Anstand

Anstand

Anstand bezeichnet die „gute Sitte“ im Benehmen. Zweck des Anstands ist es, dem gesellschaftlichen Umgang durch Zügelung der individuellen Willkür Formen bereitzustellen, die als Ausdruck grundlegender Wertvorstellungen gelten sollen.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Der anständige Mensch als Idealtypus des Weltbildes der Aufklärung respektiert in Einstellung und Verhalten die Persönlichkeit des Anderen und achtet darauf, dass dieser nicht bloßgestellt (Scham), gedemütigt (Hochmut) oder benachteiligt (Ungerechtigkeit) wird.

Persönlicher Anstand kann erlernt, jedoch nicht reglementiert werden; wohl aber können auf Prinzipien des Anstands beruhende Regeln oder Gesetze festgelegt und zur Geltung gebracht werden. Dies geschieht grundlegend in der Erklärung der Menschenrechte.

Im Unterschied zur Einhaltung äußerlicher Umgangsformen oder zur formalen Erfüllung von Höflichkeitsprinzipien ist Anstand die auf der Freiheit und Urteilskraft der sittlichen Person beruhende Wahl einer Haltung, welche auf Anerkennung und Aneignung des grundlegenden Wertes der „Menschlichkeit“ (Gleichheit, Würde) sowie der gefühlten Verpflichtung gegen diesen in Verhalten und Handeln beruht.

Vom Anstand zu unterscheiden ist so der Begriff des Schicklichen und seiner zeit- und gesellschaftstypischen Abwandlungen, welcher eine Anpassung des persönlichen Verhaltens an eine gemeinschaftliche Norm fordert (Konformität). Anstand kann sich u. U. geradezu im Verstoß gegen das Schickliche, die Etikette, oder die geltende soziale Norm bewähren, sofern diese den grundlegenden Wert verletzt.

Im Finden, Bewahren oder Geltendmachen des Anstandes in der ihn anfechtenden Situation behauptet sich die sittliche Person bzw. die sittliche Gemeinschaft.

In der Alltagssprache meint anständig auch die sorgfältige, nach den „Regeln der Kunst“ verfahrende Geschicklichkeit im Umgang mit Dingen oder – im weitesten Sinne – „Gegenständen“: Anständig ist hier, was „kunstgerecht“, „ordentlich“ und „brauchbar“ gemacht ist. In den Komposita Anstandsdame oder „Anstands-Wau-Wau“ wird der Begriff meist nur ironisch verwendet.

Umdeutung und Instrumentalisierung des Begriffes

Anstand ist ein zentraler Begriff von Sitten- und Tugendlehre(n), von Moralphilosophie resp. -theologie. Er zielt auf eine moralische innere Einstellung und entsprechendes gesellschaftsverträgliches bzw. -förderliches Verhalten (Manieren etc.), wobei die Achtsamkeit gegenüber anderen Menschen und Lebewesen und die Zügelung des Hochmuts, der Selbstüberschätzung, des Egozentrismus und des Animalischen im Menschen im Zentrum der Intentionen stehen. Gemeinsam mit anderen moralischen Kategorien unterliegt der Begriff Anstand geschichtsbedingten Interpretationen und ist aufgrund verbreiteter Unkenntnis seines Bedeutungsgehalts leicht instrumentalisierbar, umdeutbar und dem Missbrauch preisgegeben, insbesondere wenn er sich gleichsam als maskierter Hochmut darstellt, obwohl er diesen ja eigentlich zu zügeln sucht. Nicht selten bezeichnen sich Menschen selbst gegenüber anderen als anständig, obwohl sie in Wahrheit dadurch nichts anderes zum Ausdruck bringen wollen, als dass sie die Lebens- und Verhaltensweisen eines Gegenübers zutiefst verachten. Wahrer Anstand ist demgegenüber niemals auftrumpfend, sondern im Gegenteil von überlegter Zurückhaltung und vernünftiger Selbstbeherrschung – dem Gegenteil von zügelloser Vulgarität – geprägt. Die Verletzung der jeweils geltenden Anstandsregeln ist bei den meisten Menschen mit Schamgefühl verbunden (Kant: „das genierte Wesen, wenn man besorgt ist, einen schlechten Anstand zu zeigen“) charakterlich bedingte oder antrainierte Schamlosigkeit hingegen gibt der Außerachtlassung von Anstand und damit subjektiver Willkür freies Geleit.

