Live aus dem Alabama

Live aus dem Alabama

Live aus dem Alabama (später Live aus dem Schlachthof und Live aus dem Nachtwerk) war der Titel des renommierten, wöchentlichen Jugendmagazins des Bayerischen Rundfunks (BR). Namensgeber der Sendung waren die Aufzeichungsorte - beginnend mit der Alabama-Halle in München -, aus denen live gesendet wurde.

Inhaltlich lag der Schwerpunkt auf Diskussionen über Themen wie AIDS, Rechtsradikalismus, Drogen und Okkultismus. Abgeschlossen wurden die Gesprächsrunden mit Musikkonzerten (u. a. Böhse Onkelz, Die Ärzte, Eros Ramazzotti, Smashing Pumpkins).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erstmals ausgestrahlt wurde Live aus dem Alabama am 2. Januar 1984 im Dritten Programm des Bayerischen Rundfunks. Die Sendung war praktisch von Anfang an sehr erfolgreich. 1986 erhielt die Reihe den Adolf-Grimme-Preis für eine Diskussion zum Thema AIDS. Am 18. Oktober 1984 wurde eine Sendung im Hauptabendprogramm des Ersten Programms ausgestrahlt, als Beitrag des BR zu der Reihe von ARD-Jugendabenden, welche 1983/1984 von den einzelnen ARD-Anstalten nacheinander präsentiert wurden. Von 1986 bis 1994 wurde die Reihe als Koproduktion mit dem Hessischen Rundfunk produziert. Das ZDF produzierte nach dem Vorbild von Live aus dem Alabama die Sendereihe Doppelpunkt. Die Sendung wurde in 3SAT wiederholt. Der Aufzeichnungsort der Sendung wechselte mehrmals, womit auch jeweils ein Namenswechsel verbunden war: nach dem Abriss der ersten Alabama-Halle zog die Sendung 1988 in das Wirtshaus im Schlachthof um. 1991 bis 1994 wurde aus dem Nachtwerk gesendet, 1994/95 aus der (neuen) Alabama-Halle. Zuletzt kehrte die Sendung zurück in den Schlachthof. Die Sendereihe änderte Stil und Schwerpunkt mehrmals um sich das Forum der Kernklientel zu erhalten. Ab 1996 gelang das zunehmend weniger. Deshalb entschied der Bayerische Rundfunk 1997 das Ende der Sendereihe. Die Nachfolgesendung wurde die Sendereihe quer.

Moderatoren und Redaktion

Live aus dem Alabama war für eine Reihe von heute sehr bekannten Moderatoren das Sprungbrett ihrer Karriere und hatte daher lange Zeit den Ruf einer Kaderschmiede. Zu den Moderatoren der ersten Stunde zählen Christian Eckert, Amelie Fried (später Talkshow-Moderatorin), der Comedian Eisi Gulp, Sabine Noethen (später Nachrichtensprecherin bei N24), Werner Schmidbauer (der heute noch eine Reihe von Sendungen im BR moderiert), Giovanni di Lorenzo (später Chefredakteur der Wochenzeitung Die Zeit und Moderator der Talk-Show 3 nach 9), Günther Jauch, Sandra Maischberger und Anna Bosch. Die Redaktion der Sendereihe lag in den ersten Jahren bei Ernst Geyer und Jürgen Barto, anschließend bei Sonja Kochendörfer und Wolfgang Mezger. Letztere entwickelten die Nachfolgesendung quer. Für zwei Jahre Mitte der 80er war Thomas Gruber, der spätere Intendant des Bayerischen Rundfunks, für die Sendereihe verantwortlich.

Liste der Moderatoren

Quelle [1]

Das Alabamaprinzip

Die Sendereihe verstand sich als Forum für die Themen Jugendlicher. Dies bezog sich auf die Themenwahl und den Stil. Jugendliche diskutierten die unterschiedlichen Standpunkte und Positionen offen und kontrovers in der ihnen eigenen Sprache und live. Das verlieh der Reihe Authentizität. In die Sendung konnte jeder der wollte mitreden. Alabamaprinzip war, dass man sich als Gast bei Jugendlichen begriff und nicht umgekehrt. Dieser journalistische Ansatz wurde rasch von der Zielgruppe akzeptiert. Die Sendung war auch der Rahmen für die Comedyreihe Die Zeit ist reif für Ernst Eiswürfel. Die Sendung verstand sich als Sendefläche, bestehend aus der erwähnten Diskussion, einem Livekonzert und in den ersten Jahren der Musikvideosendung Formel Eins. Viele international bekannte Musikgruppen hatten Liveauftritte in Live aus dem Alabama: Eros Ramazzotti, Erste Allgemeine Verunsicherung, Billy Idol, Smashing Pumpkins, u.v.m. Einige später erfolgreiche nationale Musikgruppen wurden erst durch die Sendung einem größeren Publikum bekannt, z.B. J.B.O., Hubert von Goisern und Fiddler’s Green.

Einzelnachweise

  1. [1] Infos aus fernsehserien.de

Wikimedia Foundation.

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