Liste deutscher Redewendungen

Liste deutscher Redewendungen

Die Liste deutscher Redewendungen führt vor allem Wortlaut, Bedeutung und Herkunft deutscher Redeweisen auf, deren Sinn sich dem Leser nicht sofort erschließt oder die nicht mehr in der ursprünglichen Form angewandt werden. Einige Redewendungen haben mehrere Deutungsversuche, von denen nicht alle wiedergegeben werden können. Auf eindeutige oder banale Redewendungen wie „von Kindesbeinen an“ oder „in der Versenkung verschwinden“ wird hier nicht eingegangen, ebenso wenig auf Fäkal- und Gossenjargon, reine Szenensprache (z.B. im Knast, Drogenmilieu, Schulhof etc.) sowie Injurien.

Geflügelte Worte, also zur Redewendung gewordene literarische Zitate, stehen in der Liste der geflügelten Worte.

Der Wortlaut dieser Beiträge wird alphabetisch, wo vorhanden nach dem ersten Substantiv sortiert, darunter die Bedeutung und die regionale Verbreitung möglichst knapp erläutert.


Inhaltsverzeichnis 0–9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

0–9

Das Maschinengewehr Typ MG 08/15 war das Standard-MG der Deutschen im Ersten Weltkrieg
  • 08/15 (Gesprochen: Null-acht-fünfzehn) — Mittelmäßig, einfach, gewöhnlich, standardisiert.[1]

A

  • Das A und O — Das Wesentliche, Wichtigste, bleibend Gültige. Das griechische Alphabet beginnt mit Alpha (= A) und endet mit Omega (= O). Siehe auch: Alpha und Omega. Sprichwörtlich geworden durch den Bibelvers „Ich bin das A und O, der Anfang und das Ende, spricht Gott der Herr …“ (Offb 1,8 EU)
  • Jemandem eine Abfuhr erteilen — Ihn in der Rede / in einer Auseinandersetzung schlagen, oder aber auch: ihm eine Bitte abschlagen. Aus der Studentensprache, wo der in der Mensur unterlegene „Paukant“ aus dem Saal geleitet/abgeführt wird.
  • Etwas abklappern — Alles absuchen. Bei der Treibjagd wurde das Wild mit Holzklappern aus dem Unterholz gejagt.
  • Etwas abkupfern — Nachahmen, kopieren, plagiieren. Der Kupferstich war in der früheren Neuzeit die führende Technik zum Vervielfältigen von Bildern.
Lazarus und der reiche Mann. In der Mitte rechts eine Darstellung von Abrahams Schoß. Evangeliar von Echternach, ca. 1035-1040.
  • Sicher wie in Abrahams Schoß — Sich fühlen wie im Paradies. Nach dem Gleichnis vom reichen Mann und dem armen Lazarus in der Bibel (Lk 16,19–31 EU).
  • Sich etwas abschminken — Eine Tätigkeit wird unterlassen. Zumeist antwortend nach Aufforderung. Das kannst du dir abschminken.
  • Mit Ach und Krach — Gerade eben noch. Verkürzung von „mit Ächzen und Krächzen“.
  • Sich vom Acker machen — Sich davonstehlen. Im Soldatenjargon wurde das Übungsgelände auch Acker genannt. Wer sich vom Acker machte, der drückte sich und war nicht selten fahnenflüchtig.
  • Jemanden zur Ader lassen — Ihn finanziell „erleichtern“, ausbeuten. Bader beherrschten die Kunst des Aderlasses und des Schröpfens, die sie sich gut honorieren ließen.
  • Aussehen wie ein Affe auf dem Schleifstein — ungewöhnliche oder unbequeme Fortbewegungsart, vor allem in Verbindung mit Zweirädern; seltsame Sitzposition. Abgeleitet vom dressierten Affen eines Scherenschleifers
  • Den Affen für jemanden spielen — Du kannst nicht alles mit mir machen. Auf Jahrmärkten traten früher häufig Gaukler mit Tieren wie Affen auf, die alle möglichen Kunststücke vorführen mussten, für die sie teilweise schikanös dressiert worden waren
  • Dem Affen Zucker geben — im Rausch ausgelassen lustig sein (Bei Theodor Fontane kommt die Wendung mehrfach vor, Da habe ich demissioniert und dem Affen meiner Eitelkeit das Zuckerbrot gegeben.)
  • Den Affen loslassen — lustig sein, sich einen vergnügten Tag machen
  • Ein Affentheater aufführen — ein übertriebenes Gebaren zeigen
  • Einen Affenzirkus veranstalten — viel Getue
  • Einen Affen sitzen haben — betrunken sein (angebliche Trunksucht des Affen oder Affen = Tornister der Soldaten)
  • Sich einen Affen holen — sich betrinken
  • Ich denke, mich laust (kratzt) der Affe. — Ausdruck hochgradiger unangenehmer Überraschung (Die Redewendung ging im 19. Jahrhundert von Berlin aus, wo die Wendungen „Ik denke, der Affe laust mir“ gängig war.)
  • Sich zum Affen machen — sich lächerlich machen
  • Affenliebe — übertriebene Liebe
  • Affenschandeoffenbare Schande
  • Drei Affen — „nichts (Böses) sehen, nichts (Böses) hören, nichts (Böses) sagen“
  • Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche — darauf kannst Du Gift nehmen! Mit Amen (frei übersetzt aus dem hebräischen: so soll es sein) enden liturgische Gebete, also mit Sicherheit kommt dieses Wort in jedem Gottesdienst einige Male vor
  • Der Amtsschimmel (wiehert) — Die Bürokratie zeichnet sich durch Umständlichkeit und Prinzipienreiterei aus. Hat nichts mit dem Pferd zu tun, sondern ist eine Verballhornung des Wortes „Simile“ (lat. similis = ähnlich) für ein Musterformular in Österreich, nach dem die einzelnen Vorgänge bearbeitet wurden. Dieses musste vielen Situationen gerecht werden und war daher entsprechend umfangreich.[2]
  • Anglerlatein — siehe Jägerlatein
  • Äpfel mit Birnen vergleichen: — Unvergleichbares miteinander vergleichen.
  • In den sauren Apfel beißen: — Etwas Unangenehmes notgedrungen tun.
  • Etwas für einen Apfel und ein Ei (ver)kaufen: — Etwas spottbillig erwerben. Äpfel und Eier kosten relativ wenig.
  • Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm (Varianten: Der Apfel fällt nicht weit vom Pferd. Der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum): — Wie der Vater so der Sohn.
  • Apfel der Zwietracht, Zankapfel: — Zentraler Punkt einer Auseinandersetzung.
  • Sich ein Armutszeugnis ausstellen — Das Armenrecht ermöglichte nach Vorlage einer Bescheinigung der Wohngemeinde, Armutszeugnis genannt, und bei hinreichender Erfolgsaussicht das vorläufig kostenlose Führen eines Zivilprozesses.
  • Sich etwas aus dem Ärmel schütteln — Etwas erfinden, sich etwas schnell ausdenken, um sich aus einer schwierigen Situation zu befreien. Kommt aus dem Kartenspiel, da man schummeln kann, indem man gute Karten in seinem Ärmel versteckt, um sie, wenn man dann ein schlechtes Blatt hat, unbemerkt „aus dem Ärmel zu schütteln“. Eine noch ältere Deutung besagt, dass zu Zeiten, als die Gewänder weite Ärmel hatten, darin nicht nur die Hände gewärmt, sondern auch kleinere Gegenstände darin verstaut werden konnten. Letztere konnte man wieder aus dem Ärmel schütteln.
  • Noch ein Ass im Ärmel haben — Etwas Großes/ein überzeugendes Argument zurückhalten um es im richtigen Moment zur Überraschung (anderer) einzubringen.
  • Man sollte ihn mit Argusaugen bewachen — Man sollte ihn dauernd gut beobachten. Argos, in der griechischen Mythologie von Hera beauftragt, Io zu überwachen, damit es nicht zu einem Schäferstündchen mit ihrem Gatten Zeus kommt, hatte 100 Augen, von denen immer welche wach blieben, während die anderen schliefen, wurde deshalb durch Hermes getötet.
  • Sich den Arsch aufreißen — Vulgär für „sich sehr anstrengen, sich sehr große Mühe geben“
  • Am Arsch der Welt. Derb für: Abseits der Zivilisation, abgelegen. Umschrieben auch: Wenn die Welt einen Einlauf bräuchte, dort würde er gemacht.
  • Jemand/etwas geht jemandem am Arsch vorbei — vulgäre, betonte Form des Egalseins
  • Asche auf dein Haupt! — Schäme Dich! meist eher ironisch verwendet. Oft auch in der Version, sich Asche aufs Haupt streuen. Abgeleitet von der Bibel (1 Makk 3,47 EU).
  • Das Auge des Gesetzes — Die Wendung das Auge des Gesetzes wacht findet sich in Schillers Lied von der Glocke.
  • Ein Auge auf jemanden werfen — Gefallen an jemandem oder etwas finden. Diese Wendung stammt aus der Geschichte von Susanna im Bade, einem apokryphen Text der Bibel im Buch Daniel. Dort heißt es: „Und als die beiden Ältesten sie täglich darin umhergehen sahen, entbrannten sie in Begierde nach ihr und wurden darüber zu Narren und warfen die Augen so sehr auf sie, dass sie nicht mehr zum Himmel aufsehen konnten und nicht mehr an gerechte Urteile dachten.“ (Dan 1,8 f. EU)
  • Einen Augiasstall ausmisten — Großen Dreck oder Unordnung beseitigen. Herakles brachte es nach der griechischen Sage fertig, in kürzester Zeit die Ställe des Augias, in denen 3000 Rinder gehalten worden sein sollen, von allem Unflat zu reinigen.
  • Etwas ausbaden müssen — Für etwas übermäßig oder ungerechtfertigt bestraft werden. Bis in die Neuzeit war es nicht unüblich, dass mehrere Personen nacheinander das gleiche Badewasser benutzen mussten. Die letzte Person in der Reihenfolge bekam das kühlste und schmutzigste Badewasser und musste zudem noch ausbaden, d. h. sie musste auch die Wanne reinigen und an ihren Platz zurück bringen.
  • Ein Ausbund von/an Frechheit (Schlechtigkeit, Tugend, Güte, Gelehrsamkeit) sein — Sich in der besagten Disziplin besonders hervor tun. Als Waren noch in undurchsichtigen und häufig unbedruckten Behältnissen verkauft wurden, wurde oft ein für das Auge besonders hübsches Warenmuster daran angebunden.
  • Jemanden ausstechen — Ihn übertreffen oder verdrängen. In den Ritterturnieren wurde Sieger, wer seinen Gegner aus dem Sattel stach.

B

  • Sich wie ein Backfisch benehmen — Albern oder noch unreif sein. Backfische sind Fische, die wieder ins Wasser zurück (back) geworfen wurden, weil sie als Fang noch zu klein waren. Diese Bezeichnung wurde auf unreife Mädchen übertragen. („Mit 14 Jahren und sieben Wochen ist der Backfisch ausgekrochen.“ — sprichwörtlich um 1900)[3]
  • Nur Bahnhof verstehen — Nichts verstehen oder verstehen wollen. Aus der Soldatensprache, wo die Soldaten nach Jahren des Krieges nur noch das Wort „Bahnhof“ = Heimfahrt hören wollten.
  • Es wurde auf die lange Bank geschoben. - Die Bearbeitung/Erledigung wurde stark verzögert. Vermutlich aus der Gerichtssprache, wo Prozesse häufig sehr lange dauer(te)n. Bank ist hier wohl gleichzusetzen mit dem später für die Verwahrung von Prozessakten üblichen Aktenschrank.
  • Mit harten Bandagen kämpfen - Unerbittlich und hart kämpfen. Vor der Zeit der Boxhandschuhe bzw. der Queensberry-Regeln kämpften die Boxer mit Bandagen um die Fäuste. Der Schutz war nur sekundär. Je fester die Bandagen gewickelt waren, desto härter traf der Fausthieb.[4]
  • Ich bin doch nicht die Bank von England — Ich kann nicht alle Wünsche erfüllen. Die Bank of England war lange Zeit der Inbegriff unermesslicher Reserven, als Großbritannien noch Weltmacht war.
  • Dort steppt/tanzt der Bär — Dort ist etwas los, dort passiert etwas.
  • Jemandem einen Bären aufbinden — Ihn anlügen oder ihm etwas vormachen. Vom altdeutschen Wort bar, was so viel wie Last oder Abgabe bedeutete.[5]
  • Jemandem einen Bärendienst erweisen — Eine schlechte Hilfe erweisen, die häufig das Gegenteil des Angestrebten bewirkt. Vermutlich nach einer Tierfabel des französischen Autors Jean de La Fontaine, in der ein gezähmter Bär seinen Herrn erschlug, weil er ihm die lästigen Fliegen abwehren wollte.[6]
  • Wissen, wo der Barthel den Most holt (auch Bartel oder Bartl) — Bescheid wissen. — #Aus der Gaunersprache, wo Barzel=Eisen oder Stemmeisen bedeutet und Most (Moos) =Geld. Also wissen, wo man mit dem Stemmeisen Geld holen kann. — #Ironische Anspielung auf den biblischen Barthel (= den Jünger Bartholomäus) als Zeugen des Weinwunders der Hochzeit zu Kana (Joh 2,1–12 EU): Es gibt keine „neutralen“ Zeugen der Verwandlung, die Jünger allein wissen, wo der Wein wirklich herstammt. — Schweizerdeutsch sagt man: Jemandem zeigen, wo der „Bartli“ den Most holt (einem „Missetäter“ Mores lehren). Letztere Bedeutung ist auch im Schwäbischen bekannt.[7]
  • Ein Bauernopfer bringen — Sich von etwas/jemandem trennen, um seine eigene Position zu retten. Vom Schachspiel entlehnt, in dem Bauern die schwächsten Figuren sind, die man bei Gefahr gerne opfert, um eine wichtigere Figur zu retten.
  • Es wurde in Bausch und Bogen verworfen — Es wurde uneingeschränkt abgelehnt. Aus der Flurvermessung, wo die nach außen verlaufende Grenze als „Bausch“ (d. h. Gewinn), die nach innen verlaufende als „Bogen“ (d. h. Verlust) bezeichnet wird. Ein heute üblicher Ausdruck für „in Bausch und Bogen“ ist das Wort „à forfait“. Seit dem Anfang des 18. Jahrhunderts wird in der Kaufmannssprache der Begriff „in Bausch und Bogen“ auch für den Warenhandel belegt und bedeutet allgemein „vollständig“ oder „ganz und gar“. Aus dem „Bausch“ entwickelte zu pauschal (lat. pauschalis). Der lateinische Begriff per aversionem entspricht inhaltlich in „Bausch und Bogen“. Auch im Handelsgesetzbuch wird der Begriff in § 616 verwendet.
  • Ich bin bedient — Ich fühle mich schlecht behandelt; ich habe genug davon.
  • Über dem Berg sein — die schlimmste Phase von etwas (wie Krankheit) überwunden haben. Vom Umstand abgeleitet, dass die Besteigung eines Hügels bis zum Erreichen des Gipfels schwieriger ist, als der Abstieg.
  • Kämpfen wie ein Berserker — Sich ungestüm und eher unvernünftig verhalten. Aus den nordischen Sagen abgeleitet, wo die „Bärenhäuter“ ohne Schild und Vernunft drauf los schlugen.
  • Gut beschlagen in etwas sein — Kenntnisreich sein in einer Sache. Pferde erhalten vom Hufschmied ihr Hufeisen angepasst, sie werden beschlagen
  • Da fress ich einen Besen (oft ergänzt: samt der Putzfrau) — es ist absurd, äußerst unwahrscheinlich, dass es so ist oder eintreten wird
  • Der Bien (der) muss! — Eine Sache muss unter allen Umständen erledigt werden. Die Herkunft dieser erstmals 1849 belegten Redewendung ist strittig.
  • Hinter die Binde kippen — Alkohol trinken (auch: auf die Lampe gießen, die Gurgel ölen, einen schmettern, einen zur Brust nehmen)
  • In die Binsen gehen (auch durch die Binsen gehen) — Verloren gehen. Aus der Jägersprache, wenn Wildgeflügel sich ins rettende Schilf flüchtete, wohin der Jagdhund nicht folgen konnte.
  • Das ist eine Binsenweisheit (auch Binsenwahrheit) — Das versteht sogar der Dümmste. Die römischen Komödiendichter Terenz und Plautus sprachen von „Knoten in den Binsen suchen“, also nach Schwierigkeiten, die gar nicht vorhanden sind.
  • Der Blanke Hans — Ein Synonym für die Nordsee, vor allem für ihre Gefahren durch Sturmfluten.
  • Er nahm kein Blatt vor den Mund — Er wurde sehr deutlich in seinen Worten, las jemandem die Leviten. Aus der Theatersprache, wo in der Antike in den Zeiten vor der Theatermaske ein Feigenblatt das Gesicht des Schauspielers verbarg, so dass dieser für seine Worte nicht zur Rechenschaft gezogen werden konnte.[8]
  • blaumachenSchwänzen, ohne triftigen Grund nicht zur Arbeit/Schule erscheinen. Wahrscheinlich abzuleiten aus Blauer Montag, der ursprünglich liturgisch begründeten Bezeichnung für die arbeitsfreien Fastenmontage der Handwerker.[9]
  • blau sein — Betrunken sein.
Satirische Zeichnung von Thomas Rowlandson (1756–1827), Zusammenbruch des Blaustrumpfklubs (1815)
Blümchenkaffee
  • Ein Blaustrumpf sein — Spottname für eine gelehrte (intellektuelle, „emanzipierte“) Frau, die ihre (biologischen) „weiblichen Vorzüge“ in den Hintergrund stellt. Die Blaustrümpfe waren eine Frauenbewegung des 19. Jahrhunderts die den Grundstein der Suffragetten, einer Organisation in den USA und Großbritannien die sich für das Frauenwahlrecht einsetzten, legten.
  • Ach du heilig’s Blechle! — Schwäbischer Ausruf von (meist freudiger) Überraschung. Betteln war einst in Württemberg verboten, außer man konnte zum Zeichen der amtlichen Erlaubnis eine entsprechende Blechmarke vorweisen. Heute meint der Schwabe mit dem Heilig’s Blechle häufig sein Auto.[10]
  • Er geht ran wie Blücher an der Katzbach — Offensiv, mutig, ungestüm. Nach dem Beispiel von Gebhard Leberecht von Blücher, preußischer Generalfeldmarschall, der durch seine Bereitschaft zur Offensive die Schlacht an der Katzbach zu seinem Gunsten entschied.
  • Blümchenkaffee ist sehr dünn geratener Kaffee, bei dem man noch das am Grund der Kaffeetasse aufgemalte Blümchen gut erkennen kann. Variante ist der „Schwerterkaffee“, bei dem man sogar das Signum der Meißener Porzellanfabrik auf der Unterseite der Tasse erkennen kann. Scherzhaft wird es genutzt als „Doppelschwerterkaffee“, bei dem die Schwerter der Unterseite der Untertasse durchscheinen.
  • Etwas durch die Blume sagen — Etwas nur andeutungsweise, indirekt oder kryptisch kundtun. Im Barock war es unschicklich sich offen der Dame seines Herzens zu nähern. Für diesen Zweck gab es eigene Sofas mit zwei Sitzflächen Rücken an Rücken. Wollte man sich nun ungestört unterhalten, besprach man dies tuschelnd hinter dem Fächer. So konnte keine Anstandsdame etwas aussetzen. Auf der Rückenlehne standen oft Blumengestecke, daher sprachen die Tuschler durch die Blume.
  • Blut und Wasser schwitzen — Ich hatte große Angst, ob alles gut ausgeht. In Anspielung auf die Todesangst Jesu im Garten Gethsemane am Abend vor seiner Kreuzigung (Lukas 22,44 EU).
  • Einen Bock schießen — Einen Fehler begehen, eine Dummheit machen. Aus der Schützensprache, wo ein Fehlschuss als „Bock“ bezeichnet wird.
  • Den Bock zum Gärtner machen — Den Ungeeignetsten für eine Position auswählen. Ziegenböcke sind nicht gerade zimperlich, die schönsten Pflanzen zu fressen.
  • Jemanden ins Bockshorn jagen — Jemanden in die Enge treiben, einschüchtern, verunsichern oder auf eine falsche Fährte locken. — :Zur Ungewissheit der Herkunft siehe: Bockshorn (Redensart)
  • Das sind böhmische Dörfer für mich — Das ist mir ganz und gar unbekannt oder das verstehe ich nicht. Als Böhmen noch zur Donaumonarchie gehörte, verstanden viele Landeskinder das dort gesprochene Tschechisch bzw. deren (tschechischen) Ortsnamen nicht
  • Er erhielt Brandbriefe von allen Seiten — Er wurde von vielen Seiten um dringende Hilfe gebeten. Brandbriefe wurden bis ins 19. Jahrhundert von Behörden an Menschen ausgehändigt, die beispielsweise durch Brand ihre Habe verloren hatten. Der Brandbrief war somit die amtliche Erlaubnis, Dritte um Spenden bzw. Baumaterial anzugehen. In einigen Gegenden war er jedoch das Synonym für Erpresserbriefe, in denen für den Fall der Nichtbeachtung materielle Schäden angedroht wurden. Heute meist benutzt, um die Dringlichkeit einer Bitte herauszustellen
  • Er hat den Braten gerochen — Er wurde rechtzeitig stutzig oder aufmerksam. Geht zurück auf eine Fabel, in der ein Bauer ein Tier zum Essen einlädt, das aber an der Schwelle kehrt macht, weil es aus der Küche den Duft eines gebratenen Artgenossen in die Nase bekommt
  • Er hat ein Bratkartoffelverhältnis mit jemandem — er lebt mit jemandem in wilder Ehe zusammen. Angeblich im Ersten Weltkrieg entstandener Ausdruck, der ein kurzfristiges Liebesverhältnis anzeigen sollte, bei dem die damit einhergehende Verköstigung keine unwesentliche Rolle spielte. Heutzutage noch gelegentlich verwendet, um ein uneheliches Zusammenleben auf Zeit zum Ausdruck zu bringen
  • In die Bresche springen — Helfend eingreifen, um jemanden zu schützen. Bei Sturmangriffen auf eine belagerte Stadt galt es, Breschen – Lücken – in die Stadtmauern zu schießen, um eindringen zu können. Nur mit größter Gefahr für das eigene Leben konnten solche Breschen wieder geschlossen werden.
  • Dicke Bretter bohren (müssen) — Große Anstrengungen unternehmen, bis man ein Ziel erreicht. Wer dagegen gern schnell aufgibt oder kurzatmig-oberflächlich denkt, wird als Dünnbrettbohrer bezeichnet.
  • Ein Brett vor dem Kopf haben — Etwas offensichtliches nicht verstehen; auch: begriffsstutzig sein. Kommt aus dem Mittelalter, wo die Menschen den als dumm geltenden Ochsen Bretter vor die Köpfe gehängt haben, damit sie nicht erschrecken oder abgelenkt werden.
  • Darauf gebe ich dir Brief und Siegel — Du kannst sicher sein, dass es stimmt. Brief leitet sich ab vom lat. Wort „breve“ = kurz. Als amtliches Dokument taugte ein Brief vor Gericht nicht, wenn er nicht auch ein Siegel trug.
  • Den Brief wird er sich nicht hinter den Spiegel stecken — Jemandem einen unangenehmen Brief schreiben. Angenehme Briefe wurden früher gerne halbverdeckt hinter dem schräg gestellten Spiegel aufbewahrt, damit auch andere einen Blick darauf werfen konnten.
  • Er muss jetzt kleine(re) Brötchen backen — Er hat gegenüber bisher eine erheblich schlechtere Position.
  • In die Brüche gehen — Zu Ende gehen, in Schwierigkeiten geraten. Heute meist im Zusammenhang mit Ehe und Freundschaft benutzt. Bruch bedeutet hier Sumpf oder Moor, in dem man leicht untergehen konnte. Flüchtete angeschossenes Wild in die Brüche, war es für den Jäger meist verloren. Eine weitere Deutung: Als bruech oder bruch (mhd.) bezeichnete man im Mittelalter eine (Unter-)Hose. Wenn also etwas in die bruech geht, geht es in die Hose. Eventuell ist dieser Ausspruch auch entstanden aus es geht um die bruech, also der Kampf darum, wer die Hosen an hat (siehe Geschichte des Sire Hain und seiner Frau Anieuse). Diese Deutung würde auch der heutigen Bedeutung sehr nahe kommen.
  • Jemandem goldene Brücken bauen — Ihm die Möglichkeit bieten, unbeschadet aus einer misslichen Situation zu entkommen.
  • Alle Brücken hinter sich abbrechen — Alle Verbindungen dauerhaft brechen, indem man sich den Rückweg bewusst selbst verbaut.
  • Er redet wie ein Buch — Er redet ununterbrochen. Es ist, als ob er aus einem Buche vorliest.
  • Wie es im Buche steht — Mustergültig, vorbildlich. Mit „Buch“ ist die Bibel gemeint, in der viele Weisheiten versammelt sind.
  • Rutsch mir doch den Buckel runter! — Hör auf mich zu nerven! / Lass mich in Ruhe! Das Götz von Berlichingen Zitat in eher dezenter Form zitiert
  • Bei jemandem auf den Busch klopfen — Etwas vorsichtig zu ergründen versuchen. Aus der Jägersprache, wo die Treiber durch Schläge gegen die Büsche das Wild aufscheuchen und vor die Flinte der Jäger zu treiben versuchen
  • Alles in Butter — alles in Ordnung. Wohl herrührend von der im Gegensatz zur Butter als pejorativ bewerteten Margarine. Wertvolle Güter, wie zum Beispiel Porzellan, wurden früher in Kisten mit flüssiger Butter eingegossen. Nach dem Erstarren der Butter waren diese beim Transport vor dem Zerbrechen geschützt.[11]
  • Er lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen — Er ist selbstbewusst, lässt sich nicht beirren oder übervorteilen oder unterbuttern
  • Da muss noch mehr Butter bei die Fische — da gehört noch mehr (auch an Information) dazu (beigetragen), oder auch: bitte keine halben Sachen!
  • Jemandem etwas aufs Butterbrot schmieren — Ihm (in der Öffentlichkeit) seine Meinung sagen. Wohl gleichbedeutend die regionale rheinische Version: jemand sagen, was die Butter giltet.

