Lille

Lille
Lille
Wappen von Lille
Lille (Frankreich)
Lille
Region Nord-Pas-de-Calais
Département Nord (Präfektur)
Arrondissement Lille
Kanton Chef-lieu von 9 Kantonen
Koordinaten 50° 38′ N, 3° 3′ O50.6319444444443.057520Koordinaten: 50° 38′ N, 3° 3′ O
Höhe 20 m (17–45 m)
Fläche 34,83 km²
Einwohner
– Unité urbaine
225.784 (1. Jan. 2008)
1.000.900
Bevölkerungsdichte 6.482 Einw./km²
Postleitzahl 59000, 59033, 59800
INSEE-Code
Website www.mairie-lille.fr

Die Alte Börse und der Belfried der Industrie- und Handelskammer vor dem Place du Général-de-Gaulle.

Lille [lil] ist eine Gemeinde in Nordfrankreich. Die Gemeinde ist Präfektur des Départements Nord und Hauptort der Region Nord-Pas-de-Calais. Sie trägt den Beinamen „Hauptstadt von Flandern“ und ist mit 225.784 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) – neben Roubaix, Tourcoing und Villeneuve-d’Ascq – eine Kernstadt des Gemeindeverbundes Lille Métropole Communauté urbaine, die sich aus 85 Gemeinden zusammensetzt und 1,1 Millionen Einwohner zählt. Als größte Stadt bildet sie zusammen mit den belgischen Städten Mouscron, Kortrijk, Tournai und Menen ein großflächiges Ballungsgebiet und vom Januar 2008 an den ersten Europäischen Verbund für territoriale Zusammenarbeit, die Eurométropole Lille-Kortrijk-Tournai, mit insgesamt zwei Millionen Einwohnern. Mit den Städten des ehemaligen Bergbaureviers von Nord-Pas-de-Calais gehört sie außerdem zur 3,5 Millionen Einwohner zählenden Metropolregion Lille.

Der altfranzösische Name L’Isle (französisch-westflämisch bzw. deutsch selten, veraltet Ryssel [ri:səl], niederländisch Rijsel [reɪsəl] von „ter Yssel“) leitet sich von ihrer ursprünglichen Lage auf einer Sumpfinsel im Tal der Deûle ab, wo sie gegründet wurde. Lille und Umgebung gehörten zur historischen Region Romanisch-Flandern, dem ehemaligem Territorium der Grafschaft Flandern, das sich außerhalb des westflämischen Sprachraums befand. Vom Mittelalter bis zur Französischen Revolution erlebte Lille als Garnisonsstadt eine wechselvolle Geschichte. Bekannt als meistbelagerte Stadt Frankreichs gehörte sie nacheinander zur Grafschaft Flandern, zum Königreich Frankreich, zum Burgunderreich, zum Heiligen Römischen Reich und zur Spanischen Niederlande, bevor sie am Ende des spanischen Erbfolgekrieges endgültig an Frankreich fiel. Sie wurde nochmals 1792 während des ersten Koalitionkrieges zwischen Frankreich und Österreich belagert und im zwanzigsten Jahrhundert bei ihrer Besetzung in den beiden Weltkriegen schwer mitgenommen.

Seit ihrer Entstehung war Lille eine Handelsstadt und vom sechzehnten Jahrhundert an auch gewerbebetreibend. Die Industrielle Revolution formte aus ihr eine große Industriestadt, bei der sich vor allem Textil- und Maschinenbauindustrie ansiedelten. Ihr Niedergang in den 1960er Jahren zog eine lange Krisenzeit nach sich. Erst die Umstellung auf den tertiären Sektor und die Sanierung heruntergekommener Stadtviertel in den 1990er Jahren führten zu einem Wandel des Stadtbildes. Der Bau des neuen Geschäftsviertels Euralille ab 1988, die Durchfahrt des TGVs 1993 und des Eurostars 1994, die Entwicklung zu einem Universitätsstandort mit 100.000 Studenten (Stand 2000), sowie die Einstufung als französische Stadt der Kunst und Geschichte und Kulturhauptstadt Europas, als Folge des kulturellen Projektes Lille 2004, markieren die wichtigsten Stationen auf ihrem Weg zur Neugestaltung.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lage

Lage der Stadt Lille innerhalb Frankreichs und des Départements Nord

Die Stadt liegt im Norden von Frankreich, im Zentrum des Départements Nord und an der Grenze zu Belgien, zwanzig Kilometer entfernt von der Region Flandern im Norden und der Wallonie im Osten.

