Letalnica bratov Gorišek

Letalnica bratov Gorišek
Letalnica bratov Gorišek
(Skiflugschanze der Gebrüder Gorišek)
Letalnica
LetalnicaVorlage:Infobox Sprungschanze/Wartung/Ganzer Bildlink
Letalnica bratov Gorišek (Slowenien)
Red pog.svg
Standort
Stadt Planica
Land SlowenienSlowenien Slowenien
Verein SD Planica
Zuschauerplätze 50.000
Baujahr 1969
Umgebaut u.a. 1994, 2003
Schanzenrekord 239,0 m
NorwegenNorwegen Bjørn Einar Romøren
(20. März 2005)
Daten
Aufsprung
Hillsize HS 215
Konstruktionspunkt 185 m
46.47638888888913.721111111111

Die Letalnica bratov Gorišek [ˈɡɔriʃɛk] (deut. Skiflugschanze der Gebrüder Gorišek), meist nur kurz Letalnica [ˈleːtalnitsa] genannt, ist seit dem Ausbau des Vikersundbakkens auf HS225 im Jahr 2010 die zweitgrößte Skiflugschanze der Welt und befindet sich im slowenischen Planica. Auf der Schanze wurden bisher 28 Skiflugweltrekorde aufgestellt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In Planica wurde bereits vor 1930 die erste Skisprungschanze gebaut. 1934 wurde von Stanko Bloudek die Bloudkova Velikanka-Schanze (deut. Bloudeks Großschanze), die erste Großschanze der Welt, die damals noch als Flugschanze galt, eröffnet. Auf dieser Schanze wurde mehrfach der Skiflugweltrekord verbessert. Nachdem jedoch weltweit die Schanzen immer größer wurden und große, moderne Skiflugschanzen entstanden, entschloss man sich in den 1960er Jahren in Planica nachzuziehen. Da eine Vergrößerung der alten Schanze nicht möglich war, konstruierten die Brüder Lado und Janez Gorišek unweit der alten Schanze die neue Flugschanze. Diese wurde am 19. März 1969 vor 90.000 Zuschauern eröffnet. Am Eröffnungswochenende wurde der Skiflugweltrekord fünf Mal verbessert.[1]

Seitdem finden auf der Schanze regelmäßig Weltcup-Springen und Skiflug-Weltmeisterschaften statt. Mehrfach wurde hier auch der Weltrekord verbessert. Während zunächst verschiedene Flugschanzen an der Entwicklung des Weltrekords beteiligt waren, wurde er von 1986, als Matti Nykänen 191 Meter weit flog, bis 2011, als Johan Remen Evensen auf dem Vikersundbakken 246,5 Meter sprang, immer auf der Letalnica aufgestellt. Am 17. März 1994 sprang Andreas Goldberger in Planica als erster Mensch über 200 Meter, konnte den Sprung jedoch nicht stehen. Der erste offizielle „Zweihunderter“ wird daher Toni Nieminen angerechnet, der am selben Tag einen Sprung auf 203 Meter stand.

2005 wurde hier von Bjørn Einar Romøren mit 239 Metern der aktuelle Schanzenrekord aufgestellt, der auch bis zum 11. Februar 2011 der Skiflugweltrekord war. Am selben Tag gelang dem Finnen Janne Ahonen mit 240 Metern ein noch weiterer Flug, allerdings konnte er den Sprung nicht stehen, weshalb der Sprung nicht als Weltrekord gewertet wurde. Der aktuelle Skiflugweltrekord wurde am 11. Februar 2011 von Johan Remen Evensen mit 246,5 Metern am Vikersundbakken im norwegischen Vikersund aufgestellt.

An der Schanze werden regelmäßig kleinere Umbauten vorgenommen, um immer den aktuellen Bedürfnissen zu entsprechen.