C

  • Einen Gang nach Canossa machen — unter demütigenden Bedingungen Abbitte leisten. Im Jahre 1077 musste König Heinrich IV. ins italienische Canossa reisen, um dort von Papst Gregor VII. die Aufhebung des Kirchenbannes zu erbitten.[12]
  • Die Chemie zwischen den Beiden stimmt nicht — die Zwei sind nicht gut aufeinander zu sprechen. In der Chemie vertragen sich bekanntlich manche Stoffe recht schwer miteinander
  • Cherchez la femme — Sucht die Frau! (Diese französische Wendung bedeutet „Da steckt sicher eine Frau dahinter!“)[13]
  • Er hat nicht alle auf dem Christbaum — er ist nicht richtig im Kopf
  • Die Chuzpe haben — die Frechheit haben (Das jiddische Wort Chuzpe bedeutet neben anderem auch Frechheit.)

D

  • Das kannst Du halten wie der auf dem Dach (auch: „…wie ein Dachdecker“) — mach, was Du willst, es ist mir egal.
  • Jemandem aufs Dach steigen — jemanden schelten oder bestrafen. Wurde jemand im Mittelalter aus der Gemeinschaft ausgestoßen oder sollte bloßgestellt werden, deckte man sein Dach ab
  • Er hat einen Dachschaden — er ist geistig nicht ganz normal
  • Unter Dach und Fach bringen — Das Wesentliche fertigstellen. Dach und Fach waren ursprünglich die wesentlichen Teile eines (Fachwerk)-Hauses.
  • Etwas aus Daffke tun — etwas aus Trotz oder Mutwillen tun. Bei dieser Berliner Redensart wurde das deutsche Wort „Trotz“ durch das jiddische „davko“ = sicher ersetzt.
  • Etwas erweist sich als ein Dauerbrenner — etwas erweist sich als ein Dauererfolg. Der Begriff leitet sich von Öfen mit lang brennendem Heizmaterial wie Briketts her
  • Jemandem die Daumenschrauben anziehen oder ansetzen — ihm kräftig zusetzen. Bis in die Neuzeit war es üblich, im hochnotpeinlichen Verhör durch das Quetschen von Fingern die Wahrheit zu erpressen. Erst die Aufklärung machte diesen Verhörmethoden in zivilisierten Staaten ein Ende
  • Ei der Daus! — Ausdruck der Verblüffung, des Zorns oder der Verwunderung. Der/das Daus ist im deutschen Kartenspiel das Ass, also die höchste Spielkarte. Vermutlich hat der Ausdruck aber dennoch nichts damit zu tun, sondern vielleicht eher mit dem niederdeutschen “Dus” für Tausend. Daus könnte auch vom mittellateinischen Wort „dusius“ = Dämon abstammen und einem Ausruf wie Oh, mein Gott nahe kommen.
Adi Holzer: Lebenslauf (1997). Adi Holzer vergleicht das Leben mit dem ausbalancierten Drahtseilakt eines Seiltänzers.
  • Unter einer Decke stecken — Im Geheimen mit jemandem zusammenarbeiten. Aus dem germanischen Eherecht, wonach die Ehe als geschlossen galt, wenn sich die Neuvermählten in Gegenwart von Zeugen unter eine gemeinsame Decke begaben
  • Einen Denkzettel verpassen — Jemanden eine Lektion erteilen.[14]
  • Mit jemandem durch dick und dünn gehen — In guten und schlechten Zeiten zu ihm halten. Die Redewendung verträgt sich aber nicht mit:
  • Wenn es dick kommt — Wenn es schlimm wird
  • Auf Draht sein — Aufmerksam, wachsam sein. Rasch einen Vorteil erkennen. Aus der Telefon-/Telegrafensprache abgeleitet
  • Einen Drahtseilakt vollführen — Große, nach außen kaum sichtbare Anstrengungen unternehmen, um ein hoffnungsloses Unternehmen zum guten Ende zu führen. Aus der Zirkuswelt, wo gewagte Drahtseilakte die Höhepunkte der Vorstellung sind
  • Er war der Drahtzieher in der ganzen Geschichte — Er steuerte im Verborgenen die ganze Sache. Der Drahtzieher ist hier eine Person, die - selbst unsichtbar - eine Marionette an Fäden oder Drähten bewegt.
  • Er hat Dreck am Stecken — Er hat Schuld (auf sich geladen), hat keine makellose Vergangenheit
  • Er ist mit dem D-Zug durch die Kinderstube gerast — Er verfügt über geringe Moral oder Rücksicht, hat eine schlechte Erziehung genossen.
  • Der Drop ist noch nicht gelutscht — Es ist noch nichts entschieden, es kann noch alles passieren.

E

  • Jemanden in die Ecke stellen — ihn beschämen, bestrafen. Didaktisches Mittel bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts, Schüler für Unbotmäßigkeit oder Zuspätkommen vor der gesamten Klasse zu blamieren, indem er mit dem Rücken zur Klasse einige Zeit in der Ecke stehen musste
  • Etwas aus dem Effeff beherrschen — etwas perfekt können. Zwei Erklärungen bieten sich an: f stand in der italienischen Kaufmannssprache als Abkürzung für fino, ff für finissimo, also „sehr fein“. Andere vermuten ff als falsche Schreibweise des griechischen Buchstabens „Π“ (Pi), der bei der Zitierung von altrömischen Rechtsgrundsätzen verwendet wurde.[15]
Père Joseph, François-Joseph Le Clerc du Tremblay de Maffliers, der Inbegriff der Grauen Eminenz
  • Ein gehörnter Ehemanngehörnt bedeutet „betrogen“, sprich, seine Frau geht fremd.[16]
  • Ei des Kolumbus — einfache Lösung für ein verzwickt erscheinendes Problem. Nachdem es niemand gelungen war, ein Ei auf die Spitze zu stellen, gelang dies Kolumbus, indem er es leicht anklopfte.[17]
  • Alle Eier in einen Korb legen - das Risiko nicht streuen. Wie: Alles auf eine Karte setzen. Aus dem Amerikanischen stammendes Sprichwort.[18]
  • Es ist im Eimer — kaputt, schief gegangen, verkorkst. Es ist (auch im übertragenen Sinn) im Abfalleimer gelandet
  • Sich wie ein Elefant im Porzellanladen benehmen — rücksichtslos, unklug oder taktlos auftreten.
  • Die graue Eminenz spielen — Person, die im Hintergrund die Fäden zieht. Übernommen vom Französischen „l’Eminence grise“. Der Titel wurde erstmals Père Joseph, einem geistlichen Berater von Kardinal Richelieu Ruf schädigend zugesprochen. Heute schwingt auch ein gewisser Respekt mit
  • Wir haben das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht — wir sind noch nicht am Ziel angekommen (oft mit der impliziten Warnung, dass es dazu noch vieler Anstrengungen bedarf). Abgeleitet vom Flaggen-Zeremoniell
  • Er ist ein Entenklemmer — er ist sehr geizig. Er ist bereit, Enten das Hinterteil zu pressen, damit das Ei schneller gelegt wird
  • Sich eine Eselsbrücke bauen — komplexe Vorgänge oder Themen werden durch gedankliche Umwege leichter eingeprägt. Speziell für störrische Esel wurden Brücken an den schmalsten Stellen eines Wasserlaufs eingerichtet.[19]
  • Sei doch nicht so etepetete — sei nicht so zimperlich, geziert, bedächtig. Herkunft des Wortes unklar, könnte aber aus dem niederdeutschen Wort „öte“ bzw. „ete“ = ‚geziert‘ per Wortwitz entstanden sein. In Schleswig-Holstein sagt man stattdessen „etjerpotetjer“
Eule auf einer Drachme
  • Er ist voll wie eine Eule — er ist stockbetrunken. Eule ist hier die Verballhornung von „Aule“ = Steinkrug
  • Eulen nach Athen tragen — Etwas Unsinniges, Überflüssiges tun. Die Münzen des antiken Athen trugen auf der Rückseite das Abbild einer Eule und wurden daher auch „Eulen“ genannt. Da die Stadt Athen als sehr reich galt, erschien es unsinnig und überflüssig, noch Geld dahin zu bringen. Im Süddeutschen gibt es die sinnverwandte Redewendung „Das Wasser in den Bach tragen.“

F

  • Den Faden verlieren — (in der Rede) nicht mehr weiter wissen. Diese Redensart hat ihren Ursprung vermutlich in der griechischen Mythologie. Mit Hilfe des Fadens, den ihm Ariadne mitgab, fand Theseus wieder aus dem Labyrinth des Daidalos, in dem er gerade den Minotaurus zur Strecke gebracht hatte. Hätte Theseus den Faden verloren, hätte er nicht weiter gewusst. Wahrscheinlicher ist jedoch die Herkunft aus der Webersprache, wo ein verlorener Faden u. a. Zeitverlust bedeutete, bis der Faden wieder aufgenommen werden konnte
  • Es zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte — das Ganze hängt miteinander zusammen, ist miteinander verwoben. Aus den Wahlverwandtschaften (2.Teil, 2. Kap.) von Goethe, der selbst erläutert, dass in der britischen Marine in alle Taue ein roter Faden eingesponnen sei, der nicht herauslösbar ist, ohne das Ganze zu zerstören. Der Faden kennzeichnet so die Taue als Eigentum der Krone.[20]
  • Es hängt an einem seidenen Faden — die Situation ist bedrohlich oder nicht einschätzbar. Es gibt mehrere Versionen, so die der griechischen Schicksalsgöttinnen oder der germanischen Nornen, die jederzeit den Lebensfaden abschneiden können. Weniger wahrscheinlich ist die Herleitung vom Damoklesschwert, das ja der Sage nach an einem Rosshaar befestigt war
  • Er hat eine Fahrkarte geschossen — er hat das Ziel verfehlt. Aus der Schützensprache, wo Einschüsse außerhalb des vorgesehenen Bereiches (die Scheibe, aber keinen Zielring getroffen) so bezeichnet werden, in Anlehnung an den Fahrschein, der bei der Kontrolle vom Schaffner gelocht/geknipst wurde. Eine andere Erklärung ist die Treffer-Anzeige auf dem Schießstand, die einer Militär-Fahrkarte ähnelte.
  • Sein Fähnlein nach dem Winde drehen. — sich opportunistisch verhalten. Aus der Windmüllersprache, wo das Windrad immer in den Wind gestellt wurde, um die größtmögliche Wirkung zu erzielen.
  • Farbe bekennen — ehrlich seine Meinung sagen. In vielen Kartenspielen muss die Farbe der ausliegenden Karte nachgespielt werden („Farbzwang“).
  • Das passt wie die Faust aufs Auge. — In der ursprünglichen Bedeutung wurden damit zwei Dinge bezeichnet, die absolut nicht zusammenpassen (eine Faust hinterlässt ein blaues, geschwollenes Auge). Im weiteren Sprachgebrauch verwendete man den Ausdruck zunehmend ironisch, sodass sich mit der Zeit sogar eine Umkehr der Bedeutung entwickelte. Heute versteht man darunter hauptsächlich besonders gut zueinander passende Dinge, seltener gilt auch noch die ursprüngliche Bedeutung.[21]
  • Jemandem den Fehdehandschuh hinwerfen — mit ihm Streit anfangen, ihn herausfordern. Entgegen einer landläufigen Meinung, stammt der Begriff nicht aus dem Mittelalter. Für jene Zeit ist zwar der Brauch des Hinwerfens und Aufnehmens eines Kettenhandschuhs zur Ansage und Annahme einer Fehde in Kreisen der Ritterschaft bekannt, doch war für die Rechtmäßigkeit einer solchen Fehde weit mehr nötig. Der Ausdruck als Zusammensetzung der Worte „Fehde“ und „Handschuh“ entstand erst im 18. Jahrhundert, als es üblich war, seinem Gegner einen Handschuh aus Stoff ins Gesicht zu schlagen, um ihn zu einem Ehrenduell herauszufordern.
  • Einen Fehler ausmerzen — etwas gut machen, ausbügeln. Im Monat März wurden Schafe aussortiert, die zur weiteren Zucht nicht taugten
  • Adam und Eva mit Feigenblatt
    (Albrecht Dürer 1507)
    Das ist doch nur ein Feigenblatt — das ist eine Verschleierung der Tatsachen. Nach der Bibel (1 Mos 3,7 EU) bestand die erste notdürftige Bekleidung von Adam und Eva nach der Vertreibung aus dem Paradies aus einem Feigenblatt
  • Jemandem das Fell über die Ohren ziehen — einen Anderen betrügen oder übervorteilen. Ein vom Tier auf den Menschen übertragenes Bild: Ich nehme bei dem Handel jemandem, eigentlich einem Pelztier, seinen (teuren) Pelz und er/es kommt dabei um. Rund belassen „über die Ohren“, von hinten beginnend zum Kopf, werden wertvolle Felle abgezogen, um sie beim Abziehen nicht zu beschädigen.
  • Ihm schwimmen die Felle weg — er wird der Sache nicht mehr Herr. Vom Kürschner entlehnt, der seine zugerichteten (gegerbten) Felle in fließenden Gewässern ausspülte.
  • Weg vom Fenster sein — Nichts mehr zu sagen haben, etwas verpassen oder tot sein. Vermutlich aus dem Bergbau: Kumpel, die unter Tage arbeiteten, genossen am Feierabend die letzten Sonnenstrahlen am Fenster. War einer nicht mehr am Fenster zu sehen, war er krank oder tot.[22] Andere Quellen sehen den Ursprung der Redewendung in den Fenstern begründet, in denen sich die Mächtigen dem Volk zeigten. „Weg vom Fenster“ zu sein bedeutet demnach, nicht mehr im Rampenlicht zu stehen.[23]
  • Fersengeld geben — sich davon machen, flüchten. Schon 1250 bezeugter Ausdruck aus der Rechtssprache, wo man für das Verlassen des Ehepartners der Obrigkeit „Fersengeld“ bezahlen musste. Auch Deserteure konnten so Absolution erhalten.
  • Sein Fett weg bekommen — seine Rüge oder Strafe erhalten. Im Volksmund bekam man „eine geschmiert“, also eine Ohrfeige. Ursprünglich aber bekam jeder Helfer bei einer Schlachtung als Belohnung (s)ein Stück Fett ab.
  • Ins Fettnäpfchen treten — es mit jemandem durch eine Ungeschicklichkeit verderben bzw. jemanden kränken oder verstimmen. In Bauernstuben stand früher zwischen Tür und Ofen ein Fettnapf, mit dem nasse Stiefel wieder eingefettet wurden. Man sollte nicht aus Versehen hineintreten.[8]
  • Die Feuertaufe erhalten — das erste Mal ins Gefecht ziehen. Aufgrund der fehlenden Erfahrung war das oft auch das letzte Gefecht
  • Da ist der Film gerissen — von diesem Zeitpunkt an kann ich mich an nichts mehr erinnern. (Geschieht meist unter Alkohol- oder anderem Drogeneinfluss.) Wenn im Kino der Film riss, spielte sich für einige Zeit nichts mehr ab.
  • Ich bin wohl im falschen Film? — in eine völlig unerwartete Situation geraten sein, unter Anspielung auf das Kinoprogramm
  • Weder Fisch noch Fleisch — Nichts Halbes, nichts Ganzes, ein lauer Mensch. Entstanden in der Reformationszeit, als man Wankelmütige bloßstellen wollte, die nicht so recht wussten, ob sie katholisch bleiben oder evangelisch werden wollten.
  • Der Fisch stinkt (immer) vom Kopfe her — die Verantwortlichkeit infolge von Problemen liegt (immer) bei den Entscheidungsträgern.
  • Fisimatenten machen — Ausflüchte oder nichtige Einwände machen. Hierfür gibt es mehrere Entstehungsvarianten. — Die häufig erwähnte Ableitung von „visitez ma tente“, womit französische Soldaten einheimische Damen ermunterten, in ihre Zelte zu kommen, ist unbelegt, ebenso die angebliche Ausrede „j’ai visité ma tante“, d.h. ich habe meine Tante besucht.[24] Möglicherweise richtig ist die Herkunft von „visae patentes“, d.i. geprüfte Patente, da zwischen Antrag und Bestätigung der Patente eine recht lange Zeitspanne verging.[25][26]
  • Er ist eine Flasche — jemand ist unfähig. Übernahme aus dem Italienischen Wort fiasco=Flasche. Sängern und Schauspielern wurde nach misslungenen Aufführungen zum Spott eine Flasche um den Hals gehängt.
  • Fix und fertig sein — völlig geschafft, entkräftet sein.
  • Er hat Flausen im Kopf — er hat eher nicht zu verwirklichende/irrealistische Pläne im Kopf. Flausen sind eigentlich umherfliegende Wollflocken/Fasern oder der Baumwollpflanze. Entsprechend hoch werden gelegentlich irreale Pläne meist jugendlicher Personen eingeschätzt.
  • Ich mache besser die Fliege — ich möchte jetzt gehen. Fliegen wechseln häufig ihren Platz, um nicht erschlagen zu werden.
  • Die Flitterwochen verbringen — die (auch übertragen) ersten Wochen nach einer Hochzeit beisammen sein. „vlittern“ bedeutete im Mittelhochdeutschen kichern, flüstern, liebkosen.
  • Die Flinte ins Korn werfen — aufgeben, resignieren. Wenn sich Soldaten ihres Gewehrs entledigen, haben sie keine Lust mehr zu kämpfen; siehe auch: Flinte #Redensarten und Muskete #Redensart.
  • Er hört die Flöhe husten — er hat (meist nicht nachvollziehbare) böse Vorahnungen, aber auch: er kommt sich sehr klug vor.
  • Jemandem einen Floh ins Ohr setzen — ihn mit einer Nachricht in lang andauernde Unruhe versetzen,
  • Mit dem muss man mal Fraktur reden — man muss ihm unmissverständlich die für ihn unangenehme Meinung sagen. Fraktur ist eine kantige und für manchen schwer lesbare Schriftart
  • Fremd gehen — außerehelichen Verkehr haben, den Partner sexuell betrügen.
  • Einen Frosch im Hals haben — nur unter Beschwerden reden können. Die scheinbar unsinnige Redewendung rührt vom medizinischen Begriff Ranula, der Froschgeschwulst im menschlichen Rachen her, die bei einem Anschwellen Ähnlichkeit mit einem Frosch hat.[8]
  • Lass doch mal fünf gerade sein! — nimm es bitte nicht so genau!
  • Das kann man mit Fug und Recht behaupten — das kann man mit vollem Recht sagen. Eine bereits im Mittelalter bekannte Zwillingsformel, die das Wort „Recht“ noch verstärken soll
  • Er ist wahrscheinlich mit dem linken Fuß zuerst aufgestanden — er ist schlecht gelaunt oder nicht konzentriert
  • In jemandes Fußstapfen treten — jemandem (im Amt oder Beruf) nachfolgen, und dabei seine Konzepte übernehmen/kopieren.
  • Fünf vor zwölf — Höchste Zeit; es verbleibt wenig Zeit, eine Sache in Ordnung zu bringen.