Lille liegt am Knotenpunkt vieler großer europäischer Fernstraßen, aber auch von Eisenbahnlinien und Wasserstraßen, die in Ost-West-Richtung zwischen Deutschland, Luxemburg, Belgien und Großbritannien, sowie in Nord-Süd-Richtung zwischen der Niederlande, Belgien, Frankreich und Spanien verlaufen.

Nächstgelegene Großstadt ist Roubaix, etwa 10 km nordöstlich. Die Entfernung zur Hafenstadt Dünkirchen an der Nordsee beträgt 80 km. Die europäischen Hauptstädte Brüssel, Paris und London liegen 110 km, 205 km bzw. 242 km entfernt.

Vor dem Ende des Weströmischen Reiches ließen sich Mitte des vierten Jahrhunderts nördlich der Strecke Boulogne-sur-Mer - Köln Germanen nieder, was zur Verschiebung der Sprachgrenze südlich von Lille führte. Als Folge wurden viele Ortsnamen mit dem Toponym hem gebildet, wie z.B. Wazemmes, Vauban Esquermes oder Hellemmes.[1] Trotzdem gehörten Lille und Umgebung im Gegensatz zu Dünkirchen oder Bailleul der historischen Region Romanisch-Flandern an, die als ehemaliges Territorium der Grafschaft Flandern nicht zum westflämischen Sprachraum gezählt hat. Während der Gründung der Stadt Lille im elften Jahrhundert verschob sich die Sprachgrenze in den Westen der Stadt.[2] Folglich war Lille, entgegen einer weitverbreiteten Auffassung, nie eine flämischsprachige, sondern immer eine romanische Stadt.

Topographie und Geologie

Topographie der Stadt Lille.

Die Stadt Lille befindet sich auf einer Höhe von circa 20 m[3] in einer Ausbuchtung des Deûle-Tals. An dieser Stelle tauchen die letzten, senonischen und turonischen Kreide-Aufschlüsse des Mélantois-Naturraums unter die Hügellandschaften der Weppes im Westen und des Barœul im Norden, die sich im landenischen Sand und ypresischen Ton gebildet haben. Die junge Sedimentdecke aus dem Pleistozän ist überall, entweder in Form von Löss auf Abhängen oder als Alluvialboden in den Talsohlen, anzutreffen.[4]

Die Wasserarme der Deûle verlaufen heute größtenteils unterirdisch durch die Stadt. Beschifft seit der gallo-römischen Epoche, durchfließt der in neuerer Zeit auf weiten Strecken als Kanal ausgebaute Fluss die Stadt im Südwesten, um sich weiter nördlich mit der Leie zu vereinen.

Nachbargemeinden

Lille bildet das Zentrum des Gemeindeverbundes Lille Métropole Communauté urbaine (LMCU), zu dem auch alle angrenzenden Gemeinden gehören. Bis auf die größtenteils ländlich geprägten Gemeinden Ennetières-en-Weppes, Capinghem, Prémesques, Pérenchies und Lompret im Westen, liegen alle anderen umliegenden Gemeinden im zusammenhängenden Siedlungsraum der Stadt. Die größten davon sind Villeneuve-d’Ascq im Osten mit 63.000 und Marcq-en-Barœul im Nordosten mit 39.000 Einwohnern. Weitere größere Gemeinden mit über 10.000 Einwohnern konzentrieren sich im Norden (Lambersart, La Madeleine, Saint-André-lez-Lille, Mons-en-Barœul) und im Süden (Loos-lez-Lille, Wattignies, Faches-Thumesnil, Ronchin).