Der Name der Schanze

Die Schanze hieß ursprünglich Velikanka (deut. Großschanze oder schlicht Große) und wurde zur Skiflug-WM 2004 in Letalnica (deut. Flugschanze) umbenannt.[2]

Technische Daten

Markierung der Hillsize (durchgezogene rote Linie) am Aufsprunghang.
Letalnica bratov Gorišek[3]
Anlauf
Anlauflänge 116,5 m
Neigung des Anlaufs (γ) 38,5°
Anlaufgeschwindigkeit 28,5 m/s
(102,6 km/h)
Schanzentisch
Tischhöhe 2,9 m
Tischlänge 7,5 m
Neigung des Schanzentisches (α) 10,8°
Aufsprung
Hillsize 215 m
Konstruktionspunkt 185 m
Höhendifferenz Tischkante bis K-Punkt (h) 95,89 m
Längendifferenz Tischkante bis K-Punkt (n) 153,63 m
Verhältnis Höhen- zu Längendifferenz (h/n) 0,612
K-Punkt Neigungswinkel (β) 33,8°
Auslauf
Länge des Auslaufs 130 m

Sonstiges

Jedes Mal, wenn ein Springer über 200 Meter sprang, wurde das Lied "Planica" der Gruppe Avsenik gespielt. Seit neustem kommt es nur noch bei Weiten von über 215 Meter zum Einsatz, da 200-Meter-Sprünge mittlerweile sehr häufig vorkommen.

Entwicklung des Schanzenrekords

Jahr Name Weite
21.03.1969 NorwegenNorwegen Bjørn Wirkola 156,0 m Weltrekord
22.03.1969 NorwegenNorwegen Bjørn Wirkola 160,0 m Weltrekord
22.03.1969 TschechoslowakeiTschechoslowakei Jiří Raška 164,0 m Weltrekord
23.03.1969 Deutschland Demokratische Republik 1949DDR Manfred Wolf 165,0 m Weltrekord
15.03.1974 SchweizSchweiz Walter Steiner 169,0 m Weltrekord
16.03.1979 Deutschland Demokratische Republik 1949DDR Klaus Ostwald 179,0 m Weltrekord
15.03.1984 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mike Holland 186,0 m Weltrekord
15.03.1984 FinnlandFinnland Matti Nykänen 187,0 m Weltrekord
16.03.1984 FinnlandFinnland Matti Nykänen 191,0 m Weltrekord
15.03.1987 NorwegenNorwegen Vegard Opaas 193,0 m Weltrekord
15.03.1987 PolenPolen Piotr Fijas 194,0 m Weltrekord
17.03.1994 OsterreichÖsterreich Martin Höllwarth 196,0 m Weltrekord
17.03.1994 FinnlandFinnland Toni Nieminen 203,0 m Weltrekord
18.03.1994 NorwegenNorwegen Espen Bredesen 209,0 m Weltrekord
Jahr Name Weite
22.03.1997 NorwegenNorwegen Espen Bredesen 210,0 m Weltrekord
22.03.1997 NorwegenNorwegen Lasse Ottesen 212,0 m Weltrekord
19.03.1999 DeutschlandDeutschland Martin Schmitt 214,5 m Weltrekord
20.03.1999 NorwegenNorwegen Tommy Ingebrigtsen 219,5 m Weltrekord
16.03.2000 OsterreichÖsterreich Thomas Hörl 224,5 m Weltrekord
18.03.2000 OsterreichÖsterreich Andreas Goldberger 225,0 m Weltrekord
20.03.2003 FinnlandFinnland Matti Hautamäki 227,5 m Weltrekord
22.03.2003 FinnlandFinnland Matti Hautamäki 228,5 m Weltrekord
23.03.2003 FinnlandFinnland Matti Hautamäki 231,0 m Weltrekord
20.03.2005 NorwegenNorwegen Tommy Ingebrigtsen 231,0 m Weltrekord
20.03.2005 NorwegenNorwegen Bjørn Einar Romøren 234,5 m Weltrekord
20.03.2005 FinnlandFinnland Matti Hautamäki 235,0 m Weltrekord
20.03.2005 NorwegenNorwegen Bjørn Einar Romøren 239,0 m Weltrekord

Internationale Wettbewerbe

Genannt werden alle von der FIS organisierten Sprungwettbewerbe[4]