G

  • Ihm läuft die Galle über — er gerät in Zorn, ist wütend. Bei Erregung erhöht die Leber ihre Galleproduktion.
  • In Gänsefüßchen setzen — in Anführungszeichen setzen. Durch Jean Paul populäre Formulierung.[8]
  • Jemandem den Garaus machen — jemanden umbringen, töten
  • Jemandem reißt der Geduldsfaden — jemand verliert die Geduld
  • Er geht mir auf den Geist — Er nervt mich bzw. ich ärgere mich über ihn/ reagiere allergisch auf ihn
  • Er steht Gewehr bei Fuß — Er hält im Augenblick still, kann aber jederzeit wieder aktiv werden. Aus der Kommandosprache beim Militär
  • Ihn muss man mit Glaceehandschuhen anfassen — sehr behutsam und taktvoll behandeln, aber auch: mit spitzen Fingern anfassen. Während in ersterer Bedeutung das gebotene Taktgefühl im Umgang mit Überempfindlichen gemeint ist, will man sich bei der letzteren nicht die eigenen Finger schmutzig machen.
  • Zu tief ins Glas blicken — zu viel trinken. Mit Glas ist das Trinkgefäß gemeint.
  • Etwas an die große Glocke hängen — laut kund machen, dass alle es hören können
  • Das hat ihm den Gnadenstoß gegeben — Er hat komplett die Fassung verloren. Hinrichtungen waren einstmals bewusst brutal schmerzvoll (Kreuzigung, Rädern). Durch einen gezielten Stoß ins Herz konnte dem Leiden ein vorzeitiges Ende gesetzt werden. Auch wurden häufig nach Schlachten die im Wundfieber liegenden feindlichen und eigenen Soldaten gezielt getötet, um ihr Leiden abzukürzen.
  • Etwas auf die Goldwaage legen — sehr empfindlich reagieren. Die Goldwaage war eines der genauesten Messgeräte, das schon bei kleinsten Mengen anschlug.
  • Den lieben Gott einen guten Mann sein lassen — sich wenig um etwas kümmern oder einer Sache unbekümmert ihren Lauf lassen, wo Eingreifen erforderlich wäre.
  • Ins Gras beißen. — sterben, untergehen. Aus der Soldatensprache. Schwer Verwundete bissen vor Schmerzen buchstäblich ins Gras
  • Er hört das Gras wachsen — er hat (meist nicht nachvollziehbare) Vorahnungen
  • Die Grätsche machen — kaputtgehen, wie eben die Stuhlfüße nach außen driften und dann keinen Halt mehr bieten.
  • Die Gretchenfrage stellen — ursprünglich in Goethes Faust die Frage an Heinrich: „Wie hast Du’s mit der Religion“? Heute dagegen eher die Frage nach dem Wesentlichen.
  • Die beiden sind sich nicht grün — Höfliche Umschreibung für den Umstand, dass sich zwei Personen gegenseitig nicht gewogen sind.
  • Nochmal dasselbe in Grün — zwei Dinge unterscheiden sich nur unwesentlich von einander. Opel produzierte nach dem Ersten Weltkrieg 1924 als erster deutscher Automobilkonzern den Opel Laubfrosch im zu erwartenden Grün. Eigentlich war es ein Plagiat des ursprünglich in gelb lackierten Citroen 5CV von 1921.[27]
  • Grütze im Kopf haben – Verstand im Kopf haben. Ursprung ist das im 16. Jahrhundert verwendete Wort kritz, womit Verstand gemeint war.[28]
  • Das geht unter die Gürtellinie/das ist unter der Gürtellinie — das ist unfair oder unsittlich. Mit „sub cingulo“ wurden im Kirchenlatein die Geschlechtsteile gemeint, deren Benennung eher tabu war. Beim Boxsport gelten Schläge unterhalb des Bauchnabels als grob unsportlich

H

  • Das Haar in der Suppe suchen / finden — etwas Missfälliges suchen oder bemerken; nur das Schlechte oder Negative sehen; etwas auszusetzen haben; eine pessimistische Grundeinstellung haben
  • Sie hat Haare auf den Zähnen — sie ist dominant, herrschsüchtig, einem Streit nicht abgeneigt. Sowohl negativ als auch eher anerkennend gebraucht.[8]
  • Kurze Haare sind bald gekämmt — eine einfache Sache ist schnell abgemacht.
  • Dich sticht wohl der Hafer! — Du bist übermütig/keck! Je nach Tonfall dezente bis drohende Zurechtweisung, sich zurückzunehmen. Pferde sollen bei reichlichem Genuss von Hafer ihr Temperament ändern und übermütig werden
  • Da kräht doch kein Hahn nach — Das interessiert niemanden.
  • Er ist Hahn im Korb — der einzige Mann in einer Gruppe von Frauen sein. Bei einer Gruppe von Hühnern gibt es immer nur einen Hahn, da mehrere Hähne sonst um die Fortpflanzungspartner konkurrieren würden.
Der rote Hahn als Sinnbild des Feuers (vor dem Feuerwehrhaus der Feuerwehr Aumühle)
  • Sie hatten den roten Hahn auf dem Dach — ihr Haus hat gebrannt. Die lodernden Flammen erinnern an den roten Kamm eines Hahns. Diese Redewendung findet sich auch im Lied über Florian Geyer, Wir sind des Geyers schwarzer Haufen: „Setzt aufs Klosterdach den roten Hahn!“ bedeutet dort „Brennt das Kloster nieder!“
  • Jetzt mal halblang! — nicht so voreilig/stürmisch, besinne Dich erst
  • Er kriegt den Hals nicht voll — er ist unersättlich, will stets noch mehr
  • Ich wünsche Ihnen Hals- und Beinbruch — ich wünsche Ihnen viel Glück! Aus dem Jiddischen „hatslokhe un brokhe“, was „Glück und Segen“ bedeutet
  • Etwas Hals über Kopf tun — etwas ohne Nachzudenken, hastig, überstürzt tun
  • Jemandem die Hammelbeine lang ziehen — jemanden scharf angehen oder schikanieren. (Aus der Soldatensprache seit dem Ersten Weltkrieg)
  • Eine Hand wäscht die andere — es wird eine angemessene Gegenleistung erwartet. Vom römischen „manus manum lavat“ übernommene Redewendung
  • Sich die Hände in Unschuld waschen. — sich für unschuldig erklären. Aus der Bibel (Mt 27,24 EU), wo Pilatus gegen seine innere Überzeugung Jesus kreuzigen ließ, und in einem Psalm Davids (Ps 26,6 EU).
  • Für jemanden die Hand ins Feuer legen — voll vertrauen (Gaius Mucius Scaevola soll der Sage nach Rom gerettet haben, indem er seine Hand über einem offenen Feuer verbrennen ließ und durch den damit bewiesenen Mut den Gegner stark beeindruckte.)
  • Das hat weder Hand noch Fuß — das ist untauglich, unausgegoren. Die Version „Das hat Hand und Fuß“ drückt dagegen aus, dass Substanz (hinter einem Vorschlag) steckt.
  • Das Handtuch werfen — aufgeben. Aus dem Boxen entlehnt.[29]
  • Im Handumdrehen — Aufgabe in kürzester Zeit erledigen (Gaukler und Zauberer verblüffen immer wieder durch flinke, kaum wahrnehmbare Handbewegungen.)
  • Ins Handwerk pfuschen — ohne Befugnis und Fertigkeit eine Tätigkeit ausüben (Ein „Pfuscher“ war im Mittelalter jemand, der im Verborgenen Arbeiten verrichtete, die einem von der Zunft anerkannten Handwerker vorbehalten waren.)
  • Jemandem das Handwerk legen — ihm die Ausübung einer Tätigkeit verwehren/untersagen. Nur Zunftmitgliedern waren bestimmte Arbeiten zugestanden, aber auch ihnen konnte bei Verfehlungen die weitere Ausübung untersagt werden
  • Mit Hängen und Würgen etwas schaffen, (das Examen, die Prüfung) — etwas sehr mühsam zustande bringen. (Vermutlich von der Hinrichtung per Erhängen, die früher ohne Fallstrick vollzogen und daher selten zum sofortigen Tod des Opfers führte.)
  • Jemand ist ein Hansdampf in allen Gassen — er ist auf den verschiedensten Gebieten sehr rührig (eher negativ angehauchte Bedeutung)
  • Jemanden in Harnisch bringen — jemanden zornig machen (Wer den Harnisch anlegt, ist bereit zum Kampf.)
  • Da liegt der Hase im Pfeffer — das genau ist das Problem (Hasenpfeffer ist ein Gericht. Einem gekochten Hasen ist nicht mehr zu helfen.)[30]
  • Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts! — Geht zurück auf den Juristen Victor von Hase, der, einmal selbst angeklagt, seine eigene Vernehmung mit dem Satz einleitete „Mein Name ist Hase, ich verneine die Generalfrage, ich weiß von nichts.“ In der deutschen Synchronfassung der Zeichentrickserie Bugs Bunny zitiert die Titelfigur hingegen häufig eine verballhornte Version dieser Redensart: „Mein Name ist Hase – ich weiß Bescheid!“
  • Unter die Haube kommen — heiraten (Kennzeichen der verheirateten Frauen war früher eine Haube.)
  • Haus und Hof verspielen — seinen gesamten Besitz bei einem Glücksspiel verlieren. Bei einem Glücksspiel setzt man nur als allerletzte Möglichkeit, wenn man bereits kein Bargeld oder andere Wertsachen mehr hat, sein Haus als Einsatz. Wenn man dann verliert, hat man seinen gesamten Besitz verloren.
  • Auf der faulen Haut liegen — ausspannen, sich entspannen, faulenzen, die Arbeit ruhen lassen.
  • Der Hecht im Karpfenteich sein — eine belebende oder auch störende Rolle in einer wenig aktiven Gemeinschaft spielen. Der Hecht sorgt als Raubfisch dafür, dass die Karpfen nicht zu fett werden.[31]
Ein Junge leuchtet einer Gruppe Kostümierter. Vermutlicher Ursprung der Wendung.[32] Stich (Monatsbild) von Matthäus Merian
  • Es zieht wie Hechtsuppe — es weht ein kalter Wind durch den Raum. Ursprung ungeklärt. Einige Experten vermuten eine Verballhornung des Jiddischen „hech supha“ = starker Sturm
  • Das Heft in der Hand haben bzw. behalten bzw. aus der Hand geben — über Macht verfügen bzw. verlieren. (Mit Heft ist hier der Schwertgriff gemeint.)
  • Jemandem heimleuchten — jemanden (bzw. seine Vorschläge) zurückweisen. (Ehedem wurde den guten Gästen nachts ein Diener mit Laterne für den Heimweg zur Verfügung gestellt. Die vormals positive Aufmerksamkeit wechselte später ins Spöttische.)[33]
  • Keinen Heller wert sein. — von sehr niedrigem Wert sein. Der „Heller“, eine ursprünglich in Schwäbisch Hall geschlagene Kupfermünze, war nur den Bruchteil eines Batzens oder Guldens wert
  • Mir ist das Hemd näher als der Rock — Bei aller Anerkennung Deiner Argumente ist mir in diesem Falle mein persönlicher Vorteil wichtiger
  • Das letzte Hemd hat keine Taschen — Du büßt mit Deinem Tod alle materiellen Güter ein, kannst nichts ins Grab mitnehmen
  • Er macht sich ins Hemd — er hat Angst/ drückt sich aus Angst vor einer Entscheidung. Angst führt bei Kindern gelegentlich zum Versagen der Schließmuskeln
  • Es sieht hier aus wie bei Hempels unterm Sofa / Wohnwagen — hier herrscht absolute Unordnung/Unsauberkeit. Herkunft unsicher. Eine Version besagt: Ein Schausteller namens Hempel soll es um 1900 nicht besonders genau mit der Reinlichkeit gehalten haben und daher des Platzes verwiesen worden sein.
  • Die Henkersmahlzeit — scherzhaft für das Abschiedsessen. Früher konnten sich die zum Tode Verurteilten eine Mahlzeit wünschen, die ihnen vom Henker vor ihrer Hinrichtung persönlich aufgetischt wurde. Auch heute noch (z. B. in den USA) wird das praktiziert, allerdings nicht durch den Henker, sondern im Gefängnis, in der Todeszelle.
  • Jemandem die Hennen eintreiben (schwäbisch) — ihm lautstark die Meinung sagen. Geflügel in den Stall zu treiben, geht meist nicht geräuschlos ab.
  • Ihm ist das Herz in die Hose gerutscht — er hat arge Angst bekommen (und von seinem Vorhaben abgelassen).
  • Aus seinem Herzen keine Mördergrube machen — offene Worte finden, mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg halten. Aus der Bibel (Mt 21,13 EU).
  • Blinder Hesse — Schimpfwort für einen kurzsichtigen oder geistig behinderten Menschen. Es kursieren mehrere Versionen über dessen Entstehung, die jeweils im 13.Jahrhundert angesiedelt ist. Siehe die Sage vom Blinden Hessen[34].
  • Heulen und Zähneklappern - Unglücksbeschreibung, aus der Bibel (Mt 8,12 EU).[35]
  • Er schwebt im siebten Himmel — Er ist derzeit unendlich glücklich. Im Siebten Himmel traf nach der islamischen Legende Mohammed auf Abraham/Ibrahim, der auch im Islam hoch verehrt wird
  • Ins Hintertreffen geraten — an Einfluss verlieren, Nachteile erleiden. Aus der Soldatensprache, wo in der alten Schlachtordnung die erste Reihe entscheidend für den Ausgang des Treffens war.
  • Du kannst mir den Hobel blasen! — weniger vulgäre Ausdrucksweise für das Götz-Zitat
  • Er will am liebsten auf zwei Hochzeiten tanzen — er versucht, zwei sich gegenseitig ausschließende Dinge gleichzeitig tun
  • Er macht ihr den Hof — er umwirbt sie. Übernommen aus dem französischen „faire la cour“ aus Zeiten der Minnesänger
  • Holzauge sei wachsam! — aufpassen! Stadtmauern hatten Wehrgänge. Mehrere kreisrunde Löcher in der Mauer, mit Holz umkleidet, Holzaugen genannt, erlaubten den wachhabenden Soldaten einen prüfenden Blick nach draußen, ohne selbst von dort gesichtet zu werden.
  • Sie hat viel Holz vor der Hütte — sie hat eine stark ausgebildete Brust. Süddeutsch, vor allem in Gegenden, wo Trachtenkleidung üblich ist/war. Spielt an auf die in der Alpenregion bekannten Brennholzlager, die vor dem Hause zum Trocknen aufgeschichtet sind.
  • Er kam vom Hölzchen aufs Stöckchen. — er verlor sich immer mehr in den Nebensächlichkeiten des ursprünglichen Themas.
  • Auf dem Holzweg sein — Falsch liegen, im Irrtum sein. Abgeschlagene Holzstämme schlagen tiefe Furchen in den Waldboden. Diese Holzwege, die unvermittelt im Wald enden, führen Wanderer in die Irre.[36]
  • Bei ihm ist Hopfen und Malz verloren — aus ihm wird nichts (mehr). Aus der Brauersprache, wo diese beiden Zutaten als die wichtigsten bei der Bierproduktion galten. War das Brauergebnis bescheiden, dann war eben Hopfen und Malz verloren.
Stadtbrunnen von Hugo Knittel in Hornberg, Landsknecht und Narr weisen auf das Hornberger Schießen hin
  • Das geht aus wie das Hornberger Schießen — ein groß angekündigtes Unternehmen geht klanglos zu Ende. Nach einer Episode, wonach die Bürger von Hornberg hohen Besuch erwarteten, aber bei dessen Eintreffen schon alles Pulver verschossen hatten.
  • Dem Ehemann Hörner aufsetzen — einen Seitensprung machen, also den Ehemann betrügen. Redewendung, die im Prinzip schon die Griechen kannten. Merkt er den Betrug nicht, ist der dumm wie ein gehörnter Ochs
  • Sie hat die Hosen an — Sie hat in der Ehe oder der Familie das Sagen, ihr Mann hat dort nichts zu sagen
  • Das geht (meistens) in die Hose — das geht (in aller Regel) schief und führt nicht zum beabsichtigten Ziel.
  • Sie zieht die Hose mit der Beißzange an — Sie ist dominant, geht einem Streit nicht aus dem Wege, ist eine Mannfrau. Teils anerkennend, im Tenor aber ziemlich negativ und als Warnung belegt
  • Nur nicht hudeln! (schwäbisch: No net hudle!) — nicht übereilt handeln (dafür lieber gründlich)! Eine im süddeutschen Sprachraum beliebte Redewendung. Mit „Hudel“ bezeichnete man im Oberdeutschen einen (feuchten) Wischlappen, mit dem der angeheizte Backofen von Asche gesäubert wurde, ehe man die Brotlaibe einschob. Das musste recht schnell gehen, um keine Hitze zu verlieren
  • Mit ihm habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen. — mit ihm habe ich noch einen Streit auszutragen bzw. ihm werde ich noch die Meinung sagen.[37] Im Mittelalter wurde der zu Tadelnde noch direkt "gerupft".
  • Wir werden jetzt die Hühner satteln — wir brechen auf. Scherzhafte Verballhornung von „Pferde satteln“.
  • Er hat Hummeln im Hintern — nicht ruhig sitzen bleiben können, immer in Bewegung sein. Schon von Martin Luther verwendet
  • Auf den Hund kommen — Scheitern, verarmen. Dazu gibt es viele Erklärungsversuche, alle könnten stimmen. Siehe Deutung
  • Da liegt oder hier ist der Hund begraben - Das ist die Ursache oder das ist das Wichtige an der Sache. „Hunde“ bedeutete im Mittelhochdeutschen Beute oder Schatz. Die Assoziation mit dem Haushund ist fehl am Platz.[38]
  • Das ist ein dicker Hund — eine Unverschämtheit, ein böser Regelverstoß, ein starkes Stück
  • Mit allen Hunden gehetzt — gleichbedeutend: mit allen Wassern gewaschen, also gewieft oder schlau. Wild, das über entsprechende Erfahrung verfügt, entkommt mit der erworbenen List vielen weiteren Gefahren.
  • Damit lockt man keinen Hund vom Ofen oder hinter dem Ofen hervor — das taugt nichts, damit lässt sich nichts gewinnen. Selbsterklärend.
  • Von ihm nimmt kein Hund ein Stück Brot — er wird von allen gemieden und verachtet. Selbsterklärend.
  • Sie sind wie Hund und Katze — sie vertragen sich nicht, sie streiten sich dauernd. Katzen und Hunde missdeuten meist die (Körper)sprache des jeweils Anderen
  • Vor die Hunde gehen — verkommen, verludern. Kranke oder schwache Tiere werden schnell zur Beute von Jagdhunden
  • Er will gerne mit den großen Hunden pinkeln (meist ergänzt: aber kriegt das Bein nicht hoch) — mit Höheren mitmischen wollen, ohne die notwendigen Voraussetzungen zu haben. Rüden heben zum Pinkeln demonstrativ ein Bein.
  • Am Hungertuch nagen — hungern, darben, ärmlich leben. Verballhornung des religiösen Brauches, in der Fastenzeit ein Altartuch für die Kirche zu nähen.
  • An den Hungerpfoten saugen — hungern, darben, es knapp haben. Geht auf den alten und falschen Glauben zurück, dass Bären, die sich im Winterschlaf befinden, an ihren Tatzen saugen, um sich so am Leben zu halten.[39]
  • Sich etwas an den Hut stecken — Musketiers steckten sich zur Verdämmung vorbereitetes Papier an ihren Hut, um es im Gebrauchsfall zur Hand zu haben. Als Verdämmungsmaterial wurde entsprechend alles nicht mehr anderweitig zu gebrauchende Papier verwandt; siehe auch: Muskete #Redensart.
  • Das geht über die Hutschnur — das geht zu weit. Nach einer Urkunde von 1356 aus Eger sollte dort der Strahl aus einem Wasserhahn nicht dicker als eine Hutschnur sein, um einer Vergeudung von Wasser vorzubeugen.

I

  • Da fehlt noch das Tüpfelchen auf dem I — es ist noch nicht rund bzw. vollständig. Das i ohne Tüpfelchen ist kein i. Nach der Bibel (Mt 5,18 EU).
  • Jemand gehört zum Stamm der Ibo. — jemand gehört zu denen, die stets ‚Ich und die anderen‘ sagen (Diese Redewendung leitet sich von der englischen Wendung „I before others“ = „ich vor den anderen“ her und bezeichnet ausgeprägte Egoisten.)
  • Jemand ist mein zweites Ich — jemand ist ein enger Freund von mir (Diese Wendung leitet sich in ihrer lateinischen Form Alter Ego vom antiken Philosophen und Mathematiker Pythagoras von Samos her.)
  • Jemanden in flagranti erwischen — auf frischer Tat ertappen. Verkürzt aus dem lateinischen „in flagranti crimine“, wörtlich „in flammendem Verbrechen“.[40][41]
  • Jemand blamiert die Innung — jemand blamiert durch schlechte Arbeit oder schlechtes Verhalten seine Kollegen (Die Innung ist der Zusammenschluss eines bestimmten Handwerks.)
  • Etwas intus haben — etwas im Magen oder im Gehirn haben, kapiert oder memoriert haben. Das lateinische Wort intus bedeutet ‚drinnen‘. Aus der Studentensprache übernommen. Einen intus haben, häufig: einen zu viel intus haben meint dagegen ‚angetrunken sein‘.

