premier League in die erste Saison als oberste englische Spielklasse ging, war Ferdinand nun einer der besten Stürmer des Landes und wurde im Verlauf der Saison zum englischen Nationalspieler, wobei er seinen Einstand im Februar 1993 gegen San Marino gab. Am Ende der Spielzeit war Ferdinand hinter Teddy Sheringham von den Tottenham Hotspurs mit 20 Treffern der zweitbeste Torschütze der abgelaufenen Premier League-Saison.

In den anschließenden zwei Spielzeiten konnte Ferdinand weiterhin auf konstant hohem Niveau spielen und nach 16 Toren in der Saison 1993/94 war er ein Jahr später mit 24 Treffern drittbester Torschütze der Liga. Obwohl er kurz zuvor noch seinen Vertrag bei QPR verlängert hatte, wechselte er dann nach insgesamt 90 Toren in 183 Spielen für die Rangers für sechs Millionen Pfund - zur großen Enttäuschung der QPR-Anhänger - zu Newcastle United, wobei 600.000 Pfund davon, gemäß den ursprünglichen Vertragsvereinbarungen bei Ferdinands Wechsel zu QPR, an den Vorgängerverein aus Hayes gezahlt wurden. QPR konnte fortan den Weggang Ferdinands nicht kompensieren und stieg bereits ein Jahr später in die Zweitklassigkeit ab.

Newcastle United

In Newcastle schoss Ferdinand während seiner ersten Saison unter Trainer Kevin Keegan 25 Meisterschaftstore und scheiterte nur knapp an dem Gewinn der englischen Meisterschaft. Am Ende der Saison wurde er von seinen Spielerkollegen zu Englands Fußballer des Jahres gewählt. Ferdinand bildete mit Alan Shearer sowohl im Verein als auch in der englischen Nationalmannschaft fortan eine sehr effektive Sturmpartnerschaft. Nach zwei weiteren Spielzeiten wurde er nach dem Weggang Keegans von dem neuen Trainer Kenny Dalglish in Sommer 1997 für einen Wechsel freigegeben, wobei Ferdinand insgesamt 50 Tore in 84 Pflichtspielen für Newcastle erzielt hatte. Noch heute ist er deswegen bei den Anhängern Newcastles ein sehr beliebter Spieler, was im Mai 2006 beim Abschiedsspiel für Shearer durch „stehende Ovationen“ deutlich gemacht wurde.

Tottenham Hotspurs und der weitere Karrierenverlauf

Im Jahre 1997 wechselte Ferdinand - erneut für sechs Millionen Pfund - zu den Tottenham Hotspurs, die zu dieser Zeit von Ferdinands ehemaligem QPR-Trainer Gerry Francis trainiert wurden und einen Ersatz für den zu Manchester United abgewanderten Sheringham benötigten. Ferdinand erfüllte sich mit diesem Wechsel einen Kindheitswunsch, da er in seiner Jugend Fan der „Spurs“ gewesen war. Da Ferdinand aber in der Folgezeit immer wieder Verletzungen beeinträchtigten, konnte der mittlerweile Über-30-jährige das zuvor gezeigte Leistungsniveau in seinen mehr als fünf Jahren bei Tottenham nie wieder auf konstante Weise erreichen.

In der zweiten Saisonhälfte 2002/03 wurde er zu West Ham United - unter der Leitung von Glen Roeder - transferiert, blieb dort jedoch nur kurze Zeit, da der Klub am Ende der Spielzeit absteigen musste. Ferdinand ging ablösefrei am Anfang der Saison 2003/04 zu dem Verein Leicester City, mit dem er allerdings auch abstieg und in Richtung der Bolton Wanderers wieder verließ. Seine nächste Vereinsstation wurde im Januar 2005 der FC Reading, bei dem Ferdinand bis zum Abschluss der Saison agierte.

Es folgte ein Engagement beim FC Watford, für den er seit 2005 in einer Doppelfunktion aus Kotrainer und Spieler aktiv ist.

Nationalmannschaftskarriere

Ferdinand absolvierte 17 Länderspiele für England, in denen er fünf Treffer erzielte. Er war zudem im englischen Kader der EM 1996 im eigenen Land und der WM 1998 in Frankreich. Bei beiden Turnieren kam er jedoch nicht zum Einsatz. In der Nationalmannschaft wurde er zumeist nur als Ergänzungsspieler angesehen, stellte hinter Spielern wie Shearer, Sheringham, Ian Wright und später Robbie Fowler nur eine zweite Wahl dar und spielte dabei zumeist nur die Rolle eines mehr physisch denn spielerisch orientierten Mittelstürmers (als sogenannte „Brechstangen-Methode“, wenn andere spieltaktische Varianten einen zu geringen Erfolg versprachen).

Wissenswertes

  • Ferdinand wurde 2005 mit dem Order of the British Empire als „MBE“ ausgezeichnet.
  • Er war der erste Spieler, der für sechs verschiedene Premier League-Vereine Tore erzielen konnte.
  • Am 15. Dezember 2001 schoss Ferdinand für Tottenham gegen den FC Fulham das 10.000 Tor in der Geschichte der Premier League.
  • Ferdinand ist als Fußballexperte für den Rundfunksender BBC Sport aktiv und regelmäßig in der Quizsendung „Kick Off“ auf ESPN zu sehen.

Erfolge

  • Türkischer Pokalsieger: 1989
  • Englands Fußballer des Jahres: 1996

Vereinsstationen

  • FC Southall
  • FC Hayes (1985 - 1986)
  • Queens Park Rangers (1987 - 1995)
    • Brentford F.C. (1987-1988)
    • Beşiktaş Istanbul (1988 - 1989 (ausgeliehen))
  • Newcastle United (1995 - 1997)
  • Tottenham Hotspur (1997 - 2003)
  • West Ham United (2003)
  • Leicester City (2003 - 2004)
  • Bolton Wanderers (2004 - 2005)
  • FC Reading (2005)
  • FC Watford (seit 2005)

Weblinks


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