Datum Kategorie Schanze 1. Platz 2. Platz 3. Platz
14. März 1987 Weltcup K185 OsterreichÖsterreich Andreas Felder NorwegenNorwegen Ole Gunnar Fidjestøl Deutschland BRBR Deutschland Thomas Klauser
15. März 1987 Weltcup K185 NorwegenNorwegen Ole Gunnar Fidjestøl JugoslawienJugoslawien Matjaž Zupan PolenPolen Piotr Fijas
23. März 1991 Weltcup K185 SchwedenSchweden Staffan Tällberg SchweizSchweiz Stephan Zünd DeutschlandDeutschland André Kiesewetter
24. März 1991 Weltcup K185 DeutschlandDeutschland Ralph Gebstedt OsterreichÖsterreich Stefan Horngacher DeutschlandDeutschland Dieter Thoma
22. März 1997 Weltcup K185 JapanJapan Takanobu Okabe JapanJapan Kazuyoshi Funaki FinnlandFinnland Jani Soininen
23. März 1997 Weltcup K185 JapanJapan Akira Higashi SlowenienSlowenien Primož Peterka NorwegenNorwegen Lasse Ottesen
21. März 1999 Weltcup K185 DeutschlandDeutschland Martin Schmitt JapanJapan Kazuyoshi Funaki DeutschlandDeutschland Christof Duffner
20. März 1999 Weltcup K185 JapanJapan Hideharu Miyahira DeutschlandDeutschland Martin Schmitt JapanJapan Noriaki Kasai
21. März 1999 Weltcup K185 JapanJapan Noriaki Kasai JapanJapan Hideharu Miyahira DeutschlandDeutschland Martin Schmitt
18. März 2000 Weltcup K185 DeutschlandDeutschland Deutschland
Sven Hannawald
Michael Uhrmann
Martin Schmitt
Hansjörg Jäkle
FinnlandFinnland Finnland
Ville Kantee
Risto Jussilainen
Jani Soininen
Janne Ahonen
JapanJapan Japan
Takanobu Okabe
Kazuyoshi Funaki
Hideharu Miyahira
Noriaki Kasai
19. März 2000 Weltcup K185 DeutschlandDeutschland Sven Hannawald FinnlandFinnland Janne Ahonen OsterreichÖsterreich Andreas Goldberger
17. März 2001 Weltcup K185 FinnlandFinnland Finnland
Veli-Matti Lindström
Tami Kiuru
Jussi Hautamäki
Risto Jussilainen
OsterreichÖsterreich Österreich
Wolfgang Loitzl
Andreas Goldberger
Martin Koch
Stefan Horngacher
JapanJapan Japan
Hideharu Miyahira
Kazuya Yoshioka
Masahiko Harada
Noriaki Kasai
18. März 2001 Weltcup K185 DeutschlandDeutschland Martin Schmitt FinnlandFinnland Risto Jussilainen NorwegenNorwegen Tommy Ingebrigtsen
23. März 2002 Weltcup K185 FinnlandFinnland Finnland
Matti Hautamäki
Veli-Matti Lindström
Risto Jussilainen
Janne Ahonen
DeutschlandDeutschland Deutschland
Christof Duffner
Martin Schmitt
Michael Uhrmann
Sven Hannawald
OsterreichÖsterreich Österreich
Martin Koch
Andreas Widhölzl
Andreas Goldberger
Wolfgang Loitzl
24. März 2002 Weltcup K185 Wettkampf abgebrochen
21. März 2003 Weltcup K185 FinnlandFinnland Finnland
Tami Kiuru
Matti Hautamäki
Veli-Matti Lindström
Janne Ahonen
NorwegenNorwegen Norwegen
Bjørn Einar Romøren
Tommy Ingebrigtsen
Roar Ljøkelsøy
Henning Stensrud
OsterreichÖsterreich Österreich
Thomas Morgenstern
Stefan Thurnbichler
Florian Liegl
Andreas Widhölzl
22. März 2003 Weltcup K185 FinnlandFinnland Matti Hautamäki PolenPolen Adam Małysz OsterreichÖsterreich Martin Höllwarth
23. März 2003 Weltcup K185 FinnlandFinnland Matti Hautamäki DeutschlandDeutschland Sven Hannawald JapanJapan Hideharu Miyahira