J

  • Das ist Jacke wie Hose — das ist egal, macht keinen Unterschied, spielt keine Rolle. Vermutlich nach dem Stoff, der sowohl für die Jacke als auch für die Hose verwendet wurde.
  • Das ist doch Jägerlatein (auch: Anglerlatein) — das ist erfunden oder aufgebauscht. Mancher Jäger brüstete sich mit Dingen, die unwahr oder stark übertrieben waren.[42]
  • Das ist der wahre Jakob — das ist der richtige Mann oder das richtige Mittel. Der Streit, wo nun der Apostel Jakobus wirklich begraben ist, spaltete lange die Christenheit.
  • Über den Jordan gehen — sterben. biblisch: Das Volk Israel nimmt Einzug nach dem Wüstenweg in das verheißene Land über den Fluss Jordan (Jos 3,14 ff. EU), christlich als Eintritt in das Himmelreich gedeutet.
  • Das kommt nur alle Jubeljahre vor — ziemlich seltenes Ereignis. Vom hebräischen Wort jobel = Widderhorn. In Israel wurde nur etwa alle 50 Jahre das Land unter den Siedlern neu verteilt. Zudem wurde laut Bibel im Jubeljahr allen Schuldnern ihre Schulden erlassen. Diese „Jubeljahre“ wurden durch das Blasen dieses Instruments angekündigt
  • Ich kam dazu wie die Jungfrau zum Kind — ich kam ohne eigenes Zutun/ahnungslos an diese Sache. Wo Aufklärung noch ein Tabu ist, erkennt manche Jungfrau den Zusammenhang zwischen Geschlechtsverkehr und Schwangerschaft zu spät

K

Gleichnisdarstellung Eher geht ein Kamel durch das Nadelöhr, Bonifatiuskirche, Dortmund
  • Kadavergehorsam leisten — uneingeschränkten Gehorsam leisten, „wie ein Kadaver“, der sich ohne eigenen Willen von einem fremden Willen widerstandslos bewegen lässt. Abwertend kritische Bezeichnung, als Wort und in dieser negativen Bedeutung entstanden im deutschen anti-jesuitischen Schrifttum des 19. Jahrhunderts, dort im Rückgriff auf eine Formulierung in den lateinischen Ordensstatuten von Ignatius von Loyola (si cadaver essent, in der spanischen Ursprungsfassung cuerpo muerto), der dabei seinerseits einen Vergleich in der Tradition von Franz von Assisi aufgriff und diese Art des Gehorsams von den Ordensmitgliedern forderte.[43]
  • Das ist kalter Kaffee — Überflüssiger Disput, bei dem kein Ergebnis herauskommt. Abgestandener Kaffee hat kein Aroma mehr.
  • Jemanden durch den Kakao ziehen — Sich (meist in dessen Abwesenheit) über jemanden lustig machen. (Bei Kakao handelt es sich vermutlich um eine euphemistische Umschreibung von Kacke. Beispiel: Erich Kästner, Was auch geschieht![44])
  • Eher geht ein Kamel durch das Nadelöhr — Unmögliches Unterfangen. Nach einem Gleichnis in der Bibel (u.a. Mk 10,25 EU), wonach eher ein Kamel durch ein Nadelöhr geht als ein Reicher ins Reich Gottes kommt. Zu den verschiedenen Herkunftserklärungen vgl. den Hauptartikel Eher geht ein Kamel durch das Nadelöhr.
  • Wo kämen wir da hin, wenn … — Ablehnung ungewohnter bzw. neuer Ideen und Methoden. — Bezug darauf nimmt u.a. Kurt Martis Gedicht Wo kämen wir hin
  • Alles über einen Kamm scheren — Nach einem einheitlichen Verfahren vorgehen, ohne auf Unterschiede Rücksicht zu nehmen. Es wird vermutet, dass es aus dem germanischen Recht abgeleitet ist, wo das Scheren des Kopfhaares eine Entehrung bedeutete. Im Bayerischen wird heute noch abschätzig von „Gscherten“ gesprochen.
  • Jemanden an die Kandare nehmen — Jemanden zu Gehorsam zwingen (wollen). Die Kandare ist Teil des Zaumzeuges bei Pferden. Mit ihrer Hilfe kann ein Tier auf schmerzhafte Weise zur Disziplin gebracht werden.
  • Unter aller Kanone — Miserables Ergebnis. Hat nichts mit der im Militär gebräuchlichen Kanone zu tun. Die Notenskala (heute von 1 bis 6) lautete in Lateinschulen „Canon“. Total verhauene Arbeiten wurden schlicht mit „sub omni canone“ (=unterhalb des Maßstabs) gewertet, von den Schülern bewusst verballhornt.
  • Mit Kanonen auf Spatzen schießen — Vollkommen überreagieren, die Verhältnismäßigkeit nicht wahren.
  • Etwas auf die hohe Kante legen — Etwas sparen, zurücklegen für schlechtere Zeiten. Hohe Kante bezeichnet einen Platz im Baldachin eines Bettes, an dem früher wohlhabende Menschen ihr Erspartes versteckten. Häufig befand sich in einem Balken des Baldachins ein besonderes Geheimfach zu diesem Zweck.
  • Eine scharfe Kante zeigen — Klare, geradlinige Meinung vertreten, zu erwartende Dispute darüber nicht scheuen. Möglicherweise in Anlehnung an die Schärfeneinstellung beim Fotografieren entstandene Redewendung, die gerne von Politikern benutzt wird, die sich damit gegen ihre Gegner profilieren wollen.
  • Er ist ein unsicherer Kantonist — Auf ihn ist kein Verlass, ihm ist nicht zu trauen. Preußen war bezüglich der Aushebung von Soldaten in Kantone aufgeteilt. Wer sich dem Waffendienst entziehen wollte, tat dies am besten durch Emigration.
  • Er steht (oder ist) neben der Kapp — Er ist geistesabwesend, etwas verwirrt oder hilflos. Umgangssprachlich aus Hessen.
  • Ich nehme das auf meine Kappe — Ich übernehme dafür die Verantwortung, stehe dafür gerade.
  • Er ist ein (echtes) Käpsele — er hat eine schnelle Auffassungsgabe, ist sehr intelligent, gewitzt (gelegentlich auch im Sinne von durchtrieben). Eine hauptsächlich in Schwaben gebräuchliche Redewendung, die vermutlich auf die Zündkapsel u.ä. anspielt, die blitzschnell reagiert.
  • Das Karnickel hat angefangen — Der Sündenbock sein. Nach einer in Verse gebrachten Berliner Anekdote, wonach ein Schusterjunge sich erbot, gegen Entgelt vor Gericht eine der Partei genehme Zeugenaussage zu machen.[45]
  • Jemandem in die Karten sehen — Die geheimen Absichten des Anderen mit unlauteren Mitteln zu ergründen versuchen. Vom Kartenspiel, wo das Wissen über die Karten des Gegners große Vorteile mit sich bringt, aber nur durch Scharfsinn oder illegal zu erlangen ist.
  • Mit offenen Karten spielen — Nichts verheimlichen. Beim Nullouvert werden von einem Spieler die Karten offen auf den Tisch gelegt, was die Taktik der beiden Gegner sehr erleichtern kann.
  • Die Karten werden (jetzt) neu gemischt — Es beginnt ein neues Spiel, es besteht jetzt wieder Chancengleichheit, mit der Aussicht, vorherige Verluste wettzumachen.
  • Er spielt mit gezinkten Karten — Er betrügt, treibt ein falsches Spiel. Unter Zinken versteht man das unauffällige Kennzeichnen von Karten, deren Rückseite ja ansonsten absolut einheitlich gestaltet ist. Anhand von kleinsten Kerben erkennt der Betrüger dann, welche Karte sich dahinter verbirgt.
  • Er setzt Alles auf eine Karte — Er spielt volles Risiko, alles zu verlieren oder zu gewinnen („hopp oder topp“).
  • Es fiel zusammen wie ein Kartenhaus — Die (Lügen-)Geschichte/die Illusion wurde auf einen Schlag entlarvt. Eine kleine Unachtsamkeit oder ein Windstoß kann ein mühsam aufgebautes Kartenhaus in Sekunden zum Einsturz bringen.
  • Ab nach Kassel! — Verschwinde oder scher dich! Der Kurfürst von Hessen verkaufte Landeskinder an die britische Krone, die als Söldner im amerikanischen Freiheitskrieg eingesetzt wurden. Sammelstation war Kassel. Nach einer anderen Version oder vielleicht auch bewusst herbeigeführten zusätzlichen Deutung bezieht sich der Spruch auf den französischen Kaiser Napoléon III., der nach der Gefangennahme bei Sédan 1870 einige Zeit in Kassel arrestiert war.[46]
  • Die Kastanien aus dem Feuer holen — Einem anderen die unangenehmen Dinge abnehmen. Nach einer Fabel von Jean de La Fontaine, in der ein Affe einen Kater bat, für ihn die gerösteten Esskastanien aus dem Feuer zu holen.
  • Am Katzentisch sitzen — abseitsstehen, nicht beteiligt werden (Katzentische werden denen zugewiesen, die man nicht für gleichberechtigt hält. Der Katzentisch war ein abseits stehender Tisch für die Kinder oder verspätete Gäste.)[47]
  • Der Katze die Schelle umhängen — als einziger eine gefährliche Aufgabe übernehmen, da sich niemand dazu bereit findet der Katze eine Schelle umzuhängen. Ursprung ist eine alte Fabel, nach der die Mäuse auf den Rat einer Ratte innerhalb einer Versammlung beschlossen, der Katze eine Schelle umzuhängen, damit sie rechtzeitig vor ihr gewarnt würden. Nur fand sich bezeichnenderweise keine einzige Maus für diese gefährliche Aufgabe.[48]
  • Die Katze aus dem Sack lassen — offenbaren, welche (häufig auch bösen) Absichten man hatte, ehe man das Geheimnis lüftete (Wer die Katze aus dem Sack lässt, kann niemandem mehr einreden, dass ein Hase im Sack ist.)[49]
  • Da beißt sich die Katze in den Schwanz - Die Sache dreht sich im Kreis, beginnt von vorne. Junge Katzen beißen sich gerne in den Schwanz und drehen sich dann im Kreise
  • Die Katze im Sack kaufen — unüberlegt oder ungeprüft ein Risiko eingehen. Diese Redensart geht auf eine Fabel zurück, in der dem Teufel in der Neujahrsnacht eine Katze im Sack als dreibeiniger Hase verkauft wurde.[50]
  • Eine Katze hat sieben/neun Leben. — die Katze ist langlebig und zäh.[51]
  • Die Katze lässt das Mausen nicht — eine bestimmte Eigenart liegt ihm im Blut, er kann davon nicht lassen.
  • Alles für die Katz! / für die Katz sein. — Vergeblich sein. (nach einer Fabel von Burkard Waldis)[52][53]
  • Katzenjammer haben — sich elend fühlen, meist nach einer übel durchzechten Nacht mit anschließendem „Kater“. Das häufig darauf folgende „Katerfrühstück“ soll die Kopfschmerzen verschwinden lassen.[54]
  • Mit jemand Katz und Maus spielen — ihm seine Ohnmacht durch Schaffung immer neuer Situationen vor Augen führen.[55]
  • Wie Hund und Katze sein — sich nicht vertragen.[56]
  • Einen Kater haben — Unwohlsein beim Ausnüchtern nach Alkoholkonsum.[57]
  • Etwas in Kauf nehmen — Unangenehmes akzeptieren, weil gleichzeitig auch Vorteile entstehen, oder weil man seine Grundsätze nicht preisgeben will.
    Das Kind mit dem Bade ausschütten
  • Auf den Keks gehen — Lästig sein.
  • In dieselbe Kerbe hauen — Jemanden bei einem Vorhaben unterstützen. Als die Motorsäge noch unbekannt war, erzielten Holzfäller die optimale Wirkung, wenn Axthieb für Axthieb in der gleichen Kerbe landete.
  • Etwas auf dem Kerbholz haben — Etwas verbrochen oder ausgefressen haben. Zu Zeiten des Analphabetentums wurden Schulden häufig durch Kerben in einem Holzstab dokumentiert (wie heute noch im Restaurant die Getränke auf dem Bierdeckel). Meist wird die Ausdrucksweise für Straftäter verwendet.
  • Das Kind mit dem Bade ausschütten. — etwas übereilt tun, ohne die möglichen negativen Konsequenzen oder Vorteile genügend zu bedenken
  • Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen — jetzt ist das Befürchtete passiert bzw. es ist für eine Verhinderung zu spät
  • Er wurde als Kind zu heiß gebadet. — er ist nicht normal, er hat einen Dachschaden
  • Wir werden das Kind schon schaukeln — Wir werden das schwierige Problem lösen
  • Mit Kind und Kegel — mit großer Begleitung. „Kegel“ wurden die unehelichen Kinder genannt
  • Er ist ein großer Kindskopf — er hat, obwohl erwachsen, noch die mentalen Eigenheiten oder Vorlieben eines Jugendlichen an sich
  • Für jemand die Kindsmagd spielen. — jemand alle Klein- oder Drecksarbeiten abnehmen müssen. Die Kindsmagd hatte die Kinder zu beaufsichtigen und u.a. all das aufzuräumen, was beim Spielen liegen geblieben war.
  • Mit der Kirche ums Dorf gehen — Umständlich sein, einen unnötigen Umweg machen. „Die Kirche“ bezeichnete früher die Kirchengemeinde oder Prozession, die einen unnötigen oder auch nur langen Weg beschreitet. Die Länge des Prozessionsweges hing zumeist von der Bedeutung des Anlasses ab, blieb so mal innerhalb des Dorfes, führte aber auch schon mal auf die Felder hinaus.
  • Lass die Kirche im Dorf! — Übertreibe nicht oder handele umsichtig.
  • Komm mir auf die Kirchweih! — Dezente Umschreibung des berühmten Götz-Zitates. Um einen ungewollten Besuch zu diesem Festtag zu vermeiden, wurde im sparsamen Oberschwaben gerne ergänzt „aber brings Essen selber mit“.
  • Mit ihm ist nicht gut Kirschen essen — Warnung vor einer unverträglichen Person. Bereits um 1350 schreibt der Berner Dominikanerpater Ulrich Boner: „Wer mit Herren Kirschen esse, dem würfen sie danach die Stiele in die Augen“.
  • Halt die Klappe! — Sei still! Bezieht sich auf die Klappsitze im Chorgestühl einer Kirche, welche bei Unachtsamkeit laut herunter fallen konnten und so die Andacht der Mönche störten.
  • Der muss wohl mit dem Klammerbeutel gepudert sein! — Er muss verrückt sein, wenn er so etwas tut. Gemeint ist hier der Beutel im Mehlkasten einer Mühle, der durch eine klammerähnliche Vorrichtung geschüttelt wird, um die Kleie vom Mehl zu trennen. Wenn der Mehlkasten während des Mahlens geöffnet wird, stäubt das Mehl den Müller ein.[58] Das ist nicht nur unangenehm, sondern erhöht auch die Gefahr einer Staubexplosion. Bundesweit bekannt wurde diese Redensart durch Björn Engholm, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein.
  • Jemanden über den grünen Klee loben — Jemanden über alle Maßen hervorheben. Während heutige Gärtner den Klee im Beet tunlichst vermeiden, galt im Mittelalter den Minnesängern die Kleeblume als außerordentlich edle Blüte und wurde dementsprechend von Wolfram von Eschenbach oder Walther von der Vogelweide gelobt.[59] Ursprünglich bedeutete es im eigentlichen Wortsinn nur, dass dem Gelobten eine größere Lebenskraft zugeschrieben wurde.[60][61]
  • Jemanden über die Klinge springen lassen — Jemanden zu Fall bringen, ihn stürzen oder beseitigen. Mit Klinge war das Henkerschwert gemeint, das den Kopf vom Rumpf trennte.
  • Knall und Fall — Plötzlich, ohne Vorankündigung. Wohl aus der Jägersprache stammend, wo das Wild im gleichen Moment wie der Schuss fällt.
  • Eine Sache übers Knie brechen — Etwas vorschnell und zu wenig überlegt durchführen. Das Knie wird spontan zu Hilfe genommen, das Ergebnis ist aber wenig professionell.
  • Einen Knopf dran machen — Fertigstellen, abschließen. Die Knöpfe anzunähen sind die letzten Handarbeiten bei der Produktion von Anzügen.
  • Einen Koffer stehen lassen — Eine übel riechende Blähung absondern.
  • Es geht um Kopf und Kragen (1) bzw. Er redet sich um Kopf und Kragen (2) — Es geht um Leben und Tod. Es geht ums Ganze (1) bzw. er verliert mit seiner Aussage alle Chancen auf ein mildes Urteil (2). Kragen bedeutet hier so viel wie Hals.
  • Man darf nicht den Kopf in den Sand stecken — Man kann die Sache nicht einfach negieren und hoffen, dass sie dann an uns vorbei geht. Angeblich stecken Strauße bei Gefahr ihren Kopf in den Sand.
  • Seinen Kopf durchsetzen — Seinen Willen durchsetzen, auf seiner Meinung beharren, stur sein.
  • Den Korb höher hängen — Etwas schwieriger machen, den Zugang erschweren.[62]
  • Einen Korb bekommen — Abgewiesen werden, eine Bitte nicht erfüllt bekommen. Troubadoure erhofften sich, von ihrer Angebeteten erhört zu werden. Wenn aber von der Burg ein Korb ohne Boden herab gelassen wurde, schlug die Hoffnung in Enttäuschung um.
  • Etwas oder jemanden aufs Korn nehmen — Bildlich auf jemanden oder etwas zielen. Beim Gewehr bildet das Korn zusammen mit der Kimme die Zielvorrichtung.
  • Es sieht hier aus wie Kraut und Rüben — Es herrscht ein wildes Durcheinander/eine heillose Unordnung. Aus der Küchensprache, wo Kraut und Rüben in einem Topf zusammen gemengt werden.
  • Wild ins Kraut schießen — Ungezügelt, irrational, unkoordiniert ablaufen. Vor allem in Verbindung mit Spekulationen und Gerüchten häufig verwendet.
  • Bei jemandem in der Kreide stehen — Schulden haben. Wirte und Krämer pflegten Forderungen mit Kreide an eine Tafel zu schreiben, bis sie erfüllt wurden. vgl. „Kerbholz“.
  • Kreide fressen — Entgegen der eigenen Absicht oder Gesinnung Friedfertigkeit vortäuschen.
  • Wie Krethi und Plethi. — Wild zusammengewürfelte Mannschaft. Nach der Bibel (2 Sam 8,18 EU), quasi eine „Fremdenlegion“ von König David.
  • Drei Kreuze machen — Etwas überstanden haben. Das Bekreuzigen der Christen symbolisiert das Überstehen einer Aufgabe oder Prüfung. Dazu kommt das Sinnbild der Dreifaltigkeit.[63]
  • Vor jemandem zu Kreuze kriechen — Um Abbitte nachsuchen oder unterwürfig um Vergebung bitten.
  • Krokodilstränen weinen — Unechte Tränen der Rührung, des Schmerzes oder der Trauer vergießen. In der antiken Mythologie weinten angeblich die Harpyien wie Kinder, um damit Menschen anzulocken. Im Mittelalter übertrug man diese Fähigkeit auf Krokodile.[64]
  • Das ist überflüssig wie ein Kropf — Darauf kann man leichten Herzens verzichten. Der Kropf ist eine Krankheit, auf die man keinerlei Wert legt.
  • Ich bin doch kein Krösus — Ich bin nicht so reich, um das bezahlen zu können. Nach einem griechischen König Krösus, der zeitweise sagenhaft reich gewesen sein soll.
  • Eine Kröte schlucken müssen — Etwas Unangenehmes akzeptieren müssen.
  • Der Kuckuck soll dich holen! (auch: „Zum Kuckuck (nochmal)!“, „Zum Kuckuck damit!“) — Scher dich zum Teufel! Böser Fluch. Kuckuck war nämlich einst ein Synonym für Teufel.
  • Eine ruhige Kugel schieben — Sich nicht durch große Aktivitäten oder Fleiß bemerkbar machen.
  • Das ist eine Kugelfuhr — Das ist sehr schwierig zu bewerkstelligen. Munitionstransporte an die Front stellten eine gewaltige logistische Herausforderung dar und mussten gut vorbereitet bzw. abgesichert werden.
  • Das geht auf keine Kuhhaut — Übertreibender Ausdruck (Hyperbel) der Empörung, der besagen will, dass über eine bestimmte Sache oder Person so viel Empörendes zu berichten wäre, dass zur Niederschrift nicht einmal eine Kuhhaut ausreichen würde. Pergament wird aus den Häuten von Schafen hergestellt, „Kuhhaut“ bezeichnet insofern ein zwar nicht real übliches, aber als besonders groß vorzustellendes Beschreibmaterial. Eine andere Erklärung besagt, dass die Redensart auf die Gründung der Stadt Karthago zurückgeht, als die Königin Dido sich so viel Land erbat, wie sie mit einer Kuhhaut umschließen konnte. Nachdem sie die Zusage hatte, zerschnitt sie die Haut in dünne Streifen, die aneinandergelegt ein riesiges Gebiet umschlossen.
  • Den Kürzeren ziehen — Verlieren, unterliegen. Schon bei den Griechen übliche Form des Losentscheids, wonach das Ziehen des kürzeren Halmes bedeutete, dass man leer ausging.

L

  • Ich muss für ihn eine Lanze brechen — ich muss ihn verteidigen/ihm beistehen. Aus der Rittersprache, wo sich bei Zweikämpfen der Sekundant im Falle einer bedrohlichen Situation schon mal einmischte und dabei den Bruch seiner Lanze, wenn nicht mehr, riskierte.[65]
  • Durch die Lappen gehen — entwischen, verschwinden. Um Wild im Jagdrevier zu halten, wurden bunte Tücher zwischen die Bäume gespannt. In seiner Todesangst kümmerte sich das Wild aber nicht darum und „ging durch die Lappen“.[66]
  • Da bin ich mit meinem Latein am Ende. — hier weiß ich nicht mehr weiter bzw. das kenne ich zu wenig.
  • Er ist einer, der gerne lau badet. — er hat keinen Mumm, er scheut Konflikte. Herbert Wehner hat diese gegen Willy Brandt gemünzte Redewendung populär gemacht, als er ihm damit vorwarf, keinen eigenen Standpunkt zu haben.
  • Jemandem den Laufpass geben — jemanden entlassen oder mit ihm brechen. Soldaten erhielten im 18. Jahrhundert bei ihrer Entlassung einen Laufpass, d. h. ein Papier, das ihnen bei Bewerbungen um Arbeit helfen sollte.
  • Ihm ist eine Laus über die Leber gelaufen — Er ist verärgert.
  • Er spielt die gekränkte/beleidigte Leberwurst — Er tut, als ob er gekränkt wäre. Die „Wurst“ wurde spöttisch der ursprünglich solitären „Leber“, die als Sitz von Gefühl und Temperament galt, hinzu gefügt.[67]
  • Frei von der Leber weg; auch: Frisch von der Leber — freimütig, ohne Scheu sprechen. Leber und Galle galten lange Zeit als Sitz von Ärger und Zorn.
  • (Frisch) vom Leder ziehen — sich rücksichtslos äußern, kein Blatt vor den Mund nehmen. Das Leder bedeutet hier die früher lederne Schwertscheide.
  • Er sieht aus wie das Leiden Jesu — er sieht sterbenskrank aus. Er erinnert an den gekreuzigten Jesus in Gemälden (auch großer) Meister.
  • Er spielt immer die alte Leier — er kommt immer wieder auf dasselbe Thema zu sprechen. Die Drehleier, ein Musikinstrument vor allem im Mittelalter, zeichnete sich nicht durch große Flexibilität und Darbietungsmöglichkeiten aus.
  • Jemandem auf den Leim gehen — von ihm hereingelegt/betrogen werden. Vogelfänger arbeiteten mit Leimruten, an denen die Vögel hängen blieben.
  • Er musste Leine ziehen — er musste das Feld räumen, verschwinden.
  • Man muss ihm Leine lassen — er braucht mehr Freiheit, weniger Aufsicht, in seinem Tun. Hunde können an die kurze Leine genommen werden, aber eben auch an die lange Leine, wenn dadurch keine Gefahr entsteht.
  • Alles über einen Leisten schlagen — keinen Unterschied machen, alles nach dem gleichen Schema bearbeiten. Aus der Schuhmachersprache.
  • Ich mach dir doch nicht den Leo — ich lasse mich dafür nicht auch noch einspannen. Bezieht sich auf die Figur „Leo“ im Bayerischen (Werbe-)Fernsehen, die für alles herangezogen wurde.
  • Jemandem die Leviten lesen — ihn heftig tadeln. Aus der Kirchensprache, wo die Geistlichen der Diözese Metz einst durch ihren Bischof angewiesen wurden, sich zur Besserung ihres Benehmens täglich Teile aus dem Levitikus und andere Lektionen anzuhören.
  • Sein Licht unter den Scheffel stellen — sich unter Wert verkaufen. Aus der Bibel (Bergpredigt, Mt 5,13–16 EU).
  • Er pfeift auf dem letzten Loch — er ist am Ende. Das letzte Loch auf der Flöte ist deren höchster Ton, weiter geht es nicht mehr.
  • Den Löffel abgeben — sterben. Als Essbesteck noch wertvolles Erbstück war, übernahm der Jüngste den Löffel vom Verstorbenen.
  • Jemanden über den Löffel balbieren — jemanden betrügen oder benachteiligen. Barbiere, heute sagt man Friseure, steckten bei der Rasur den Kunden manchmal einen Löffel in den Mund, um die schlaffen Wangen zu spannen. In dieser Zeit war der Kunde zum Widerstand kaum in der Lage.
  • Im Lot sein — richtig bzw. in Ordnung sein. Aus der Maurersprache, wo das Bleilot anzeigt, ob die Mauer wirklich senkrecht steht
  • Jemanden an die (frische) Luft setzen — ihn entlassen oder des Hauses verweisen.
  • Den Lückenbüßer spielen — mangels Alternativen eingesetzt werden. „büßen“ bedeutet in diesem Zusammenhang „ausbessern, flicken“, es handelt sich also um eine Person, die eine entstandene Lücke (in einer Mauer) ausbessern sollte.
  • Die Lunte riechen. — Verdacht schöpfen. Die Lunte, also die Zündschnur, konnte man häufig weit hin riechen und sich rechtzeitig vor dem Schuss in Sicherheit bringen; siehe auch: Muskete #Redensart.
  • Jemanden lynchen — jemanden ohne Gerichtsverfahren töten. John Lynch, amerikanischer Richter, wartete im 17. Jahrhundert in Carolina nicht auf den Sheriff, sondern tötete Diebe und Schwerverbrecher auf eigene Faust, ohne dafür jemals zur Verantwortung gezogen zu werden. Nach anderen Versionen soll es ein Charles Lynch bzw. ein Williams Lynch gewesen sein.