Klima

Lille
Klimadiagramm (Erklärung)
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Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: Météo-France
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Lille
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 5,7 6,7 10,1 13,1 17,5 20,0 22,7 23,1 19,4 14,7 9,3 6,6 Ø 14,1
Min. Temperatur (°C) 1,0 1,0 3,1 4,7 8,4 11,0 13,1 12,9 10,7 7,4 3,8 2,1 Ø 6,6
Niederschlag (mm) 57,0 43,6 57,5 50,4 62,5 68,1 61,2 52,8 63,6 66,8 71,5 68,1 Σ 723,1
Regentage (d) 12,0 9,0 11,7 10,4 10,5 10,5 9,4 8,3 10,0 10,4 12,3 11,7 Σ 126,2
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Bevölkerung

Die Stadt Lille zählt mit den Gemeinden Lomme und Hellemmes 225.784 Einwohner (Stand 1. Januar 2008). Im Ballungsgebiet um Lille, zu dem unter anderem seine Nachbarstädte Roubaix und Tourcoing und die 1970 gegründete Trabantenstadt Villeneuve-d’Ascq gehören, leben mehr als 1,1 Millionen (1999) Einwohner. Diese Metropolregion, die Lille Métropole Communauté urbaine ist von den Einwohnerzahlen her gesehen das viertgrößte Ballungsgebiet nach Paris, Lyon und Marseille und steht bezüglich der Einwohnerdichte in Frankreich an zweiter Stelle.

Lille ist die Stadt mit dem höchsten Bevölkerungsanteil an Studenten, je nach Zählweise sind es zwischen 90.000 und 110.000 an der Université Lille Nord de France.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007
Einwohner 193.096 190.546 172.280 168.424 172.142 212.566 225.789

Geschichte

Der Name Lille stammt daher, dass die Stadt auf der Insel im Fluss lag (Lille = L'Île (die Insel); ndl. Rijsel = Ter ijsel (zur Insel)).

Erstmals erwähnt wurde Lille im Jahre 1054, auch wenn eine lokale Legende (um Lydéric und den Riesen Phinaert) die Gründung auf das Jahr 640 verlegt.

1214 fand bei Bouvines, unmittelbar vor den Toren Lilles, die entscheidende Schlacht zwischen den Staufern und Kapetingern auf der einen und den Welfen auf der anderen Seite statt, die der französische König Philipp II. August für sich entscheiden konnte.

Lille, Place du Général de Gaulle
Die Handelskammer („chambre de commerce“)
Der Innenhof der „Vieille Bourse“ (Alte Börse)
Karte der Stadt und Festung Lille aus dem Jahre 1708
Straße in Lille 1914 nach Kämpfen

Lille gehörte seit Beginn zum französischsprechenden Teil der Grafschaft Flandern, die durch das Tuchmachergewerbe eine der wohlhabendsten Landschaften Europas war. 1235 erließ Gräfin Johanna von Flandern eine Charta für Lille, wonach der Bürgermeister der Stadt vom Landesherrn zu bestimmen war. Auf Johanna ist auch die Gründung des heute nach ihr benannten Hospizes 1236 zurückzuführen. 1304 kam Flandern unter die direkte Verwaltung Frankreichs, fiel aber 1384 an das Haus Burgund, das die Stadt neben Brüssel und Dijon zu einer seiner drei Residenzstädte machte. 1425 hatte Lille etwa 25.000 Einwohner. Nach dem Erlöschen der burgundischen Dynastie in männlicher Linie gehörte die Stadt seit 1477 zum habsburgischen Machtbereich und war seit 1555 Teil der Spanischen Niederlande. 1542 tauchten in Lille die ersten calvinistischen Protestanten auf, gegen die die Spanier ab 1560 gewaltsam vorgingen. Während des Devolutionskrieges begannen Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. am 28. August 1667 mit der Belagerung von Lille, bis die Garnison am 25. September desselben Jahres kapitulierte. Im Frieden von Aachen 1668 wurde die Zugehörigkeit Lilles zu Frankreich anerkannt. In der Folgezeit wurden die Befestigungsanlagen der Stadt durch den französischen Ingenieur Sébastien Le Prestre de Vauban verbessert. Vauban ließ die pentagonale Zitadelle von Lille erbauen, die als eine der stärksten in Europa galt. Außerdem entstanden die neuen Stadtviertel Saint-André und Madeleine. Im Spanischen Erbfolgekrieg zwischen Frankreich und einem Bündnis aus österreichischen Habsburgern, Großbritannien und den Vereinigten Provinzen der Niederlande war Lille erneut umkämpft. Im Jahr 1708 wurde Lille belagert und von Truppen der Allianz die Stadt eingenommen. Während die Festung zunächst von 15.000 französischen Soldaten unter Marschall de Boufflers gehalten wurde, der sich aber nach fünf Monaten ergeben musste. Im Frieden von Utrecht 1713 durfte Frankreich dann aber Lille behalten.