Der Begriff des Anstands hat insbesondere seit der 68er Bewegung vermehrt eine negative Konnotation erfahren. Im Gegensatz zum Begriff Fairness werden hier auch Angepasstheit, Konformismus, unkritische Loyalität zum Staat, fehlende Zivilcourage, Untertanenverhalten und biedermeierliches Spießertum assoziiert. Diese Untertanenmentalität wird seitdem immer wieder kritisiert, auch als Wegbereiter totalitärer Systeme, da der (in diesem Sinne) anständige Bürger keinen Widerstand leiste, sondern sich brav unterordne, gleichgültig, was die Obrigkeit fordert. Um diese Konnotationen zu vermeiden, werden stattdessen oft Begriffe wie respektvolles Verhalten, Fairness oder ähnliches verwendet. Dabei sind hinsichtlich des äußeren – freilich durch die innere Einstellung gesteuerten – Verhaltens schlicht und einfach gute Umgangsformen gemeint, „man macht ... den Anstand zur Gewohnheit ..., indem man sehr auf die Wahl der Wörter, der Stimme, der Gebärde und Kleidung sieht“.[1]

Dabei gilt es weiterhin zu bedenken, dass gerade tief in den Wertstrukturen einer Persönlichkeit verankerter Anstand auch die Grundlage von Widerstand sein kann. Ein Beispiel war der Aufruf zum „Aufstand der Anständigen“[2] nach Anschlägen auf Synagogen. Oder, um noch ein Beispiel aus der Gegenwart zu nennen, hier insbesondere in der Wirtschaft und in der Politik der Widerstand der Anständigen, die als (Whistleblower) agieren. Viele Beispiele zu auf Anstand basierendem unaufgefordertem Widerstand gab es auch in der Geschichte – so auch der antifaschistische Widerstand deutscher Offiziere und mutiger Zivilisten unterschiedlicher sozialer Herkunft und Weltanschauung auch aus menschlichem Anstand gegen den verhassten Hitler-Faschismus, der im Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 kulminierte. Der Begriff des „Widerstandes der Anständigen“ kann aber auch als Instrument zur reaktiven Abwertung[3] Andersdenkender und Anderslebender missbraucht werden. Beispiele für bis zur Militanz reichende Instrumentalisierungen gibt es in vielen Bereichen, unter Anderem in den Debatten um Abtreibung, um Globalisierung und um Homosexualität.

Darüber hinaus wird Anstand nicht selten auch in totalitären Regimen (Kommunismus, Faschismus, Nationalsozialismus), nationalistischen und religiös-fundamentalistischen Bewegungen als nebensächlich resp. „(klein-)bürgerlicher Krimskrams“ eingestuft, der „die gute Sache“ nur behindere und wird in einem eingeschränkten Sinne dann als kultivierte Umgangsform nur für die und innerhalb der bevorzugten Bevölkerungs- und Glaubensgruppen respektive Herrschaftsschichten zur Anwendung gebracht, um die „äußeren Formen“ und den Anschein zu wahren (Anschein statt Anstand).

Zwar vereinfacht Anstand als Vertrauensgrundlage das Leben der Menschen, aber gleichzeitig führen Verletzbarkeit und Missbrauchbarkeit des Begriffes zu einer Vielzahl von Widersprüchen. Des Einen Unanständigkeit ist des Anderen Anständigkeit. Außerdem ist Anstand nicht statisch, sondern verläuft mit geschichtlicher Dynamik, (neuer) Anstand kann (alten) Anstand verändern: „Umwertung aller Werte: das ist meine Formel für den einen Akt höchster Selbstbesinnung der Menschheit ... Mein Los ist, dass ich der erste anständige Mensch sein muss, der sich gegen die Verlogenheit von Jahrzehnten im Gegensatz weiß ...“, meinte beispielsweise Friedrich Nietzsche (Ecce Homo, 1888) als einer der Vielen sich zwischen Maßfindung und Anmaßung bewegenden Vertreter der gleichzeitig Anständigen und Unanständigen. Sowohl die Historizität als auch die zeitgeschichtliche Transzendenz von „Anstand“ steht außer Zweifel. Individueller Anstand steht einerseits in sozialgeschichtlicher Korrelation zu den herrschenden Sitten und Gebräuchen und vollzieht sie „in anständiger Weise“, andererseits ist Anstand aber in einem zeitgeschichtlich übergreifenden Wert-Potential verankert, das sich dem jeweiligen „Mainstream“ und angesagten Trends wie etwa Mitläufertum, politischen Verlogenheiten, Fanatismus, Mitleidlosigkeit, Anti-Intellektualismus und Fremdenfeindlichkeit verweigert. Diesen Konflikt zwischen den Wert-Skalen lässt schon Sophokles seine Antigone durchleben, die ihren vor den Toren Thebens im Kampf gefallenen Bruder Polyneikes mit Anstand beerdigen möchte, obwohl dieser als Feind Thebens auf eine ehrenhafte Bestattung „mit Fug und Recht“ keinen Anspruch hat und Antigone sich mit ihrem Denken und Verhalten bei Strafe ihres Untergangs gegen die Staatsräson und die herrschenden Sitten stellt.[4]