M

  • Makulatur reden — Unsinn von sich geben. Makulatur ist unbrauchbares Druckpapier, das man nur noch für minderwertige Zwecke benutzen kann.
  • Jemanden in die Mangel nehmen — ihn mit Nachdruck befragen oder verhören. Eine Mangel ist eine Maschine, die aus zwei parallelen Walzen im geringen Abstand besteht. Mit Hilfe einer Mangel kann ein Werkstoff gestreckt werden.
  • Mit Mann und Maus untergehen. — mit allem in den Fluten versinken. Die Maus ist die Verballhornung des niederländischen „Meisje“ = Mädchen bzw. Weib.
  • Vor jemandem Manschetten haben — Angst oder Respekt haben. Im 18. Jahrhundert trugen die edleren Herren Spitzenmanschetten, aber Manschetten wurden auch Handschellen im Strafvollzug genannt.
  • Den Mantel des Schweigens über etwas legen — nichts verraten, etwas verheimlichen. Sinnbildlich etwas unsichtbar machen
  • Da hat er eine Marotte — da ist er eigenartig, komisch. Marotte, frz., war ein vom Wort Maria abgeleitetes Heiligenbild oder eine Handpuppe, später ein Narrenszepter mit Puppenkopf, das u. a. der Hofnarr trug
  • Jemandem den Marsch blasen — andere, zumeist faule, träge oder widerspenstige Personen mit, meist heftigen verbalen Mitteln zur Räson bringen oder verjagen.
  • Er steht bei mir auf der Matte — Er will etwas von mir. Matte hat hier die Bedeutung von Teppich.
  • Er steht wieder auf der Matte — er ist wieder gesund, tut (nach längerer Abwesenheit) wieder seinen Dienst. Aus der Ringersprache.
  • Er hat den Mattes nicht in der Reihe — er ist geistig verwirrt.
  • Mit ihm ist Matthäi am Letzten — Er ist (auch übertragen gesehen) dem Tode nahe. Spielt die Bibel (Mt 28,20 EU) an: „…bis an der Welt Ende“.
  • Sie ist ein Mauerblümchen (ugs.) — als Mauerblümchen wird ein Mädchen bezeichnet, welches von Männern kaum beachtet wird und kaum zum Tanz bei einer Disco aufgefordert; analog zu einer Blume, welche unauffällig an einer Mauer wächst.
  • Da beißt die Maus keinen Faden ab — das ist nicht mehr zu ändern. Nach einer Tierfabel, in der eine dankbare Maus den in der Falle gefangenen Löwen rettet, indem sie das Netz zernagt. Eine andere Version führt zur Hl. Gertrud von Nivelles, die im Mittelalter zum Schutz vor Mäuse- und Rattenplagen angerufen wurde. Danach durfte ab ihrem Namenstag (17. März) nicht mehr gesponnen werden, weil sonst die Mäuse den Faden abbeißen würden
  • Es ist zum Mäusemelken — es ist absurd, wahnwitzig, unglaublich
  • Da läuft er bei mir in das gewetzte Messer — auf die Gelegenheit warte ich, um mit ihm abzurechnen
  • Da geht mir das Messer in der Hose auf — meine Empörung ist nicht mehr zu überbieten
  • Er ist alt wie Methusalem — er ist sehr alt. Methusalem wurde nach der Bibel (Gen 5,21–27 EU) 969 Jahre alt und ist damit der älteste in der Heiligen Schrift erwähnte Mensch überhaupt. Die Altersangabe dürfte mit unserer Zählweise sehr wenig gemein haben.
  • Einen Metzgersgang machen — etwas erfolglos unternehmen. Fleischer gingen früher von Hof zu Hof auf der Suche nach Arbeit. Kehrten sie am Abend ohne Auftrag zurück, hatten sie einen „Metzgersgang“ gemacht.
  • Die Milch der frommen Denkart — die aus frommer Erziehung resultierende, eher schlichte Denkweise. Friedrich Schiller hat dieser Redewendung in seinem Werk Wilhelm Tell (vierter Aufzug, dritte Szene) ein Denkmal gesetzt.
  • Das ist nicht auf meinem Mist gewachsen — stammt nicht von mir, ich habe damit nichts zu tun.
  • Der letzte der Mohikaner — der letzte Euro, der mir verblieb, der letzte noch lebende Schulfreund. Nach dem gleichnamigen Roman von James Fenimore Cooper.
  • Hinter dem Mond leben — wirklichkeitsfremd sein. Bis 1959 hatte kein Mensch die Rückseite des Mondes zu sehen bekommen, ehe die Sowjets mit ihrem Lunik 3 für Aufklärung sorgte. Eigentlich müsste also heute die Redensart das Gegenteil der ursprünglichen Auslegung bedeuten.
  • In den Mond gucken — das Nachsehen haben, den Kürzeren ziehen. „Mondgucker“ war ein Schimpfwort für dumme Leute, vergleichbar mit einem „Hansguckindieluft“.
  • Den werd ich Mores lehren — Mores lehren steht für die Bemerkung Anstand, Benehmen beibringen. Ihre Herkunft hat sie aus dem Lateinischen, das Wort mos (plur.: mores) bedeutet „Sitte, Anstand“ bzw. „Moral“. Entstanden ist der Ausdruck etwa in der Zeit des Humanismus (ca. 15. Jhd.) als Teil der damaligen Studenten- und Gelehrtensprache.
  • Es mit den Motten kriegen — „zu viel bekommen“, weil etwas nervt oder vom Ziel abbringt. Motten umgangssprachlich auch für Tuberkulose
  • Das schmeckt nach Muckefuck — das ist geringwertiger Kaffee, üblicherweise Ersatzkaffee. Verballhornt aus dem französischen Begriff „Mocca faux“ = falscher Mokka für einen Kaffee, der keine oder kaum Kaffeebohnen enthält. Siehe auch „Blümchenkaffee“.
  • Er macht gerne aus einer Mücke einen Elefanten — eine unbedeutende Sache ungemein aufbauschen/ maßlos übertreiben
  • Etwas für bare Münze nehmen — etwas ernst nehmen, obwohl nur im Scherz gesprochen.
  • Sich den Mund verbrennen - das Falsche sagen, unbequeme bzw. peinliche Dinge offen aussprechen
  • Sie ist nicht auf den Mund gefallen - sie ist redegewandt/schlagfertig. (Umgangssprachlich)

N

  • …, dann gute Nacht! — das wäre schlimm
  • Er ist eine (alte) Nachteule — Er ist besonders nachts aktiv und kommt dann spät heim. Eulen sind Nachtvögel und lassen sich bei Tag kaum blicken.
  • Die Nadel im Heuhaufen suchen — etwas Unmögliches versuchen müssen. Es ist praktisch ausgeschlossen, dass die Suche erfolgreich sein wird.
  • Den Nagel auf den Kopf treffen — Genau das Richtige sagen oder erraten. Aus der Schützensprache, wo mit Nagel der Mittelpunkt der zu treffenden Scheibe gemeint war.[68]
  • Etwas an den Nagel hängen (wie den Beruf) — mit etwas aufhören. Schneider hängten den noch nicht fertiggestellten Anzug bis zur Weiterarbeit an den Nagel.
  • Sich etwas unter den Nagel reißen. — sich etwas (auch widerrechtlich) aneignen. Raubtiere pflegen ihre Beute unter ihre Krallen zu nehmen, daher auch „sich etwas krallen“.
  • Etwas brennt mir unter (seltener: auf) den Nägeln — Umschreibung einer inneren Situation der Ungeduld, wenn man eine drängende Angelegenheit hinter sich bringen oder eine Frage loswerden will. Herkunft unsicher, siehe Unter den Nägeln brennen
  • Die Nagelprobe bestehen — eine entscheidende Prüfung bestehen. Eine Nagelprobe ist allgemein eine Prüfung mit dem Fingernagel und in der ältesten bekannten Bedeutung speziell ein Ritual zur Prüfung eines leergetrunkenen Trinkgefäßes, indem man dieses so umdreht, dass eventuell verbliebener Inhalt auf den Daumennägel rinnt: ist mehr enthalten, als auf dem Nagel Platz findet, so gilt das Gefäß als nicht hinreichend leergetrunken und die Probe als nicht bestanden
  • Er hat mal wieder aus dem Nähkästchen geplaudert — er hat etwas geäußert, was nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist. Bei Effi Briest werden nach vielen Ehejahren im Nähkästchen verfängliche Briefe entdeckt, die besser unentdeckt geblieben wären
  • Jemandem eine lange Nase drehen — ihn austricksen oder seine Weisungen ignorieren. Beliebte Geste bei Kindern, den Spielkameraden ihre Missachtung oder Spott kund zu tun
  • Sich an die eigene Nase fassen — in Österreich und Schweiz auch: sich selber an der Nase nehmen. Auch: sich an die eigene Kappe fassen (Allgäu). Einen Fehler bei sich selbst statt bei anderen suchen. Geht möglicherweise zurück auf einen Rechtsbrauch, sich beim öffentlichen Widerruf einer Beleidigung an die Nase zu fassen.
  • Ach du grüne Neun(e)! — (Ausdruck einer meist unangenehmen Überraschung). Vermutlich zurückzuführen auf die Pik-9 im Kartenspiel, die beim Kartenlegen Unheil verhieß
  • Null-acht-fünfzehn — siehe 08/15
  • Das ist ein Notnagel - eine Notlösung. Der Notnagel gehörte bis in die 1960er Jahre zur Ausrüstung der Feuerwehrleute und diente zur Eigenrettung in Gefahrensituationen.

O

  • Oberwasser haben bzw. bekommen — Im Vorteil sein bzw. die Oberhand gewinnen. Aus der Müllersprache. Das im Mühlteich angestaute Wasser trieb als Oberwasser das Mühlrad an, das von ihm abfließende Unterwasser war wesentlich weniger kraftvoll.
  • Seinen Obolus entrichten — einen kleinen Beitrag zahlen (Die Redewendung geht auf die altgriechische Münze Obolos zurück, die man den Toten als Fährlohn für den Fährmann Charon in den Mund legte.)
  • Wie ein Ochs vor dem Scheunentor stehen (alternativ: wie ein Ochs vor der Apotheke bzw. vorm Berg stehen) — dumm oder unwissend, wie es weiter gehen soll.
  • Eine Odyssee mitmachen — eine aufregende Geschichte erleben. Odysseus, der Held von Troja, kehrte erst nach vielen Jahren und nach Überstehen vieler Gefahren wieder in seine Heimat zurück.
  • Sie ist nicht ohne — sie ist pfiffig / intelligent (positiv), sie ist zickig bzw. unberechenbar (negativ).
  • Sich etwas hinter die Ohren schreiben. — sich etwas gut merken. Zu wichtigen Ereignissen zogen unsere Vorfahren ihre Kinder als Zeugen bei und gaben ihnen einen Klaps hinter die Ohren, damit sie sich an den Vorgang besser erinnern und das Wissen an spätere Generationen weitergeben könnten.[69]
  • Es faustdick hinter den Ohren haben — durchtrieben oder raffiniert sein. Nach Volksmeinung hatte die Verschlagenheit ihren Sitz hinter den Ohren.
  • noch grün hinter den Ohren sein — noch jung, unerfahren sein.[70] Verwandte Redewendungen unter Verwendung der Farbe Grün finden sich in diversen Sprachen, etwa dem Englischen in greenhorn.
  • Öl auf die Wogen gießen — besänftigend einwirken. Schon im Altertum war bekannt, dass Öl die stürmische See glätten kann. Dagegen
  • Öl ins Feuer gießen — anstacheln, ein Übel noch vermehren. Selbst erklärend.
  • Dastehen wie Ölgötzen — stumm oder dumm herum stehen. Als Ölgötzen bezeichnete man die in heidnischer Zeit aufgestellten Götterpfähle, später die hölzernen Tierformen, an denen die Öllampen zur Beleuchtung des Anwesens aufgehängt waren. Martin Luther scheint die Bezeichnung als Schimpfwort populär gemacht zu haben.
  • Seit Olims Zeiten — scherzhafte Redensart, die sich nicht etwa auf eine tatsächliche Person solchen Namens bezieht, sondern im 17. Jahrhundert aus der Personifizierung des lateinischen Worts olim (einst) gebildet wurde
  • auf dem Olymp sitzen — sich über alle Anderen erhaben fühlen, überheblich sein. Der Olymp war nach der griechischen Sage Sitz der Götter.
  • Frech wie Oskar — Dreist, wagemutig, furchtlos oder unverschämt sein. Je nach Modulation als Ausdruck von Ablehnung bis zu hoher Anerkennung geläufig. Vergleichbar die Redewendung „Stolz wie Oskar“. Entstehungszeit und Urheber ist umstritten, jedoch sicher lange vor Oskar Lafontaine im Schwange

P

  • Das sind zwei Paar Stiefel — das verhält sich ganz anders, das sind zwei unterschiedliche Dinge.
  • Zu Paaren treiben — in die Flucht schlagen, in die Enge treiben. Paar ist abgeleitet von „Barn“ =Futterkrippe, zu dem man ausgerissene Herden zurück trieb
  • Pack schlägt sich, Pack verträgt sich — „Ungebildete Menschen, zum Beispiel Eheleute aus der unteren Volksklasse zanken und prügeln und vertragen sich sogleich wieder und die gezüchtigte Ehefrau sieht am Ende wohl gar die empfangenen Schläge als einen Beweis der Liebe ihres Mannes an.“[71]
  • Das bringt mich auf die Palme — da werde ich wütend, da gehe ich in die Luft. Eine Steigerung der Redensart, die Wände hochzugehen
  • Er steht unter dem Pantoffel — er steht unter dem Regiment seiner Frau, er hat nichts oder nicht wirklich etwas zu sagen. Er ist, anders ausgedrückt, ein Pantoffelheld. Hausschuhe galten lange als Sinnbild für ein weibliches Kleidungsstück. Holzpantinen oder das Nudelholz konnten so manchen Ehemann schmerzlich zur Raison bringen
  • Er ist stur wie ein Panzer — er ist uneinsichtig, lässt sich auch durch gute Argumente nicht von seiner Überzeugung abbringen. Der Panzer (ein Bekleidungsstück der Ritter) schützte diesen vor mancherlei Gefahren, stärkte ihn aber auch in der Überzeugung, nicht nachgeben zu müssen/dürfen
  • Ich kenne meine Pappenheimer — ich weiß diese Leute (und ihre Schwächen) einzuschätzen. Zitiert im Drama Wallensteins Tod von Friedrich Schiller. Die Pappenheimer waren eine schwere Kavallerieeinheit unter dem Kommando des Grafen von Pappenheim, die dem Kaiser treu ergeben waren und angeblich immer zur rechten Zeit am rechten Ort waren.[72]
  • Das ist kein Pappenstiel bzw. etwas für einen Pappenstiel kaufen — das ist keine Kleinigkeit bzw. das ist spottbillig. Der Löwenzahn heißt im Niederdeutschen auch Papenblume, lateinisch „pappus“, der ob seines häufigen Vorkommens gering geachtet wird. Auch: Das ist kein Kinderspiel.
  • Jemandem in die Parade fahren — seine Pläne durchkreuzen oder abblocken. Aus der Fechtsprache abgeleitet
  • Er ist und bleibt ein Paragraphenreiter — er verschanzt sich hinter den Buchstaben des Gesetzes, ist nicht bereit zu einer liberalen, zeitgemäßen Auslegung
  • Jemandem Paroli bieten — ihm zeigen, dass man ebenbürtig ist/gegenhält. Abgeleitet aus einem ursprünglich italienischen/französischen Karten(glück)spiel Pharo, wo paroli eine Verdoppelung des Einsatzes bedeutete, vielleicht vergleichbar mit dem Kontra beim Skatspiel
  • Wir sind ja hier nicht unter Pastorentöchtern — wir können reden, wie uns der Schnabel gewachsen ist. In Gegenwart von Pfarrertöchtern war manche Redewendung/manch derber Witz nicht angebracht
  • Perlen vor die Säue werfen — sinnlos vergeuden. Die Wendung stammt aus der Bibel (Mt 7,6 EU): „Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben, und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen.“ Lateinischer Ausdruck: Margaritas ante porcos.
  • Den schwarzen Peter zugeschoben bekommen — unberechtigt die Schuld für etwas zugewiesen bekommen. Beim Kartenspiel Schwarzer Peter verliert derjenige, der diese Karte als Letzter in der Hand hält
  • Das hat ihm die Petersilie verhagelt - es hat seine Pläne durchkreuzt, wohl eine ironische Abwandlung der Redewendung „es hat ihm die Suppe versalzen“.
  • Etwas auf der Pfanne haben - bezogen auf den noch nicht abgegebenen Schuss einer Muskete: das Zündkraut lag noch unverbrannt in der Zündpfanne und die Waffe war noch geladen; siehe auch: Muskete #Redensart.
  • Du kannst da hin gehen, wo der Pfeffer wächst — Geh weg und komm nicht wieder! (seit dem Spätmittelalter in Gebrauch, s.u. Thomas Murner)
  • Das Pferd von hinten aufzäumen — in der verkehrten Reihenfolge arbeiten (und damit scheitern). Pferde werden zuerst am Kopf angeschirrt.
  • Ihm sind die Pferde durchgegangen — er hat irrational gehandelt, die Nerven verloren. Scheu gewordene Pferde lassen sich nur noch schwer beruhigen.
  • Pferde (vor der Apotheke) kotzen sehen — etwas sehen oder erleben, was man für ausgeschlossen und unmöglich hält. Tatsächlich können Pferde nicht kotzen.
  • Die Sache hat einen Pferdefuß — Man ahnt, dass der Teufel hinter der Sache steckt, der nach früherem Glauben einen Pferdefuß hatte. U.a. die Hexe zu Mephisto in Goethes Faust: „O Herr, verzeiht den rohen Gruß! Seh ich doch keinen Pferdefuß“
Rinasce piu gloriosa („Er entsteht neu in größerem Glanz“)
  • Er erhebt sich wie Phönix aus der Asche — Ein schon als verloren Abgeschriebener erscheint in neuem Glanze. Nach der griechischen Mythologie war der Vogel Phönix im Stande, zu verbrennen und aus seiner Asche wieder neu zu erstehen
  • Sie schießen wie Pilze aus dem Boden — sie vermehren sich schlagartig, nehmen überhand. Vor allem negativ empfundene Dinge werden so charakterisiert, Hotelanlagen in schützenswerten Regionen.
  • Die Platte machen — auf der Straße leben, obdachlos sein. Nicht zu verwechseln mit „sich von der Platte machen“, sprich: sich verduften
  • Pleite machen — bankrott gehen. Pleite kommt vom hebräischen Wort „Peletah“ =Flucht. Der Geier im Pleitegeier kommt vom jiddischen Wort für Geher, also ist ein Pleitegeier eine Person, die in die Flucht geht.
  • Dann ist Polen offen - eine außer Kontrolle geratene Situation. Aus der Zeit der Polnischen Teilung stammend.[73]
  • Von Pontius zu Pilatus laufen — (meist erfolglos) von einer Stelle/Behörde zur anderen laufen. Aus der Bibel, wo Jesus mehrfach von König Herodes zum römischen Statthalter Pontius Pilatus und von dort wieder zurück geschickt wurde, ehe sein Todesurteil bestätigt wurde.
  • Viel Porzellan zerschlagen — sehr unangenehm auffallen. Zerschlagenes Porzellan lässt sich meist nicht mehr reparieren
  • An den Pranger gestellt werden / angeprangert werden — in aller Öffentlichkeit gedemütigt werden. Leichtere Vergehen wurden noch bis in die Neuzeit damit bestraft, dass man längere Zeit am Pranger stehen musste, verspottet, beschimpft und beworfen von den Mitbürgern.
  • Als Prügelknabe herhalten — für einen Dritten bestraft werden. An Edelleuten durfte, so sehr sie es auch verdient hatten, die Prügelstrafe nicht vollzogen werden. Stattdessen standen Kinder zur Verfügung, die dann in Anwesenheit des eigentlich zu Bestrafenden die schmerzhafte Prozedur über sich ergehen lassen mussten.
  • Der springende Punkt — das Wesentliche, die Hauptsache. Aristoteles glaubte, der Ursprung des Lebens sei in dem Blutfleck angesiedelt, der sich im Eiklar befindet und sich dort bewegt.[74]
  • Er redet ohne Punkt und Komma — er redet ununterbrochen, ohne jemand Anderen zu Wort kommen zu lassen.
  • Bis in die Puppen — übertrieben lang oder weit. Entstanden in Berlin, wo der weite Weg vom Zentrum zum Tiergarten mit Statuen gesäumt war, die im Berliner Mutterwitz als Puppen bezeichnet wurden.[75]
  • Die (oder alle) Puppen tanzen lassen - eine meist lautstarke Auseinandersetzung provozieren. Vermutlich herrührend vom Puppentheater, wo viele Puppen gleichzeitig in Aktion für entsprechenden Wirbel sorgen.
  • Auf den Putz hauen - lautstark schimpfen oder sich beschweren, aber auch prahlen/angeben oder viel Geld ausgeben.
  • dagegen: Putz machen - Streit suchen oder anfangen. Joschka Fischer war 1968 in Frankfurt Mitglied einer „Putztruppe“, die sich mit Polizisten fast legendäre Straßenschlachten lieferte.