19. März 2005 Weltcup HS215 FinnlandFinnland Matti Hautamäki OsterreichÖsterreich Andreas Widhölzl NorwegenNorwegen Bjørn Einar Romøren
20. März 2005 Weltcup HS215 NorwegenNorwegen Bjørn Einar Romøren NorwegenNorwegen Roar Ljøkelsøy OsterreichÖsterreich Andreas Widhölzl
18. März 2006 Weltcup HS215 NorwegenNorwegen Roar Ljøkelsøy NorwegenNorwegen Bjørn Einar Romøren OsterreichÖsterreich Martin Koch
19. März 2006 Weltcup HS215 FinnlandFinnland Janne Happonen OsterreichÖsterreich Martin Koch SlowenienSlowenien Robert Kranjec
23. März 2007 Weltcup HS215 PolenPolen Adam Małysz SchweizSchweiz Simon Ammann SlowenienSlowenien Jernej Damjan
24. März 2007 Weltcup HS215 PolenPolen Adam Małysz NorwegenNorwegen Anders Jacobsen OsterreichÖsterreich Martin Koch
25. März 2007 Weltcup HS215 PolenPolen Adam Małysz SchweizSchweiz Simon Ammann OsterreichÖsterreich Martin Koch
14. März 2008 Weltcup HS215 OsterreichÖsterreich Gregor Schlierenzauer FinnlandFinnland Janne Ahonen NorwegenNorwegen Bjørn Einar Romøren
15. März 2008 Weltcup HS215 NorwegenNorwegen Norwegen
Tom Hilde
Anders Jacobsen
Anders Bardal
Bjørn Einar Romøren
FinnlandFinnland Finnland
Janne Happonen
Matti Hautamäki
Jussi Hautamäki
Janne Ahonen
OsterreichÖsterreich Österreich
Martin Koch
Thomas Morgenstern
Andreas Kofler
Gregor Schlierenzauer
16. März 2008 Weltcup HS215 OsterreichÖsterreich Gregor Schlierenzauer OsterreichÖsterreich Martin Koch FinnlandFinnland Janne Happonen
22. März 2009 Weltcup HS215 OsterreichÖsterreich Gregor Schlierenzauer PolenPolen Adam Małysz RusslandRussland Dmitri Wassiljew
21. März 2009 Weltcup HS215 NorwegenNorwegen Norwegen
Tom Hilde
Johan Remen Evensen
Anders Jacobsen
Anders Bardal
PolenPolen Polen
Kamil Stoch
Łukasz Rutkowski
Stefan Hula
Adam Małysz
RusslandRussland Russland
Denis Kornilow
Pawel Karelin
Ilja Rosljakow
Dmitri Wassiljew
22. März 2009 Weltcup HS215 FinnlandFinnland Harri Olli PolenPolen Adam Małysz SchweizSchweiz Simon Ammann
SlowenienSlowenien Robert Kranjec
18. März 2011 Weltcup HS215 OsterreichÖsterreich Gregor Schlierenzauer OsterreichÖsterreich Thomas Morgenstern OsterreichÖsterreich Martin Koch
19. März 2011 Weltcup HS215 OsterreichÖsterreich Österreich
Thomas Morgenstern
Andreas Kofler
Martin Koch
Gregor Schlierenzauer
NorwegenNorwegen Norwegen
Anders Bardal
Johan Remen Evensen
Björn Einar Romören
Tom Hilde
SlowenienSlowenien Slowenien
Peter Prevc
Jernej Damjan
Jurij Tepes
Robert Kranjec
20. März 2011 Weltcup HS215 PolenPolen Kamil Stoch SlowenienSlowenien Robert Kranjec PolenPolen Adam Małysz

Einzelnachweise

  1. Planica - From 1934 till today (englisch)
  2. Planica (SLO): Flugschanze
  3. Schanzenprofilbestätigung GIF-Bild 83kb
  4. FIS Results Planica. Abgerufen am 24. Januar 2011.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Letalnica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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