Die Historizität von Anstand zeigen auch Beispiele aus der jüngeren Geschichte z. T. mit erschreckender Deutlichkeit. So galt es für sowjetrussische „anständige“ Revolutionäre nach 1917 als Akt der Überwindung feudalen bzw. bürgerlichen Anstands und überholter Etikette, äußerliches Gepflegtsein ebenso abzuschaffen wie das Handgeben oder das Tragen von Schlipsen, monogames Sexualverhalten und eheliche Gemeinschaft ebenso für veraltet zu erklären wie die Priorität des eigenen Gewissens vor blanker Parteidisziplin. In einem anderen historischen Kontext steigert sich die Argumentation darüber, was „anständig geblieben zu sein“ heißen sollte, ins Pathetisch-Brutale, wenn der Reichsführer SS, Heinrich Himmler, in seiner berüchtigten Rede in Posen (4. Oktober 1943) vor Gauleitern und hohen SS-Führern in zynisch-verdrehter nationalsozialistischer Phraseologie erklärte: „Es war eine, Gottseidank in uns wohnende Selbstverständlichkeit des Taktes, dass wir uns untereinander nie darüber unterhalten haben, nie darüber sprachen [...] Ich meine jetzt die Judenevakuierung, die Ausrottung des jüdischen Volkes ... Von Euch werden die meisten wissen, was es heißt, wenn 100 Leichen beisammen liegen, wenn 500 daliegen oder wenn 1000 daliegen. Dies durchgehalten zu haben, und dabei – abgesehen von Ausnahmen menschlicher Schwächen – anständig geblieben zu sein, das hat uns hart gemacht. Dies ist ein niemals geschriebenes und niemals zu schreibendes Ruhmesblatt unserer Geschichte ...“[5] Auch Reichsmarschall Hermann Göring erklärte am 8. Mai 1945 angesichts der bedingungslosen Kapitulation des faschistischen Deutschlands in provokanter Pose vor Journalisten, dass er „wenigstens zwölf Jahre anständig gelebt“ habe – wobei sich auch hier die zynische, macht- und ideologiebesessene Sinnverdrehung von „anständig-gelebt-zu-haben“ zu einem in desaströser Rücksichtslosigkeit „aus-dem-Vollen-gelebt-zu-haben“ schwadronierend kundgibt.[6]

Humanismus

Vertreter eines Anstandsbegriffs im humanistischen Sinne verweisen darauf, dass die als kultiviert oder zivilisiert bezeichneten, nur äußerlichen Umgangsformen nicht den Anstand in der von ihnen verstandenen umfassenden Begriffsintention voll erfassen und abbilden, da Anstand immer die entscheidende innere Wertkonstellation als Verhaltensregulativ des Handelnden einbeziehen muss. Umgangssprachlich heißt es dazu, dass Anstand immer auch das Herz meint und verlangt. Das ist von großer Relevanz und macht in den Geschichtszusammenhängen verständlich, dass der weite Begriff von Anstand für repressive und reaktionäre Kräfte eine reale Schwierigkeit und Unannehmlichkeit darstellt(e). Wie auch sollten die von ihnen inszenierten Kriegsplanungen, Pogrome, Kreuzzüge, politischen, ethnischen oder religiösen Repressionen und entsprechenden „Säuberungen“ mit den nachfolgenden Folterungen und Massenmorden bis hin zu Genozid und Klassenvernichtung (z. B. die Vernichtung der Großbauernschaft, des „Kulakentums“, in der Sowjetunion unter Stalin oder in Rot-China unter Mao Tse-Tung) oder der faschistische Holocaust am europäischen Judentum aus Rassenwahn „erfolgreich“ bis zum bitteren Ende mit wirklichem Anstand in des Wortes wahrer humanistischer Bedeutung bewerkstelligt werden? Anstand, Fairness, Toleranz, Gerechtigkeitssinn und Mitgefühl in ihrer universalen Dimension, die alle Menschen in ihrer kreativen Verschiedenartigkeit anerkennt und sie ebenso wie die gesamte Schöpfung als schützenswert umgreift, werden von diesen totalitären, blindlings radikalen bzw. revolutionären und fundamentalistischen Bewegungen verteufelt, lächerlich gemacht, unterdrückt und verfolgt.