Im Verlauf der Französischen Revolution erhielt Lille die erste gewählte Stadtverwaltung. Ein Angriff der Österreicher konnte zurückgeschlagen werden. 1804 wurde Lille Sitz der Verwaltung des Départements Nord, 1846 bekam die Stadt einen Eisenbahnanschluss. Durch die Industrialisierung, die in dieser Region sowohl durch eine Mechanisierung des Textilgewerbes als auch durch einen zunehmenden Kohlebergbau gekennzeichnet war, wuchs die Stadt weiter an; im Jahre 1858 wurden daher die Orte Fives, Wazemmes, Moulins und Esquermes eingemeindet, sodass Lille 1872 bereits 158.000 Einwohner zählte. Durch die Industrialisierung erstarkte aber auch die Arbeiterbewegung, wobei Lille die erste Stadt Frankreichs war, die 1896 mit Gustave Delory einen sozialistischen Bürgermeister erhielt.

Im Ersten Weltkrieg war Lille von Oktober 1914 bis Oktober 1918 deutsch besetzt und durch die Nähe zur Front starken Zerstörungen ausgesetzt. Die Stadt wurde schließlich durch britische Truppen des Generals Birdwood befreit, der daraufhin die Ehrenbürgerwürde der Stadt erhielt. Im Zweiten Weltkrieg marschierten deutsche Truppen im Mai 1940 in Lille ein, das in der Folge nicht der Militärverwaltung für Frankreich, sondern, wie das gesamte Département, der für Belgien unterstellt wurde. Nach der Landung der Alliierten in der Normandie konnte Lille am 3. September 1944 von den Deutschen befreit werden.

Mit der beginnenden Krise der Schwerindustrie in den 1960er Jahren wandte sich Lille zunehmend dem Dienstleistungssektor zu.

Politik

Bürgermeister

Bürgermeisterin von Lille ist seit 2001 Martine Aubry (PS). Ihr Mandat endet im März 2014. Sie ist Nachfolgerin von Pierre Mauroy, der fast 30 Jahre als Bürgermeister amtierte und zeitweise auch Premierminister Frankreichs war.

Städtepartnerschaften

Lille unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:

Kultur

Lille war – zusammen mit GenuaKulturhauptstadt Europas des Jahres 2004. Seit 1976 besteht das Orchestre national de Lille.

Museen in Lille:

Lille, Musée de l'Hospice Comtesse
  • Musée Charles de Gaulle
  • Musée d´Arts Populaires de Lille-Sud
  • Musée de l`Hospice Comtesse
  • Musée de l´Institut Pasteur
  • Musée des Beaux-Arts
  • Musée des Cannoniers Sédentaires
  • Musée d´Histoire Naturelle et de Géologie
  • Musée Diocésan d´Art Religieux
  • Musée Industrial et d´Ethnologie
  • Palais Rihour

Regelmäßige Veranstaltungen

Jedes erste Wochenende im September findet die Braderie von Lille statt, der größte Trödelmarkt in Europa mit circa 2 Millionen Besuchern.

Seit 2002 findet zudem jeden Sommer das Klassik-Festival Clef de Soleil statt.[5]

Bauwerke

Sport

1997 hatte sich der Großraum Lille vergeblich für die Olympischen Spiele 2004 beworben.