Q

  • Die Quadratur des Kreises suchen — eine Aufgabe lösen wollen, die eigentlich unlösbar ist.
  • Die Qual der Wahl haben — Eine schwere Entscheidung treffen müssen
  • Ein Quartalssäufer sein — nur selten, aber dann sehr viel Alkohol trinken.
  • Quecksilber im Hintern haben — äußerst lebhaft sein;
  • An der Quelle sitzen — problemlosen Zugang zu Dingen haben, die andere auch gerne hätten
  • Eine gute Quelle haben — wissen, wo man etwas erhalten kann
  • Etwas aus sicherer Quelle wissen — Kenntnis von einem guten Gewährsmann haben
  • Mit jemandem quitt sein — mit jemandem alle ungeklärten Angelegenheiten bereinigt haben
  • Die Quittung erhalten — die Folgen für ein bestimmtes Verhalten tragen müssen

R

  • Er kann die Radieschen von unten betrachten — er ist gestorben. Je nach Region sind statt Radieschen auch Kartoffeln und andere Pflanzen im Gebrauch
  • Mit etwas zu Rande kommen — mit etwas fertig werden bzw. umgehen können. Ursprünglich das Ufer erreichen.
  • Die Rechnung ohne den Wirt machen. — Sich täuschen, nicht die Folgen bedenken. Die Rechnung des Wirts fällt häufig höher aus als erwartet.
  • Recht und schlecht — so gut es eben geht oder mit großer Mühe (Das Wort „schlecht“ bedeutete ursprünglich „schlicht“.)
  • Vom Regen in die Traufe kommen — eine noch schlimmere Situation gewärtigen. In der Traufe sammelt sich der Regen vom ganzen Dach
  • Jemanden im Regen stehen lassen — jemanden mit seinen Problemen und Sorgen allein lassen, nachdem man mit ihm in besseren Zeiten zusammengearbeitet hatte
  • Alle Register ziehen — alle Möglichkeiten nutzen/alle Hebel in Bewegung setzen. Orgelspieler nutzen Register, um bestimmte Klangfarben zu erzielen. Viele Register bedeuten mehr Volumen/Lautstärke
  • (Einen) Reibach machen — Gewinn machen. Das jiddische Wort „rewach“ bedeutet Zins.
  • Wie ein Rohrspatz schimpfen — sehr laut und wütend schimpfen. Vom Zwitscherlaut des Rohrspatzes, der sehr laut und gellend ist.
  • Durch die Röhre schauen — das Nachsehen haben, den Kürzeren ziehen. Mit Röhre ist das Fernrohr gemeint, mit dem man auf den Mond schaut. Auch gebräuchlich:
  • In die Röhre gucken — leer ausgehen, benachteiligt werden; (abwertend) fernsehen, vor der Glotze sitzen
  • Von der Rolle sein — unkonzentriert, verwirrt oder erschöpft sein, schlechtere Leistungen als gewöhnlich erbringen. Der Begriff stammt aus dem Radsport, wo ein erschöpfter Steher den Kontakt zur Abstandsrolle der voraus fahrenden Steher-Maschine verliert.[76]
  • Ruck Zuck — schnell (Etymologisch kommt der Ausdruck von rucken im Sinne von etwas verrücken und zucken im Sinne von heftig ziehen.)
  • Er steht mit dem Rücken zur Wand — Er ist in Bedrängnis, kann sich nur noch mühsam verteidigen. Bei (Säbel-)Gefechten ist das Zurückweichen zum richtigen Zeitpunkt wichtig zum Überleben. Eine Wand im Rücken bedeutet den Verlust auf Rückzugsmöglichkeit

S

  • In Sack und Asche gehen — Bußfertig erscheinen bzw. trauern. Abgeleitet von der Bibel (Est 4,1 EU), wo ein israelitischer Trauerbrauch geschildert wird.
  • In China ist ein Sack Reis umgefallen - Ausdruck des eigenen Desinteresses
  • Da haben wir den Salat. - Jetzt ist das Unheil/Missgeschick passiert. Salat hier wohl als Sinnbild von Durcheinander.
  • Man hat ihm Sand in die Augen gestreut. Man hat ihn getäuscht oder irregeführt. Schon in der Antike benutzte Redewendung, vermutlich aus der Fechtersprache, wonach der Gegner durch das Werfen von Sand ins Gesicht quasi wehrlos wurde
  • Etwas in den Sand setzen - mit/an einer Aufgabe/einem Projekt scheitern. Aus der Turniersprache, wo der Gegner, aus dem Sattel gehoben, unsanft auf dem Boden des Turnierplatzes landete[77]
  • Etwas auf den Sankt Nimmerleinstag verschieben — dauernd vertrösten mit dem Ziel, es nie stattfinden zu lassen. Früher wurden Termine häufig auf den Namenstag eines Heiligen fest gelegt, Martini, Silvester, Josefstag. Dazu zählte aber nicht „Sankt Nimmerlein“, weil es den nicht gibt.
  • Die Sau raus lassen — ein lang gehütetes Geheimnis preisgeben, aber auch durch Derbheit oder Unanständigkeit auffallen.
  • Eine andere Sau durchs Dorf treiben — von einer Sache ablenken, indem man ein neues Thema hochstilisiert.
  • So wurde aus einem Saulus ein Paulus — er hat seine Einstellung um 180° (zum Positiven) geändert. Nach der Bibel (1 Kor 15,9 EU) war Saulus ein vehementer Christenverfolger, ehe er nach dem Damaskuserlebnis ein eifriger Jünger Jesu wurde und den Namen Paulus annahm. Gelegentlich wird auch aus einem Paulus ein Saulus.
  • Gib ihm Saures! — Lasse ihn leiden! Nutzung des Wortpaares „süß und sauer“ für „gut und schlecht“. Schlechte Zeiten waren entsprechen eben „saure Zeiten“. Eine ander mögliche Herleitung wäre die die Verballhornung des Jiddischen Zores (= Ärger, Zorn).[78]
  • Etwas in Schach halten — etwas unter Kontrolle haben, festhalten oder bedrängen. Kommt aus dem Schachspiel, da man eingeschränkte Handlungsmöglichkeiten hat, wenn der König in Schach gehalten wird.
  • Seine Schafe bzw. Schäfchen im Trockenen haben — gesichert, sicher sein. Schäfchen hat nichts mit den Tieren, sondern den „Schepken“, also den Schiffen, zu tun.
  • Er ist das Schwarze Schaf in der Familie — er fällt in seiner Familie mit negativen Sonderheiten/Eskapaden aus der Rolle und ist daher dort schlecht gelitten.
  • Ein Schatten seiner selbst — nur noch ein blasses Abbild seiner früheren Persönlichkeit (Der römische Dichter Lukan nannte in seinem Epos über den Bürgerkrieg mit Cäsar den unterlegenen Pompejus „magni nominis umbra“, den „Schatten seines großen Namens“.)
  • Das stellt alles Bisherige in den Schatten — das ist ein neuer Rekord (auch negativ). Dinge, die im Schatten stehen, gelten gegenüber denen in der Sonne als zweitrangig.
  • Nach Schema F verfahren — nach einer festgeschriebenen Struktur etwas abarbeiten. F war im preußischen Heer die Abkürzung für „Frontrapport“, mit dem ab 1861 in regelmäßigen Abständen die wichtigen Daten bezüglich Ausrüstungsstand und Mannschaftsstärke der Einheiten an das Kriegsministerium zu melden waren.[79]
  • Da bist Du schief gewickelt — da liegst Du daneben oder bist falsch informiert. Hebammen und Ammen verstanden sich auf die Kunst, Kleinkinder richtig zu wickeln, um spätere Haltungsschäden zu vermeiden.
  • Böses im Schilde führen — schlechte Absichten haben. Die feindlichen Ritter konnte man meist nur noch an den Wappen auf ihren Schilden identifizieren, da das Gesicht durch das heruntergelassene Visier verdeckt war.
  • Jemanden auf den Schild heben - ihn zum Anführer küren. Es war altgermanischer Brauch, den neuerwählten Fürsten vor versammeltem Volk auf einem Schilde drei Mal im Kreise herumzutragen.[80]
  • Jemanden auf die Schippe nehmen — ihn verspotten oder mit ihm einen Scherz treiben.
  • Jemanden am Schlafittchen packen - ihn am Kragen packen, am Weglaufen hindern, zur Rede stellen.[81]
  • Auf dem Schlauch stehen — etwas im Augenblick nicht verstehen. Tritt jemand auf den Garten- oder seinerzeit auf den Feuerwehrschlauch, wird der Wasserfluss vorerst gestoppt.
  • Man ist mit ihm Schlitten gefahren. - Man hat ihn rücksichtslos behandelt bzw. zurechtgewiesen. Herkunft dieser Redewendung ist nicht gesichert. Angenommen wird von Küpper, dass der Beifahrer auf einem Schlitten dem Willen des Piloten unterworfen ist.
  • Einen Schlussstrich (unter etwas) ziehen – eine Sache beenden, zum Abschluss bringen
  • Schmiere stehen — bei einer verwerflichen Tat den Übeltäter durch rechtzeitige Warnung unterstützen. Aus dem hebräischen Wort „schemirah“ = Bewachung.
  • Die Schnauze voll haben — vulgärer Ausdruck für „keine Lust mehr auf etwas haben“ oder „von etwas genervt sein“.
  • Auf die Schnauze fallen — derb für: Misserfolg haben/scheitern. (Selbsterklärend)
  • Sich freuen wie ein Schneekönig — sich sehr (auch übermäßig) freuen. Der Zaunkönig wird gelegentlich auch Schneekönig genannt, weil er auch im tiefsten Winter ein Lied anstimmt.
  • Er ist aus dem Schneider — Schlimmeres in Bezug auf die eigene Person abgewendet haben. Beim Skat benötigt man 31 Augen, um aus dem Schneider zu sein, hat damit aber noch längst nicht gewonnen.
Skulptur des Schneider Wibbel, Düsseldorf, der erkennbar auf dem Tisch sitzt.
  • Frieren wie ein Schneider — Bitterlich frieren. Wer wie einst vergleichsweise still auf dem Tisch saß, fror bei der Arbeit vermutlich eher.[82]
  • Herein wenn’s kein Schneider ist. — Ursprünglich „Herein wenn’s kein Schnitter ist“, der Schnitter (Mäher) war hier, im übertragenen Sinn, der Tod.
  • Einen Schnitzer machen — einen Fehler begehen. Vom Beruf des Kunsthandwerkers abgeleitet, der mit einer einzigen falschen Bewegung ein Kunstwerk nachhaltig schädigen kann.
  • Über die Schnur hauen — sich daneben benehmen. Aus der Zimmermannsprache, wo eine gespannte Schnur angab, welche Teile des Holzbalkens abzuschlagen waren.
  • Er hat eine Schraube locker — er spinnt, ist verrückt. Von der Tatsache, dass eine Maschine, bei der eine Schraube locker ist oder fehlt, nicht richtig funktioniert.
  • Das ist noch von echtem/altem Schrot und Korn — das ist authentisch, unverfälscht. Der Ausdruck hat nichts mit Getreide zu tun, sondern Schrot bedeutet das Raugewicht, Korn den Edelmetallgehalt einer Münze.
  • Für die Schublade — ein Werk schaffen, das nicht veröffentlicht werden kann.
  • Den Schuh muss ich mir anziehen (Gegensatz: den Schuh sollen sich ruhig mal Andere anziehen) — dafür übernehme ich die Verantwortung/ halte den Kopf hin.
  • Da wird ein Schuh draus — das ist stimmig, das passt, das ist die Lösung des Problems.
  • Umgekehrt wird ein Schuh draus — Ursache und Wirkung sind genau umgekehrt als dargestellt. Aus der Schuhmachersprache. Manche Nähte müssen zunächst auf links genäht werden, d.h. die Lederstücke werden von innen nach außen gewendet und sehen zunächst noch nicht wie ein Schuh aus.
  • Das sind zwei Paar Schuhe — das sind zwei vollkommen verschiedene Dinge.
  • Jemandem etwas in die Schuhe schieben — ihn vorsätzlich für etwas beschuldigen, was er nicht getan hat.
  • Niemand außer mir weiß, wo mich der Schuh drückt — Nur wir selbst wissen über die Ursache unseres Leidens. Lässt sich auf ein von Plutarch überliefertes Zitat (Nemo scit praeter me, ubi me soccus premat.) des Schriftstellers Paulus Aemilius zurückführen, der nach dem angefragten Grund für die Scheidung von seiner schönen Frau nur auf seinen Schuh deutet und antwortet: „Auch er ist schön, neu und kostbar, doch keiner weiß, wo er mich drückt.“[83]
  • Sich den Schuh anziehen — etwas auf sich beziehen, meist für einen Menschen, der sich zu unrecht schuldig fühlt d. h., der ein Schuldanerkenntnis (scheinbar freiwillig) abgibt für etwas, das er nicht getan hat.
  • Er hat Schulden wie Scheiterbeigen — er ist sehr stark verschuldet. Allgäu. Scheiterbeigen sind zum Trocknen aufgeschichtete Brennholzlager.
  • Einen Schuss ins Blaue abgeben — Auf reine Vermutung hin einen Verdacht äußern, ohne den Beweis dafür antreten zu können. Beliebte und meist bewusst angewandte Methode, um über das ausgelöste Echo einer Sache auf die Spur zu kommen, aber auch, um Gegner ins Zwielicht zu rücken.
  • Schuster bleib bei deinem Leisten / deinen Leisten — bleibe bei den Geschäften die Du kennst, verzettle Dich nicht, konzentriere Dich auf Deine Kernkompetenzen. Von einem Schuhmacher, Meister seines Faches, wird nicht erwartet, dass er sich in fachfremden Dingen kompetent äußert. Der Leisten ist ein Formstück aus Holz, Kunststoff oder Metall, welches zum Bau eines Schuhs benötigt wird
  • Auf Schusters Rappen — zu Fuß. Eine Anspielung auf die schwarzen Schuhe = Rappen, die der Schuhmacher herstellt.
  • Ins Schwabenalter kommen — 40 Jahre alt werden. Im Schwäbischen gibt es das Sprichwort: „Ein Schwabe wird mit vierzig gscheit, die Andern nicht in Ewigkeit“
Reinier van Persijn, Singender Schwan, Allegorie
  • Der Schwanengesang — das letzte Werk eines dem Tode nahen Dichters. Bereits die Griechen glaubten, dass sterbende Schwäne melodische Töne von sich gäben.[84]
  • Der Schwanz wedelt mit dem Hund — Verdrehung, bzw. Vertauschung von bewährten oder erwarteten Gegebenheiten.
  • Er hat ins Schwarze getroffen — er lag absolut richtig mit seiner Vermutung. Aus der Schützensprache, wo das Zentrum der Zielscheibe ein schwarzer Kreis ist, den es zu treffen gilt
  • Da kannst du warten, bis du schwarz wirst - das dauert lange oder tritt nie ein. Früher ließ man die Gehenkten manchmal zur Abschreckung am Galgen in den Bäumen hängen, bis sie schwarz wurden.
  • Jemandem (nicht einmal) das Schwarze unter den Fingernägeln gönnen — nichts gönnen bzw. alles neidisch sein. Selbsterklärend.
  • Jemandem den Schwarzen Peter zuschieben. — jemandem etwas Böses antun. Vom Kartenspiel, wo derjenige verliert, der als letzter die Spielkarte „Schwarzer Peter“ in der Hand hält
  • Das falsche Schwein geschlachtet haben. — einen unverzeihlichen Fehler begangen haben. (Die Wendung soll von Winston Churchill im Hinblick auf die Sowjetunion geprägt worden sein.)
  • Das kann kein Schwein lesen — unleserlich (Angeblich nach der Gelehrtenfamilie Swyn, der man schwer zu lesende Dokumente vorlegte. Wenn selbst die das nicht lesen konnte, hieß es: Dat kann keen Swyn lesen!)
  • Den inneren Schweinehund überwinden — innere Widerstände überwinden (Aus General Kurt von Schleichers Antrittsrede als Reichskanzler, später von Hermann Göring übernommen.)
  • Ich glaub', mein Schwein pfeift. — Ausdruck der Empörung und Überraschung (Schweine können nicht pfeifen. Sollte ein Schwein aber tatsächlich pfeifen, dann ist etwas Unmögliches geschehen.)
  • Jemand ist ein armes Schwein. — Mitleid mit einem bedauernswerten Menschen
  • Perlen vor die Säue werfen — siehe Perlen
  • Schwein haben — Glück ohne eigenes Zutun oder wider Erwarten (Die Herkunft der Redewendung ist ungewiss. Vermutlich aber aus dem Kartenspiel, wo das Ass vielerorts auch Sau genannt wird. Bei Wettbewerben gab es als Trostpreis oft ein Schwein. Damit wurde man zwar lächerlich gemacht, hatte aber er auch etwas Wertvolles bekommen. Die Redensart bedeutet deshalb so viel wie Glück im Unglück zu haben.)
  • Schwitzen wie ein Schwein — stark schwitzen (Falscher Vergleich, denn Schweine schwitzen kaum, riechen aber unangenehm.)
  • Wenn Schweine Flügel hätten… — Wünsche gehen erst in Erfüllung, wenn Schweine fliegen können
  • Wir haben doch keine Schweine zusammen gehütet. — starke Zurückweisung plumper Vertraulichkeit (Nach einer Anekdote aus Schilda, wo ein ehemaliger Schweinehirt Bürgermeister der Stadt wurde und sich das Geduztwerden durch einen ehemaligen Kompagnon mit diesen Worten verbat.)
  • Seemannsgarn spinnen — phantastische, erdichtete oder unwahre Geschichten. Aus der Seemannssprache, wo während der Reparaturarbeiten am Reep manche Schrulle zum besten gegeben wurde
  • Da muss ich noch meinen Senf dazu geben — da muss ich (meist ungefragt) meinen (nicht unbedingt willkommenen) Kommentar dazu geben.[8]
  • Jemandem auf den Senkel gehen — jemanden nerven, ihm lästig fallen. Herkunft unklar. Senkel bedeutet hier möglicherweise den (Hosen-)Gürtel, d.h. die ganze darin steckende Person fühlt sich genervt
  • Jemand in den Senkel stellen — ihn schelten bzw. zurechtweisen. Senkel ist abgeleitet von „senken“ und bedeutet hier so viel wie Senklot, mit dem Maurer und Zimmerleute die exakte Tiefenausrichtung prüfen
  • Bei mir ist jetzt Sense — ich steige aus, mache Schluss. Die Sense bedeutet den Tod vieler Pflanzen. Auch eine Allegorie auf den „Sensenmann“, die bildliche Darstellung des Todes
  • Das ist eine Sisyphusarbeit — trotz großer Anstrengungen nicht zu einem Ende kommen. Nach der griechischen Sage musste König Sisyphos zur Strafe für seine Schuld einen schweren Stein den Berg hinaufrollen, der stets kurz vor Erreichen des Gipfels wieder zu Tal stürzte.
  • Sich auf die Socken machen. — schnell verschwinden/verduften. Socken waren einst leichte Schuhe, die auf die Schnelle ausreichten.
  • Ich bin von den Socken. — ich bin überrascht. Es ist, als wären einem plötzlich die Schuhe ausgezogen worden
  • Da herrscht Sodom und Gomorrha — da geht alles drunter und drüber/herrscht Chaos. In Anlehnung an die Bibel (1 Mos 18,1 ff. EU).
  • Das kommt mir spanisch vor. — Das ist seltsam. Manche unter Kaiser Karl V. aus Spanien nach Deutschland eingeführte Sitten sorgten hier für Aufsehen und Verwirrung.
  • Dann sind ja alle Spatzen gefangen — dann sind alle Fragen geklärt bzw. alle Voraussetzungen geschaffen
  • Drehen wir mal den Spieß um! — Vertauschen wir doch einmal die Rollen! Wer seinem Gegner den Tod bringenden Spieß entreißen konnte, schlüpfte unversehens aus der Rolle des Angegriffenen in die des Angreifers über
  • Spießrutenlaufen — kritischen oder höhnischen Reaktionen anderer Menschen ausgesetzt sein. Noch bis zum Zweiten Weltkrieg wurden Vergehen gegen die Kameradschaft wie Diebstahl dadurch bestraft, dass der Delinquent mitten durch zwei Reihen von Soldaten gejagt wurde, die mit spitzen Ruten auf ihn einschlugen
  • Es gilt, die Spreu vom Weizen zu trennen — Wichtiges von Unwichtigem trennen oder unterscheiden. Mit Gebläse wurde die wesentlich leichtere Spreu weiter weg geblasen als das von ihm zuvor umgebene Korn
  • Jemandem auf die Sprünge helfen — jemandem entscheidende Hilfestellung/Tipps geben
  • Den Stab über jemanden brechen — jemanden verurteilen oder hart über ihn reden. Bis in die Neuzeit wurde über dem zum Tode Verurteilten ein Stab zerbrochen, was symbolisierte, dass er sein Leben verwirkt hatte.
  • Wider den Stachel löcken. — ungehorsam sein, Widerworte geben. Ochsen wurden mit einem Stock getrieben, in dem eine metallene Spitze für Gefügigkeit sorgte. „löcken“ war ein gebräuchliches Wort für Ausschlagen
  • Er ist einer vom Stamme Nimm — Er will immer nur zusätzlich haben, dagegen ungern etwas geben. Vermutlich eine Anspielung auf die zwölf Stämme Israels.
  • Aus dem Stegreif — spontan, ohne Vorbereitung. Königskuriere verlasen die Botschaften ihres Herrn, ohne vom Pferd zu steigen, sondern, um noch größere Aufmerksamkeit zu erzielen, erhoben sie sich aus dem Sattel, sie standen in den Stegreifen
  • Er hat bei ihm einen Stein im Brett — er genießt eine Bevorzugung/Sympathie bei jemand (etwa dem Vorgesetzten). Bei dem Spiel Wurfzabel kommt es darauf an, seine Steine gut zu platzieren. Wem dies gelang, hatte also Aussicht auf Gewinn und Erfolg.[85]
  • Jemand im Stich lassen — ihn in Gefahr verlassen, ihm nicht helfen. Möglicherweise aus der Rittersprache, wo ein verwundeter Kämpfer ohne Hilfe blieb, aber auch denkbar in Anlehnung an eine Biene, die durch ihren Stich ihr Leben verliert
  • Sie wurde vom Storch ins Bein gebissen — Sie ist schwanger. Als sexuelle Aufklärung noch tabu war, wurde Kindern weisgemacht, dass Babys vom Storch gebracht würden
  • Jemanden zur Strecke bringen — jemanden besiegen, vernichten, töten. Aus der Jägersprache, wo erlegtes Wild in Reih und Glied ausgestreckt abgelegt wird. Dieser Platz wird die Strecke genannt.
  • Einen Streit vom Zaun brechen. — unvermittelt/ohne Vorwarnung Streit anfangen. Landstreicher rissen schon mal eine Latte aus dem Zaun, wenn ihnen etwas nicht passte.
  • Jemandem einen Strich durch die Rechnung machen — seine Absicht durchkreuzen. Vermutlich vom Lehrer, der die Rechenlösung des Schülers als falsch durchstreicht
  • Es geht mir gegen den Strich — Ich bin damit grundsätzlich nicht einverstanden. Katzen reagieren gereizt, wenn sie gegen die Richtung der Haare gestreichelt werden
  • Sie geht auf den Strich — sie geht (als Dirne) auf Männerfang. Aus der Jägersprache, wonach die männliche Waldschnepfe während der Balzzeit in Baumhöhe den Wald durchstreift (Schnepfenstrich)
  • Er wurde nach Strich und Faden betrogen — Er wurde konsequent / lang anhaltend getäuscht. Aus dem Handwerk der Weber, wo gute Ware aus Strich und Faden gewirkt ist
  • Jemandem einen Strick drehen — Jemanden wegen einer Äußerung/einer Tat zu Fall bringen. Dürfte einen Hinweis auf den Strick bedeuten, mit dem Verbrecher zu Tode kamen.
  • Er spielte den Strohmann für jemanden — Die Interessen eines Dritten, der sich nicht zu erkennen gibt, vorgeblich in Eigenregie oder aber als Treuhänder wahrnehmen. Strohmann ist auch gleichbedeutend mit Vogelscheuche.
  • Er ist derzeit Strohwitwer — er ist (meist kurzfristig) von seiner Frau getrennt. „Strohbraut“ wurde früher eine Frau genannt, die schon vor der Hochzeit Geschlechtsverkehr hatte und deshalb bei der Trauung statt des Myrtenkranzes nur einen Strohkranz tragen durfte.
  • Sich auf die Strümpfe machen. — eilig verschwinden. Man hat bildlich keine Zeit mehr, sich in Ruhe Schuhe anzuziehen.
  • Große Stücke auf jemanden halten — jemanden hoch einschätzen, ihm voll vertrauen. Große Stücke waren die wertvolleren Münzen, die man brauchte, um eine begehrte Ware zu erwerben.
  • Den Sündenbock spielen. — für Verfehlungen Dritter bestraft werden. An Jom Kippur wurde ein Sündenbock in die Wüste gejagt, nachdem ihm der Hohepriester die Sünden des Volkes auferlegt hatte.
  • Die Suppe auslöffeln, die ein anderer eingebrockt hat. — für die Taten eines Dritten (mit)bestraft werden.
  • Jemandem in die Suppe spucken bzw. die Suppe versalzen — seine Pläne durchkreuzen, sein Vorhaben vereiteln.
  • Süßholz raspeln — auf plumpe Art schmeicheln. Süßholz ist eine Staude, deren Wurzel Zuckersaft enthält, der u. a. für die Herstellung von Lakritze verwendet wird.