Anstand und Wirtschaft

Eine Wiederbelebung erfährt der Begriff Anstand in den letzten Jahren in der Wirtschaft.[7] Hier wird versucht, eine stärkere Normierung und Einhaltungskontrolle (Compliance) von Spielregeln einzuführen, an die sich ein Unternehmen halten muss. Ein Grund dafür ist, dass viele große Unternehmen heute mehreren unternehmensfremden und global verstreuten Anteilseignern gehören. Das erfordert eine höhere Transparenz und eine weitergehende Offenlegung von unternehmensinternen Vorgängen, als dies bei Privatunternehmen der Fall ist. Konkrete Vorgänge in der deutschen Industrie und Finanzwirtschaft zeigten, dass Vorstände trotz hervorragender wirtschaftlicher Erfolge ihrer Unternehmen zurücktraten, wenn auch nur der Verdacht eines unanständigen Verhaltens aufkam.

Die konkrete Bedeutung von Anstand für die Wirtschaft liegt darin, dass Anstand die Grundlage von Vertrauen ist. Vertrauen reduziert die Komplexität des zwischenmenschlichen Umgangs.[8] Damit vereinfacht Anstand wirtschaftliches Handeln. Spieltheoretisch hat Anstand eine Bedeutung bei wiederholten und fortgesetzten Spielen: Bei jedem Spiel wird sowohl um Nutzfunktionen gespielt (das eigentliche Spiel) wie auch um Spielregeln (Metaspiel[9]). Einigen sich die Spieler im Metaspiel auf ein von ihnen als anständig eingestuftes Verhalten, dann reduziert sich die Komplexität des Spiels, denn die Spieler können sich in Folgespielen (z. B. in Verhandlungen) auf das Spiel um die Nutzfunktionen konzentrieren.

Das bewusstere Herangehen an das Thema Anstand in der Wirtschaft ist eine Folge der verschiedenen Globalisierungsperioden,[9] in denen Menschen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund zunächst für ihr wirtschaftliches Handeln sich Spielregeln erarbeiten mussten, deren Einhaltung (Compliance) eine ausreichende Zuverlässigkeit im Umgang miteinander ermöglicht. Die intensive Globalisierungsperiode im 19. Jahrhundert war dabei noch durch eine stark asymmetrische Kräfteverteilung der Spieler geprägt (Kolonialismus). In den Wertedebatten der gegenwärtigen Globalisierungsphase spielen die tatsächlichen und vorgeblichen Anstandsregeln großer Schwellenländer eine zunehmend bedeutendere Rolle – bis hin zu dem Bestreben[10], historische Asymmetrien umzukehren.

Anstand in anderen Kulturen

Konfuzianismus

Im Konfuzianismus werden die Regeln des guten Verhaltens („Anstand“, „Schicklichkeit“) durch das Prinzip des Li („Riten“) erfasst. Riten regeln in diesem Kontext dieser Philosophie sämtliche Bereiche des menschlichen Handelns: die Interaktion zwischen den Menschen, die Interaktion mit der Natur und selbst mit unbelebten Dingen.

Quellen

  1. Immanuel Kant: Anthropologie-Kolleg[1791/92], S. 192; in: Kant-Forschungen, hrsgg. von Reinhard Brandt und Werner Stark, Bd. 12, Felix Meiner Verlag 2000.
  2. Hagalil: Bundeskanzler Schröder und der Aufstand der Anständigen, 23. Mai 2005
  3. Günter Bierbrauer, Sozialpsychologie, 2005, ISBN 3-17-018213-7
  4. Sophokles: Tragödien, übertragen von Roman Woerner, Insel-Verlag Leipzig 1942
  5. Volltext der Rede
  6. Guido Knopp: Göring. Bertelsmann-Verlag, Gütersloh 2007
  7. brand eins: Ohne Rücksicht auf Verluste, Schwerpunkt: Anstand & Kapitalismus, Juni 2007
  8. Niklas Luhmann: Vertrauen - Ein Mechanismus der Reduktion sozialer Komplexität, 1968, ISBN 3-8252-2185-7
  9. a b Ulrich Beck: Macht und Gegenmacht im globalen Zeitalter - Neue weltpolitische Ökonomie, 2002, ISBN 3-518-41362-7
  10. Mahatir bin Mohamad als Premierminister von Malaysia: „Asiatische Werte sind universell, und europäische Werte sind europäisch.“ (asiatisch-europäische „Gipfelgespräche“, März 1996, Bangkok)

Weblinks


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