Der Fußballclub OSC Lille Métropole (LOSC) spielt in der ersten französischen Liga und nahm in der Saison 2005/2006 an der UEFA Champions League teil, wo er Manchester United in der Gruppenphase hinter sich ließ. Lille MHC ist ein bedeutender Hockeyclub.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftszweige

Das Ballungsgebiet um Lille, Roubaix und Tourcoing ist traditionell ein wichtiges Zentrum der Textilindustrie.

In Lille existieren 8.341 Betriebe (im Großraum 31.496), von denen 57% im Dienstleistungsbereich tätig sind, 34% im Handel und 9% in der Industrie. Dabei dominieren mit 90% Kleinbetriebe mit weniger als 10 Beschäftigten.

Die Region in und um Lille ist darüber hinaus für ihren Maschinenbau bekannt. So befindet sich hier eine sehr bekannte technische Universität. Rund um Lille befinden sich zahlreiche Werke der französischen Automobilindustrie und eines von Toyota.

Stadtentwicklung

Das städtische Entwicklungsprojekt Euralille, mit dem Zentrum des neuen TGV-Bahnhofes hat eine lange Debatte unter Bürgern Lilles ausgelöst.

Verkehr

Bekrönung des Pariser Tores, 1685/92, Lille, zur Glorifizierung der Einnahme Lilles durch Ludwig XIV., 1667
Lage von Lille im europäischen Eisenbahnnetz

Lille ist ein wichtiger Kreuzungspunkt im europäischen TGV-Netz: es liegt auf der Linie des Eurostars nach London und des Thalys nach Amsterdam und Köln.

Lille besitzt auch eine der ersten und längsten automatischen U-Bahnen der Welt. Diese wird, wie die Straßenbahn Tramway und die Omnibusse, durch das Departements-Nahverkehrsunternehmen Transpole betrieben.

Lille liegt an 5 Autobahnen, die die Stadt mit Antwerpen (A22), Brüssel (A27), Valenciennes (A23), Paris (A1) und Calais (A25) verbinden. Südöstlich der Stadt liegt der Flughafen Lille, der ca. 900.000 Passagiere pro Jahr mit innerfranzösischen Direktverbindungen und Charterverkehr verzeichnet. Er ist zudem der drittgrößte Frachtflughafen in Frankreich mit ungefähr 55.000 Tonnen Fracht im Jahr. Der Hafen an der Deûle ist nach den Häfen Paris und Strasbourg der drittgrößte Binnenhafen Frankreichs.

Bildung

Die Stadt verfügt über vier Universitäten, mit insgesamt etwa 110.000 Studenten in der Université Lille Nord de France (nämlich die drei Campus-Universitäten: Universität Lille I, Universität Lille II, Universität Lille III) und die Katholische Universität Lille. In Lille ist auch die École centrale de Lille zu finden, eine berühmte französische Ingenieurschule, die 1854 gegründet wurde.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Hauptartikel: Liste von Söhnen und Töchtern der Stadt Lille

Berühmte Söhne und Töchter von Lille sind unter anderem die französische Königin Isabella von Hennegau, der General Louis Léon César Faidherbe, der Physiker und Nobelpreisträger Jean Baptiste Perrin, der Präsident Charles de Gaulle sowie der Schauspieler Philippe Noiret.

Weblinks

 Commons: Lille – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Alain Lottin: Lille d'Isla à Lille-Métropole. In: Histoire des villes du Nord. Editions La Voix du Nord, 2003, S. 8.
  2. Louis Trénard: Histoire des Pays-Bas français. Rivat, 1972, S. 51-58.
  3. Das Tourismusbüro von Lille spricht von 21 Metern Höhe, das Rathaus von Lille gibt eine Durchschnittshöhe von 25 Metern an.
  4. LMCU: Plan local d'urbanisme, Rapport de présentation - Titre I : présentation générale du site et caractéristiques géophysiques. Abgerufen am 18. September 2011.
  5. Festival Lille Clef de Soleil. Website Festival Lille Clef de Soleil. Abgerufen am 6. August 2011.

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