T

  • Etwas aufs Tapet bringen — etwas ansprechen, in die Diskussion einbringen. Aus dem Französischen entnommen, wo mit „tapis“ die Tischdecke auf dem Konferenztisch gemeint war
  • Sich in die Tasche lügen — er irrt sich (gegen besseres Wissen), er müsste es besser wissen
  • Er hat nicht alle Tassen im Schrank — er ist geistig nicht normal / er ist nicht ernst zu nehmen. Tasse ist eine Verballhornung des jiddischen Wortes „toschia“ (=Verstand)
  • Das ist eine Tatarennachricht — das ist eine Lüge, Ente, Falschmeldung. Nach einer Erzählung aus Russland, wonach die Festung Sewastopol ein Jahr vor ihrem endgültigen Fall bereits als erobert gemeldet wurde
  • Den Teufel durch Beelzebub austreiben. — Ein Übel durch noch ein größeres ersetzen. Aus der Bibel (Mt 12,27 EU).
  • Mal den Teufel nicht an die Wand! — erschrecke uns nicht mit deinen schlimmen Vorahnungen. Man ging davon aus, dass der Teufel kommt, wenn man seinen Namen ausspricht oder ein Bild von ihm malt.
  • Bis auf Teufel komm raus — mit aller Gewalt, bis aufs Äußerste. So lange an einem Projekt fest halten, bis sogar der Teufel auf den Plan tritt
  • Du bist ein ungläubiger Thomas — Du glaubst wohl nicht? Laut der Bibel (Joh 20,24–29 EU) glaubte der Apostel Thomas nicht an die Auferstehung Jesu, bis er von diesem aufgefordert wurde, seine Hand in seine Seite zu legen. Jesu' Kommentar: Selig, die nicht sehen und doch glauben
  • Jemanden über den Tisch ziehen — ihn (eher trickreich) besiegen, ausspielen. Vom bayerischen Volkssport Fingerhakeln abgeleitet, wo nicht allein die Kraft, sondern vor allem die Technik den Ausschlag geben kann. (Bild)
  • Das wurde am grünen Tisch entschieden. - Es wurde bürokratisch und ohne Sachkenntnis entschieden. Die Redewendung geht angeblich zurück auf den Immerwährenden Reichstag in Regensburg, wo im Kurfürstenzimmer des Alten Rathauses ein grüner Tisch gestanden hatte.
  • Das Tischtuch zerschneiden — jemandem die Freundschaft aufkündigen. Im Mittelalter wurde bei der Ehescheidung das von den beiden Partnern gehaltene Tischtuch in der Mitte zerschnitten. Siehe auch Ludwig Uhlands Gedicht „Die Schlacht bei Reutlingen“.
  • Tomaten auf den Augen haben — etwas nicht sehen/erkennen
  • Eine Treulose Tomate sein — wortbrüchig oder unzuverlässig sein; Verabredungen nicht einhalten.
  • Treppenwitz (häufig „Treppenwitz der Geschichte“) — treffliche Antwort, aber zu spät (auf der Treppe, beim Weggehen) eingefallen, um sie noch loszuwerden
  • Nicht auf den Trichter kommen — die Lösung des Problems nicht finden / eine Sache nicht begreifen. Die Redensart geht wohl auf den „Nürnberger Trichter“ zurück, der fehlender Intelligenz nachhelfen sollte.
  • Trick 17 — eine sofort wirkende Lösungsmöglichkeit für ein ungewöhnliches Problem. Abgeleitet von einem englischen Kartenspiel, bei dem 17 die höchste Punktzahl war
  • Gerne im Trüben fischen — unlauter sein / unfaire Tricks einsetzen
  • Etwas in trockenen Tüchern haben / etwas gesichert / erledigt haben
  • Einen Türken bauen / etwas türken — etwas vormachen, hinters Licht führen. Bei der Eröffnung des Kaiser-Wilhelm-Kanals 1895 fand in Kiel eine Parade von Kriegsschiffen vieler Nationen statt. Jedes wurde mit seiner Nationalhymne begrüßt. Leider hatte der Kapellmeister keine Partitur für die osmanische Hymne und intonierte stattdessen „Guter Mond du gehst so stille“. Möglicherweise bezieht sich die Redewendung auch auf den „Türken“, den von Wolfgang von Kempelen gebauten Automaten in Gestalt eines schachspielenden Türken mit Turban, der angeblich wirklich spielen konnte (stattdessen war ein Schachspieler im Automaten versteckt)
  • Das kommt mir nicht in die Tüte — das dulde oder akzeptiere ich nicht. Vermutlich Händlersprache, wo der Kunde bestimmte Waren ablehnt.
  • Von Tuten und Blasen keine Ahnung haben — Gewissermaßen der Superlativ von keine Ahnung haben. Die Redewendung hat seinen Ursprung von der im Mittelalter und der Frühen Neuzeit als anspruchslos angesehenen Tätigkeit des Nachtwächters, dessen Arbeit - zu voller Stunde in ein Horn zu blasen - schlecht bezahlt war.[86]

U

  • Nichts für ungut — abschwächend gemeint: eine vorherige, eventuell zu harte Aussage teilweise zurücknehmend.
  • Was dem einen sin Uhl, ist dem andern sin Nachtigall — Was dem einen seine Eule, ist dem anderen seine Nachtigall — über Geschmack lässt sich (nicht) streiten.
  • Die Uhr ist abgelaufen — jemand wird bald sterben oder ist gerade gestorben (Die Wendung bezieht sich auf eine Sanduhr und stammt aus Goethes Briefroman Die Leiden des jungen Werthers: „Meine Uhr ist noch nicht ausgelaufen, ich fühle es.“)
  • Unrasiert und fern der Heimat — ohne den gewohnten Komfort weit weg von der Heimat (Anspielung auf August Graf von Platens Ballade Das Grab im Busento, in der beschrieben wird, wie der Gotenkönig Alarich I., „Allzu früh und fern der Heimat“ bestattet werden musste.)
  • Fröhliche Urständ feiern — fröhliche Auferstehung feiern (meist negativ gemeint). Urstand ist ein veraltetes Wort für Urzustand.

V

  • Sich in etwas verbissen haben — sich (meist irriger Weise) auf etwas festgelegt haben. Aus der Waidmannssprache
  • Verflucht und zugenäht! — Steigerung von verflucht nochmal (Zitat aus einem Studentenlied: „Als mir mein Liebchen die Folgen unserer Liebe gesteht, da hab’ ich meinen Hosenschlag verflucht und zugenäht.“) Üblich sind auch die weniger harten Versionen wie „Verflixt/verdammt und zugenäht“
  • Jemanden oder etwas nicht verknusen können (norddeutsch) — eine Person nicht ausstehen können beziehungsweise einen Vorfall oder eine Aussage nicht akzeptieren können. (Verknusen hatte ursprünglich die Bedeutung „kauen, verdauen“, die nur noch im Niederdeutschen erhalten ist.)
  • Da verließen sie ihn — er weiß nicht mehr weiter. Nach der Bibel (Mt 26,56 EU), wo es heißt: „da verließen ihn alle seine Jünger“
  • Jemandem etwas vermasseln — jemandem etwas kaputt machen. Das jiddische Wort Masel bedeutet Glück
  • Etwas verpatzen — etwas durch Ungeschick verderben. (Das Wort Verpatzen leitet sich von der abfälligen Bezeichnung Patzbude für Kartonagenfabriken her, in denen meist unqualifizierte Kräfte arbeiteten.)
  • In jemanden verschossen sein — in jemanden verliebt/verknallt sein. In der Studentensprache wurde damit auf die Pfeile des Liebesgottes Amor abgehoben
  • Vetternwirtschaft: hier herrscht üble Vetternwirtschaft oder Schluss mit der Vetternwirtschaft — illegal Spezis oder Verwandte begünstigen. Eine seit Urzeiten beklagte Untugend, Verwandte und Freunde zu bevorzugen.
  • Etwas auf Vordermann bringen — etwas verbessern, in Ordnung bringen. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Militär, wo man sich beim Antreten und Ausrichten in Reih und Glied nach dem Vordermann richten muss. Wenn die Reihe also schief war, wurde sie „auf Vordermann gebracht“.

W

  • Das ist die Wahl zwischen Pest und Cholera — egal wie man sich entscheidet, geht es schlecht aus.
  • Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen — sich verheddern oder sich verzetteln, sich vom Wesentlichen durch viele Nebensächlichkeiten ablenken lassen.
  • Auf der Walz sein — auf Wanderschaft sein. Handwerksburschen gingen (und gehen wieder) nach Beendigung ihrer Lehre auf mehrjährige Wanderschaft, wo sie sich weitere Fertigkeiten in ihrem Beruf aneignen konnten, ehe sie Meister werden konnten.
  • Jemanden an die Wand stellen — Jemanden hinrichten. Bei einer Erschießung steht der Verurteilte vor einer Wand. Die Redewendung wird selten verwendet. Meist in der Form „Der gehört doch an die Wand gestellt!“ Damit ist gemeint, dass ein bestimmtes Verhalten eine Strafe nach sich ziehen muss.
  • Hausen wie die Wandalen — sinnlos zerstören, große Unordnung hinterlassen. Der germanische Stamm der Wandalen eroberte und plünderte 455 n.Ch. die Stadt Rom. Es gibt berechtigte Zweifel, dass er dabei grausamer vorging als andere Heere.
  • Zieh dich warm an! — mach dich auf etwas Unangenehmes gefasst! (Drohworte, aber auch scherzhaft verwendet)
  • Stille Wasser gründen tief. — Wie man sich bei jemand täuschen kann! Vormals in Schlesien soll es „Stilles Wasser, tiefer Loch“ geheißen haben.
  • Das Wasser steht ihm bis zum Hals (seit dem 17. Jahrhundert).[87] — Er ist in einer sehr misslichen Situation.
  • Blut ist dicker als Wasser.[88] — Verwandtschaft ist stärker als das trennende Meer.
  • Blut und Wasser schwitzen — Sehr große Angst haben
  • Rotz und Wasser heulen — Völlig aufgelöst sein
  • Das Wasser läuft ihm im Munde zusammen.[87] — Er hat großen Appetit; er freut sich sehr.
  • Es treibt ihm das Wasser in die Augen.[87] — Er weint (übertragen: er leidet).
  • Wasser unter dem Kiel haben (in gutem Fahrwasser sein) — Vorwärts kommen
  • Das war ein Schuss ins Wasser. — Das ist fehlgeschlagen.
  • Sie hat nahe am Wasser gebaut. — Sie ist sehr gefühlsbetont und neigt schnell zum Weinen (auch „Heulsuse“ genannt).
  • Das ist Wasser auf seine Mühle. — Das kommt ihm sehr gelegen. Häufig unfreiwillige Hilfe an Dritte. Aus der Müllersprache, wo Mühlräder auf Wasser angewiesen waren.
  • Jemandem das Wasser abgraben.[87] — Die Pläne einer Person durchkreuzen bzw. seine Chancen stark mindern; siehe vorstehend.
  • Ich muss Dir Wasser in den Wein gießen. — Ich muss Deine Begeisterung dämpfen (die Freude verderben), die Wirklichkeit ist eher ernüchternd.
  • Er ist mit allen Wassern gewaschen. — Er ist durchtrieben, schlau, unerschrocken. Wohl aus der Seemannssprache, wonach einer, der schon auf allen Weltmeeren gekreuzt hat, über sehr viel Mut, Kaltblütigkeit und Erfahrung verfügt.[89]
  • Der Krug geht solange zu Wasser bis er bricht. — Irgendwann ist alles zu Ende; irgendwann kommt alles heraus.
  • Er wurde ins kalte Wasser geworfen. — Er wurde ohne ausreichende Vorbereitung vor eine schwierige Aufgabe gestellt.
  • Da fließt noch viel Wasser den Rhein runter. — Das wird noch sehr lange dauern.
  • Wasser fließ halt immer bergunter. — So ist der Lauf der Dinge.
  • Alle Wasser laufen ins Meer.[90] — Es kommt alles irgendwann zusammen.
  • Auch dort wird nur mit Wasser gekocht. — Erwarte nicht, dass die Anderen es besser können.
  • Er lebt von Brot und Wasser. — Er hat nur das Allernötigste zum Leben.
  • Er kann ihm das Wasser nicht reichen (seit dem 16. Jahrhundert).[87]— Er ist ihm weit unterlegen, kann nicht mit ihm verglichen werden. Im Mittelalter, als noch mit den Fingern gegessen wurde, reichten Diener nach dem Essen tief verneigt den Gästen Wasser zum Händewaschen. War dies schon erniedrigend, wie tief stand erst einer im Ansehen, der nicht einmal mehr diese Aufgabe übernehmen durfte.
  • Er kann kein Wasser halten.[87] — Er ist nicht gediegen; er ist unreell.
  • Er kann kein Wässerchen trüben. — Er tut so, als ob er stets das Beste im Sinn hat, dabei hat er es meist faustdick hinter den Ohren.
  • Er predigt Wasser und trinkt Wein. — Er sagt wie man sich zu einer bestimmten Sache zu verhalten hat, hält sich aber selber nicht dran.
  • Diese beiden sind wie Feuer und Wasser.[87] — Diese beiden verstehen sich überhaupt nicht.
  • Das ist Wasser in den Bach getragen. — Das ist überflüssig, unsinnig, vgl. „Eulen nach Athen tragen
  • Er hat sein Waterloo erlebt — Er hat eine vernichtende Niederlage erlitten. 1815 erlitt der französische Kaiser Napoléon Bonaparte bei dem belgischen Ort Waterloo eine entscheidende Niederlage, nach der er endgültig abdanken musste und auf die Insel St. Helena in Verbannung geschickt wurde
  • Du gehst (oder fällst) mir auf den Wecker — du nervst mich. Wecker pflegen in der Morgenstunde echt zu nerven.
  • Er hat die Weisheit mit Löffeln gefressen — er dünkt sich gescheit, ist aber im Grunde ein Dummkopf. Weisheit lässt sich eben nicht per Nahrung zuführen
  • Mit dem ist es nicht weit her — der oder das taugt nicht viel. Bodenständiges war anscheinend auch früher nicht sehr geschätzt
  • Das ist weit hergeholt — das ist unpassend, abwegig, unlogisch, unbegründet.
  • In ein Wespennest greifen/stechen — eine gefährliche Sache aufgreifen, die noch für ziemlich viel Aufruhr sorgen wird. Selbsterklärend für Leute, die mal ein Wespennest zerstören wollten
  • Das war für ihn ein gemähtes Wiesle — das kam ihm sehr zupass, darauf hat er bloß gewartet. Wiesle, schwäb. Diminutiv von Wiese. War sie gemäht, war der Großteil der Arbeit schon getan.
  • Er hat Wind von der Sache bekommen — er hat gewisse Kenntnis von einer Sache erlangt, die ihm bewusst verschwiegen wurde
  • Man hat ihm den Wind aus den Segeln genommen — man hat ihm wichtige Argumente zerpflückt, seine Position geschwächt. Aus der Schifffahrt, wo gewiefte Segler ihre Gegner damit benachteiligen, dass diese weniger Wind auf ihre Segel bekommen
  • Er brütet ein Windei aus — Die Sache ist unausgegoren, es steckt nichts dahinter. Als Windei wird ein zum Brüten untaugliches Ei bezeichnet.
  • Er kämpft da gegen Windmühlen — sein Kampf ist aussichtslos, eigentlich aber, er kämpft gegen bloß eingebildete Gegner. Miguel de Cervantes lässt seinen Helden Don Quijote, auch „Ritter von der traurigen Gestalt“ genannt, in einer Windmühle einen vermeintlichen Riesen erkennen, gegen den er trotz Warnung seines Schildknappen ein Gefecht beginnt, das nicht gut für ihn ausgeht.
  • Jede Woche eine neue Sau durchs Dorf treiben — das Ablenkungs- und Täuschungsmanöver, die mangelnde Substanz einer Idee oder Maßnahme durch Aktionismus zu überspielen und eine Folge von neuen, ebenfalls wenig oder gar nicht überlegten oder unausgereiften Ideen/Maßnahmen (='Sauen') in schneller, überrumpelnder Folge genauso wortreich und 'glänzend zu verkaufen'.
  • Er ist ein Wolf im Schafspelz — er hegt böse Absichten, zeigt sich aber nach außen als gutherzig.[91]
  • Mit den Wölfen heulen. — des Vorteils wegen oder um Nachteile zu vermeiden etwas eher Verwerfliches tun. Schon bei den Römern bekannte Redewendung
  • Er schwebt auf Wolke Sieben — Er ist verliebt, in Hochstimmung, freudig entrückt, aber auch naiv. Vermutlich in Anlehnung an den Siebten Himmel in der islamischen Legende entstanden, wo Mohammed auf Abraham traf.[92]
  • Er lebt in einem Wolkenkuckucksheim — Er hat völlig falsche Vorstellungen von der Realität. Der griechische Dichter Aristophanes hatte in seiner Komödie „Die Vögel“ einen Vogelstaat oberhalb der Wolken geschildert, für den der deutsche Übersetzer Ludwig Seeger dieses Wort schuf
  • In der Wolle gefärbt sein. — durch und durch treu/echt/redlich sein. Wird die Wolle vor ihrer Verarbeitung gefärbt, hält sich die Farbe wesentlich länger, als wenn erst das fertige Gewebe eingefärbt wird. Der Ausruck ist seit 1517 bezeugt.[93]
  • Mit jemandem in die Wolle geraten — sich mit jemandem anlegen/streiten. Mit Wolle sind hier die Haare auf dem Kopf gemeint, an denen sich die Kontrahenten ziehen
  • Er geht Wolpertinger schießen — er ist leichtgläubig und zu Abenteuern aufgelegt. Wolpertinger sind bayerische Fabelwesen, die zu fangen angeblich recht leicht sein soll und großen Gewinn erwarten lässt. Vor allem Auswärtige werden zu diesem Abenteuer animiert, das im besten Fall zu Spott, gelegentlich aber auch zu peinlichen Situationen führt
  • Das letzte Wort haben — immer zuletzt was sagen in einer Diskussion am Ende noch etwas hinzufügen, obwohl es irrelevant ist
  • Über die Wupper gehen — sterben bzw. bankrott gehen. Zwischen dem Gefängnis in Wuppertal und dem Hinrichtungsplatz lag die Brücke über den Fluss Wupper.
  • Die Würfel sind gefallen — die Entscheidung ist gefallen und unumkehrbar. Julius Cäsar soll mit den Worten „Alea iacta est“ den Fluss Rubikon überschritten und damit einen Bürgerkrieg provoziert haben, den die römische Armee dann für sich entschied.
  • Ihm muss man die Würmer (einzeln) aus der Nase ziehen. — durch geschicktes Fragen seine Geheimnisse entlocken. Im Mittelalter glaubte man jeder Krankheit einen Wurm zuordnen zu können. Quacksalber versprachen sogar Geisteskrankheiten durch die Nase in Form von Hirnwürmern zu ziehen.[8]
  • Mit der Wurst nach der Speckseite werfen — Sich mit einer kleinen Gefälligkeit einen großen Vorteil schaffen wollen. Die Speckseite wurde wesentlich höher bewertet als die Wurst. Konnte man mit einer Wurst den meist unerreichbar weit oben hängenden Schinken herunterholen, hatte man für wenig Einsatz viel erreicht.
  • In die Wüste schicken — entlassen oder eines Amtes entheben. Geht zurück auf die Bibel (Lev 16,1 ff. EU), wonach einem Sündenbock durch Handauflegen die Sünden des Volkes Israel übertragen wurden und dieser dann in die Wüste vertrieben wurde

