Lil Hardin Armstrong

Lil Hardin Armstrong

Lillian Hardin Armstrong (* 3. Februar 1898 in Memphis, Tennessee; † 27. August 1971 in Chicago, Illinois) war eine US-amerikanische Jazz-Pianistin, -Sängerin und -Komponistin.

Als Kind spielte die Halbwaise Orgel in der Kirche. Lillian Hardin studierte Musik an der für Förderung der afroamerikanischen Musiktradition berühmten Fisk University in Nashville. Anschließend führte sie in einem Musikaliengeschäft Klaviere und Noten vor. Dort kam es auch einmal zum Kräftemessen mit Jelly Roll Morton. In den frühen 1920ern setzte sie ihren Willen trotz familiären Vetos durch und arbeitete als Jazzmusikerin: Sie spielte u. a. bei Freddie Keppard, der schon 1916 als guter Interpret des damals neuen New Orleans Jazz bekannt gewesen sein soll, sowie bei Joe King Oliver. In dessen Band lernte sie Louis Armstrong kennen, den sie 1924 heiratete. Hardin schrieb Songs für dessen Hot-Five-Ensemble und spielte 1925 bis 1927 Klavier bei dieser berühmten Studio-Band, die auch unter dem Namen Lill’s Hot Shots Aufnahmen machte. Einer von Hardins bekannteren Titeln ist Struttin’ with Some Barbecue. Armstrong wurde damit bekannt, sie jedoch wurde kaum wahrgenommen. „Ich stand am Fuß der Leiter, hielt sie fest und sah ihn nach oben klettern“, resümierte sie später ihre Rolle. Die Ehe der Armstrongs war nicht lange glücklich und wurde 1938, nach sechs Jahren Trennung, geschieden. In den folgenden Jahren konnte sie trotz zahlreicher Aufnahmen und Rundfunkauftritte nicht immer an die frühen Erfolge anknüpfen. Ihre Band der frühen 30er-Jahre, die sie mit dem Taktstock leitete, wurde auf Plakaten als die der „Mrs. Louis Armstrong“, mit kleingedrucktem „Mrs.“ vermarktet , was zu Verwechslungen des Trompeters Jonah Jones mit Satchmo führte. Sie spielte auch wieder mit Freddie Keppard sowie mit Johnny Dodds. Teilweise war Lillian Hardin auch für andere Bands als Arrangeurin tätig, oder ergänzte sie im Studio oder auf Tournee. Später trat sie in Chicago oft als Solopianistin und Sängerin auf. Doch arbeitete sie auch in anderen Berufen: Sie unterrichtete Französisch und entwarf Kleider.

Lil Hardin war nicht nur eine der ersten bedeutenden Pianistinnen, Komponistinnen und Bandleaderinnen in der Frühzeit des Jazz, sie war auch der Motor hinter der Karriere des jungen Louis Armstrong. Ihre Lebenserinnerungen nahm sie auf Platte unter dem Titel Satchmo and me auf. Sie verstarb, als sie 1971 ein Gedenkkonzert für ihn in Chicago gab.

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