Lokalbahn Wickwitz–Gießhübl-Sauerbrunn

Lokalbahn Wickwitz–Gießhübl-Sauerbrunn
Vojkovice nad Ohří–Kyselka
Streckenlänge: 8,137 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
Strecke – geradeaus
von Chomutov
Bahnhof, Station
0,00 Vojkovice nad Ohří früher Wickwitz 335 m
   
nach Cheb
   
Wistritzbrücke
   
Welchau
   
Rodisfort
   
8,13 Kyselka früher Gießhübel-Sauerbrunn
   
Egerbrücke
   
Anschluss Mattoni

Die Lokalbahn Wickwitz–Gießhübl-Sauerbrunn (tschech.: Místní dráha Vojkovice–Kysibl-Kyselka) war eine private Lokalbahn im heutigen Tschechien. Errichtet wurde sie von der Firma Mattoni für den Versand des in Gießhübel-Sauerbrunn abgefüllten Mineralwassers („Mattoni's Gießhübler“). Die noch vorhandene Strecke begann in Vojkovice nad Ohří (Wickwitz) und führte im Egertal nach Kyselka (Gießhübel-Sauerbrunn).

Geschichte

Am 26. April 1894 wurde dem Unternehmer Heinrich Mattoni das Recht „zum Baue und Betriebe als normalspurige Localbahn auszuführenden Locomotiveisenbahn von der Station Welchau-Wickwitz der ausschließlich privilegierten Buschtěhrader Eisenbahn nach Gießhübl-Puchstein“ erteilt.[1]

Die Strecke wurde am 1. Februar 1895 für den Güterverkehr eröffnet. Am 15. April 1895 wurde auch der Personenverkehr aufgenommen, der allerdings nur während der Kursaison im Sommer aufrechterhalten wurde. Gießhübel-Sauerbrunn war seinerzeit ein Kurort und galt als ein beliebtes Ausflugsziel der Karlsbader Kurgäste. Der Sommerfahrplan im Kriegsjahr 1918 weist immerhin drei Reisezugpaare von Wickwitz nach Gießhübel-Sauerbrunn aus.

Den Betrieb führte zunächst die Buschtěhrader Eisenbahn (BEB) im Auftrag der Lokalbahn Wickwitz–Gießhübl-Sauerbrunn aus. Am 1 Januar 1923 traten an Stelle der verstaatlichten BEB die Tschechoslowakischen Staatsbahnen ČSD. Am 5. Juli 1923 wurde die Lokalbahn verstaatlicht und vollständig ins Eigentum der ČSD überführt.

1936 verkehrten auf der Strecke letztmalig Personenzüge. Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland übernahm die Deutsche Reichsbahn in den Jahren 1938 bis 1945 den Betrieb.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Strecke wieder zur ČSD. Seit 1993 wurde die Strecke von deren Nachfolger Tschechische Bahnen ČD betrieben.

1998 wurde der Anschluss Mattoni letztmalig bedient,[2] seitdem ruht jeglicher Verkehr.


Fahrzeugeinsatz

Die Lokalbahn Wickwitz–Gießhübl-Sauerbrunn besaß nur eine einzige eigene Lokomotive mit dem Namen MATTONI. Die dreifach gekuppelte Tenderlokomotive entsprach der Reihe Ia der Buschtěhrader Eisenbahn und erhielt später von den ČSD die Betriebsnummer 300.623.


Einzelnachweise

  1. http://alex.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=rgb&datum=18940004&seite=00000311
  2. Miroslav Jelen, Zrušené železniční tratě v Čechách, na Moravě a ve Slezsku, Dokořán 2009, ISBN 978-80-7363-129-1, Seite 37

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