X–Z

  • Jemandem ein X für ein U vormachen — jemanden betrügen wollen. Die römische Zahl V (die im Lateinischen auch für U stand) konnte leicht durch Verlängerung zu X manipuliert werden.
  • Jemandem auf den Zahn fühlen — Schnell und gründlich dessen Wissen und Können überprüfen. Ein Rosshändler erkannte durch einen Griff ins Maul schnell das wahre Alter des ihm angebotenen Pferdes (siehe Zahnaltersschätzung).
  • Einen Zahn zulegen — Manche Quellen führen die Redensart auf die Funktionsweise mechanischer Getriebe in der Frühzeit des Automobils zurück. Andere Autoren sehen den Ursprung in den Haushalten des Mittelalters, wo große Kochkessel über offenen Feuerstellen in eine Zahnstange eingehängt waren. Um die Temperatur im Topf zu erhöhen, wurde dieser einen Zahn tiefer gehängt – es wurde „ein Zahn zugelegt“.[8]
  • Den Zahn haben wir ihm gezogen — von dieser (komischen) Idee haben wir ihn abgebracht oder ihn von seinen Sorgen befreit. Früher wurden Zähne gezogen, wenn sie zu stark schmerzten
  • Den großen Zampano spielen - vermeintlich oder in der Tat die Fäden ziehen, nach denen die Puppen zu tanzen haben. Nach einer Hauptfigur im italienischen Film La Strada, gespielt durch den Schauspieler Anthony Quinn.
  • Der Zankapfel besteht darin, dass … — Der Streit dreht sich um… Nach der griechischen Mythologie wurde der Trojanische Krieg durch einen Streit zwischen den Göttinnen Hera, Aphrodite und Athene ausgelöst, wer von ihnen die Schönste ist. Paris sollte der Siegerin einen Apfel reichen.[94]
  • Dann ist Zapfenstreich! — Jetzt ist Nachtruhe/Ende der Veranstaltung! Aus der Militärsprache, wo zu einer bestimmten Uhrzeit der Ausschank an die Soldaten eingestellt werden musste.[95]
  • Unter dem Zaun durch weiden — außerehelichen Verkehr pflegen (Allgäu). Weidetiere finden das Gras auf Nachbars Wiese besonders lecker.
  • Wink mit dem Zaunpfahl — überdeutliches Hinweisen auf einen Sachverhalt (Dahinter steht die Vorstellung, dass ein Zaunpfahl so groß ist, dass das Winken damit nicht übersehen werden kann.)[96]
  • Zeter und Mordio schreien — Bewusst viel Lärm um eine (meist kleine) Sache machen. In germanischen Gerichtssitzungen wurde die Anklage mit dem Wort „Zêter“ (= zieht her!) laut angekündigt, gefolgt von dem Klagegrund, wobei „mordio“ für Mord und Totschlag stand.[97][98]
  • Sich (mächtig) ins Zeug legen — sich mächtig anstrengen, um ein Ziel zu erreichen. Unter Zeug ist hier das Geschirr der Zugtiere zu verstehen
  • Jemand am Zeug flicken — Ihn kritisieren, ihm schaden. Eigentlich eine als schadhaft empfundene Stelle reparieren
  • Er hat das Zeug dazu / zu Höherem — Er hat die Voraussetzungen oder Fähigkeiten zu einem Beruf / Posten
  • Wie Zieten aus dem Busch — urplötzlich, überraschend. General Hans Joachim von Zieten wurde berühmt für seine Taktik, mit seiner Reiterei den Gegner unvermittelt aus dem Hinterhalt anzugreifen und so die Schlacht für sich zu entscheiden.
  • Er hat eine Zigarre verpasst bekommen — er wurde zurechtgewiesen/getadelt. In der kaiserlichen Marine wurde der zu Tadelnde häufig in die Schiffsmesse beordert, wo der Vorgesetzte ihm eine Zigarre anbot, ehe er den Tadel aussprach. Das blieb der Mannschaft meist nicht verborgen.
  • Einem zeigen, wo der Zimmermann ein Loch gelassen hat. — ihn vor die Türe setzen. Eigentlich hat der Maurer dort ein Loch gelassen und der Zimmermann später eine Türe eingesetzt
  • Da habe ich mit Zitronen gehandelt — da habe ich Verlust gemacht, einen Misserfolg einstecken müssen
  • Das ist doch ein alter Zopf — das ist nicht mehr zeitgemäß/längst überholt. Mehrere Erklärungen werden dafür gegeben, darunter die, dass die preußische Armee lange an einer Haartracht festhielt, obwohl diese für den Dienstbetrieb eher hinderlich war
Kleine Balkenwaage (so genannte „Samenwaage“), Süddeutschland, 1. Drittel 19. Jahrhundert, in der Mitte das nach oben gerichtete Zünglein
  • Das Zünglein an der Waage führt in einer ansonsten unentschiedenen Situation eine Entscheidung herbei.[99]
  • Er steckt in der Zwickmühle. — er ist in einer schwierigen bis ausweglosen Situation. Abgeleitet vom Mühlespiel, wo ein Spieler bei jedem seiner Züge eine Mühle schließen kann, was den Gegner stets einen Stein kostet.
  • Zwischen den Jahren — der Zeitraum zwischen Weihnachten und Neujahr. Stammt wohl aus der Zeit, als in katholischen Gegenden der Gregorianische Kalender galt, in evangelischen aber noch immer der Julianische. Die katholischen Weihnachten fanden somit früher statt als die evangelischen oder orthodoxen.[100]

Siehe auch

Literatur (Auswahl)

Lexika

  • Duden Band 7: Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache, Bibliographisches Institut, Mannheim 4. überarbeitete Auflage 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  • WAHRIG Herkunftswörterbuch, Bertelsmann, Gütersloh 2002, ISBN 978-3-577-10071-7
  • Friedrich Kluge, Elmar Sebold (Bearb.): Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, de Gruyter, Berlin & New York 1995, ISBN 3-11-012922-1
  • Rudolf Köster: DUDEN Redensarten. Herkunft und Bedeutung, Bibliographisches Institut, Mannheim 2. überarbeitete und ergänzte Auflage 2007, ISBN 978-3-411-70502-3
  • Lutz Röhrich: Das große Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, 3 Bände, Herder, Freiburg im Breisgau 7. A. 2006, ISBN 978-3-451-05400-6
  • Klaus Müller (Hrsg.): Lexikon der Redensarten. Herkunft und Bedeutung deutscher Redewendungen, Bassermann, München 2005, ISBN 978-3-8094-1865-8
  • Hans Schemann: PONS Synonymwörterbuch der deutschen Redensarten, Klett, Stuttgart 1992, ISBN 978-3-12-570700-9
  • Hans Schemann: PONS Deutsche Redensarten. Einsprachiges deutsches Wörterbuch, Klett, Stuttgart 2000, ISBN 978-3-12-517771-0

Sammlungen

  • Wilhelm Körte: Die Sprichwörter und sprichwörtlichen Redensarten der Deutschen, Olms, Hildesheim 1974 (= Nachdruck von Leipzig 1837), ISBN 978-3-487-05220-5
  • Carl Dirksen: Ostfriesische Sprichwörter und sprichwörtliche Redensarten. Mit historischen und sprachlichen Anmerkungen, Sändig Reprint, Vaduz 1984 (= Nachdruck von Ruhrort 1891), ISBN 978-3-253-02747-5
  • Rudolf Eckart: Niederdeutsche Sprichwörter und volkstümliche Redensarten, Olms, Hildesheim 1975 (= Nachdruck von Braunschweig 1893), ISBN 978-3-487-05475-9
  • Elisabeth Piirainen: Lexikon der westmünsterländischen Redensarten (= Phraseologie der westmünsterländischen Mundart, Band 2), Schneider, Hohengehren 2000, ISBN 978-3-89676-196-5
  • Kurt Krüger-Lorenzen: „Das geht auf keine Kuhhaut…“, Econ, Düsseldorf 1960
  • Werner Richey: Seefahren ist kein Zuckerlecken. Sprichwörter und Redensarten über Seefahrt, Seemann, Schiff und Meer, Hinstorff, Rostock 1990; Neuauflage 2007, ISBN 978-3-356-01202-6
  • Robert Sedlaczek: Leet & Leiwand – Das Lexikon der Jugendsprache. Mehr als 250 Ausdrücke und Redensarten – was sie bedeuten, woher sie stammen, echomedia, Wien 2005, ISBN 978-3-901761-49-2
  • Gunter Bergmann (Hrsg.): Wie’s kommt, werd’s gefressen. Sächsische Sprichwörter und Redensarten, Lehmstedt, Leipzig 2006, ISBN 978-3-937146-39-3
  • Biblische Redensarten und Sprichwörter, Deutsche Bibelgesellschaft, 2004, ISBN 978-3-438-04821-9
  • Abraham Tendlau: Jüdische Sprichwörter und Redensarten, Parkland, Köln 1998, ISBN 3-88059-942-4
  • Annette Pohlke, Reinhard Pohlke: Alle Wege führen nach Rom. Deutsche Redensarten aus dem Lateinischen, Patmos, Düsseldorf 2006, ISBN 978-3-491-96184-5

Studien

  • Gerda Grober-Glück: Motive und Motivationen in Redensarten und Meinungen, Elwert (Atlas der deutschen Volkskunde), Marburg 1974, ISBN 978-3-7708-0029-2
  • Wolfgang Mieder: Deutsche Redensarten, Sprichwörter und Zitate. Studien zu ihrer Herkunft, Überlieferung und Verwendung, Praesens, Wien 1995, ISBN 978-3-901126-41-3
  • Lothar Bluhm, Heinz Rölleke: „Redensarten des Volks, auf die ich immer horche“. Das Sprichwort in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm, Hirzel, Stuttgart 1997, ISBN 978-3-7776-0733-7

Auf CD

Einzelnachweise

  1. Stefan Gottschling: Lexikon der Wortwelten. Das So-geht's-Buch für bildhaftes Schreiben. 2. Auflage. SGV-Verlag, Augsburg 2008, S. 56f.
  2. Berliner Zeitung: Amtsschimmel wiehert, 19. April 1995.
  3. David Ehrenpreis: The Figure of the Backfisch: Representing Puberty in Wilhelmine Germany. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte, Band 67, Heft 4, 2004, S. 479–508.
  4. Stefan Gottschling: Lexikon der Wortwelten. Das So-geht's-Buch für bildhaftes Schreiben. 2. Auflage. SGV-Verlag, Augsburg 2008, S. 87.
  5. Redensarten: Jemandem einen Bären aufbinden. BR-online. 3. September 2007
  6. L' Ours et l'Amateur des jardins. (Französisch)
  7. Redensarten. Wissen, wo der Barthel den Most holt. BR-Online, 10. Februar 2006.
  8. a b c d e f g h Redensarten - Sinnbilder - unsinnig. BR-online, 23. November 2005.
  9. Redensarten: Heute mach ich blau! 4. Juni 2007
  10. Christa Pöppelmann: Ich glaub ́ mein Schwein pfeift!: Die bekanntesten Redensarten und was dahinter steckt. Compact-Verlag, München 2009, S. 109.
  11. Redensarten: Alles in Butter? BR-online, 10. März 2006.
  12. Matthias Pape: „Canossa“ – eine Obsession? Mythos und Realität. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 54, 2006, S. 550–572.
  13. dwds.de
  14. http://www.zeno.org/Wander-1867/A/Denkzettel?hl=denkzettel
  15. Alfred Söllner: Einführung in die römische Rechtsgeschichte. 4. Auflage. Beck, München 1989, ISBN 3-406-34269-8, Seite 140.
  16. Eintrag im Deutschen Rechtswörterbuch (DRW) der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
  17. http://www.ei-des-kolumbus.de/begriff.htm
  18. vgl. Wolfgang Mieder: „Mitten im Strom soll man Pferde nicht wechseln“. Zur Geschichte eines deutsch-amerikanischen Sprichworts ["Don’t swap horses in the middle of the stream". History of a German-American Proverb]. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik. Band 33, Heft 1, Seiten 106–124.
  19. Redensarten: Sich eine Eselsbrücke bauen. BR-Online, 23. März 2009
  20. Redensarten: Den Faden verlieren. BR-Online, 8. August 2006
  21. Bastian Sick: Fragen an den Zwiebelfisch: In oder im Irak? In: Spiegel Online. 17. Dezember 2003, abgerufen am 19. Mai 2009.
  22. Dr. Know: Woher kommt das Sprichwort Weg vom Fenster? In: Internetpräsenz von kabel eins. Abgerufen am 26. Januar 2009.
  23. Olga Ejikhine: Beim Wort genommen: der Sprachfuhrer durch die Welt der Redewendungen. Digitalis Books, 2006.
  24. Lutz Röhrich: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. S. 1793.
  25. Peter Honnen: Alles Kokolores? – Wörter und Wortgeschichten aus dem Rheinland. Greven, Köln 2008, ISBN 978-3-7743-0418-5, S. 10.
  26. Redensarten. Fisimatenten machen. BR-Online, 31. März 2007.
  27. Redensarten: Dasselbe in Grün. BR-Online, 23. März 2009
  28. Christa Pöppelmann: Ich glaub ́ mein Schwein pfeift!: Die bekanntesten Redensarten und was dahinter steckt. Compact-Verlag, München 2009, S. 108.
  29. Stefan Gottschling: Lexikon der Wortwelten. Das So-geht's-Buch für bildhaftes Schreiben. 2. Auflage. SGV-Verlag, Augsburg 2008, S. 87.
  30. Redensarten: Da liegt der Hase im Pfeffer; BR-online, 8. Oktober 2006
  31. Redensarten: Die Sache mit dem Hecht. BR-online, 16. Oktober 2006.
  32. Hans-Jürgen Wolf – Geschichte der Hexenprozesse, Hamburg: Nikol Verlagsgesellschaft 1998 (Sonderausgabe). Lizenz von EFB-Verlagsgesellschaft Erlensee 1995 S. 733 ISBN 3-88776-078-6
  33. Duden – Das Herkunftswörterbuch, Mannheim:Dudenverlag 2001 Band 7. Datierungen für „heimleuchten“ S. 330. Lutz Röhrich: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Band 2 S.691 und Band 4 S.1354, Freiburg, Basel, Wien: Verlag Herder 1994.
  34. Ludwig Bechstein: Die blinden Hessen Woher die »blinden Hessen« und die »Mühlhauser Pflöcke« kommen. In: Sagen und Geschichten aus deutschen Gauen. 1. Februar 2008, abgerufen am 19. Mai 2009.
  35. Der Duden, 12 Bde., Bd.11, Duden Redewendungen und sprichwörtliche Redensarten: 11 - Redewendungen und Sprichwörtliche Redensarten, Wörter und Wendungen, Mannheim 1992 z.St; Wörterbuch zum deutschen Sprachgebrauch. Leipzig 1977 z.St.
  36. Redensarten. Wo ist eigentlich ... BR-online. 23. November 2005
  37. Grimm & Grimm, Deutsches Wörterbuch, Band 10, Spalte 1875: vom rupfen des geschlachteten huhns ist das bild hergenommen ein huhn mit einem rupfen, pflücken, eine sache, streitsache mit einem ausmachen: die toryblätter, die keine gelegenheit passiren lassen, um mit der admiralität ein huhn zu pflücken. Weimar. zeitung 1864, no. 277.
  38. Vgl. auch dieses differierende Auslegung. BR-Online. 23. November 2005
  39. Johann Georg Krünitz: Oekonomische Encyklopädie. 1773 bis 1858, "Hunger-Pfote"
  40. Codex Iustinianus 9,13,1 Online-Ressource
  41. Lutz Röhrich: Tat. In: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Herder, Freiburg i. Br., Neuauflage 1991, Bd. 5, S. 1602.
  42. Rüdiger F. Wieland: Jägerlatein, Englisch Verlag, Wiesbaden 1980, ISBN 3881400613.
  43. Als erstes Wörterbuch verzeichnet das Sprichwörter-Lexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander in den Ergänzungen des 1880 von Joseph Bergmann herausgegebenen fünften Bandes "Cadavergehorsam" mit Beleg aus einer Rede vom 8. Mai 1875: „Was den uns vorgehaltenen Cadavergehorsam betrifft, so beruht dieser Ausdruck auf einer Vorschrift des heiligen Franziskus, der das Gleichnis brauchte: «Nehmt einen Leichnam, legt ihn, wohin ihr wollt, er wird niemals murren, widerstreben und den Gehorsam verweigern; das ist der wahre christliche Gehorsam.»“ (Sp. 1094)
  44. Was auch geschieht!
    Was auch immer geschieht:
    Nie dürft ihr so tief sinken,
    von dem Kakao, durch den man euch zieht,
    auch noch zu trinken!

    Erich Kästner: Gesang zwischen den Stühlen. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart, Berlin 1932.
  45. Geflügelte Worte. Der Zitatenschatz des deutschen Volkes, gesammelt und erläutert von Georg Büchmann, fortgesetzt von Walter Robert-Tornow et al., 32. Auflage vollständig neubearbeitet von Gunther Haupt und Winfried Hofmann, Berlin 1972, S. 305.
  46. Erklärung des Ausspruchs auf der Website der Stadt Kassel
  47. Friedrich Kluge, Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin : Walter de Gruyter 2002, S. 479. ISBN 3-110-17473-1
  48. Regina Hessky, Stefan Ettinger: Deutsche Redewendungen: Ein Wörter- und Übungsbuch für Fortgeschrittene, Tübingen : Gunter Narr Verlag 1997, S. 51. ISBN 3-823-34960-0; vgl. auch Narrenschiff.
  49. Christine Palm: Phraseologie: Eine Einführung, Tübingen : Gunter Narr Verlag 1995, S. 7f. ISBN 3-823-34953-8.
  50. Rodolfo Caro: Mens sana in corpore sano!: Beziehungsweise ein gesunder Geist in einem gesunden Körper, 2005, S. 67. ISBN 3-833-42045-6; siehe auch die Katze im Sack kaufen. In: Wiktionary
  51. Karl Knortz: Amerikanischer Aberglaube der Gegenwart: Ein Beitrag zur Volkskunde, Leipzig : T. Gerstenberg 1913, S. 64; Gerhart Waeger: Die Katze hat neun Leben Katzennärrische Ausdrücke, Redewendungen und Sprichwörter notiert u. kommentiert, Bern 1976.
  52. Kurt Ranke, Lotte Baumann: Enzyklopädie des Märchens. Handwörterbuch zur historischen und vergleichenden Erzählforschung, Berlin : Walter de Gruyter 2004, S. 603. ISBN 3-110-15453-6
  53. Redensarten: Alles für die Katz! BR-online, 23. Juli 2007
  54. Heinrich Raab: Deutsche Redewendungen. Von Abblitzen bis Zügel schießen lassen, Wien u.a. : Wancura 1964, S. 88.
  55. Robert R. Anderson, Ulrich Goebel, Oskar Reichmann: Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, Berlin : Walter de Gruyter 1989, S. 95. ISBN 3-110-14887-0
  56. Klaus Dieter Pilz: Phraseologie: Versuch einer interdisziplinären Abgrenzung, Göppingen : A. Kümmerle 1978, S. 608, ISBN 3-874-52397-7; Michael Vogt: Literaturrezeption und historische Krisenerfahrung: Die Rezeption der Dramen Chr. D. Grabbes 1827 - 1945, P. Lang Verlag : Berlin u.a. 1983, S. , ISBN 3-820-46282-1, S. 205.
  57. Heinrich Raab: a.a.O., S. 88.
  58. Duden, Redewendungen, 3. Auflage, Seite 419
  59. Redensarten. Jemanden über den grünen Klee loben. BR-Online, 10. März 2006
  60. Hans Biedermann: Knauers Lexikon der Symbole. Knauer, München 1989, ISBN 978-3-426-26400-3, S. 237.
  61. Lutz Röhrich: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. 6. Auflage. 2, Herder, Freiburg 2003, ISBN 978-3-451-05400-6, S. 852f.
  62. Den Korb höher hängen in The Oxford-Duden German Dictionary, bei Google Books
  63. Stefan Gottschling: Lexikon der Wortwelten. Das So-geht's-Buch für bildhaftes Schreiben. 2. Auflage. SGV-Verlag, Augsburg 2008, S. 71.
  64. Redensarten. Krokodilstränen weinen. BR-Online. 11. August 2007
  65. Christa Pöppelmann: Ich glaub ́ mein Schwein pfeift!: Die bekanntesten Redensarten und was dahinter steckt. Compact-Verlag, München 2009, S. 105.
  66. Olga Ejikhine: Beim Wort genommen: der Sprachführer durch die Welt der Redewendungen. Digitalis Books, 2006.
  67. Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache, 1. Auflage, 6. Nachdruck. Stuttgart, München, Düsseldorf, Leipzig: Klett, 1997, Seite 489f. Lutz Röhrich: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, 5 Bände, Freiburg i. Br. 1991, Band 3, Seite 944f.
  68. Hubertus Kudla (Hrsg.): Lexikon der lateinischen Zitate: 3500 Originale mit Übersetzungen und Belegstellen. 3. Auflage. C.H.Beck, 2001, ISBN 9783406475801, S. 359.
  69. Redensarten: Sich etwas hinter die Ohren schreiben. BR-online. 27. Oktober 2010.
  70. Lutz Röhrich: Artikel: grün, in: ders., Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, Band 1, 1. Auflage Freiburg, Basel, Wien 1991, Seite 589
  71. Christoph Wagener Sprichwörter-Lexikon: mit kurzen Erläuterungen, Quedlinburg (1813), Seite 140
  72. BR-Online, 23. November 2005
  73. http://www.rencontres.de/Momentaufnahme.140.0.html?&L=0#11681
  74. Redensarten Der springende Punkt. BR-Online 10. Februar 2007.
  75. Redensart: Bis in die Puppen. BR-online. 3. Juni 2006.
  76. WDR: Die Sendung mit der Maus vom 22. Februar 2009
  77. Quelle:Röhrich, Sprichwörtliche Redensarten
  78. Christa Pöppelmann: Ich glaub ́ mein Schwein pfeift!: Die bekanntesten Redensarten und was dahinter steckt. Compact-Verlag, München 2009, S. 107.
  79. Schema F. In: Walter Transfeldt: Wort und Brauch in Heer und Flotte. Hrsg. von Hans-Peter Stein . 9. überarb. u. erw. Aufl. Stuttgart 1986. S. 335. ISBN 3-440-81060-7
  80. Lutz Röhrich: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten 3. Auflage, Seite 1333.
  81. 1000 deutsche Redensarten. Mit Erklärungen und Anwendungsbeispielen. Langenscheidt, Berlin 1981, S. 178. ISBN 3-468-43112-0
  82. Christa Pöppelmann: Ich glaub ́ mein Schwein pfeift!: Die bekanntesten Redensarten und was dahinter steckt. Compact-Verlag, München 2009, S. 104.
  83. Redensarten. Drückender Schuh. BR-Online, 17. Dezember 2006
  84. Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Ein Hausschatz für das deutsche Volk. F.A. Brockhaus, Leipzig 1867, 1870, 1873, 1876, 1880. Reprints: Scientia-Verlag, Aalen 1963; Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1964; Akademische Verlagsanstalt Athenaion, Kettwig 1987; Weltbild Verlag, Augsburg 1987, Band 4, S. 417.
  85. Redensarten: Einen Stein im Brett haben. BR-online, 17. Januar 2007
  86. Stefan Gottschling: Lexikon der Wortwelten. Das So-geht's-Buch für bildhaftes Schreiben. 2. Auflage. SGV-Verlag, Augsburg 2008, S. 64.
  87. a b c d e f g Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Band 27.
  88. Dieser Ausspruch wird Kaiser Wilhelm II. zugeschrieben.
  89. Stefan Gottschling: Lexikon der Wortwelten. Das So-geht's-Buch für bildhaftes Schreiben. 2. Auflage. SGV-Verlag, Augsburg 2008, S. 78.
  90. Bibel, Prediger 1:7
  91. Vgl. Matthäus (7, 15). Dieser warnte vor falschen Propheten, „die in Schafskleidung zu euch kommen, inwändig aber sind sie reißende Wölfe“.
  92. Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Himmel, S. 2. Digitale Bibliothek Band 42: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, S. 2819 (vgl. Röhrich-LdspR Bd. 2, S. 715) Verlag Herder
  93. Erklärung im GfdS-Sprachdienst 1/11 Seite 20
  94. Vgl. Junianus Justinus: http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Zankapfel?hl=zankapfel
  95. Markus Euskirchen: Militärrituale. Analyse und Kritik eines Herrschaftsinstruments. PapyRossa 2005, ISBN 3-89438-329-1
  96. Lutz Röhrich: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, 5 Bände, Freiburg i. Br. 1991, Band 5, Seite 1761; Lemma: „Zaunpfahl“
  97. Artikel Zetermordio in: Lutz Röhrich, Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, Band 5, Freiburg, Basel, Wien 1994, Seite 1769f.
  98. http://www.woerterbuchnetz.de/DWB/wbgui_py?lemma=zeter" Artikel zeter im Wörterbuch der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm
  99. Zünglein an der Waage bei sueddeutsche.de
  100. http://www.religioeses-brauchtum.de/winter/zwischen_den_jahren.html

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